Tim Walter polarisiert. Mit seiner zum einen, die ihn am Rand in nahezu jedem Spiel mit den gegnerischen Trainern aneinandergeraten lässt. Und natürlich mit seiner sehr offensiven, ballbesitzorientierten und erzwungen (und leider zu oft gezwungenen) dominanten Art, Fußball spielen zu lassen. Seitdem Walter in Hamburg ist, hat er sein System verfeinert bzw. die Mannschaft hat sein System besser angenommen. Ergebnis hierbei sind extrem dominante Spiele – aber eben auch zu leichte Punktverluste, wenn der Gegner tief steht und man selbst mal unter Druck gerät. Und ich bleibe bei meinem Eindruck der ersten Stunde: Nur so offensiv und dominant wird es der HSV auf lange Strecke nicht schaffen. Die Frage ist nur, ob Walter sein System überhaupt anpassen kann. Wollen tut er es definitiv nicht.
Ich hatte Euch gestern gefragt, wie Ihr es seht. Und ich teile die 80 Prozent, die in Walters Monosystematik eine Gefahr für den Aufstieg sehen. Zudem habe ich von einem meiner ständigen Spielbegleiter während der HSV-Partien (wir teilen viele Eindrücke per Whattsapp) das erste Mal einen schriftlichen Beitrag bekommen – und auch hier kann ich fast ausnahmslos mitgehen. Aber lest selbst:
„Ich werde und bin kein Freund des walter‘schen Ballbesitzfußballs. Das ist ein System für Mannschaften, die über Top-Level-Spieler verfügen, die technisch außerordentlich stark sind und Ihre Position perfekt spielen und beherrschen. Solche Mannschaften (Barca, früher Bayern) bekommen in der Regel nur dann Probleme, wenn Sie Ihr Niveau nicht abrufen oder eben nicht Top besetzt sind. Ein weiteres Problem, das System ist wenig variabel. Das liegt daran, dass alle Mannschaftsteile perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen: Jeder Spieler in diesem System hat eine bestimmte Aufgabe und ist ein Spezialist auf seiner Position. Eine grundsätzliche Systemumstellung ist daher kaum möglich. Eine weitere Herausforderung, in der Regel fehlt es Ballbesitzmannschaften an körperlicher Robustheit, was logisch ist, da technische Fertigkeiten im Vordergrund stehen. Der Gegner wird durch Passspiel und Ballbesitz bezwungen, nicht im Zweikampf. Der Ballbesitzfußball ist sicherlich das anspruchsvollste System, das eine Mannschaft spielen kann. Es braucht technische Versiertheit, Spezialisten auf allen Positionen, Schnelligkeit, ein sehr gutes Positionsspiel, Spielintelligenz und eine Top-Ersatzbank, um Spieler 1:1 austauschen zu können.
Tim Walter war Jugendtrainer und ist ein Kind der Löw‘schen Trainerära, die Deutschland bis zur Weltmeisterschaft 2014 geführt hat und für Walter sicherlich prägend war.
Es hat einen Grund, warum der DFB nach 15 Jahren gegensteuert und bei der Jugendausbildung wieder mehr Wert auf Kampf und Robustheit, Zweikampfverhalten legt. Bei Walter scheint das Umdenken noch nicht angekommen zu sein. Aus meiner Sicht setzt der HSV auf ein veraltetes Spielsystem, das für Liga 2. gänzlich ungeeignet ist.
Das nötige Niveau ist mit einer 2. Ligamannschaft nicht kontinuierlich erreichbar. Ich kenne nur Champions-League Mannschaften oder Nationalteams (Spanien, Deutschland) die Ballbesitzfußball beherrschen. Bei der letzten Weltmeisterschaft haben nahezu alle Mannschaften den Ballbesitzfußball abgeschafft, vermutlich aus den genannten Gründen, der Aufwand und die benötigen Fertigkeiten sind für die meisten Teams zu anspruchsvoll.“
Mein HSV-Leidensgenosse Tim Br.
Dreht man diese Thematik noch weiter und schaut sich die Nachwuchsspieler von heute an, dann fällt auf, dass beispielsweise Kopfballstärke immer seltener wird. Das verwundert nicht wirklich, da der DFB inzwischen sogar bis zu einem gewissen Alter das Kopfballspiel an sich verboten hat. Zudem fühlten sich alle Trainer, die modern sein wollten, zum Tiki-Taka-Fußball verpflichtet. Je technischer, desto besser. Einziges Problem: Geraten sie mal so unter Druck (ob physisch oder spielerisch), dass sie ihr eigenes Spiel nicht aufziehen können, fehlt die Alternative. Und: Irgendwann hat sich tatsächlich jede Mannschaft auf Deinen Fußball eingestellt, wenn du immer dasselbe System spielst. Es sei denn, Du verfügst über eine derart überbordende Qualität – wie es beim HSV im Ligavergleich sicher nicht der Fall ist. Ergo: Die nicht nur von uns hier geforderte Variabilität ist unumgänglich. Alles andere ist fahrlässig.
In diesem Sinne, Euch allen einen schönen Abend!
Scholle
Kurz notiert:
Der HSV nutzt die Pause, um seine angeschlagenen Spieler zu schonen. Heute pausierten der am Wochenende verletzt ausgewechselte Miro Muheim, Sebastian Schonlau (Knöchel) und Jonas Meffert (Knieprobleme). Dafür trainierten die Nachwuchskräfte Fabio Mutaro Balde (17) aus der U19 sowie die beiden U17-Spieler Bilal Yalcinkaya (16) und Davis Rath (16) mit.
Laut einem Bericht des Hamburger Abendblattes hat Mario Vuskovic eine auf weniger als ein Jahr abgekürzte Sperre abgelehnt. Aber dazu in den nächsten Tagen an dieser Stelle mehr.
Um noch mal eines klarzustellen: Natürlich gibt es aktuell absolut gar keinen Grund, den Kopf zu senken. Noch immer hat der HSV alle Chancen auf den Aufstieg – sie sind nur in den letzten Wochen nicht wie erhofft besser geworden, sondern wurden von enttäuschenden Teilerfolgen und einer Niederlage in Karlsruhe getrübt. Und das nicht in einem Spiel, sondern in mehreren in Folge. Und genau deshalb verlange ich vom HSV-Trainer und seiner Mannschaft, dass sie darauf reagieren. Nicht aktionistisch., sondern sehr wohl überlegt. In etwa so, wie es gestern auch unser Blogfreund Dr. Olaf Ringelband als Reaktion auf meinen Blog schrieb:
„Zuerst muss ich Trainer Walter ein Lob aussprechen: mit seiner geradlinigen, emotionalen Art hat er es geschafft, aus der Mannschaft ein Team zu formen, das füreinander kämpft und sich nach Rückständen wieder zusammenrauft. Das ist schonmal mehr, als wir in der Vergangenheit gesehen haben.
Allerdings ist (wie Du in Deinem Blog am Sonntag richtig kommentiert hast) jetzt die schwierige Phase gekommen, wo der Aufstieg in den Köpfen der Spieler entschieden wird. Ob es Angst ist, wie schreibst, weiß ich nicht – aber die Unsicherheit wird sicher stärker. Da geistern in den Gedanken der Spieler die meist in der Rückrunde verpassten Aufstiege und die verpasste Relegation herum und mit jedem Punktverlust, jedem Gegentreffer und jeder verpassten Torchance wird die Unsicherheit stärker werden.
Wie kann der Trainer die Mannschaft in dieser Situation stärken? Ich glaube, mit den bisherigen Mitteln wird es nicht gelingen. Ich glaube auch nicht, dass ein Psychologe im Moment helfen kann. Die Lösung heißt meines Erachtens: durch taktische Variabilität. Der Trainer muss der Mannschaft zeigen, dass er noch einige Asse im Ärmel hat, dass er die Gegner (und im Training auch die eigene Mannschaft) mit neuen Varianten überraschen kann. Ich bin kein Taktik-Experte, aber ich bin mir sicher, dass es auch mit den vorhandenen Spielern Alternativen zum Walter‘schen Ballbesitzfußball mit Vorstößen über die Flügel gibt. Das Einüben solcher Alternativen würde der Mannschaft zeigen, dass sie ihr Limit noch nicht erreicht hat und manche Blockade lösen und den Spielern neues Selbstvertrauen geben. Zu den taktischen Alternativen gehört übrigens auch das Einstudieren standardisierter Abläufe bei Standards und Kontern, da ist, wie man am Samstag sehen konnte, viel Luft nach oben.“
Dr. Olaf Ringelband
Und genau so ist es. Genau das meine ich. Neben allen Spielern, die auf dem Platz ihre Leistungen (endlich wieder) abrufen müssen, muss auch der Trainer jetzt mehr leisten. Denn er ist jetzt am Zug, seinen Spielern eine Lösung mitzugeben. Er muss den Trott, in den die Mannschaft reinzurutschen droht, abkehren. Mit einem taktischen Kniff, mit einer personellen Maßnahme oder einfach mit seiner Art, zu trainieren. Er muss in den Köpfen seiner Spieler das Gefühl auslösen, dass er weiß, worauf es jetzt ankommt. Oder er erarbeitet das zusammen mit seinen Spielern im Training und lässt sie so daran glauben. Fakt ist einfach nur: Tim Walter muss jetzt wieder etwas verändern.
Jetzt muss auch er zeigen, dass er nicht nur eine individuell gute Mannschaft und ein gutes System hat, sondern dass er auch auf unerwartete Veränderungen die richtigen Antworten findet. Darum ging es mir gestern im Blog – und auf die Suche nach Antworten werde ich mich auch hier in den nächsten Tagen machen. Liegts am System? liegts an den Ausfällen? Es gibt sehr viele Ansätze, aus denen der Trainer jetzt den richtigen finden muss. Wobei ich auch überzeigt davon bin, dass es nicht nur einen richtigen Ansatz gibt, sondern mehrere. Wichtig ist nur, dass am Ende alle zusammen einen einzigen umsetzen. Schon am Freitag in einer Woche bei Fortuna Düsseldorf. Oder habt Ihr eine Idee, wie es besser wird?
In diesem Sinne, vielen Dank noch mal für Deine Gedanken, Olaf! Und ihm wie Euch einen schönen Montagabend!
Scholle
Kurz notiert:
Der HSV testet in der Länderspielpause gegen Eintracht Braunschweig. Das teilten die Clubs am Montag mit. Die Partie, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, wird am Donnerstag um 12 Uhr angepfiffen. Das Spiel kann auf den YouTube-Kanälen der beiden Clubs verfolgt werden. In der Liga sind der HSV und die Eintracht bereits zweimal aufeinandergetroffen (2:0 und 4:2 für HSV).
Schön war es. Und damit meine ich weniger das Spiel des HSV gegen Holstein Kiel als meine Zeit in Österreich. Einige Tage ohne Blog für mich und für uns hier, und wir haben sie allesamt gut überstanden. Allein die Punktausbeute lässt in dieser Zeit mächtig zu wünschen übrig. Ebenso der Tabellenplatz vorher und nachher. Logisch! Wenn man in einem Spiel regulär die Tabellenspitze übernehmen könnte und zwei Spiele später regulär auf den dritten Rang abgefallen ist, zu dem man vorher noch vier Punkte Vorsprung hatte, dann ist das nicht gut. Und das wissen sie auch beim HSV. Auch wenn sie hier natürlich moderatere Töne anschlagen. Töne, die ich im Laufe einer Saison übrigens immer wieder verteidigen würde!
Aber jetzt? Nein!
Jetzt gilt es, Dinge nicht wieder so laufen zu lassen wie in den letzten Jahren, wo man maximal die Relegation erreichen konnte. Und Walter weiß, wie das geht! Jetzt müssen Dinge klargemacht werden, Forderungen platziert und Ansprüche formuliert sein. Gerade, weil man als Team bislang sehr gut funktioniert hat und alle wissen müssen, dass sie besser sein können als jeder Gegner. Denn dann wissen alle Spieler genauso wie der Trainer, dass ihr Anspruch nicht sein darf, mit Heidenheim und Darmstadt mitzuhalten. Der Anspruch des HSV muss sein, einen der ersten beiden Plätze zu ergattern. Wer will dieses Jahr nach dieser Saison mit dieser Mannschaft und diesem immer wieder betont guten Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Trainerteam schon Dritter werden? Niemand!
Und das auch zurecht. Auch gestern im Spiel gegen Holstein Kiel hatte der HSV alle Möglichkeiten, die drei Punkte in Hamburg zu halten. 22:4 und 17:3 Ecken Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache. Und wer sich Glatzels Kopfballchance in der vierten Minute oder den Konter über Jatta in der Schlussphase vor Augen führt, der weiß auch ganz genau, was ich meine! Beides MÜSSEN einfach Tore werden. Und dabei ist es scheißegal, ob ich als Stürmer bislang immer performt und vielleicht sogar über das Erwartbare geliefert habe. Das, was vorher war, ist etwas, was ich loben kann! Aber es zählt im nächsten Spiel nichts mehr.
Ich habe Glatzel auch immer in Schutz genommen. Weil er ein extrem wichtiger und entscheidender Faktor im HSV-Spiel war – und das auch weiterhin ist! Siehe Kiel. Da trifft er nicht, da verstolpert er eine schon zuvor von Jatta viel zu schlampig finalisierte Konteraktion – und schon gibt es keinen Sieg. Fakt: In 13 Spielen dieser Zweitligasaison hat Glatzel nicht getroffen. Sechs Spiele davon konnten gewonnen werden, zwei (gegen Darmstadt und gestern gegen Kiel) endeten remis, aber fünf wurden verloren. Das sind fünf der insgesamt sechs Saisonniederlagen! Aber um hier eine Relation herzustellen: Wenn man Weltklasseteams wie Bayern mal ausnimmt, ist das mit so wichtigen Spielern fast überall!
Trotzdem bleibe ich dabei, wenn sich ein Spiel so stark auf einen Torjäger wie Glatzel zuspitzt – weil es erst einmal super funktioniert -, dann muss dieser Spieler wissen, dass es auf ich auch dann ankommt, wenn die Saison länger und anstrengender wird. Und für all diejenigen, die jetzt Glatzel in Schutz nehmen und das zweifellos gut meinen: Ihr verfehlt das Thema. Was ich meine: Auch ich halte Glatzel für einen der Top-Drei-Angreifer dieser Liga. Er ist allemal der beste Angreifer im HSV-Team. Aber er funktioniert aktuell nicht wie erhofft. Gegen Karlsruhe hatte ich kurz die Hoffnung, dass er der Anstoß zum erneuten Comeback des HSV nach seinen beiden Treffern zum zwischenzeitlichen 2:3 wird. Aber die 2:4-Niederlage hat diese Geschichte am Ende eben nicht geschrieben. Glatzel wurde leider nicht der Held des Aufholspektakels, sondern war der beste Verlierer im Team. Und vor allem wuchs der Druck auf den HSV und auch auf Glatzel vor dem Kiel-Spiel. Ergebnis: Glatzel hat diesmal nicht geliefert – wie das gesamte Team.
Warum ich das so hart formuliere nach einem 0:0, in dem der HSV spielerisch deutlich besser war und auch die Chancen da waren zum Sieg? Weil eben nicht gewonnen wurde. Und nur darauf kommt es am Ende an. Es gab nur zwei Siege in den letzten sechs Spielen und der Vorsprung auf den dritten Rang wurde komplett aufgebraucht. Und das, obwohl die Konkurrenz selbst patzte. Auch HSV-Trainer Tim Walter weiß, dass diese Phase kein Ausrutscher ist, sondern eine Tendenz innehat. Trotz anderslautender Aussagen seinerseits im Übrigen, die allein darauf abzielen, Unsicherheiten zu vermeiden. Aber Walter weiß eben auch, dass er nicht auf einmal seinen eigenen Maßstab wechseln darf, der da hieß „wichtig ist am Ende das Ergebnis“. Das hatte er gebetsmühlenartig runtergerattert, wenn er mit seinem oft hochriskanten Offensivspiel häufiger glücklich-knapp an Katastrophen vorbeigeschrammt ist und im Nachgang immer wieder den Sieg als Kernargument nannte.
Nein, auch Walter muss sich jetzt dem Ergebnis stellen – und dementsprechend alle mit ins Boot nehmen. Und das ist ein schmaler Grat! Denn ebenso wenig wie man sich auf alten Erfolgen ausruhen darf, darf man jetzt aktionistisch werden geschweige denn so auf die Mannschaft wirken. Umso wichtiger wird jetzt, dass er es seiner Mannschaft leicht macht und alles auf das Ergebnis lenkt. Wie man dahinkommt, ist nicht mehr der erste Anspruch. Im Gegenteil: Man muss das eigene Spiel immer auch den eigenen Voraussetzungen (Umbau Viererkette z.B.) und dem Spielverlauf anpassen. In Karlsruhe beispielsweise hätte das bedeutet, zunächst körperlich gegenzuhalten, dreckig zu spielen und der personell umgebauten Defensive erst einmal mehr Sicherheit zu geben. Dort hätte es zur Not eben auch langen dürfen, mit einem einzigen Treffer die drei Punkte mitzunehmen, anstatt ins offene Messer zu rennen und mit 0:3 in die Halbzeit zu gehen.
Aber ich behaupte, dass insbesondere im letzten Saisondrittel für den Kampf an der Spitze das Gleiche gilt wie für alle Teams im Abstiegskampf: Erst, wenn die Mannschaft den Fokus zu 100 Prozent auf das Ergebnis gelenkt bekommt, wird sie auch in Spielen wie dem schwachen in Karlsruhe oder dem spielerisch ordentlichen Auftritt gestern gegen Kiel wieder siegen. Nicht automatisch, ganz klar! So einfach ist das nicht. Der Spielstil der bisherigen Saison kann funktionieren (wie in Großteilen gegen Kiel). Aber wenn ich merke, dass es nicht so läuft, dann muss sich auf dem Platz umdenken, dann muss ein anderer Weg her.
Dieses mit dem Totschlagargument „Konstanz“ besetzte immer nur „weiter so“ wird den HSV nicht ans Ziel bringen. Es muss jetzt auch mal erlaubt sein, hässlich zu gewinnen. Es ist auch absolut nichts ehrrühriges, wenn man mal ohne 99 Prozent Ballbesitz mit einem simplen Standardtreffer drei Punkte holt. Aber es ist gefährlich, in den Phasen, wo die Defensive wackelt und die Offensive nicht mehr trifft, Dominanz einzufordern. Im Moment wirkt es auf mich zumindest eher so, als würde es dieser Mannschaft auch mal guttun, wenn sie unabhängig vom Zustandekommen einfach mal „nur“ gewinnen soll…
Aber kann der HSV das? Kann Walter sein Spiel so umstellen?
Bislang ist der HSV-Coach diesen Beweis schuldig. Was ich als Teil seiner Entwicklung und damit auch als Basis für seine Gesamtbewertung nach dieser Saison sehe, ist aus meiner Sicht zwingend notwendig, wenn man dieses Jahr aufsteigen will. Von daher hoffe ich, dass der sture Walter jetzt schlau genug ist, die Leistungsfähigkeit seines Teams richtig einzuschätzen. Das schließt Dominanz mitnichten aus! Es verlangt nur nicht danach. Ich hoffe einfach, dass Walter seinen Anspruch so lange auf das Ergebnis reduziert, bis die Mannschaft wieder das Selbstverständnis voriger Phasen hat. Denn erst dann wird sie die Spiele auch über Dominanz gewinnen können.
Ergo: Von Glatzel darf man mehr verlangen als gegen Kiel. Von allen MUSS man sogar mehr verlangen! Und das ist auch nichts, was die Spieler verunsichert, wenn der Trainer vorangeht. Wenn er jetzt seinem System eine neue Seite hinzufügt, um dem leichten Abwärtstrend entgegenzuwirken. Denn eines darf man nicht vergessen. Eine so schlechte Punkteausbeute wie in den letzten sechs Spielen hatte der HSV nur vom 11. Bis zum 16. Spieltag. Damals verlor der HSV fünf Punkte auf Darmstadt und vier auf Heidenheim wohlgemerkt an den Spieltagen, deren Rückspiele erst noch kommen…
In diesem Sinne, niemand sollte sich zu schade sein, „einfach zu gewinnen“ – auch nicht der HSV. Dann klappt’s auch mit dem Aufstieg.
Nach der katastrophalen Halbzeit gegen Heidenheim wurde es nun gegen Karlsruhe wiederholt. Leider 0:3 zur Halbzeit und damit war man sogar noch gut bedient. Dass die HSV-Abwehr bei einem extrem hohen Pressing mit zwei Spitzen ihre Probleme hat, ist leider kein Geheimnis. Tim Walter stellte – je nach Betrachten – auf eine 5-er Abwehr bzw. eine 3-er Abwehr in der Halbzeit um: Gegen Heidenheim gelang die Wende mit sensationellen 3 Toren in der zweiten Halbzeit. Auch gegen Karlsruhe war der HSV knapp dran mit dem zwischenzeitlichen 3:2. Wie gegen Heidenheim wirkte die HSV-Abwehr auch gegen Karlsruhe deutlich stabiler in der zweiten Halbzeit.
Aus meiner Sicht bieten sich bei drei Innenverteidigern und den zwei offensiv stehenden Außenverteidigern derzeit folgende Vorteile, die dem HSV im Spiel gegen Kiel nicht nur bei einem Ausfall von Schonlau (die Bild titelte, dass Tim Walter immer noch auf einen Einsatz hofft) helfen könnten. Das Stellungspiel, die Führungsqualitäten und die Erfahrenheit kann leider kein Innenverteidiger im Kader auch nur ansatzweise erreichen. David wirkt ohne Schonlau leider verloren. Weder mit Vuskovic noch mit dem viel erfahreneren Heyer als Paar hat es funktioniert. Aus diesen Gründen möchte ich gerne erläutern, warum ich am Samstag an Tim Walters Stelle ein 5-3-2 mit folgenden Spielern aufstellen würde.
DIE ABWEHR STEHT SICHERER: Wie gegen Heidenheim wirkte die HSV Abwehr auch gegen Karlsruhe deutlich stabiler und kassierte dabei nur einen Gegentreffer (in Unterzahl) in der zweiten Halbzeit.
JATTA UND KÖNIGSDORFER KÖNNTEN ALS AUßENVERTEIDIGER SPIELEN. Da durch die enormen Ausfälle der Innenverteidiger ein Spieler wie Moritz Heyer und eventuell Muheim als Innenverteidiger aushelfen müssen, wären die Außenverteidigerpositionen frei.
MUHEIM ALS LINKER INNENVERTEIDIGER: Er wirkte gegen Karlsruhe deutlich stabiler in seinem Defensivverhalten als in der zweiten. Falls wirklich Schonlau ausfallen sollte, wäre er für mich die erste Wahl nach Heyer und David (aus Mangel an Alternativen).
KÖNIGSDORFER UND NEMETH scharen mit den Hufen. Königsdorfer mit seinem Joker Treffer gegen Nürnberg und seinem Tor gegen Darmstadt hat somit zwei Treffer in den letzten drei Spielen erzielt. Darüber hinaus hat er vor der Weltmeisterschaft schon die Position des Rechtsverteidigers gespielt. In einer 4-er Abwehr bei hochstehenden Gegnern weniger erfolgsversprechend, bei tiefstehenden Gegnern ganz ordentlich.
NEMEHTS TORAUSBEUTE ist auch vielversprechend und kann uns helfen. Auch wenn er ein ähnlicher Spielertyp wie Glatzel ist, hat Nemeth es mal verdient sich im Sturmzentrum zu beweisen. Da kein Weg an Glatzel vorbeiführt, würde ich es gerne sehen.
Durch die Umstellung können auch die taktischen Defizite von Jatta und Königsdörffer in ihrem Defensivverhalten kompensiert werden. Als Alternative könnte natürlich auch Katterbach spielen oder noch unwahrscheinlicher William Mikelbrencis. Ebenfalls Jatta könnte als zweite Spitze auflaufen. Dieter Hecking hatte damals auch eine Idee dazu, diese dann aber verworfen. Aus meiner Sicht ist Jatta mit seiner Geschwindigkeit und seinem unermüdlichen Einsatz enorm wertvoll für die Außenposition.
Im Mittelfeld würde ich – auch aus Mangel an Alternativen – nichts ändern. Vielleicht springt Tim Walter ja über seinen Schatten und bringt nach fast zwei Jahren im Amt mal eine andere Anfangsaufstellung als sein bewährtes 4-3-3.
Nach dem Kiel-Spiel geht es in die Länderspielpause. Bleibt zu hoffen, dass Schonlau danach wieder komplett fit ist und auch Jonas Meffert seine Verletzung auskuriert, der auf mich immer noch nicht komplett fit wirkt und sich von Spiel zu Spiel hangelt. Am Ende der Saison gewinnt nämlich die Offensive Spiele und die Defensive gewinnt Meisterschaften. In unserem Fall hoffentlich den Aufstieg.
Ich hatte Euch geschrieben, dass ich mich sehr über Gastbeiträge freuen würde für diese Woche , in der ich nicht (hier) im Einsatz bin. Umso mehr freut es mich, dass ich heute gleich zwei sehr hochwertige Beiträge bekommen habe, von denen ich den ersten auch gleich veröffentlichen möchte. Autor ist der hier schon häufiger mit Gastauftritten sehr positiv aufgefallene Robert Hoyer, der sich einmal dem Thema U21 gewidmet hat. Ein Thema, nach dem hier schon häufiger gerufen wurde. Und vor allem ein Thema, das nicht nur beim HSV intern, sondern auch hier schon sehr konträr diskutiert wurde. Und Robert hat eine klare Meinung zu diesem Thema. Aber lest selbst:
Von Robert Hoyer
Im Gegensatz zu den Profis dieses Wochenende lieferte die U21 einmal mehr ab. Mit 4:1 gewann die Truppe von Pit Reimers gegen Hildesheim auf dem campusnahen Kunstrasen. Je ein Doppelpack von Theo Harz und von Top-Talent Tom Sanne sorgten für den Sieg. Es ist die Bestätigung einer bislang tollen Saison des Nachwuchses, welcher in der Regionalliga Nord bei einem Spiel mehr nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Lübeck steht. Dennoch ließ der HSV vor einigen Tagen verlauten, dass man die U21 nicht für die dritte Liga melden werde. Der Aufstieg wäre „finanziell, infrastrukturell und auch sportlich hinsichtlich der Entwicklung junger Spieler zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll“.
Auf den ersten Blick eine durchaus logische Argumentation. Ein schlagkräftiger Drittligakader kostet ca. 2,5-3Mio. Geld, welches auch gut in einen potentiellen Bundesligaspieler gesteckt werden kann. Dazu fehlt zurzeit ein passendes Stadion. Der Volkspark ist zu groß und die Kosten ständen in keinem Verhältnis. Abschließend das sportliche Risiko in Liga 3 nicht mithalten zu können und somit die Entwicklung der jungen Spieler nicht vorantreiben zu können.
Hrubesch war für einen Aufstieg in die 3.Liga
Dies steht im Kontrast zur Aussage von Nachwuchschef Horst Hrubesch, welcher zu Beginn seiner Amtszeit noch das Ziel ausgab, die U21 mittelfristig in die dritte Liga und damit in den Profifußball zu führen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Schafft man es die zweite Mannschaft im Profifußball zu etablieren, wird auch die Distanz von Nachwuchs und erster Mannschaft geringer. Die Chance, dass Nachwuchsspieler für die Profis relevant werden, größer. Damit ist man auch für Jugendspieler anderer Verein interessanter, da man bereits jungen Spielern viel Spielzeit im Profifußball anbieten kann. Darüber hinaus bietet eine zweite Mannschaft in Liga 3 verletzten Profis eine bessere Möglichkeit wieder Spielpraxis zu sammeln.
Nehmen wir zum Beispiel Anssi Suhonen, der lange verletzt war und momentan wenig Aussicht auf Spielzeit hat. In der U21 wieder ins Spielen zu kommen und eine Alternative für die erste Mannschaft zu werden, ist in Liga 3 deutlich attraktiver und sinnvoller. Auch ein Filip Bilbija oder Ogechika Heil könnten sich so an die erste Mannschaft kämpfen. Hinzu kommt, dass man Spieler, welche zu gut für die Regionalliga aber noch nicht gut genug für die Bundesliga sind nicht verleihen muss, sondern im Verein weiterausbilden kann. Robin Meißner würde dann einfach für die zweite Mannschaft auf Torejagd gehen. So erhält man sich auch die Möglichkeit bei Ausfällen in der ersten Mannschaft, den Kader aus dem eigenen Verein aufzufüllen. Sollte sich bspw. Glatzel verletzen und Nemeth müsste spielen, hätte man als Ersatz immerhin die Qualität eines Drittligaspielers.
Diese Vorteile kommen jedoch nur zum Tragen, wenn man es schafft sich nachhaltig mit der U21 in der dritten Liga zu etablieren. Wie schwierig das ist, zeigen die Intermezzos der anderen Reservemannschaften. Nachdem der FC Bayern II als Aufsteiger direkt Meister wurde, stand in der darauffolgenden Saison der Abstieg. Zu viele Leistungsträger verließen die Mannschaft. Eine besondere Herausforderung einer U-Mannschaft, da man aufgrund der älter werdenden Spieler spätestens alle drei Jahre einen komplett neuen Kader hat. Eine Möglichkeit für etwas personelle Struktur zu sorgen, sind ältere Achsenspieler.
Prominente Beispiele für U23-Teams in der 3. Liga
Auf die setzt unter anderem die U23 von Freiburg, welche ihre zweite Spielzeit in Liga 3 absolviert und das sehr erfolgreich (aktuell 2.). Achsenspieler will man beim HSV in der U21 eigentlich vermeiden. Die älteren Spieler sollen keine Kaderplätze besetzen und die jungen Spieler zudem lernen Verantwortung zu übernehmen. Seit letzter Saison ist auch der BVB mit seiner Reserve in Liga 3 vertreten, kämpft aber gegen den Abstieg. Mit dabei seit dem Winter Moses Otuali, welcher in der Hinrunde noch für die U21 des HSV auf Torejagd ging. Die Möglichkeit im Profifußball zu spielen und mit etwas Glück in die Bundesligamannschaft zu rücken war wohl verlockender.
Eine Perspektive die auch der HSV schaffen könnte. Insgesamt muss der HSV sowieso aufpassen seine Top-Talente nicht zu leichtfertig zu verlieren. Im letzten Sommer verlor man Kesley Meisel und Faride Alidou ablösefrei. David Leal Costa wechselt im Sommer nach Wolfsburg und auch Finn Böhmker wird den HSV mutmaßlich verlassen. Mit Maxwell Gyamfi spielt ein ehemaliges HSV-Talent dazu als Stammspieler beim VfL Osnabrück. Immerhin Omar Megeed konnte man von einem Verbleib überzeugen, obwohl Gladbach ihn gerne verpflichtet hätte. Die U21 in Liga drei wäre vielleicht ein Argument gewesen, den einen oder anderen vom Verbleib zu überzeugen.
Abschließend spricht es natürlich für die Nachwuchsarbeit und Pit Reimers, dass die U21 dieses Jahr so erfolgreich ist. Ein Aufstieg wäre trotz des Favoriten aus Lübeck sportlich möglich und laut Hrubesch eigentlich auch erklärtes Ziel für den Verein. Als Aushängeschild für den Nachwuchsfußball im Norden (Freiburg im Süden, BVB im Westen) wäre es ein starkes Zeichen an die regionale Konkurrenz und die Ansage, dass der HSV sportlich die erste Adresse im Norden ist. Enttäuschend ist es daher, dass man es in den letzten Jahren nicht geschafft hat, dafür strukturell eine Grundlage zu schaffen. Für ein drittligataugliches Stadion soll es ja immerhin zu ersten Gesprächen zwischen dem HSV, der Stadt und zwei Stadtteilvereinen gekommen sein. Kurzfristig sind zudem die 2,5-3 Mio an Aufwand keine Peanuts. Mittel- und langfristig jedoch genau die richtigen Investitionen in Strukturen, von denen der Verein langfristig profitiert. Denn eine gute Nachwuchsarbeit kann nicht nur sportlich sondern auch finanziell lohnend sein (siehe Freiburg). Für solche Projekte nehme ich gerne Investorengeld.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Dass der HSV zu diesem Projekt dieses Jahr noch nicht in der Lage war, ist schade. Ich hoffe jedoch auf Besserung, sodass man vielleicht in den nächsten Jahren auch die Löwen aus München oder RW Essen mal wieder in Hamburg begrüßen kann. Bei letzterem Verein würde sich ein Mitarbeiter beim HSV sicher besonderes freuen.
Es kommt, wie wir es hier gestern schon vermutet hatten: HSV-Kapitän Sebastian Schonlau fällt wohl aus. Und wenn die Trainingseindrücke stimmen, dann scheint HSV-Trainer Tim Walter nicht nur mit dem Ausfall seines Kapitäns zu rechnen, sondern er hat auch schon eine erste Lösung parat: und die heißt Moritz Heyer. Der zuletzt Gelbgesperrte kehrt am Sonntag beim Spiel beim KSC ins Team zurück – allerdings auf der Position des Innenverteidigers. Die Position, die er beim HSV am 33. Spieltag 2020/2021 letztmals spielte (damals 2:3 gegen Osnabrück).
Für Heyer also durchaus eine Position, an die er sich erst wieder gewöhnen muss. Dass er dennoch aktuell die erste Wahl hierfür darstellt, kann ich einerseits komplett nachvollziehen. Ich halte Heyer für einen derart schlauen Fußballer, dass er das schaffen wird. Vor allem hat er die Qualität seinen Nebenmann (in diesem Fall Jonas David) zu stellen und als Abwehrchef zu agieren. Im selben Moment wäre eine solche Entscheidung allerdings auch ein klarer Wink an Winterzugang Javi Montero, dass er einfach nicht ausreicht.
Fakt ist, dass der Schonlau-Ausfall beim HSV bislang noch nie wirklich kompensiert werden konnte. Und geht es nach den Kollegen, droht Schonlaus Ausfall nicht nur für diesen Sonntag, sondern auch danach noch. Als Schonlau das letzte Mal fehlte, hatte man nach 9 Spieltagen fünf Gegentreffer – drei Spiele ohne Schonlau später waren es zwölf (!) mehr. Und ich gebe zu, dass ich skeptisch bin, dass es diesmal viel besser wird. Aber was solls – der HSV(-Trainer) muss mit der Situation umgehen und Walter ist seinerseits bekannt dafür, nicht lange zu hadern, sondern nach vorn zu blicken.
Walter wird seine Spieler starkreden. In diesem Fall wird es auch Javi Montero sein, mit dem Walter sprechen muss. Denn dessen Nichtberücksichtigung wird dem Spanier zusetzen. Ganz sicher. Denn der 24-Jährige wird daran erkennen können, wie weit er hintendran ist. Oder überrascht Walter alle und bringt Montero neben David? Es wäre ihm zuzutrauen. Aber: Wahrscheinlicher ist und bleibt Heyer neben David. Rechts spielt dann wieder Noah Katterbach, dessen Verpflichtung die Rotation von Heyer in die Innenverteidigung erst möglich macht.
Morgen auf der Pressekonferenz werden wir sicherlich mehr erfahren. Da wird Walter einen ersten Wink geben, wie es um die Verletzten und deren Ersatz bestellt ist. Mit vielen positiven Worten in Richtung derer, die jetzt einspringen müssen. Aber auch das ist ein Markenzeichen des HSV aus dieser Saison: Rückschläge werden weggesteckt. Im Kollektiv. Mit einem Trainer, der auch die Spieler bei Laune gehalten hat, die spät einspringen müssen. Siehe Laszlo Benes, der immer besser in Fahrt kommt. Und so schwer es wird, Schonlau zu ersetzen, Walter traue ich es zu, die Viererkette so zusammenzustellen, dass sie funktioniert.
Apropos positiv: Gut war heute, dass Ludovit Reis, der zuletzt wegen einer Erkältung fehlte, wieder individuell trainieren konnte. Der Niederländer könnte morgen ins Mannschaftstraining zurückkehren und wäre damit aller Voraussicht nach auch am Sonntag in Karlsruhe wieder mit dabei.
Ich persönlich werde ab morgen raus sein. Urlaub mit der Familie, den ich selbstverständlich am Sonntag für das Spiel in Karlsruhe unterbreche. Auch die „Holsten-Auswärtscouch“ wird es wieder geben. Diesmal zwar ohne mich – dafür aber mit den Jungs, die wieder ordentlich Stimmung machen werden…! Den nächsten Blog (abgesehen vom KSC-Spiel) wird nach dem Kiel-Spiel geben. Es sei denn, es passiert im Laufe der nächsten Woche etwas Besonderes, wie zum Beispiel ein Freispruch für Vuskovic. Und: Sollte jemand von Euch sich berufen fühlen, einen Gastbeitrag schreiben zu wollen – gern! Schickt ihn mir gern an moinvolkspark@gmail.com.