Ein Lerneffekt und noch lange keine Entwicklung

Erwarten jetzt wirklich User/innen hier, dass ich mich noch einmal erkläre? Soll ich jetzt durchdrehen und jeden, der unsachlich wird, aus dem Blog verbannen? Nein! Das werde ich nicht. Denn hier sind auch noch so fern liegende Meinungen gefragt, solange sie mit dem nötigen Respekt vorgetragen werden. Dabei darf man gern auch komplett meiner Meinung widersprechen und diese anprangern.  Es ist genauso, wie wir es zu Beginn dieses Blogs geschrieben haben:

Was war das, HSV? Glücklicher Punkt nach ganz schwacher  Derby-Leistung

Was war das, HSV? Glücklicher Punkt nach ganz schwacher Derby-Leistung

Ich werde zu diesem Spiel nicht viel schreiben, weil der HSV sich keine Worte verdient hat. Dass man hier am Ende mit einem 2:2 nach einem 0:2-Rückstand noch einen Punkt mitnimmt, das müssen sich die Spieler des FC St. Pauli mehr vorwerfen lassen, als dass es sich die HSV-Spieler und Verantwortlichen auf die eigene Fahne schreiben dürfen. Denn der HSV tat über die gesamten 90 Minuten nie auch nur annähernd das, was man in einem Stadtderby machen muss. Im Gegenteil: Statt zumindest körperlich alles in die Waagschale zu werfen, haute man sich mit versuchtem Kurzpassspiel (fka „Walter-Fußball“) das 0:2 sogar selbst rein. Und das in einer Phase des Spiels, wo der FC St. Pauli alles im Griff hatte. Vor allem den offensiv null stattfindenden HSV.

Erster gegen Zweiter: Das Stadtderby ist mehr als ein Trainerduell

Erster gegen Zweiter: Das Stadtderby ist mehr als ein Trainerduell

Freunde werden Fabian Hürzeler und Tim Walter in diesem Leben wohl nicht mehr. Daraus machen weder der Trainer des FC St. Pauli noch HSV-Coach Tim Walter vor dem 110. Stadtderby am Freitag im Millerntorstadion einen Hehl.  Und das müssen sie auch absolut nicht. Lediglich den vernünftigen Umgangston müssen beide als ihren eigenen Anspruch in das Stadtderby am morgigen Freitag mit einbringen – und einfordern dürfen. Und das machen sie auch. Er habe nicht nur Respekt vor Walter aufgrund seiner Persönlichkeit, „sondern auch aufgrund seiner Arbeit“, legte der 30-jährige Fabian Hürzeler vor und betonte: „Es ist natürlich keine Freundschaft. Daraus muss ich kein Geheimnis machen.“ Walter selbst ließ das alles ruhig antworten: „Das kann ich bestätigen.“

Das Derby bietet dem HSV die große Chance

Das Derby bietet dem HSV die große Chance

Jonas Meffert hat gute Erinnerungen. Weniger an Derbys an sich, denn an das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli, wo er am Freitag versuchen wird, die Auswärtsserie zu durchbrechen. „Ich habe dort mein erstes Spiel von Beginn an gemacht. Das werde ich nie vergessen“, sagte der Mittelfeldspieler heute am Rande des Trainingsplatzes. Das Gute an dieser Erinnerung: Mit dem Karlsruher SC siegte Meffert am 25. Oktober 2014 glatt mit 4:0. Im HSV-Trikot gab es indes bislang nur zwei Niederlagen (0:3 und 2:3).

Der HSV siegt 2:1 gegen Braunschweig – aber er schwächelt weiter

Der HSV siegt 2:1 gegen Braunschweig – aber er schwächelt weiter

Warum das erst in drei Tagen so weit ist? Keine Ahnung. Ab Montag werde man sich auf den nächsten Gegner vorbereiten, sagte Trainer Tim Walter heute auf der Pressekonferenz nach dem Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig. Wäre man jetzt gehässig, würde man jetzt sagen: Na, immerhin! Es gab ja auch schon den Satz vom HSV-Trainer, dass man sich auf Gegner generell nicht vorbereite. Aber auch sonst war die heutige Pressekonferenz nach dem schmeichelhaften 2:1-Sieg gegen den Tabellenvorletzten Eintracht Braunschweig genau das, was sie nicht sein sollte. Nämlich unsachlich, trotzig und von dem Ist-Zustand ablenkend. „Wir müssen uns für nichts entschuldigen. Heute zählt nur der Sieg“, sagte Trainer Tim Walter und vermied jedes Wort zu dem schwachen Spiel seiner Mannschaft, die in den ersten 30 Minuten mit 2:0 (Ramos und Pherai trafen erstmals für den HSV) in Führung ging und zudem die klar überlegene Mannschaft war. Aber von da an war Schluss.

Endlich wieder Heimspieltag…

Endlich wieder Heimspieltag…

Und weiter gehts. Endlich wieder Heimspiel, sagen die meisten. Denn zuhause klappts bislang gut. Nein. Sogar sehr gut. Sechs Heimspiele, sechs Siege. Und sechsmal ausverkauft. Das ist top. Passend hierzu hat der nächste Gegner, die Eintracht aus Braunschweig (Fr. 18.30 Uhr, Volksparkstadion), alle ihre sechs Partien in der Fremde verloren und dabei sogar nur einen Treffer erzielt. „Da müssen wir über eine Favoritenrolle nicht einmal im Ansatz diskutieren“, sagte der neue Eintracht-Trainer, Daniel Scherning, heute. „Wir treffen auf die beste Mannschaft der Liga aus meiner Sicht, gespickt mit Top-Spielern für diese Liga. Wären da nur nicht diese fiesen Auswärtsspiele, würde der HSV tatsächlich gute Chancen haben, ganz oben zu rangieren. Also noch vor dem Ortsnachbarn FC St. Pauli. Aber: Fußball ist eben kein Konjunktiv und am Ende zählen die nackten Ergebnisse. Ebenso normal ist es, dass der Gegner-Trainer den HSV vor der jeweiligen Begegnung hoch lobt. Das senkt auch die Erwartungshaltung und damit den Druck aufs eigene Team.

The same procedure as every year….

The same procedure as every year….

Das Wetter wird rauer, der interne Ton ebenfalls. In der heutigen Trainingseinheit war Trainer Tim Walter alles andere als zufrieden mit dem, was seine Schützlinge auf den Platz brachten. Immer wieder schritt er verbal ein, kritisierte lautstark die Spieler, bei denen sich Stephan Ambrosius nachmittags ebenso wieder voll integrierte wie Guilherme Ramos. Bei beiden besteht berechtigte Hoffnung, dass sie bis zum Freitagabendspiel im Volksparkstadion gegen Eintracht Braunschweig fit und einsetzbar sind. Gleiches gilt für Laszlo Benes, der heute geschont wurde und individuell trainierte.

Trainer, Spielentwicklung, Ziele: Bitte endlich rational urteilen, nicht mehr emotional!

Trainer, Spielentwicklung, Ziele: Bitte endlich rational urteilen, nicht mehr emotional!

Wieder einmal enttäuscht. Ich will gar nicht wissen, wie sich die die vielen mitgereisten Fans fühlen, die jedes Auswärtsspiel auf sich nehmen, um dann so ein Spiel wie das 2:4 in Kiel zu sehen, das nun schon die dritte Niederlage auswärts für den HSV bedeutet. „Es ist schwer zu erklären, was auswärts mit uns los ist“, sagte Doppeltorschütze Robert Glatzel. Auch sonst gab es vor allem ratlose Gesichter: „Ich weiß nicht. Ich kann es nicht erklären“, sagte Mittelfeldspieler Jonas Meffert. „Wenn wir so zu Hause spielen, würden wir auch nicht gewinnen“, fügte er hinzu. Und das stimmt. HSV-Torhüter Daniel Heuer-Fernandes musste gleich viermal (!!) hinter sich greifen. Dementsprechend angefressen war der Keeper nach Schlusspfiff. Und er sagte beunruhigendes: „Kiel hatte über 90 Minuten klare Chancen, klare Abläufe, die wir nicht verhindert haben. Das war einfach zu wenig.“

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.

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