Steffen Baumgart wusste erst gar nicht, wie ihm geschah, als die Jugendlichen am Girls- and Boys-Day ihm im Presseraum die Fragen um die Ohren schmissen. Schonungslos direkt, so wie die Kinder oftmals sind, wurde der HSV-Coach nach seiner Hoffnung bezüglich des Aufstieges, nach seiner Mannschaft, seiner Kompatibilität zum Kader und selbstverständlich auch zu seiner eigenen beruflichen Zukunft gefragt. Und Baumgart lieferte die Antworten, die die Kids zufriedenstellten.
Allein er scheint bei allem, was er aktuell beim HSV erlebt und was er zusammen mit seiner Mannschaft umzusetzen vermag, nicht zufrieden zu sein. „Schlecht gemachte Hausaufgaben“ nennt er die elf unter ihm in acht Spielen eingesammelten Punkte und Tabellenrang vier. Er wolle zwar nicht aufgeben, aber die Niederlage gegen Holstein Kiel am vergangenen Wochenende, die die direkten Aufstiegsränge sicher abhakte und den Relegationsrang schier aussichtslos werden ließ, sitzt noch tief. „Wir haben alle mit dem Ergebnis gegen Kiel zu tun gehabt“, sagte Baumgart. „Auch ich musste mit der Situation umgehen können.“
Und im Gegensatz zu nahezu all seinen Vorgängern machte Baumgart keinen Hehl daraus, dass die Stimmung scheiße ist. Hieß es sonst immer, dass die Mannschaft im Training aber wieder „sehr gut gearbeitet“ habe, sagte Baumgart, im Training sei bei den Spielern die Leichtigkeit und die Freude nicht so da gewesen. „Da musst du versuchen, dich wieder rauszuarbeiten. Und ganz ehrlich: Ich kann noch nicht sagen, ob das für Samstag gereicht hat.“
Begleitet wird diese Frustarbeit beim HSV aktuell wieder einmal mit der Suche nach den Verantwortlichen. Wer ist Hauptschuldiger an dem abermalig geplatzten Aufstiegstraum? Im Zentrum bislang vorrangig medial geführten Diskussion steht der sportlich höchstrangige Verantwortliche: Sportvorstand Jonas Boldt. „Das darf mich nicht stören. Ich sollte schon fokussiert sein und gucken, dass ich bei mir bleibe“, so Baumgart mit Blick auf die Unruhe im direkten Umfeld, die er in Hamburg geführt seit 20 Jahren von außen schon miterlebt habe.
Und während Baumgart in Bezug auf das nächste Spiel sicher recht hat, liegt er dennoch grundsätzlich falsch. Denn für ihn wäre es entscheidend, jetzt schon die neue Saison zu planen und damit auch, zu wissen, wer sein erster und entscheidender Ansprechpartner ist. Ich hatte es im Blitzfazit schon gesagt und im Blog dazu auch geschrieben: Der HSV tendiert leider immer wieder dazu, in wichtigen Entscheidungen zu lange zu brauchen und am Ende den Anschluss und auch sonst vieles zu verpassen. Stichwort: Schwacher Aufsichtsrat.
Aktuell ist zu hören, dass sich einige für Felix Magath als Sportvorstand stark machen. Zudem geistern Namen wie Sebastian Kehl und Jörg Schmadtke durch die Medien. Allesamt bekannte Gesichter – aber sind sie auch die Richtigen? Oder sind es die einzigen, die unserem fachlich endlos unterbesetzten Aufsichtsrat einfallen, weil sie eh bekannt sind? Aber wie dem auch sei – für mich steht fest, dass der HSV im Sommer einen mittleren Umbruch haben muss, wenn er sein Phlegma der letzten Jahre ablegen will. Und dazu gehört es auch, inhaltlich einen Umbruch mit dem richtigen Personal – also mit einem Plan – umzusetzen.
Weshalb man sich nie um Carsten Wehlmann bemüht hat, hatte ich zuletzt schon gefragt und kritisiert. So ein Mann, der bewiesen hat, aus wenig sehr viel machen zu können und der dazu sogar noch eine HSV-Vergangenheit als Hamburger hat, hätte Gold wert sein können. Es wäre eine mutige Entscheidung gewesen, weil sie eben nicht erwartbar war. Und vor allem hätte man mal nicht wieder oberhalb der eigenen Liga gesucht. Man hätte mal nicht den Eindruck vermittelt, sich Erfolg teuer einkaufen zu wollen.
Klar kann man jetzt sagen, diesen Weg ist man mit Boldt schon gegangen und er hat fünf Jahre in Folge nicht den notwendigen Erfolg gebracht. Aber ich sehe beim HSV seit vielen Jahren eine Faulheit in personellen Entscheidungen, die zum einen teuer sind und zum anderen vor allem auch: erfolglos. Boldt selbst hat versucht, diesen Weg zu durchbrechen, bleib dabei aber immer inkonsequent. Auf der einen Seite hat er jungen Trainern wie Hannes Wolf und Daniel Thioune sowie einem umstrittenen Coach wie Tim Walter Chancen gegeben. Auf der anderen Seite hat er aber bei Spielerverpflichtungen immer wieder auf teures Personal zurückgegriffen und wenig unverbrauchte Talente gefunden und hier ausbilden lassen.
Letzteres wird immer wieder gefordert – ist aber zweifellos auch nicht einfach, es bei der hiesigen Erwartungshaltung umzusetzen. Steffen Baumgart erteilte dem Einsatz junger Talente gerade eine Absage aus rein sportlichen Gründen. Und für mich ist das völlig nachvollziehbar, denn die jungen Spieler, die gerade beim HSV hintendran sind, sind eben nicht besser als die, die aktuell im Kader stehen. Und allein aus populistischen Gründen jungen Leute reinwerfen hat in den letzten Jahren beim HSV auch nie (lange) funktioniert.
Vielmehr muss man sich hier einer inhaltlichen Diskussion annehmen. Und die kann nur geführt werden, wenn man über Leistungsstände Bescheid weiß. Ich persönlich kenne den aktuellen Leistungsstand von einem Tom Sanne beispielsweise nicht, zugegebenermaßen. Er trifft in der Regionalliga häufiger – aber das ist eben auch zwei Klassen tiefer. Das ist ein großer Unterschied. Und da ich weiß, dass der ehemalige Bundesligastürmer Baumgart sehr wohl weiß, worauf es ankommt, hoffe ich mal, dass er richtig damit liegt, Sanne einzubauen. Andererseits fällt es mit angesichts der Performances von Andras Nemeth und Levin Öztunali sehr schwer, zu glauben, dass ein sehr guter Regionalliga-Angreifer nicht besser ist als ein seit Monaten dysfunktionaler Ex-Bundesliga-Spieler beispielsweise…
Aber noch mal zurück zum Status Quo, der sich an diesem Wochenende finalisieren könnte. Denn sollte der HSV erneut patzen und Düsseldorf sein Spiel gewinnen, wäre der Aufstieg sicher auch für Baumgart kaum mehr ein Thema. Allein, dass der HSV dann seinen neuen Weg verkünden kann, bezweifle ich. Denn die einzigen Personen in der Führung, die über sportliche Expertise verfügten, sind die, die zur Disposition stehen. Und die werden sich schwerlich selbst belasten, geschweige denn zurücktreten und dem HSV noch helfen, die bestmöglichen Nachfolger für sich selbst zu finden.
Von daher stellt sich die Frage: Wer soll beim HSV darüber entscheiden, wie und mit wem es ab Sommer weitergeht? Michael Papenfuß als Aufsichtsratsvorsitzender hat hier eine Verantwortung, die er mit seinen Ratskollegen allein nicht stemmen kann. Marcell Jansen, der sportlich sicher die größte Expertise mit sich brachte, gilt im Gremium als zu umstritten, als dass man auf ihn zurückgreifen wollen wird. Mit anderen Worten: Fußballerisch betrachtet sollen also Laien/Amateure die besten Profis für den HSV finden. Das klingt nicht nur unlogisch – das ist es auch… Vor allem ist das auch der Grund, weshalb man hier bis zuletzt darauf gehofft hat und noch immer hofft, dass es funktioniert…
Für Sonnabend in Braunschweig spielt das alles erst einmal keine Rolle – da hat Baumgart recht. Und der Trainer musste heute zwei schlechte Nachrichten hinnehmen (wobei eine gestern schon kommuniziert wurde): Ignace van der Brempt sowie Laszlo Benes werden ihm in Braunschweig fehlen. Das wiederum ist aus meiner Sicht bitter, weil van der Brempt die Reis-Position hinten rechts wieder hätte übernehmen können, damit Reis wieder in die Problemzone zentrales Mittelfeld rückt.
So aber wird Baumgart im Mittelfeldzentrum wieder darauf hoffen müssen, dass der ehemalige Braunschweiger Immanuel Pherai (dann wahrscheinlich neben Lukasz Poreba) zumindest an alter Wirkungsstätte mal funktioniert und für Torgefahr sorgt. Zumindest glaube ich, dass Baumgart das so handhaben wird, da die Eintracht zuletzt sehr defensiv und sehr kompakt agierte. Da können dribbelstarke Spieler wie Jean Luc Dompé über außen und Pherai durchs Zentrum helfen – wenn sie denn beide zu alter Form finden.
In diesem Sinne, Glückwunsch an den FC St. Pauli, der heute Rostock geschlagen hat und damit durch sein dürfte. Denn auch wenn Düsseldorf rechnerisch noch vorbeiziehen könnte, bin ich mir sicher, dass der Stadtteilclub sich das nicht mehr nehmen lässt. Apropos: Habt Ihr mal gesehen, wie wichtig einstudierte Standards sind? Der FC St. Pauli hat damit locker 12 – 15 Punkte eingefahren. Der HSV dagegen – null? Ich erinnere mich zumindest nicht…
Bis morgen! Dann wieder mit dem Blitzfazit nach dem Spiel!
Scholle
Wenn du keine Expertise hast, kaufst du dir welche.
Wolfgang Felix Magath sehe ich nicht als Sportdirektor und auch nicht als Trainer, sondern eher als jemand, der den Sportdirektor sondieren und kompetent bestimmen kann. Ein echter Vorstandsvorsitzender der AG wie seinerzeit Bernd Hoffmann nur mit wirklicher Fußballexpertise und Stallgeruch.
Wir bräuchten einen jungen und ehrgeizigen Sportverantwortlichen, der sich selbst und eine erfolgreiche Mannschaft nebst passenden Trainer auch mit der Erfahrung von Felix Magath entwickeln will.
Magath ist die sportliche schwergewichtige Galionsfigur, die diesem Verein so sehr fehlt.
Ein echter Boss für die Luschen.
Ich verstehe die Überschrift nicht. Dass der HSV das nicht kann, beweist er seit über 10 Jahren im Allgemeinen und Jonas Boldt seit 5 Jahren im Speziellen.
Seit letzter Nachweis fehlender Kompetenz war die Verlängerung mit Jatta, die ein 3 Mio Problem für die nächsten 5 Jahre generiert.
Kein Verein unterhalb der Bundesliga könnte dieses Gehalt stemmen und kein Bundesligist hätte Interesse Jatta zu verpflichten.
Aber zurück zur Überschrift. Gut geführte Vereine planen die neue Saison bereits seit längerem. Die fangen nicht erst jetzt im Mai an.
Zumindest fällt die dümmliche Ausrede mit der Relegation weg, die ja die Planungen erschwerte.
Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt. Aber dieses Spiel ist wieder ein eindeutiger Beleg dafür, dass diese Wischi-Waschi-Truppe in der Gesamtheit einfach nicht aufsteigen will bzw wollte. Jetzt wo es um nichts mehr geht, können sie auf einmal ihre Leistung abrufen. Und das nur um vor der breiten Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, dass sie es ja grundsätzlich könnten. Wenn es aber drauf ankommt, haben sie wieder aus meiner Sicht mehr oder weniger „bewusst“ versagt, um nicht noch aus Versehen aufzusteigen, wohlwissend, dass es dann mit der monetären Wohlfühloase 2.Liga vorbei ist und in der 1 . Liga kaum ein Spieler zum Zuge kommen würde. Das Possenspiel sehen wir nun seit vielen Jahren. Verarschung pur. Und die sportlich Verantwortlichen lassen es zu. Deswegen bleibt es dabei, dass nur ein radikaler Neuanfang im Sommer hilft. Es braucht Spieler mit Eiern, die den Erfolg wollen und Bock auf 1.Liga haben und es braucht einen Vorstand, der diese Leistungsmentalität vorlebt.
Deswegen:
Boldt Raus
Costa Raus
80% der Mannschaft Raus.
Im Grunde kann man sich als Fan nur von diesem Club verabschieden.
Mit HSV hat das nichts mehr zu tun. Die Raute ist nur noch eine leere Hülle. Ich hätte nie geglaubt, dass sich nach der Ausgliederung im Jahr 2014 immer noch so viel Unfähigkeit und Eitelkeit breit machen kann.
Was soll schlimmer werden, wenn die 50+1-Regel fällt?
Natürlich will ich keinen Öl-Scheich als Anteilseigner sehen. Aber ein seriöser Investor als Big Boss wäre mir tausendmal lieber als diese unfähige – in Eitelkeit getränkte – Bande, die die Gremien infiltriert hat.
Schon vor langer Zeit wurde hier auf die fehlende Sportkompetenz im Aufsichtsrat hingewiesen, die dem Club in Krisensituationen auf die Füße fallen könnte. Aus „könnte“ wurde erwartungsgemäß ein „ist“.
Immer wieder wurde von ahnungslosen Hüpfern abgestritten, dass der HSV Profis in den Gremien benötigt.
Stattdessen hat man einen sog. Capo im Aufsichtsrat, fachfremde Figuren und Wichtigtuer (Bieberstein) im Beirat und anderen Gremien sowie einen „Sportvorstand“, der die Bezeichnung nicht verdient.
Dazu leistet man sich eine „lame duck“ als Vereinspräsidenten, der außer Start-up-Pleiten nichts vorzuweisen hat.
Es müssten so viele Leute umgehend abdanken, damit es ein Fünkchen Hoffnung auf Besserung gibt.
Da die Leute aber an ihren Posten kleben, gibt es keine Hoffnung mehr.
So kannst du heutzutage keinen Proficlub mehr führen. Das muss doch selbst der naivste Hüpfer erkennen.
Die bittere Erkenntnis scheint mittlerweile wohl auch bei Scholle angekommen zu sein.
Nur musst du dir eine Frage stellen, Scholle:
Warum ist der Elferrat so schwach?
Die Antwort liegt seit vielen Jahren auf dem Tisch:
Weil beim HSV jeder inkompetente Trottel „mitbestimmen“ will und das – wie man sieht – auch kann.
So bekommt man auch einen Aufsichtsrat, der nur ein fauler personeller Kompromiss aus all diesen „Strömungen“ ist, aber keine Fachkompetenz besitzt.
Dazu kommt noch, dass diesem Gremium ein Laumann (Hasenfuß) vorsteht, der seinesgleichen sucht.
Ein durch und durch kaputter Club, von dem sich Fans wirklich nur noch verabschieden können
Und das werden die Leute, die heute noch im Stadion viel Geld für Tickets zahlen, bald tun. Die Teenie-Ultras feiern und saufen dann bald alleine in der Regionalliga. Und auch die werden weniger.
Die heute Zehnjährigen werden in Zukunft eher Teenie-Ultras beim FC St. Pauli…
Alleine die Tatsache, dass es ein unseriöser Windbeutel wie Judas Boldt geschafft hat, einen VV zu verhindern zeigt, was er für ein intriganter Selbstoptimierer ist. Er hat sein Netzwerk im HSV implementiert und dank der ahnungslosen Napfsülzen im AR um Hasenfuß Opa Hoppenstedt, kann er möglicherweise unbehelligt weiter Schindluder treiben …
Selbst wenn der Sonnenkönig heute gefeuert wird, ist es im Prinzip schon zu spät, in jedem normalen Verein sind die Planungen für die kommende Saison nämlich bereits weit fortgeschritten. Bitter …
Na – können sie jetzt doch noch die neue ERSTliga-Saison planen?
Wohl kaum – immerhin: das Fußballspielen haben sie nicht verlernt und siegten verdient gegen eine Braunschweiger Eintracht, die in der ersten Viertelstunde zwar mit der erwarteten Intensität dagegen hielt, aber nach den frühen Toren von Glatzel aber relativ schnell einsehen musste, dass es ein sehr schwerer Gang gegen eine HSV Mannschaft werden würde, die heute auch durch Effizienz und Spiellaune zu gefallen wusste.
Nichtsdestotrotz denke ich, dieser Sieg kommt zu spät und ob dem Team das Mut und Selbstvertrauen für das anstehende Derby gibt, um wenigstens den Super-Gau -Braun-Weißer-Aufstieg im schwarz-weiß-blauen Volkspark, abzuwenden, glaube ich auch nicht.
Die Aussagen der Spieler nach dem Magdeburg-Spiel erwiesen sich in der Partie gegen Kiel auch als wiederholte Lippenbekenntnisse, die darin mündeten, dass es in dieser Saison gegen die Aufstiegskonkurrenten zum wiederholten Male nicht reicht.
Keine Ahnung, ob hier Stunden oder Tage später noch ein sog. „Blitzfazit“ erscheint – Spieltagsanalyse ist angesichts des ohnehin verfehlten Saisonziels sowieso überflüssig. Meine Hoffnung ist nur, dass das heutige Resultat nicht die Boldt-Fraktion im Club stärkt, die den HSV mit ihm als Sportvorstand immer noch auf dem richtigen Weg sieht, weil am Ende in deren Glauben ja wieder mal „Kleinigkeiten“ fehlten.
Mit dieser Elf starten wir in das heutige Auswärtsspiel: Raab, Schonlau (C), Hadzikadunic, Poreba, Glatzel, Pherai, Königsdörffer, Reis, Meffert, Dompe, Muheim.
Koan Ötzi und koan Jatta😍
Man sollte Jattas Vertrag unbedingt vorzeitig bis 2034 verlängern, nicht dass doch noch ein internationaler Top-Club seinen Hut in den Ring wirft.☝🏼
„Apropos: Habt Ihr mal gesehen, wie wichtig einstudierte Standards sind? Der FC St. Pauli hat damit locker 12 – 15 Punkte eingefahren. Der HSV dagegen – null? Ich erinnere mich zumindest nicht…“
Und das, obwohl es unter Walter die tollen kurzen Ecken gab…
Spaß beiseite, Pauli ist durch und das hochverdient, unser Verein hingegen verschläft gerade , zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen.
Es kann doch offensichtlich nicht mit Boldt und Costa und ohne VV weitergehen. Das kann auch der AR nicht wirklich meinen.
Wenn denen selbst keiner einfällt, müssen sie sich externe Findungshilfe holen! Die gibt’s bestimmt zu kaufen. Das Anforderungsprofil ist jedem HSV- und Fußballinteressierten mehr oder minder klar. Dann weiß das auch jeder Dienstleister Personalvermittlung Profifußballmanager. Und die Kosten nur Geld. Teurer als ein auch nächste Saison verpassten Aufstieg ist gar nichts.
Für den HSV geht’s jetzt allein darum,
⬛ sportlich anständig die Saison zu beenden
⬜️ und
🟦 die neue Zweitligasaison zu organisieren.
Ich meine, dass Michael Papenfuß sich ganz persönlich fragen muss, ob er seine Aufgabe in erforderlicher Weise erfüllt.
Als AR-Vorsitzender und damit auch wesentlicher Mann im Präsidium des HSV e. V. hätte er lange handeln müssen. Das Mindeste wäre die Besetzung des AR mit Kompetenz im Profifußball.
Was denken sich die sechs ARe eigentlich so? Es geht nicht allein um eine finanziell solide Arbeit der HSV Fußball AG,cdie wichtig ist. Es geht in erster Linie um das eigentliche, den sportlichen Erfolg. Wer steht dafür im AR?
Wenn man solche Heimschiedsrichter wie StP hat, wird einem das Aufsteigen auch leicht gemacht!
Auch sonst ist der Kiezclub klar im Vorteil!
Muss er doch einfach in allen Belangen nur genau das Gegenteil machen, wie es der „große Stadtnachbar“ macht, und schon ist man erfolgreich!
Das Fußballwochenende ist eigentlich schon jetzt im Eimer und ich befürchte, dass es morgen nicht wirklich besser wird!
Mir persönlich geht es in erster Linie gar nicht darum, dass Boldt junge Talente findet. Mir würde es reichen, wenn man 1. unabhängig vom Alter taugliche Spieler bekäme und 2. nicht immer alle Spieler in Hamburg schlechter werden.
Natürlich wird es mittelfristig nötig sein, aus Transfers Überschüsse zu erzeugen, denn finanziell wird sich das derzeitige Geschäftsgebaren nicht mehr lange durchziehen lassen.
Die Frage ist, was Boldt in seinem Kerngeschäft vorzuweisen hat und da fällt mir wenig ein.
Keine findigen Transfers, kein Erfolg, keine bessere Verzahnung mit dem Nachwuchs.
Trotz allem was war, tut einfach mal wieder gut!
Wichtige Erkenntnisse aus dem heutigen Spiel:
1. Wenn es um nichts mehr geht, kann diese Mannschaft frei aufspielen. Toll.
2. Jatta ist der ideale Joker. Während Königsdörffer in Durchgang zeigt, dass der HSV durchaus Flanken von rechts an den Mann bringen kann, gefällt Jatta in der Rolle des Jokers.
Seinen einzigen Trumpf, die Schnelligkeit, kann er dann gegen müde werdende Gegner einsetzen.
Das alles ist natürlich keine 600 TEUR im Jahr wert.
Wir haben heute abend gesehen, warum St Pauli aufsteigen wird und nicht wir. Weil sie solche Spiele gewinnen, sich in solchen Spielen einfach mal drei Arbeitssiegpunkte ranzocken.
Glückwunsch Pauli, tolle Arbeit in den letzten Jahren wird nun belohnt.
Scholle hat völlig Recht. Mit dem unfähigen Aufsichtsrat werden wir weiter konsequent scheitern.
Ich habe weder etwas gegen Ölscheichs noch Spediteure. Hauptsache, die 50+1-Regel fällt! Ich will guten Fußball sehen und eine bärenstarke HSV-Elf. Die woken Ultras im deutschen Fußball müssen endlich entmachtet werden. Die können gern zum Amateurfußball gehen, wenn sie gegen Kommerzialisierung und für schlechte Spiele sind.
Moin. Es ist schon alles geschrieben worden – aber noch nicht von allen verstanden.
Aus diesem Grund, und weil sie es für Hamburg verdient haben, wünsche ich St. Pauli im Derby den Sieg, der den Aufsteg perfekt macht.
Genau in unserem Wohnzimmer, und genau vor der ständig monoton hüpfenden Kulisse.
Und vielleicht – die Hoffnung stirbt zuletzt, entwickelt sich dann ein Sturm, der diese ganzen HSV Deppen und Versager in AG und !! e.V. entweder wegfegt, oder sie für alle Zeit mundtot macht und in ihre verpupten und über riechenden Traditionslöcher verschwinden lässt.
Eine Niederlage heute in Braunschweig, wäre schon ein erster Schritt.
Was ist eigentlich mit van der Brempt los? Hat der Glasknochen oder schlichtweg die Hosen voll? Überhaupt finde ich es auffallend, das kaum eine Woche vergeht, in der sich nicht mindestens zwei Stammspieler verletzungsbedingt abmelden müssen.
Aus meiner Sicht ist das auch ein Kopfproblem vieler Spieler. Aber sportpsychologischer Beistand wurde durch unseren Supermanager Boldt ja hochnäsig abgelehnt. Oder habe ich da etwas verpasst?
Der HSV muss sich auf allen Ebenen verbessern und er muss Strukturen schaffen, die einem Club dieser Größenordnung mit entsprechenden. Zielen auch gerecht werden. Ich glaube, insbesondere im Bereich Personalsteuerung ist noch ganz viel Luft nach oben. Jeder Mensch hat andere Stärken. Es gibt Teamleader und Teamplayer, Menschen die Führungsrollen annehmen und Menschen, die sich lieber unterordnen und in den Dienst des Teams stellen. Es gibt Egoisten und Altruisten in jeder Gesellschaft, in jeder Firma und sicherlich auch in jeder Fußballmannschaft. Es ist die Aufgabe eines jeden Teammanagers, diese Typen zu erkennen und entsprechend ihrer Fähigkeiten im Team aufzustellen – ihnen Aufgaben zuzuteilen, denen sie gerecht werden können/wollen. Und er muss dafür sorgen, dass eine „gesunde“ Balance aller Charaktere im Team besteht. Weder ein Team voller Egoisten, noch ein Team voller Altruisten wird am Ende erfolgreich sein. Und dann gibt es viele Menschen, vermutlich die Mehrheit, die sich irgendwo dazwischen bewegen. Ich glaube, hier liegt der Schlüssel zum Erfolg und nicht darin, ob man zehn beidfüßige Spieler im Kader hat, von denen sechs die 100m unter 10s laufen können. Der HSV muss innovativer werden und Geld in Bereiche investieren, die nicht so augenscheinlich sind wie ein neuer Spieler mit drei Meistertiteln im Gepäck. Neben Fußballexpertise braucht es im Vorstand einen Menschenkenner mit langjähriger Erfahrung im Bereich Personalentwicklung und einem hohen Maß an Empathie.
Für mich gehört ein Felix Magath zwingend in Verantwortung beim HSV.
Warum man ihn, obwohl er sich seit Jahren zum HSV bekennt und mehr Erfolge nachweisen kann als alle übrigen Mitarbeiter zusammen wissen wir alle.
Genau dieses “ Problem “ ist es, das es zu beseitigen gilt.
Wer würde, wäre es seine eigene „Firma“, Boldt nicht sofort entlassen wenn man sein eigenes Geld damit verdienen muss?
Eins noch zum Schluss, warum tun wir Fans uns diesen HSV noch an?
Meine Antwort, wir die Fans sind der HSV, von dem wir Anhänger sind, von der Tradition und der Geschichte.
Wir sind keine Fans der Spieler, die heute hier und morgen da ihr Vereinsemblem medienwirksam vor der Kamera küssen.
Wir waren oft viele Jahre vor ihnen schon da und werden es auch nach ihnen noch sein. Wir bekommen dafür kein Geld, nein wir geben etwas, unser Herz und unsere Zeit.
Deshalb, weil ohne uns den Fans gäbe es einen Verein, aber keinen HSV.
Das sind wir!
Das Abendblatt rät, die Emotionen bei der Boldt-Entscheidung außen vor zu lassen und stellt einen Vergleich zu den Werder-Wochen 2009 her, als der HSV sich nach den Demütigungen durch den SVW von drei Titeln verabschieden musste. Beiersdorfer musste damals angeblich gehen, weil man die Werder-Wochen emotional nicht überstanden hätte.
Schon damals hatte der HSV übrigens das Loser-Gen. Nur auf höherem Niveau. Er gewinnt eben einfach nichts, sondern geht sukzessive nieder.
Unglaublich jedenfalls, was das Abendblatt so von sich gibt.
Zugegeben; ich kenne diesen H. Jacobs nicht. Aber er ist mir schon mehrfach negativ aufgefallen. Wie auch dieser Schiller. Sie passen definitiv zu diesem HSV.
Labern, relativieren, in Frage stellen, krude Theorien aufstellen, seltsame Auffassungen vertreten. Das können die gut.
Aber „Machen“ oder „Finger in die Wunde legen“ ist denen fremd.
Eines ist aber mal klar:
Es gibt auf diesem Planeten keine rational sinnvollere Entscheidung, als Boldt endlich freizustellen.
Emotional wäre nur, wenn man – weil man am Stockholm-Syndrom erkrankt ist – ansatzweise darüber nachdenkt, den seit vielen Jahren erfolglosen Möchtegern-Vorstand nicht zu feuern.
Ich könnte morgens wirklich nicht in den Spiegel schauen, wenn ich so einen Mist absondern würde.
Wenn mich der Chefredakteur oder irgendwer sonst zwingen würde, diesen Senf zu produzieren, hätte ich immer noch die Wahl, zu gehen,
Aber was in diesem Blatt teilweise zum HSV veröffentlicht wird, ist schon mehr als hanebüchen und irritierend.
Glückwunsch Pauli! Der HSV grüßt von unten. Und das völlig zu Recht!
Es ist alles nur dümmliches Gelaber bzgl. volles Stadion dank Boldt etc.
Fakt ist, Boldt hat es geschafft, dass Pauli die klare Nr. 1 in Hamburg erstmalig ist. Die Wachablösung kommt trotz eines viel geringeren Budgets. Das sind Fakten.
Hätte Boldt Anstand würde er freiwillig gehen und die Schande auf seine Kappe nehmen. So wird der HSV weiter verramscht.
Was der HSV braucht, ist ein erfolgsbesessener VV wie Hoffmann (der von Boldt weggemobbt wurde). Selbst ein Beiersdorfer ist um Längen besser als der Misserfolgsmanager Boldt.
4:0 gewonnen. Aber:
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Ich hoffe, dass Düsseldorf jetzt alle vier restlichen Spiele gewinnt. Dann sind sie sicher Zweiter und steigen mit Pauli auf. Kiel braucht niemand in der 1.Liga.
Königstransfers von Wehlmann der letzten beiden Jahre:
C. Klarer 2,0 Mio.
F. Hornby 1,8 Mio.
F. Stojilkovic 2,0 Mio.
O. Vilhelmsson 1,2 Mio.
Diese 7 Mio. haben Darmstadt nicht weitergebracht.
Nico Jan Hoogma – again and again and again!!!
Öztunali, laut BILD, wieder in der Startelf. Dompé draußen.
Einstudierte Standards haben halt was mit „TRAININGSARBEIT“ zu tun. Mit :“erstmal zwei Tage durchschnaufen“ oder „wir bleiben bei uns“ (und wollen spielen wie Barca) ist das nicht zu schaffen. Zur gesamten Situation sei gesagt das es doch gar nicht so schlimm sein kann. Das Stadion ist doch immer voll, der HSV ist finanziell ja so gesund, die Talentschmiede ist unter Hotte eine wahre Diamantengrube, unser Spovo landet einen Treffer nach dem anderen und erst diese Ruhe im Verein auf die in den letzten Jahren immer verwiesen wurde lässt mein Herz höher schlagen. Die „guten“ HSVer um Always und Bramfelder haben schon recht. Wir von der Kritikerseite haben einfach keine Ahnung.
Scholle, es ist ja nicht so, als ob es nicht zu jedem Problem eine Lösung gebe …
Möchte auch hier noch mal auf den Sportclub mit Richie Golz hinweisen: https://www.ardmediathek.de/video/sportclub/boll-und-golz-zum-aufstiegsrennen-grosse-geschichte-fuer-den-norden/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9lNzMwMjc1My1mYjk5LTRkMDgtYjg2YS1kYWU2YWMzYzRmOTM
Sein Beruf ist genau das: Leuten fähige sportliche Führungskompetenz zu vermitteln, wenn die selber keine Ahnung haben. Aber natürlich müsste der AR dafür ein Telefon bedienen können, und wenn man natürlich nur Pressenummern zum Plaudern auf allen Schnellwahltasten hat, wird’s schwierig.
Sollten wir heute gewinnen, dann wird das der Aufsichtsrat als Beleg nutzen, dass nichts verändert werden müsse.
aha. Jetzt, wo es (vermutlich) zu spät ist geht es auf einmal wieder. Das ist ja so typisch. Sehr sehr ärgerlich, auch wenn ich mich natürlich freue. Ggfls noch 2, 3 weitere Tore, um damit den Druck auf Ddorf zu erhöhen?
Der einzige , der wirklich Veränderungen bewirken kann, weil er sich von politischen Spielchen, Arroganz und Inkompetenz nicht beeindrucken lässt, ist Felix Magath.
Dazu gerne ein Rene Adler in welcher Funktion auch immer.
Mal seriöse Frage: wer ist denn der starke Mann im Aufsichtsrat, der due Fäden zieht und Boldt entlassen kann?
Lautern führt! Da geht noch was!
(Man darf gar nicht daran denken, dass wir gegen Osnabrück 0 Punkte geholt haben…)
Aus der Halbzeit gekommen und mit dem Kopf noch in der Pause
Glück gehabt, dass der VAR eingegriffen hat
Die komplette Saison in a nutshell
2 Hz. wieder Katastrophe
Sollte Schalke heute mit 13 Toren Unterschied gewinnen, dann wäre sogar Platz 3 wieder realistisch.
„…Ich sollte schon fokussiert sein und gucken, dass ich bei mir bleibe“
Ah, er bleib auch bei sich. Ist wohl so’n Trainer-Ding.
Naja, bei Walter fanden das viele doof. Trotz Platz 3
Wenn Baumgart auch bei sich bleibt, dann mal sehen, welcher Platz das am Ende sein wird. Platz 8? Ist ja irgendwann auch egal. Hauptsache wir haben einen Top Trainer
Im Sommer muss es wieder einen Umbruch geben? Vielleicht wird Baumgart dann innerhalb eines Jahres bei 2 Vereinen entlassen worden sein. Wer weiß.
Die Geschichte „Wehlmann“ ist in etwa wie die Geschichte „Baumgart“ oder „Magath“ einzuordnen. Man hat so seinen Liebling, aber ob der dann auch paßt, weiß man erst, wenn er einige Zeit da ist. Was woanders funktioniert muss hier nicht genauso laufen. Ich erinnere mich da an einen Ralf Becker, der den Königstransfer Kinsombi für 3 Mio an die Elbe brachte. Wären beide doch in Kiel geblieben………
Weiß man inzwischen wieviel Mio Euro Magath auf Schalke verbrannt hatte?
Ich würde mich eher fragen, warum niemand Bo Henriksen auf dem Plan hatte, der aktuell bei Mainz für ungemeine Aufbruchstimmung sorgt? Hätte man sich rechtzeitig gekümmert, wäre er vielleicht auch zum HSV gekommen. Union konnte Urs Fischer auch davon überzeugen in die 2. Liga zu kommen. Immerhin ein Jahr zuvor schweizer Meister und Pokalsieger geworden. Den hätten bestimmt auch andere gern gehabt.
Man muss sich halt kümmern.
Oft wird zwischen Laien/Amateuren und Ex-Profis unterschieden. Ex-Profis gelten dabei oft als Experten und Amateure als Dummköpfe. Diese Unterscheidung halte ich für falsch.
Selbstverständlich haben ehemalige Profis durch den Einblick in den Leistungssport einen Erfahrungsvorsprung, aber diese grundsätzliche Unterscheidung zwischen angeblicher sportlicher Expertise und fehlendem Fussballverstand kann ich nicht nachvollziehen. Gerade beim HSV konnten wir zahlreiche Ex-Profis erleben, die eben keine sportliche Expertise hatten und bei ihren Spielerbeurteilungen fast immer daneben lagen. Auch im Fernsehen kann man das unerträgliche Geschwätz angeblicher Experten erleben.
Umgekehrt bedeutet wirtschaftliche Expertise, jahrelanges Fan-Dasein oder das Betreiben einer Nachaltigkeitsplattform auch nicht sportliche Expertise.
Das allgemeine Pauschalurteil zwischen Ex-Profis und Amateuren, also mit und ohne Fussballverstand, ist nicht nachvollziehbar. Es gibt Ex-Profis und Amateure, die Spieler, Trainer und Manager beurteilen können, und es gibt Ex-Profis und Amateure, die keine sportliche Expertise haben.
Abendblatt:
Der silberne Briefkasten am Brandshofer Deich nahe den Hamburger Elbbrücken hat sechs Einwurfschlitze mit Klappen. Darunter stehen – mal akkurat, mal weniger glücklich beklebt – die Namen der Unternehmen, die hier residieren. Einige sind hinter vergilbten Plastikhauben aufgeführt, sie sind kaum lesbar. Andere knuddeln sich mit weiteren Namen auf einem schmalen, weißen Klebestreifen. Bei jedem Zählen kommt ein anderes Ergebnis heraus. Endet die Firmenbezeichnung hier? Sind das zwei oder drei Namen? In jedem Fall dürften es gut 20 Gesellschaften sein, die hier ihren Sitz reklamieren. Alle haben mit Thomas Wüstefeld (55) zu tun.
Das ist der einst schillernde und jetzt umstrittene Unternehmer, der in der Corona-Pandemie mit einem wundersamen PCR-Testgerät auf den Markt drängte, beim HSV von Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne Anteile erwarb, zum Aufsichtsrat des Clubs bestellt wurde und schließlich zum Vorstand. Und dann in einer Affäre mit weit reichenden Kreisen von seinen Ämtern zurücktrat, die Anteile verkaufte – und nun mit heftigen Vorwürfen und mehreren juristischen Prozessen konfrontiert ist. Sie haben mit diesen Firmen zu tun, die zum Teil noch, zum Teil nicht mehr am Briefkasten am Billhorner Kanal zu lesen sind.
Völlig überraschend hat Wüstefeld seine „Kernfirma“ verkauft: die Medsan, die Schnelltests auf das Coronavirus auf den Markt warf und deren Namen auf dem Taskforce-Mobil stand, das im Hamburger Hafen zu sehen war und aus dem Menschen in weißem Vollschutz kletterten, die Nasenabstriche nahmen. Wüstefeld bestätigte dem Abendblatt den Verkauf.
Was er bislang nicht öffentlich machte: In einigen seiner Firmen ist er als Geschäftsführer „von Amts wegen“ gelöscht worden. Aus dem Bezirksamt Hamburg-Mitte wurde ihm nach Abendblatt-Informationen ein Gewerbeverbot erteilt. Dabei nannten Behördenkreise zunächst die Firmen Synovac und leafGlobal. Wüstefeld ließ erklären, in zwei Fällen sei das „nicht mehr als ein ärgerlicher Amtsfehler“. Das habe das Bezirksamt „längst“ schriftlich eingeräumt. Wüstefelds leafGlobal ist inzwischen in die Insolvenz gegangen (Aktenzeichen 67c IN 353/23).
Er ist jedoch in weiteren Firmen „von Amts wegen“ als Geschäftsführer gelöscht worden, etwa bei der CaLeJo. Diese Firma ist aus den Anfangsbuchstaben seiner Söhne gebildet und hatte für rund 14 Millionen Euro die HSV-Anteile erworben.
Kurz bevor Wüstefeld im September 2022 in einem Strudel aus Vorwürfen wegen seiner Unternehmensführung und öffentlichen Zweifeln an seinem Professoren- und Doktortitel beim HSV abtrat, wurde seine Frau zusätzlich Geschäftsführerin bei CaLeJo. Das ist sie laut Handelsregister bis heute. Wie sie dem Abendblatt erklärte, gingen die beiden privat inzwischen getrennte Wege.
Nachweise über seine Promotion hat Wüstefeld trotz Versprechens dem Abendblatt nie vorgelegt. Die Staatsanwaltschaft hatte ein Verfahren dazu eingestellt.
Doch juristisch wird es für Wüstefeld immer unruhiger. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter. Es geht um den Verdacht des Betruges und der Untreue. Wüstefeld hat die Vorwürfe von ehemaligen Geschäftspartnern, er habe sie um Millionen betrogen, stets zurückgewiesen und sie seinerseits für Verfehlungen verantwortlich gemacht. Am vergangenen Mittwoch rückten Ermittler von Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft in mehreren Gebäuden mit Bezug zu Wüstefeld an und durchsuchten die Räumlichkeiten. Er beteuert seine Unschuld.
In einem neuerlichen Verfahren vor dem Landgericht (Stufenklage) wurden drei von Wüstefelds Firmen jetzt verurteilt, Auskunft „über die von ihnen abgeschlossenen Geschäfte und vereinnahmten Gelder“ zu geben. In den Vereinbarungen sollen Provisionen in Millionenhöhe versprochen, aber nicht ausgezahlt worden sein. Dabei ging es um einen Mega-Auftrag von der Bundeswehr über die Lieferung von Desinfektionsmitteln. Wüstefeld erklärte dem Abendblatt: Seine Firmen hätten „womöglich aufrechenbare Gegenansprüche“ an die Firma, die ihn verklagt habe. Die beiden Firmen würden natürlich dem Urteil gemäß Auskunft geben. Die dritte verklagte Firma, die Medsan, hatte er ja bereits verkauft.
Nach Abendblatt-Informationen ist der Käufer ein „Firmen-Bestatter“. Dessen Aufgabe liegt für gewöhnlich darin, ein Unternehmen in die Insolvenz zu überführen. Der Sitz wurde nach Köln in ein Gewerbegebiet verlegt, wo sich auf Abendblatt-Anfrage niemand meldete. Wüstefeld erklärte, die Medsan sei „inklusive dem gesamten Vermögen“ an einen ihm „nicht bekannten“ Käufer veräußert worden. Beim Notartermin habe ein Anwalt den Käufer vertreten.
Zwei der Unternehmer, die Wüstefeld wegen mutmaßlich entgangener Millionenbeträge verklagen, wollen „mit allen Mitteln dafür sorgen, dass es die Verfahren mit einem ordentlichen Ende abgeschlossen werden“, wie einer ihrer Anwälte sagte. Sie beklagen die langen Ermittlungen und die Verfahrensdauer, die Wüstefeld immer wieder verzögere. Tatsächlich hat der Unternehmer durch späte Befangenheitsanträge in einem Prozess den Urteilsspruch nach hinten verschoben.
Das Landgericht hat Wüstefelds Anträge ebenso zurückgewiesen wie seine Beschwerden. Doch eine andere Kammer wurde zuständig, sodass die Urteile noch nicht da sind. Und die ebenfalls verklagte Medsan ist ja mittlerweile verkauft.
„Wüstefeld spielt mit der Justiz und führt uns als Betroffene vor“, sagte Moritz Spilker dem Abendblatt. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Firma testTeams, die für die Medsan Personal bereitstellte, um Passagiere von Kreuzfahrtschiffen auf Corona zu testen. Spilkers Firma hatte schon vor zwei Jahren eine Forderung über fast 100.000 Euro an Medsan geschickt, weil Medsan nicht zahlte wie es vertraglich vereinbart worden sein soll.
Wüstefeld ließ dem Abendblatt erklären, es gebe „nach hiesiger Kenntnis“ keinen Mahnbescheid von testTeams.
Der Firmenname Medsan prangt noch immer am Briefkasten nahe den Elbbrücken. Man muss jedoch genau hinsehen. Es ist die Medsan Biotech, die offenbar noch immer zum Firmengeflecht Wüstefelds gehört. Doch auch hier wurde er als Geschäftsführer gelöscht.
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Allein, dass es ein Typ wie Wüstefeld zum HSV-Vorstand bringen konnte, zeigt, wie unseriös und marode der ganze Verein und seine ausgegliederte Profi-Abteilung sind.
ABENDBLATT:
Über Thomas Wüstefeld wurde in der vergangenen Woche mal wieder viel berichtet. „Razzia bei früherem HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld“, titelte das Abendblatt am vergangenen Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft war da, der Verdacht des Betruges und der Untreue wurde erhoben, von unlauteren Geschäftspraktiken war die Rede (siehe oben). Und wie reagiert Wüstefeld? Der hat in dieser Woche nur einen Pflichttermin: Sonnabend, 13 Uhr, auf der eigenen Couch vor dem Fernseher. Sky schauen. Der HSV spielt gegen Eintracht Braunschweig.
Wüstefeld und der HSV. Eine wahrscheinlich einzigartige Verbindung im deutschen Profifußball. In nur 37 Tagen war der Unternehmer vor zweieinhalb Jahren durch alle Gremien marschiert, wurde vom Fan zum Anteilseigner, vom Aufsichtsrat zum Chefkontrolleur. Und schließlich zum Vorstand.
Die einzigartige Verbindung ist nach dem Verkauf seiner Anteile für einen zweistelligen Millionenbetrag an die HanseMerkur offiziell seit fünf Monaten gekappt. Zwischendurch wurde Wüstefeld sogar vom Vorstand zur Persona non grata beim HSV erklärt. Aus dem Anteilseigner-Aufsichtsrat-Chefkontrolleur-Vorstand-Tausendsassa wurde schließlich wieder ein ganz normaler HSV-Fan.
Doch ein ganz normaler HSV-Fan ist der frühere Multifunktionär natürlich nicht. Nachdem das Abendblatt nun in dieser Woche über die erneuten Probleme Wüstefelds mit seinen Firmen und der Staatsanwaltschaft berichtet hat, wurde auch auf der Geschäftsstelle des HSV wieder vermehrt über den Ex-Chef gesprochen. Der Tenor: Wer weiß, was aus dem HSV geworden wäre, wenn Wüstefeld nicht über die zahlreichen Affären wie beispielsweise die nie nachgewiesenen Doktor- und Professorentitel gestolpert wäre.
Die Antwort findet sich möglicherweise in einem geheimen Dossier, das in Wahrheit gar nicht so geheim ist. Es ist ein „Sozialplan Interessensausgleich“, der von Wüstefeld und beim HSV als sogenannte „Pisa“-Studie die Runde machte. Das Abendblatt konnte Teile der Unterlagen einsehen. Das Strategiepapier, das Wüste-feld im Sommer ‘22 auch dem Aufsichtsrat und sogar dem Betriebsrat vorstellte, ist für viele eine Art Heuschrecken-Anleitung dazu, wie man eine Firma entkernt.
Beim HSV ging es um eine sogenannte Betriebsänderung. Das bestehende HSV-Personal wurde in dieser „Pisa“-Studie in Ist- und Soll-Stellen festgehalten. Das eindeutige Ziel: so viele Mitarbeiter wie möglich abzubauen. In einem Dreiphasenplan von angeblich 359 auf 140 Mitarbeiter.
Beispiel 1: Die Fußballschule sollte in den e.V. verlagert werden. Aus drei festangestellten AG-Mitarbeitern, 15 Aushilfen und einem Praktikanten, die die Fußballschulen betreut haben (Planstellen-Ist-Wert: 6,84), wurde in der AG der Sollwert null. Beispiel 2: Die Medienabteilung sollte von 13,8 Planstellen auf die Minimalgröße von zwei festangestellten Mitarbeitern geschrumpft werden.
Weitere Beispiele: Das Projektmanagement sollte gestrichen, der technische Stadionbetrieb outgesourct und das Eventmanagement von fünf auf null Mitarbeiter zusammengestrichen werden. In diesem Bereich wollte Wüstefeld eine GmbH für die Bereiche Event und Hospitality gründen. In der Fußball-AG, so das klare Ziel, sollten nur noch Mitarbeiter bleiben, die für das Lizenzierungsverfahren vonnöten waren.
Die Begründung für all das: „Vor diesem Hintergrund hat der HSV entschieden, in verschiedenen Bereichen Personal durch die Auslagerung von Geschäftsbereichen über die Reduzierung von Servicelevel abzubauen und auf diese Weise im erheblichen Umfang Kosten einzusparen.“
Im Sozialplan wurden betriebsbedingte Kündigungen geregelt, aber auch das „freiwillige Ausscheiden durch das Abschließen eines Aufhebungsvertrages“ war eine Möglichkeit. Ein HSV-Mitarbeiter: „Genauso gehen klassischerweise Heuschrecken vor.“
Wüstefelds größtes Problem damals: Er hatte seine Pläne zwar den Vereinsverantwortlichen, dem Betriebsrat und auch dem Aufsichtsrat vorgestellt, nur seinem Vorstandskollegen Jonas Boldt, mit dem er von Anfang an über Kreuz lag, soll er in diese Pläne nicht eingeweiht haben. Wü-stefeld bestreitet dies. Doch ein Nichteinweihen Boldts hätte Sinn gemacht. Denn laut dem Papier war nur ein neuer CEO vorgesehen, ein Sportvorstand dagegen nicht mehr. Mit anderen Worten: Boldt sollte schon damals abgesägt werden.
Bekanntermaßen kam es anders. Zwischen der „Pisa“-Präsentation und Wüste-felds Aus als HSV-Vorstand lagen gerade einmal drei Monate. So schnell wie Wü-stefeld seinerzeit gekommen und beim HSV aufgestiegen ist, so schnell war er auch wieder verschwunden. Zunächst blieben seine Anteile, die dann aber ebenfalls später an die HanseMerkur verkauft wurden. Was also bleibt von Wüstefeld beim HSV bis heute? Nichts – außer ein großes Aufatmen. Die „Pisa“-Studie wurde schließlich genauso schnell verworfen wie die Pläne um den sogenannten HSV-Tower, den Wüstefeld zwei Wochen vor seinem Rücktritt im Abendblatt exklusiv angekündigt hatte. Eine Volksparkplaza für 12.000 Menschen, 200 Millionen Euro und als Leuchtturm ein mehr als 25 Stockwerke hohes Hochhaus. Geblieben davon ist lediglich Kopfschütteln – und die Frage: Wie konnte es so weit kommen?
Beim HSV ist die Antwort einfach: Immer-noch-Präsident Marcell Jansen und die Vereinsverantwortlichen des HSV e.V. hatten sich immer wieder für Wüstefeld stark gemacht, der damalige Aufsichtsrat (in dem heute noch immer fünf von sechs Mitgliedern vertreten sind) hat den umtriebigen Macher zum Vorstand gewählt. Einstimmig. Nur Wüstefeld selbst hatte sich seinerzeit enthalten.
Beim e.V. will man von all dem heute nichts mehr wissen. Nachfragen zum Projekt „Pisa“ und zu Wüstefeld wurden am Freitag nicht beantwortet. Und auch Wüstefeld selbst ließ eine schriftliche Nachfrage unbeantwortet. Man möge doch bitte Verständnis haben. Klar ist für ihn nur eines: Er wird dem HSV auch weiterhin wie an diesem Sonnabend die Daumen drücken. Als „ganz normaler Fan“.
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Allein, dass es ein Typ wie Wüstefeld zum HSV-Vorstand bringen konnte, zeigt, wie unseriös und marode der ganze Verein und seine ausgegliederte Profi-Abteilung sind.
Nun denn, rein rechnerisch mag noch etwas bezüglich der Aufstiegshoffnung möglich sein. Aber vom Gefühl her, wenn man bedenkt, wie sich die Mannschaften vor dem HSV in den letzten Partien gezeigt haben, eher unwahrscheinlich. Und mit Braunschweig heute ein Gegner, der dringend Punkte für den Klassenerhalt benötigt, während der HSV mit dem Abstieg nichts zu tun hat.
Also entspannt mal schauen, ob der HSV heute alles gibt, und 3 Punkte holen kann.
Vielleicht ruft der eine oder andere HSV-Spieler heute eine besondere Leistung ab, und wenn es nur ist um sich für einen neuen Verein zu empfehlen.
Sollte ein neuer Sportvorstand gesucht werden, dann möchte ich den Namen Rene Adler in den Ring werfen.
Sportlicher und unternehmerischer Backround. Und HSV-Bezug.
Komische Überschrift! Germanistisch keine Glanzleistung
JAAAAAAAAAAAAAAAAA JAAAAAAAAAAAAAAAAA GEEEEEIIIIILLLLOOOMAAATT
Der HSV meldet sich fulminant zurück im Kampf um Platz 4.
@Aufsichtsrat: Sofort mit Boldt verlängern, er wurde schon in Rom gesichtet.
Waaaasss?????? GEILLL 2:0
DER HSV ist back. Geile Truppe, geiler Vorstand 🥳💪💪
Bloß nicht nachlassen. Weiter….auf das nächste Tor.