Stuttgart zeigt dem HSV die Grenzen auf – jetzt muss ein Wunder her

Sichtlich schwer enttäuscht zog sich Tim Walter seinen Kapuzenpullover über und klatschte seine niedergeschlagenen HSV-Profis ab. Die Hamburger brauchen nach einer wahren Lehrstunde beim VfB Stuttgart ein Fußball-Wunder für den Bundesliga-Aufstieg. Der Zweitliga-Dritte unterlag im ersten Teil des Relegationsdramas am Donnerstag mit 0:3 (0:1) und muss sich im Rückspiel am kommenden Montag (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky) massiv steigern, um die Stuttgarter doch noch irgendwie als Bundesligist abzulösen. Zu allem Überfluss sah der kurz zuvor eingewechselte Anssi Suhonen nach einem harten, unsportlichen Foulspiel die Rote Karte (69.). „Das ist schwer in Worte zu fassen“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt bei Sky, das Team habe „auf die Fresse“ bekommen. „Heute hat relativ wenig funktioniert.“ Es widerspreche seinem Naturell, „wenn ich irgendwas abschenke. Aber so eine Leistung, so ein Ergebnis macht das nicht einfacher. Das muss dann schon ein Wunder sein.“

Gibt es gegen Fürth das nächste Spektakel?

Gibt es gegen Fürth das nächste Spektakel?

In der ersten Spielhälfte gegen Regensburg hat der HSV vorgemacht, wie ein kompakt sowie tief stehender Gegner zu knacken ist. Gerade die schnelle Kombination zwischen Reis und Jatta, dessen anschließender Durchbruch über die rechte Seite sowie die maßgenaue Hereingabe auf Glatzel vor der frühen 1:0-Führung haben offengelegt, wie einfach es funktionieren kann. Warum nicht einfach genau so gegen Fürth?

Mit Geschlossenheit ins Saisonfinale

Mit Geschlossenheit ins Saisonfinale

Der Torjubel der HSV-Spieler nach Flip Bilbijas ersten Saisontor zum 5:1 gegen Regensburg war bezeichnend. Er verdeutlicht nämlich das, was den HSV in dieser Saison ausmacht. Ein Spieler, der in dieser Runde lediglich einige Kurzeinsätze...

Ab jetzt ist nichts mehr normal…

Ab jetzt ist nichts mehr normal…

Als ich heute mit Cornelius den neuen Talk aufgenommen habe, wurde es mir noch mal ganz besonders deutlich: Wir stehen vor zwei (oder vielleicht sogar vier) Spielen, bei denen normale Fußballgesetze nicht mehr greifen. Weder die Mannschaften im Abstiegskampf noch die Mannschaften oben spielen unter den „normalen“ Bedingungen. Allesamt gehen mit einer Extraportion Adrenalin in die Spiele – und wer das am besten kanalisieren kann, der hat Erfolg. Das war in den letzten Jahren nur selten der HSV. Aber das muss nichts heißen. Immerhin kennt der HSV die Situation, als Dritter einzulaufen und hat aktuell nur noch etwas zu gewinnen. Das aber eben auch nur, wenn die aus meiner Sicht bislang außergewöhnlich konstant an ihrem Limit spielenden Heidenheimer noch mal unerwartet patzen. Darmstadt müsste gar zweimal in Folge patzen, woran ich nicht glaube.

Teamgeist und der perfekte Spieltag: Was geht noch für den HSV?

Teamgeist und der perfekte Spieltag: Was geht noch für den HSV?

Die Freude beim HSV steigerte sich nach Abpfiff noch einmal. Das 5:1 in Summe mit dem Remis der Verfolger Düsseldorf und Pauli sowie der Niederlagen von Darmstadt (in Hannover) und von Heidenheim (in Paderborn) nahmen die Spieler mit großer Freude zur Kenntnis. „Wir haben jetzt eine geile Ausgangslage als Verfolger: Wir haben mehr zu gewinnen als zu verlieren“, sagte beispielsweise Torschütze Robert Glatzel, „das muss uns einen Push geben.“ Es war tatsächlich der5 perfekte Spieltag für den HSV, der seine Aufgabe mit 5:1 in Regensburg erledigte, während die Konkurrenz auch noch patzte. Und so ist der HSV zwei Spieltage vor Saisonende plötzlich wieder mittendrin. Trainer Tim Walter zeigte sich angetan: „Jetzt fahren wir mit stolzgeschwellter Brust nach Hause und wollen nachlegen.“

Teamgeist und der perfekte Spieltag: Was geht noch für den HSV?

Der HSV ist der große Sieger des Spieltages

Die Entscheidung im Aufstiegskampf ist vertagt, der HSV ist tatsächlich der große Gewinner des drittletzten Spieltages. Die zuvor in sechs Auswärtsspielen nacheinander sieglosen Mannen von Trainer Tim Walter gewannen mit 5:1 beim Abstiegskandidaten SSV Jahn Regensburg und liegen mit 60 Punkten mit nur noch einem Punkt Rückstand auf Heidenheim (2:3 in Paderborn) auf Rang drei. Tabellenführer bleibt der SV Darmstadt 98, der den vorzeitigen Aufstieg durch eine 1:2-Niderlage bei Hannover 96 den vorzeitigen Aufstieg.

In Regensburg zurück zur langersehnten defensiven Stabilität?

In Regensburg zurück zur langersehnten defensiven Stabilität?

„Wir haben zu viele Fehler gemacht“, stellte Trainer Tim Walter heute auf der Pressekonferenz angesichts der Flut an HSV-Gegentoren in den vergangenen Partien fest. Allein in den letzten vier Spielen gab es zehn davon. Ein offensichtliches Problem, dass sich gerade in der Rückrunde aufgrund der Vuskovic-Sperre verschärft hat und dieser Tage nahezu in jedem Bericht über das HSV-Spiel (zu Recht) aufgegriffen wird. Deshalb kam der Defensiv-Arbeit auch in dieser Trainingswoche erneut ein besondererer Schwerpunkt zu. „Ich weiß, dass meine Spieler alles investieren werden, damit das nicht passiert. Wir müssen versuchen, das abzustellen“, betonte Walter in Bezug auf die zahlreichen individuellen Fehler vor Gegentoren in den letzten Spielen. Im Vergleich zur PK der vergangenen Woche wirkte der HSV-Coach heute ruhiger und weniger angriffslustig. Beim Training trat Walter jedoch wie gewohnt lautstark auf. Auf dem Trainingsplan standen heute sowohl die Arbeit gegen den Ball als auch das Kreieren von spielerischen Lösungen gegen einen kompakt stehenden Gegner. Ein solcher wartet mit Jahn Regensburg nämlich diesen Sonntag auf den HSV.

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz, der beim HSV seit mehr als 21 Jahren 24/7 am Ball ist, bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.

Moin Volkspark steht für ein leidenschaftliches Miteinander und ist der Zusammenschluss dessen, was eigentlich schon seit langer Zeit zusammengehört.