HSV kann die neue Saison planen – aber kann er das auch?

Steffen Baumgart wusste erst gar nicht, wie ihm geschah, als die Jugendlichen am Girls- and Boys-Day ihm im Presseraum die Fragen um die Ohren schmissen. Schonungslos direkt, so wie die Kinder oftmals sind, wurde der HSV-Coach nach seiner Hoffnung bezüglich des Aufstieges, nach seiner Mannschaft, seiner Kompatibilität zum Kader und selbstverständlich auch zu seiner eigenen beruflichen Zukunft gefragt. Und Baumgart lieferte die Antworten, die die Kids zufriedenstellten.

Der HSV darf sich nicht zu schade sein für die einfachen Dinge

Der HSV darf sich nicht zu schade sein für die einfachen Dinge

Steffen Baumgart weiß nach eigener Aussage, wo er ansetzen muss. Und dementsprechend will der HSV mit einem offensiveren Robert Glatzel und dem Rückkehrer Laszlo Benes am Freitag beim Auswärtsspiel bei der Fortuna Düsseldorf offensiv mehr Durchschlagskraft haben. Mit anderen Worten: Glatzel muss das Delta an gefährlichen Pässen nicht mehr selbst ausbügeln, sondern soll sich auf Benes verlassen können, dem eine ganz wichtige Rolle unter Baumgart zuteilwird. Baumgart geht sogar so weit, dass er sagte, Glatzels Positionierung werde „schon wieder besser sein“, sodass „er viel besser in seine Abschlusssituationen kommt“.

Alarmierende Niederlage gegen den Tabellenletzten – HSV patzt gegen zehn Mann!

Alarmierende Niederlage gegen den Tabellenletzten – HSV patzt gegen zehn Mann!

Wenn man solche Ergebnisse auf dem Silbertablett gereicht bekommt und es dann über 90 Minuten nicht schafft, gegen den Tabellenletzten zuhause zu gewinnen – dann hat man keine Argumente. Und die hatte der HSV heute nach diesem maßlos enttäuschenden Auftritt auch nicht. Der neue Trainer sprach von fehlendem Einsatz und Laufbereitschaft – und das ist sicher korrekt. Ich fand aber noch schlimmer, wie wenig Ideen der HSV rund um den Osnabrücker Strafraum hatte. 14 Torschüsse stehen statistisch zu Buche. Und wirklich gefährlich war davon – genau: KEINER! Also abgesehen natürlich vom Elfmeter.

Auch Baumgart muss beim HSV erst noch die Balance finden

Auch Baumgart muss beim HSV erst noch die Balance finden

Wenig Spektakel, dafür ein gutes Ergebnis: Trainer Steffen Baumgart hat mit seinem Stil viel Freude geweckt. Dank einer stabileren Defensive siegte der HSV letztlich verdient mit 1:0 gegen die SV Elversberg, gegen die man im Hinspiel noch unterlag. „Das ist ein Spiel, auf das man aufbauen kann“, sagte Baumgart nach der Partie am Sonntag. Präzise benannte der 52-Jährige dabei, was ihm schon gut gefallen hat: Ballgewinne und Intensität. Er will aber, dass sein HSV geradliniger und genauer auftritt. Der Coach kritisierte, dass „bei jedem Einzelnen heute doch noch das ein oder andere gefehlt hat“. Und das gilt auch für den Matchwinner Ransford Königsdörffer, der wie vorher erwartet (und im Talk auch benannt!) die erste Erfolgsgeschichte unter Baumgart werden könnte.

Hinten zu Null, vorne ein Treffer – wichtiger Auftaktsieg für Baumgart mit viel Luft nach oben

Hinten zu Null, vorne ein Treffer – wichtiger Auftaktsieg für Baumgart mit viel Luft nach oben

Warmer Sonntagnachmittag – zumindest äußerlich für Steffen Baumgart. Denn der neue HSV-Trainer kam kurzärmelig, wie bei ihm gewohnt. Wobei der neue HSV-Trainer in seinem ersten Spiel innerlich auch mehr als heiß gewesen sein dürfte, beim Debüt mit seiner neuen Mannschaft gegen den starken SV Elversberg zu überzeugen. Sein sehr laufintensives, aufwendiges Offensivspiel mit hohem Pressing sollte Einkehr halten – war aber nur partiell zu erkennen. Nach dem Spiel war Baumgart dann auch mit dem grundsätzlichen Spiel nicht ganz zufrieden, dafür aber mit dem Ergebnis. Denn dieses 1:0 gegen den SV Elversberg lässt ihn einmal kurz durchatmen und bietet ihm eine Menge Anschauung, was hier alles in den nächsten Wochen und Monaten nachjustiert werden muss.

Baumgart ist aufgeregt – Walter wählt stilvollen Abgang

Baumgart ist aufgeregt – Walter wählt stilvollen Abgang

Zugegeben: Mit dieser Art kann man sich nicht nicht freuen über Steffen Baumgart. Natürlich, gerade, einfach und ohne rumzudröhnen machte er auch heute keinen Hehl daraus, dass er aufgeregt sei. Vor seinem Debüt als HSV-Trainer sei es eine Mischung aus Vorfreude und etwas Aufregung, so der gebürtige Rostocker. „Es ist jetzt kein ruhiger Schlaf“, sagte der 52-Jährige vor seinem ersten Heimauftritt mit dem Spiel gegen die SV Elversberg am Sonntag. „Ein Schauspieler würde sagen, er hat Lampenfieber.“

Mit Potenzial zum Publikumsliebling: Steffen Baumgart ist da

Mit Potenzial zum Publikumsliebling: Steffen Baumgart ist da

Steffen Baumgart hat seinen ersten Tag beim HSV hinter sich – und er hat ihn gut genutzt. Denn der neue Coach des HSV bestätigte binnen weniger Stunden mehrfach, was man ihm nachsagt: Dass er ein sympathischer, geradliniger, sympathischer Typ ist, der ein Herz für den HSV hat. Und zwar schon seit Kindheitstagen. Baumgart galt unter den HSV-Fans eh als Wunschkandidat nach dem Aus von Trainer Tim Walter in der vergangenen Woche. „Ich bin Fan geworden, da war der HSV noch eine Größe. Seitdem bin ich drangeblieben“, sagte Baumgart vor einigen Jahren und ergänzte darauf bezogen heute: „Du wechselst öfter die Frau als den Verein.“

Keine 180-Grad-Wende, aber: Polzin fordert „Lust auf Defensive“

Keine 180-Grad-Wende, aber: Polzin fordert „Lust auf Defensive“

Merlin Polzin hat seine erste Pressekonferenz als Cheftrainer des HSV hinter sich. Und es ist nicht ehrrührig, wenn man sagt, dass er nervös wirkte. Im Gegenteil: Diese Nervosität darf man gern als Indiz dafür werten, mit welcher Demut und mit welchem Verantwortungsbewusstsein der 33-Jährige dabei seiner neuen Position gegenübertritt. Denn er betrat mit einer Mischung aus großer Vorfreude und eben jener Nervosität das Podium als „Interims-Cheftrainer“ mit der Chance, daraus eine Dauerlösung zu machen. Zumindest stellte ihm dies Sportvorstand Jonas Boldt in Aussicht. „Für mich als Hamburger Jung und als HSVer ist es eine ganz besondere Situation“, sagte Polzin am Freitag – und stellte aber auch klar: „Ich bin hier nicht als Fan oder als früherer Besucher der Spiele.“

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

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