Heute ist es sehr spät geworden. Zu spät eigentlich. Und vor allem dreht sich tatsächlich alles um die Veranstaltung, die morgen stattfindet. Wie immer vor solchen Sitzungen positionieren sich alle Seiten. Und ich habe nullkommanull Bock darauf, da mitzuspielen. Daher in aller Kürze: Morgen trifft sich die Hauptversammlung, die aus allen Aktionären der HSV AG besteht, und bestimmt unter anderem den neuen Aufsichtsrat in seiner neuen Konstellation. Und ich mache es heute sehr kurz, weil ich gar nicht erst anfangen werde, die politisierte Diskussion hier von meiner Seite zu befeuern. Ich gebe einfach meine (nicht allzu gewagte) Vermutung ab, dass Andreas Peters und Lena Schrum den Aufsichtsrat verlassen müssen, während Henrik Köhnke und Block-House-Geschäftsführer Stephan von Bülow neu zu dem restlichen rat dazustoßen.
Soll heißen: Neben den beiden Neuen bleibt auch der zuletzt intern (und oft auch extern) diskutierte Hans Walter Peters ebenso im Aufsichtsrat wie Detlef Dinsel, gegen den sich die Minderheitsaktionäre ebenso wie die Supporters-Führung ausgesprochen hatten. Da meine Frage nach den Beweggründen dafür vom Supporters-Boss Sven Freese unkommentiert blieb, werde ich mich hier auch zurückhalten und nicht spekulieren. Für mich stellt sich aber die Frage, inwiefern die Supporters-Führung, bestehend aus Sven Freese, Kimberly Barcelona, Pascal Hargens und Simon Philipps hier die Meinung seiner Mitglieder vertritt bzw. wie man sich ein solches Stimmungsbild eingeholt hat. Ich bleibe auf jeden Fall dabei, dass sich das seltsam anmutet.
Offen ist noch, wer nach der Hauptversammlung den Vorsitz des Aufsichtsrates führen wird. Nach der Mitgliederversammlung hatte der bisherige Vorsitzende Marcell Jansen offen gelassen, ob er als Aufsichtsratschef weiter mache. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht nach dem einen oder anderen Amt gesprungen bin“, hatte er gesagt. Es werde nach der Hauptversammlung mit dem neuen Aufsichtsrat geschaut, was die Schwerpunkte der Arbeit seien. „Danach werden wir uns natürlich auch ausrichten. Da ist noch gar nichts gesetzt.“
Na dann. Abwarten.
Ich freue mich unterdessen, dass wir uns am Sonntag endlich wieder auf der Auswärtscouch treffen. Und das dann nicht nur mit unserem Team von MoinVolkspark, sondern auch noch mit einem sehr spannenden Gast: Stadionsprecher Christian Stübinger wird dabei sein! Ein definitiv sehr emotionaler Typ, der durchaus dafür bekannt ist, laut werden zu können…! Aber schaut gern selbst! Anpfiff bei uns ist 15 Minuten vor Spielbeginn des HSV, der ab 13.30 Uhr bei Hansa Rostock um Punkte kämpft.
Tim Walter selbst war mit dem Auftakt gegen Eintracht Braunschweig sichtlich und hörbar zufrieden. Drei Punkte, 4:2 Tore, und ein ordentliches Spektakel vor 56.507 Zuschauern – das war alles nach dem Geschmack des HSV-Trainers. Doppeltorschütze Robert Glatzel fand den Auftaktsieg ebenfalls gut, relativierte es aber auch: „Es war ein geiles Spiel für die Fans. Es ist mächtig was los gewesen und es hätten noch mehr Tore sein dürfen. Aber es war nicht alles perfekt“, sagte der 29-Jährige im NDR. „Aber es ist gut, so positiv starten zu können.“
So kann man es sicher zusammenfassen. Und ich will hier nicht noch einmal den Gedanken aufgreifen, den ich schon im Blitzfazit vertreten habe. Aber es ist und bleibt für mich unverständlich, warum es der HSV trotz einer nominell starken Defensive auch gegen offensiv vergleichsweise harmlose Braunschweiger nicht schafft, so ein überlegen geführtes Spiel in aller Souveränität zuendezuspielen. Das Einzige, was wirklich konstant beim HSV ist, ist die Inkonstanz. Dass schon ein dummes Gegentor reicht, obwohl man bis zu eben diesem Sonntagsschuss schon mit zwei oder drei Toren höher hätte führen müssen, macht mich nachdenklich. Es zeigt, dass dieser HSV noch nicht die Ruhe hat, die man braucht, um aufzusteigen.
Die Zweite Liga verzichtet weitgehend auf Neue
Einen Pluspunkt sieht Walter aber schon im Vergleich zum letzten Jahr: Der Kader ist auch dank der Winter-Zugänge besser – auch wenn Walter in der Startformation gegen die Eintracht auf die Verteidiger Javi Montero und Noah Katterbach sowie Sturmtalent Andras Nemeth verzichtete. „Wir sind gut bestückt mittlerweile, können auch von der Bank sehr gut agieren. Das hatten wir im letzten Jahr nicht so. Insofern sind wir froh, dass wir das haben“, sagt Walter, der zusammen mit dem HSV auf einen Last-Minute Deal verzichtet hat und damit dem Trend der Liga folgt.
Denn die Clubs der Zweiten Liga haben sich in der Winterpause erneut auf dem Transfermarkt zurückgehalten – mit einer Ausnahme. Spitzenreiter SV Darmstadt 98 leistete sich in Filip Stojilkovic einen der teuersten Neuzugänge der Clubgeschichte. Erst am letzten Tag der Transferperiode gab Liga-Primus Darmstadt die Einigung mit Stojilkovic bekannt. Für den Angreifer, dessen Vertrag bis 2027 läuft, sollen die Hessen laut Medienberichten rund zwei Millionen Euro an den Schweizer Clubs FC Sion überweisen. Stojilkovic wäre somit nach Roman Bezjak, der 2016 für einen ähnlichen Betrag vom HNK Rijeka gekommen war, der teuerste Einkauf der Clubgeschichte. Das nur mal so nebenbei, um die Relation zum HSV herzustellen.
Noch mehr Neuzugänge präsentierten bisher nur der 1. FC Nürnberg, der Benjamin Goller (Werder Bremen), Jannes Horn (VfL Bochum), Florian Flick (FC Schalke 04), Peter Vindahl Jensen (AZ Alkmaar) sowie Danny Blum verpflichtete. Bis auf Goller und den zuvor vereinslosen Blum werden alle ausgeliehen. Auf der Abgangsseite steht dagegen lediglich Manuel Wintzheimer, der an Eintracht Braunschweig verliehen wird.
Größeren Handlungsbedarf gab es auch beim abstiegsbedrohten SV Sandhausen, der neben dem ehemaligen Stuttgarter Hamadi Al Ghaddioui (FC Pafos/Zypern) noch vier Spieler ausgeliehen und drei Spieler abgegeben hat. Mit insgesamt acht Transfers steht Sandhausen gemeinsam mit Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern (vier Zugänge/vier Abgänge) ganz oben bei der Anzahl der Winter-Transfers.
Beim HSV dreht sich mal wieder alles um Politik
Und beim HSV geht es mal wieder weniger um Sport als um die Vereins- bzw. HSV-AG-Politik. Denn die Neubesetzung des Aufsichtsrates steht bevor. Und eine Personalie sorgt weiter für besonders viel Aufsehen: Detlef Dinsel. Laut Abendblatt vom Mittwoch haben sich intern alle Anteilseigner außer Thomas Wüstefeld sowie die Supporters gegen eine Berufung Dinsels für den Aufsichtsrat ausgesprochen. Und während die Supporters in Person von deren Abteilungsleiter Sven Freese das mir gegenüber dementieren und sagen, dass die beschriebenen Vorgänge nicht der Wahrheit entsprächen, lässt dieses Dementi dennoch vieles offen. Denn Fakt ist, dass sie erstens gefragt wurden und werden zu solchen Themen. Und zweitens platzieren sie sehr wohl (auch ungefragt) ihre Meinung . Zudem gibt es offenbar schriftliche Dokumente, die eben genau den im Abendblatt beschriebenen Vorgang belegen. Vielleicht ist hier die Begrifflichkeit Brief einfach nur falsch gewählt…
Aber zusammengefasst bedeutet das: Die Führung der größten Abteilung des HSV (das sind die Supporters) spricht sich gegen Dinsel aus. Der gewählte Vertreter eben jener Supporters und aller anderen Mitglieder des HSV zusammengefasst (das ist der e.V.-Präsident Marcell Jansen) spricht sich dagegen für Dinsel aus. Oder anders formuliert: Das ist der HSV von heute. Wobei, zum Schutz von Walter und Co. sei betont, dass ich die Mannschaft und den sportlichen Bereich explizit ausklammere, wenn ich beim HSV zum x-ten Mal von einem politisch chaotischen Haufen spreche. Denn das ist dieser Klub. Mal wieder.
Mehr dazu morgen. Vielleicht. Denn eigentlich ist diese jährlich wiederkehrende Scheiße kein einziges Wort mehr wert. Mich nervt es nur noch.
Ich habe im Laufe der letzten mehr als 20 Jahre beim HSV sehr viele Menschen kennengelernt. Manche intensiver, manche weniger intensiv. Und wie überall im Leben, war es auch hier so, dass man sich mit einigen Menschen gut verstanden hat, während das bei anderen nicht so der Fall war. In den allermeisten Fällen war das aber gar nicht so wichtig, da sich die Kontakte auf einer professionellen Ebene abspielten und das auch beiden Seiten so klar war. Heute aber muss ich von einem Menschen viel zu früh Abschied nehmen, der mir in seiner Zeit nach dem HSV tatsächlich richtig ans Herz gewachsen ist, weil er wirklich Gutes im Sinn hatte, als er sein Amt beim HSV bekleidete: Henning Kinkhorst.
Henning Kinkhorst (damals als Vizepräsident HSV e.V.) auf der Ordentlichen Mitgliederversammlung des 18.02.2018
Als ich hörte, dass Henning nach zwei kleineren Unfällen ins Krankenhaus eingeliefert worden war, war mir der Ernst der Lage gar nicht klar. Schleudertraume, kleinere Wehwehchen oder einfach nur vorsichtshalber – dachte ich. Und ich bin extrem froh, dass ich ihn trotzdem noch versucht habe, anzurufen und ihm geschrieben habe, nachdem er nicht ranging. Zumindest hoffe ich, dass er meine Nachricht noch gelesen hat und somit weiß, dass ich an ihn gedacht habe. Denn kurz nachdem ich erfahren hatte, dass Henning ins Krankenhaus eingeliefert worden war, ist er verstorben. Mit viel zu jungen 52 Jahren und komplett überraschend.
Ex-HSV-Vizepräsident stirbt mit gerade erst 52 Jahren
Für alle, die den HSV-Bezug vermissen, sei gesagt: Henning war nicht nur als Vizepräsident des HSV e.V. von 2015 bis 2018 im Team von Jens Meier aktiv, sondern er war glühender HSV-Fan. Vorher, währenddessen – und danach. Er drangsalierte mich quasi, wenn es Themen beim HSV gab. Er wollte immer sofort wissen, was an etwaigen Gerüchten dran war. Und der Vater einer Tochter gehörte zu der Kategorie Fan, wie sie auch mein Vater ist: Zu den Vollblut-Fans, die nach außen gern mal den Anschein zu wecken versuchen, als wären sie so cool, dass der HSV sie nicht mehr so wirklich tangieren könne. Dabei war das Gegenteil der Fall…
Das Gute für mich hieran war, dass er natürlich immer etwas pessimistischer tippen musste und ich unsere Wetten in den letzten Jahren nahezu immer gegen ihn gewann. Einsatz war oft ein Essen in unserem Lieblingsrestaurant Blockhouse am Jungfernstieg, wo wir schon Stammgäste waren. Zweimal „Mr. Rumpsteak“, er mit Meerrettich, ich mit Kräuterbutter und Steaksauce. Dazu Spinat. Er wählte stets Rahmspinat, ich den Blattspinat. Einig waren wir uns auch beim Getränk, denn angestoßen wurde mit Cola Zero. Ich werde es vermissen, diese Bestellung wie aus dem Effeff runterzurasseln.
Vor allem aber werde ich es vermissen, Henning mit „Hallo, Herr Vizepräsident“ zu begrüßen, um danach gemütlich mit ihm beim Steak zusammenzusitzen und zu plaudern. Denn Henning hatte außergewöhnlich viele, spannende und interessante Geschichten zu erzählen. Allein schon aus seinem vielschichtigen, spannenden Berufsleben. Denn nach seinem Studium der Logistik (PhD) mit Schwerpunkt Internationales Management war Henning für internationale Konzerne wie die OTTO Group, Deutsche Bahn, The A.P. Möller Maersk Group, Germanischer Lloyd, HHLA in Management- und CEO-Positionen im In- und Ausland tätig. Als studierter Betriebswirt legte er eine beachtliche Karriere hin, zuletzt agierte er als geschäftsführender Gesellschafter in der Kanzlei von Ex-Bürgermeister Ole von Beust und als CEO für „We Are Padel“, einem Unternehmen, das die Trendsportart „Padel“ in Deutschland bundesweit etabliert.
Der damalige Vizepräsident Henning Kinkhorst 2015 neben dem damaligen HSV-Präsident Jens Meier und Schatzmeister Dr. Ralph Hartmann
Aber am liebsten sprechen wollte Henning immer: Über den HSV. Über den Klub, der ihn ja eigentlich gar nicht mehr in seinen Launen zu beeinflussen vermochte, seitdem er 2018 nicht wiedergewählt worden war. Diese Saison, da war er sich sicher, würde es mit dem Aufstieg klappen. Und für den Fall, dass es klappt, waren wir verabredet. Natürlich im Blockhouse am Jungfernstieg. Zum Mr. Rumpsteak mit Baked Potato und Spinat. Dazu zwei Cola Zero. Leider wird es dazu nicht mehr kommen.
Ruhe in Frieden, lieber Henning.
Ich habe diesen Nachruf übrigens etwas ausführlicher verfasst, weil ich hoffe, dass Hennings Andenken beim HSV so bei dem/der einen oder anderen von Euch genauso erhalten bleibt, wie es ihm wichtig wäre und wie es ihm vor allem auch gerecht wird: Als jemand, der den HSV als Fan und als Mitarbeiter geliebt hat.
Hauptsache gewonnen: Nach dem geglückten Auftakt in die Rückrunde herrscht beim HSV mehr Erleichterung als ausgelassene Freude. Das 4:2 (2:1) gegen Eintracht Braunschweig vor 56.507 Zuschauern war zwar verdient. Dennoch fiel der Erfolg gegen die abstiegsgefährdeten Niedersachsen nach starkem Beginn mühevoller aus als erwartet. „Wir freuen uns, dass wir gewonnen haben. Das sind die ersten drei Punkte. Jetzt geht es weiter“, meinte Trainer Tim Walter auf einefr der kürzesten Spieltags-Pressekonferenzen der letzten 20 Jahre. War es das Spiel, das so wenig Emotionen auslöste und so wenig Fragen offen ließ?
Eher nicht. Den der HSV hatte stark begonnen, als wollte er alle Aufstiegsambitionen nach den elf Wochen WM- und Winterpause noch einmal der Konkurrenz in Erinnerung rufen. Nach 20 Minuten verlor sie aber ihren Rhythmus. „Die ersten 20 Minuten waren richtig, richtig gut“, sagte auch Kapitän Sebastian Schonlau, „Wir führen 2:0 und alles ist gut. Und dann kriegen wir ein bisschen aus dem Nichts das 2:1. Dann schleichen sich ein paar Fehler ein. Aber alles gut: Wir haben gewonnen.“ Aber war wirklich alles gut? Auch hier ist die Antwort: Eher nicht. Siehe hierzu auch das Blitzfazit. Aber der Reihe nach:
Torjäger Robert Glatzel (3.) und Moritz Heyer (17.) brachten mit ihren Toren ihr Team schon früh in Führung. Doch als Fabio Kaufmann (30.) mit einem herrlichen Schuss noch vor der Pause der Anschlusstreffer für die Gäste gelang, war es schlagartig vorbei mit aller HSV-Herrlichkeit. Auch das 13. Saisontor von Glatzel (49.) kurz nach der Pause brachte keine Sicherheit. Der Sekunden zuvor eingewechselte Danilo Wiebe machte es mit dem zweiten Eintracht-Treffer (81.) noch einmal spannend. Erst Ludovit Reis beendete mit seinem Tor in der Nachspielzeit alle HSV-Zweifel.
Durch den Sieg sind Reis und Co. Wieder Tabellenzweiter (37 Punkte) und verdrängten den 1. FC Heidenheim (36), der am Tag zuvor den nächsten HSV-Gegner Hansa Rostock bezwungen hatte. Der Rückstand auf Tabellenführer Darmstadt 98 beträgt weiter zwei Punkte.
Im ersten Pflichtspiel des Jahres Tim Walter zunächst keinen seiner drei Winter-Zugänge in die Startelf berufen. Er vertraute dem bisherigen Personal und wurde zunächst bestätigt. Vor 56.507 Zuschauern im erneut fast ausverkauften Volksparkstadion kombinierten und spielten die Gastgeber dabei in der ersten halben Stunde nach Belieben. Die Braunschweiger, bei denen tags zuvor Aufstiegs-Trainer Michael Schiele seinen Vertrag bis 2025 verlängert hatte, fanden keinen Zugriff. „Wir haben die ersten 20 Minuten verpennt“, gestand Schiele. Logische Folge waren die frühen HSV-Tore. Vieles deutete auf einen deutlichen Erfolg hin.
Umso überraschender der Anschluss durch Kaufmann. Beflügelt durch das Tor wurden die Braunschweiger stärker u8nd der HSV verlor eine Zeitlang seine Linie. „Bis zum 2:1 war das herausragend gespielt“, sagte Walter. Danach nicht wirklich. Dabei war man qualitativ erkennbar und hoch überlegen. Es sind genau diese Momente, die bei mir immer wieder die Sehnsucht nach einem gern auch langweiligen, aber dafür überzeigenden Sieg nähren. Ich kann allein mit Spektakel nicht allzu viel anfangen, solange ich nicht die Sicherheit habe, dass man die nötige Souveränität besitzt, solche Spiele wie heute souverän über die Ziellinie zu spielen.
Als Glatzel vier Minuten nach der Pause erneut traf, schien die Entscheidung zugunsten der Gastgeber gefallen zu sein. Doch die Braunschweiger gaben nicht auf und kamen immer wieder gefährlich vor das HSV-Tor. Die Partie wurde phasenweise zu einem offenen Schlagabtausch mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. «Eigentlich hätten wir mehr Tore schießen müssen. Das fehlt uns, das geht uns ab», wies Walter auf eine bekannte Schwäche seiner Mannschaft hin. Die spektakulärste Chance vergab HSV-Torgarant Glatzel: Er setzte den Ball per Hacke an die Latte (68.). (MVP/dpa)
Die Einzelkritik zum Spiel:
DANIEL HEUER FERNANDES: Er bekam ein paar Rückpässe, aber in der ersten Hälfte nichts zu halten. Auch beim zwischenzeitlichen 1:2 gab es nichts zu halten. In der zweiten Halbzeit änderte sich das – und der HSV-Schlussmann war sofort da! Beim 3:2 (81.) war er chancenlos, das 3:3 verhinderte er unmittelbar danach stark. Er ist weiter in bester Verfassung. Note: 2
MORITZ HEYER: Er hatte defensiv lange nichts auszustehen und war so frei, sich einfach mal ins Sturmzentrum zu begeben, als Dompé maßgerecht flankte. Aber: In der zweiten Halbzeit begann er schwach und ließ über seine Seite zu viele Angriffe zu. Das kann er besser. Note: 4
SEBASTIAN SCHONLAU: Er macht seine Nebenleute sicherer, er macht die Abwehr sicherer, und er macht den HSV besser. Nicht, weil er der schnellst, zweikampfstärkste oder torgefährlichste Spieler ist, sondern einfach, weil er extrem schlauen Fußball spielt. Er antizipiert, stellt seine Nebenleute und hat den Überblick. Größtes Problem ist und bleibt, wenn es der Gegner schafft, schnell umzuschalten. Dann fehlt ihm das Tempo. Daher halte ich es auch für unnötig, wenn er sich zu weit ins Angriffsspiel einschaltet. Ebenfalls unglücklich: Er fälschte den Ball unhaltbar zum 3:2 ab (82.). Note: 3
JONAS DAVID: Ihm fehlt noch die absolute Ruhe am Ball, ganz klar. Aber dass der Trainer ihm heute sein Vertrauen schenkte und nicht Neuzugang Francisco Montero, das konnte David zu Beginn rechtfertigen. Er ist neben Kapitän Sebastian Schonlau deutlich sicherer als neben Mario Vuskovic in der Hinrunde. Wobei das noch nicht reicht, auf das heutige Spiel bezogen. Körperlich war er heute extrem präsent Er räumte seine Gegenspieler in den Anfangsminuten gleich mal mit aller erlaubten Härte ab, und verschaffte sich so etwas Respekt. Note: 4
MIRO MUHEIM: Er hatte in den ersten zehn Minuten die meisten Ballkontakte. Und seine Traumflanke hatte einen Anteil von gefühlten 99 Prozent am 1:0 in der 3. Minute. Dass Glatzel den versenkte – Formsache! Danach etwas unkonzentrierter. Trotzdem Note: 3
JONAS MEFFERT: Ich werde nie verstehen, weshalb der defensive Mittelfeldspieler hier so viele Kritiker hat. Für mich ist er essenziell für das HSV-Spiel. Er sortiert, er räumt weg, was durchkommt – er ist der Taktgeber. Ohne seine defensive Antizipation könnte ein Ludovit Reis nicht annähernd so befreit nach vorn mitarbeiten. Kurzum: Meffert ist nicht wegzudenken. Note: 3
LUDOVIT REIS: Er will immer viel, er ackert und er treibt an. Ohne ihn wäre das HSV-Spiel im Zentrum zu statisch. Zu seinem Spiel gehört auch der schnelle, lockere Pass aus dem Fußgelenk – der heute in den ersten 45 Minuten aber zu oft verloren ging. Auch vor dem Anschlusstreffer zum 1:2, als er den Ball in der Vorwärtsbewegung mit einem zu lässigen Außenrist-Pass verlor. Das alles machte er aber hundertfach durch sein Laufpensum und vor allem seinen sensationellen Sprint in der Nachspielzeit wett – gekrönt mit dem 4:2 (90. + 3). In der Form wird er dem HSV nicht lange zu halten sein. Note: 2
BAKERY JATTA (bis 90.+3): Sein Tempo ist und bleibt eine Waffe. Seine abschließenden Flanken und Torschüsse sind zwar noch zu oft zu ungenau – aber selbst das wird besser. Im Passspiel beschränkt sich der Gambier auf den einfachen Pass und defensiv arbeitet er gut mit. Aber so einen Konter wie den nach dem 3:2-Anschlusstreffer muss er einfach mal zuende spielen! Note: 3
NOAH KATTERBACH (ab 90.+3): Eine erste Kennenlern-Minute.
RANSORD KÖNIGSDÖRFFER (bis 64.): Die Position hinter der Spitze ist nicht seine beste. Er ist kein Passgeber, sondern derjenige, den man lang schicken kann. Aber er arbeitete, war anspielbar. Note: 4
LASZLO BENES (ab 65.): Er war schnell auf Temperatur, suchte den Abschluss und sehr aktiv. Gute Einwechslung, weil belebend und auch defensiv mit der nötigen Aggressivität. Note: 3
JEAN-LUC DOMPÉ (bis 80.): Ein Wirbelwind, wie ihn die Abwehrspieler hassen! Hatte in der 7. Minute das 2:0 vor sich auf dem Silbertablett und servierte die Flanke zum 2:0 in der 21. Minute selbst. Auch im weiteren Verlauf blieb er immer anspielbar, war beweglich und schnell. Er legte Jatta das sichere 4:1 auf, aber der verpasste knapp (57.). Note: 2
SONNY KITTEL (ab der 81.): Er kam – und e fiel das 3:2 für Braunschweig. Danach war weniger sein filigraner Fußball gefragt als die Sicherung des Sieges. Aber er war dabei und bekam den Vorzug vor einigen anderen, die durchtrainiert hatten.
ROBERT GLATZEL (bis 90.+3): Was für ein Start in die Rückrunde! Den ersten Zweikampf gewonnen und den ersten Ball gleich mal nach drei Minuten versenkt – besser geht es nicht! Oder doch? In der zweiten Halbzeit wiederholte er das sogar (unter Mithilfe des Gästekeepers) und hatte per Hacke das 4:1 auf dem Fuß. Ebenso in der 87. Minute, als ihn wieder Jatta freispielte und er frei verzog… Note: 2
ANDRAS NEMETH (ab 90.+3): Durfte sich einmal fühlen, wie es sich auf dem Platz anfühlt.
TRAINER TIM WALTER: Er lag mit seiner Startelf weitgehend (Königsdörffer tut man auf der Position keinen gefallen) richtig und musste trotzdem wieder mit ansehen, wie seine Mannschaft alte Muster wiederholte. 70 Prozent Ballbesitz, dazu Chancen, um innerhalb von 30 Minuten das ganze Spiel zu entscheiden – und trotzdem geriet man zweimal ins Wanken. Diesen Lernprozess muss die Mannschaft noch nachweisen – und daran muss sich diese Saisn auch Walter messen lassen. Note: 3-
Es geht los. Endlich wieder Zweitligafußball live im Volksparkstadion. Und die Zuschauer kommen in Scharen. Mehr als 54.000 Tickets (davon 6500 Braunschweiger) waren im Vorfeld bereits abgesetzt. Nicht auszuschließen, dass das Spiel sogar gänzlich ausverkauft sein wird. Ein Vertrauensvorschuss der Fans, den Mannschaft und Trainer im Vorfeld mehrfach gelobt haben. Aber wie der Begriff „Vorschuss“ schon sagt, bedarf es einer Gegenleistung der Mannschaft auf dem Platz. Die Frage hierbei, welche Startelf das sein wird, ist nahezu geklärt. Allein ob Ransford Königsdörffer, Sonny Kittel oder Laszlo Benes beginnen, scheint noch zu einer spannenden Personalie zu werden.
Ansonsten scheint die Startelf zu stehen: Mit Daniel Heuer Fernandes im Tor, Moritz Heyer, Sebastian Schonlau, Francisco Montero und Miro Muheim in der Viererkette sowie Jonas Meffert davor auf der Sechs. Und während Robert Glatzel im Sturmzentrum gesetzt ist scheinen auch Jean-Luc Dompé und Bakery Jatta auf den Außenbahnen ihren Platz bestätigt zu haben. So, wie Ludovit Reis auf der acht, während die zweite Position im offensiven Mittelfeld (wie oben erwähnt) noch vakant ist.
Königsdörffer, Benes oder doch Kittel?
Ich persönlich glaube, dass Königsdörffer die konsequenteste Besetzung wäre, da er als einziger dieser drei die Vorbereitung voll mitgemacht hat. Aber: Dass Sonny Kittel nach seinem etwas Irritierenden Sommer- und jetzt auch Winter-Transferwunsches von Beginn an aufläuft, ist bei Walter absolut nicht auszuschließen. Dass Benes, der erst diese Woche wieder ins Training eingestiegen ist, beginnt, halte ich dagegen für eher unwahrscheinlich.
Und nur, weil er natürlich auch jetzt wieder großes Thema ist, noch ein paar Sätze zu Kittel: Dass er bleibt, scheint allein dem Umstand geschuldet, dass der HSV keinen gleichwertigen Ersatz finden konnte. Dass Trainer Tim Walter im selben Atemzug das Beste aus der Sache zu machen versucht, und neben seiner Freude über Kittels Verbleib sogar den dessen Vertragsverlängerung in Aussicht stellt, ist taktisch nicht verkehrt. Walter versucht so, den engen Draht zu seinem Lieblingsspieler beizubehalten und so dessen Motivation hochzuhalten. Und angesichts der sensiblen Art Kittels ist das zweifellos auch der richtige Weg, wenn man von ihm in der Rückrunde noch gute Spiele sehen will.
Aber: Dass Kittels Wechsel mit gleichzeitigem Neuzugang die bessere Lösung gewesen wäre, ist klar. Das wissen alle. Auch die HSV-Verantwortlichen. Und dass die so denken, weiß auch Kittel spätestens nach der bedingten Freigabe seitens des HSV. Schon deshalb bin ich sehr gespannt, wie Kittel mit dieser Situation umgeht, hier eh kaum noch eingeplant zu werden.
In diesem Sinne, ich melde mich morgen nach dem Spiel aus dem Volkspark mit dem Blitzfazit bei Euch! Aber bevor ich für heute offline gehe, noch ein Tipp für morgen! Denn da laden wir Euch zusammen mit den Machern des HSV-Podcasts „HSV meine Frau“ und Holsten ein, vor dem Spiel am Holsten-Stand (hinter der Nordtribüne beim Holsten-Bierwagen vor der Barclays-Card-Arena) eines der insgesamt 500 Freibiere mit uns zu trinken. Als Einstimmung auf einen hoffentlich ebenso unterhaltsamen wie erfolgreichen Rückrundenauftakt mit dem HSV!
Kommt ab 11 Uhr zum Holstein-Stand zwischen Nordtribüne und Barclays-Arena – insgesamt 500 Freibiere warten auf Euch!
Bis morgen!
Scholle
P.S.: Anbei noch eine kurze Bestandsaufnahem beider Klubs:
Ausgangslage HSV: Der HSV ging als Tabellenzweiter in die Rückserie und ist nach dem Sieg des FC Heidenheim auf Rang drei gerutscht. Ein Sieg ist also Voraussetzung, sofern man wieder auf einen direkten Aufstiegsplatz klettern will. Und klar ist: Nur der Aufstieg zählt. Seit dem Abstieg 2018 verspielten die Hamburger durch Schwächephasen in der Rückserie regelmäßig ihre guten Ausgangssituationen.
Ausgangslage Eintracht Braunschweig: Der Aufsteiger überwinterte auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Der Vorsprung auf Rang 15, 16 und 17 beträgt aber nur ein Punkt.
Positiv beim HSV: Wichtige Personalien wurden in der Winterpause geklärt: Sportvorstand Jonas Boldt verlängerte seinen Vertrag bis 2025, zum Finanzvorstand wurde Eric Huwer befördert, und Trainer Tim Walter unterschrieb bis 2024. Das Team musste den Abgang von Linksverteidiger Tim Leibold (Sporting Kansas City) verzeichnen, außerdem reagierte der HSV auf die Dopingsperre von Innenverteidiger Mario Vuskovic. Noah Katterbach (1. FC Köln) und der Spanier Francisco Javier Montero (Besiktas Istanbul) wurden ausgeliehen. Zudem fanden die Hamburger in dem 20 Jahre alten ungarischen Stürmer-Talent Andras Nemeth kurz vor dem Rückrunden-Start eine Alternative für den derzeit unverzichtbaren Torjäger Robert Glatzel. Mittelfeldspieler Sonny Kittel bleibt zur Freude von Trainer Tim Walter. Das große Plus des HSV sind aber die Fans: Beinahe jede Partie im Volksparkstadion ist ausverkauft. Für die Stimmung und die Finanzen ein unschätzbarer Wert.
Positiv bei Eintracht Braunschweig: Nach den ersten sechs Spielen stand die Eintracht mit nur einem Punkt da – und schien wie schon beim vorangegangenen Abstieg in der Saison 2020/21 nicht konkurrenzfähig zu sein. Doch mit großem Teamgeist, einigen Verstärkungen (Benkovic, Pherai, Ujah) und einer für jeden Gegner unangenehmen Spielweise kämpften sich die Braunschweiger in diese Liga hinein. Die Wintertransfers Linus Gechter (Hertha BSC) und Hasan Kurucay (zuletzt Hamarkameratene in Norwegen) füllten zumindest die verletzungsbedingt stark geschwächte Abwehr wieder auf.
Noch offen beim HSV: Der Doping-Fall Vuskovic ist noch nicht geklärt. Am 3. und 9. Februar wird vor dem DFB-Sportgericht verhandelt. Es droht eine Vier-Jahres-Sperre. Der 21-Jährige zählte in der Hinrunde zu den Leistungsträgern. Eine lange Sperre wäre nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich für den HSV ein massiver Verlust.
Noch offen bei Eintracht Braunschweig: Die Eintracht hat Verletzungsprobleme wie kein anderer Zweitligist. Benkovic, Behrendt, Pherai, Ujah – mehrere Schlüsselspieler fallen noch lange aus oder konnten während der Wintervorbereitung über Wochen nicht mit dem Team trainieren. Das Auftaktprogramm ist zudem hart: Die ersten Drei der Hinrunden-Tabelle sind auch die ersten drei Gegner des neuen Jahres.
Trainer Tim Walter ist gut gelaunt. Er freut sich auf den Rückrundenauftakt, daran dürfte kein Zweifel bestehen. Er setzt beim Kampf um den Aufstieg dabei zum einen auf den neuen Angreifer Andras Nemeth sowie auf seinen nun doch in Hamburg bleibenden Lieblingsspieler Sonny Kittel. Aber vor allem setzt der HSV-Coach weiter auf die Unterstützung der Fans, die das Volksparkstadion am Sonntag mit nunmehr verkauften 54.000 Zuschauern nahezu komplett füllen. „Das ist eine Riesenwucht und ein Riesenvorteil für uns“, sagte der 47-Jährige bei der Pressekonferenz vor dem Rückrundenauftakt am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) vor heimischem Publikum gegen Eintracht Braunschweig. Zu der Anhängerschaft in der Stadt sei in den vergangenen Monaten ein großes Vertrauen entstanden. „Wir freuen uns auf den Kessel, dass wir da einlaufen können“, so Walter, „es ist erdrückend für den Gegner.“
Seit dem Abstieg 2018 hatte der HSV nach drei Hinrunden auf einem direkten Aufstiegsplatz gelegen und landete jeweils am Ende auf dem wertlosen vierten Rang. In der vergangenen Saison waren die Hamburger zur Saison-Halbzeit auf dem dritten Platz und verpassten es, durch eine Schwächephase in der Rückserie noch einen Platz höher und in die Bundesliga zu klettern. Zum Schluss blieb nur die Relegation, in der die Hanseaten an Hertha BSC scheiterten.
Torwart Daniel Heuer-Fernandes sieht in jedem Fall eine positive Entwicklung beim Tabellenzweiten, gerade auch in der Hinrunde. „Umso mehr Automatismen greifen, entsteht ein Reifeprozess. Wir sind cleverer geworden“, sagte er den Kollegen der BILD. „Jetzt liegt es an uns, dass wir Punkte sammeln.“ Und Trainer Walter ergänzte: „Wir spüren eine Vorfreude. Das Kribbeln ist da. Wir freuen uns jetzt schon auf den Kessel, dass wir da hereindürfen und endlich nach langer Zeit wieder dort auflaufen“, sagte Walter.
Zwei Tage vor dem Start in die zweite Saisonhälfte nach elf Wochen Winter- und WM-Pause unterschrieb Andras Nemeth einen Vertrag bis Juni 2026. Der 20 Jahre alte Ungar kommt vom belgischen Erstligisten KRC Genk. Das Stürmertalent ist zunächst als Alternative zu Torjäger Robert Glatzel vorgesehen. „Er bringt schon viele gute Dinge mit. Von daher ist spannend zu sehen, ob er es schon am Wochenende umsetzen kann“, meinte Walter. Nemeth ist der dritte Winter-Zugang nach den ausgeliehenen Verteidigern Javier Montero (Besiktas Istanbul) und Noah Katterbach (1. FC Köln, zuletzt FC Basel).
Mal etwas anders verlief das Hin- und Her bei Sonny Kittel. Der 30-Jährige war für einige Tage auf eigenem Wunsch freigestellt worden, um einen neuen Verein zu suchen. Dieser soll sich in Saudi-Arabien gefunden haben. Auch den Medizincheck soll der Mittelfeldspieler bereits bestanden haben. Ein Transfer wäre aber nur möglich gewesen, wenn Sportvorstand Jonas Boldt und Co. kurzfristig einen entsprechenden Ersatz für Kittel gefunden hätten. Und nachdem der offensive Mittelfeldspieler am Donnerstag etwas überraschend wieder ins Mannschaftstraining einstieg, vermeldete der Verein auf seiner Homepage: „Der Hamburger SV und der Mittelfeldspieler hatten sich in den vergangenen Tagen mit einem für beide Seiten wirtschaftlich interessanten Wechsel beschäftigt, sich nach reiflichem Abwägen aber dagegen entschieden.“
Auch eine Art, öffentlich damit umzugehen. Sogar eine sehr gute, wie ich finde. Und das alles sehr zur Freude Walters. „Wir sind sehr glücklich damit, die Mannschaft sowieso. Sonny ist ein absolutes Vorbild in der Kabine. Er kann den Unterschied machen auf dem Platz.“ Er habe das in der Hinrunde nicht so zeigen können, wie es sich alle erhofft hätten. Dennoch beteuerte Walter sein Vertrauen in den launischen Edeltechniker: „Ich bin mir sicher, dass er das in der Rückrunde machen wird.“
Mehr noch, Walter schließt sogar einen längerfristigen Verbleib Kittels trotz der zuletzt zwei Versuche im Sommer und eben jetzt im Winter zu wechseln, nicht aus: Sein Vertrag läuft im Juni aus. Walter: „Da schauen wir mal, dass das noch etwas länger wird.“ Ein weiterer Schulterschluss mit dem ebenso gefeierten wie umstrittenen Kittel, den ich unter der Rubrik „aus der Not eine Tugend machen“ verbuche. Walter macht eben einfach das, was für den Moment am sinnvollsten ist: Er stärkt seinem Spieler den Rücken. (MVP/DPA)
Ich wünsche Euch jetzt erst einmal einen schönen (Fußball-)Abend!