HSV zeigt Offensivpower im Test gegen Groningen – Torunarigha im Fokus

HSV zeigt Offensivpower im Test gegen Groningen – Torunarigha im Fokus

Moin zusammen,

heute hat der HSV ein spontanes Testspiel gegen den FC Groningen gespielt. Zu einer „arbeitnehmerfreundlichen“ Uhrzeit von 12 Uhr wurde das Spiel auf dem Trainingsgelände am Volksparkstadion angepfiffen. Der HSV gewann dieses Testspiel mit 6:3. Groningen steht momentan auf Platz 6 in der Eredivisie in den Niederlanden. Der HSV gewann das Testspiel mit 6:3. Ein sehr ansehnliches Spiel mit vielen Toren. Auffällig war vor allem die Aufstellung. Logischerweise wird immer wieder etwas Neues getestet und dafür sind solche Spiele auch da.  

Fernando Dickes startete im Tor, die 5er-Kette vor ihm bestand aus Jatta, Torunarigha, Ramos, Soumahoro und Mickelbrencis. Wobei Mickelbrencis und Jatta natürlich wieder die Schiene beackerten. Vieira spielte auf der 8 mit Remberg. Auf den Flügeln begannen Sahiti und Pherai, Glatzel begann in der Sturmspitze.

Später kamen noch Hefti, Rath, Katterbach, Adam, Königsdörffer und Dompé.

Der HSV schießt in diesem Spiel 6 Tore und zeigt, dass er auch in Testspielen gewinnen kann. Allerdings ist die Wertigkeit der Testspiele für mich nicht ganz so hoch. Das war es schon nach dem Hannover-Spiel, wo viele aufschrien, weil Hannover deutlich besser spielte. Seit dem Testspiel gab es eigentlich kein Spiel mehr, in dem der HSV deutlich unterlegen war. Und so werde ich nach diesem Testspiel logischerweise auch nicht größenwahnsinnig. Spiele gegen Mannschaften aus anderen Nationen sind immer eine schöne verbindende Sache und sicherlich wird das Trainerteam vor allem individuell seine Schlüsse gezogen haben.  Dennoch macht es wenig Sinn, aus diesem Spiel jetzt eine direkte Verbindung zu einem Liga-Spiel zu ziehen. Dort sind die Voraussetzungen deutlich anders und auch das Personal beider Mannschaften hätte sicherlich die eine oder andere Änderung gehabt. Dennoch empfinde ich es als richtig, solche Testspiele zu arrangieren, da man vor allem den Jungs, die nicht so häufig in der Bundesliga eingesetzt werden, Spielpraxis gegen eine andere Mannschaft gibt.

3er-Kette im Fouks- Wer ersetzt Elfadli?

Ein Aspekt, auf den das Trainerteam sicherlich schaut, ist die linke Innenverteidigerposition. Mit Soumahoro und Torunarigha hat man heute zwei Spieler auf dem Platz gehabt, die dafür aufgrund ihres starken linken Fußes in Frage kommen. Elfadli fällt ja leider länger aus, an dieser Stelle gute Besserung!
Nun muss man beim HSV schauen, wie man diese Position besetzt. Am Wochenende gegen Dortmund spielte Torunarigha. Und ehrlicherweise machte er seinen Job ziemlich gut. Generell stand die Defensive wieder gut, aber auch Torunarigha überzeugte defensiv. Er warf sich in jeden Ball und war immer nah am Gegner dran. Sicherlich hakte es hin und wieder im Aufbauspiel, aber das wurde am Wochenende anderweitig kompensiert. Torunarigha hat seine Qualitäten natürlich eher im Diagonalspiel. Seine Bälle von hinten links nach vorne rechts überwinden manchmal mehrere Spieler und geben dem HSV Raum auf dem Flügel. Der HSV muss sein Spiel aber dann dahingehend ändern, dass man mit Torunarigha jemanden hat, der das Aufbauspiel eher aus der 3er-Kette heraus betreibt. Elfadli ist einer, der häufig auch mit ins Zentrum vorrückt. Vor allem wenn Remberg sich fallen lässt und mit Capaldo und Vuskovic den 3er-Aufbau startet. Am Wochenende war Capaldo derjenige, der dann vorrückte, damit Torunarigha und Vušković die 3er-Kette mit Remberg oder Lokonga aufbauen. Und ich glaube, dass dies auch weiterhin so passiert. Capaldo war ja ursprünglich im Zentrum unterwegs und hat auch mal rechts hinten gespielt. Die Rolle als vorrückender Innenverteidiger könnte ihm noch mehr zugutekommen, als sein Einsatz in der 3er-Kette bisher schon war.

Sofern Polzin überzeugt ist, bestünde aber auch die Möglichkeit, Soumahoro hinten links einzusetzen. Auch er wäre prädestiniert dafür, ins Zentrum vorzurücken. Der junge Franzose spielte in der Vorbereitung ja die Rolle des zentralen Innenverteidigers, der immer wieder mit auf die 6 rückte. Allerdings könnte dies auch ein Tick zu früh sein. Soumahoros Debüt in München verlief semi-optimal, und trotz der starken Entwicklung von Vuskovic hätte man dann am Ende zwei junge Innenverteidiger in der 3er-Kette.

Aufgrund der Erfahrung und dem durchaus ordentlichen Spiel am Samstag gehe ich also davon aus, dass Torunarigha Elfadli mittelfristig ersetzen wird. In der 3er-Kette mit Capalo ist er nicht zwangsläufig angewiesen, für den Spielaufbau ins Mittelfeld vorzurücken, und kann sich überwiegend auf seine Aufgaben in der Defensive konzentrieren. Mittelfristig wird also wohl Torunarigha spielen, aber Soumahoro sollte nicht nachlassen, denn wie wir in der letzten Zeit gesehen haben, kann sich immer wer verletzen und dann muss Soumahoro da sein. Gleiches gilt natürlich auch für Gui Ramos, der ja des Öfteren schon Minuten in der Bundesliga sammeln durfte.

Tom

Schneller flanken, schneller treffen: Was der HSV aus dem Dortmund-Spiel mitnehmen kann

Schneller flanken, schneller treffen: Was der HSV aus dem Dortmund-Spiel mitnehmen kann

Moin zusammen,

die neue Woche ist gestartet und bei einigen ist die Stimme wahrscheinlich immer noch nicht wieder bei 100%. Das Tor in der 97. Minute ließ das Volksparkstadion komplett explodieren. Und dann ist es natürlich ausgerechnet Ransford Königsdörffer, der den Ball reinköpft. Und kurz später hätte es dann tatsächlich Dompe fast noch das 2:1 erzielt. Dann wäre das Volksparkstadion wahrscheinlich komplett eskaliert. Svensson spielte den Ball ohne Not in den Fuß von Mickelbrencis. Dieser sah Dompe auf Links, aber Dompe bekam den Ball leider nicht mehr aufs Tor. Ich glaube dann hätte in diesem Stadion keiner mehr eine Stimme gehabt. Das Tor ist leider nicht gefallen, nichtsdestotrotz ist, das glaube ich, jeder, der es mit dem HSV hält, mit einem positiven Gefühl aus dem Stadion gegangen. Das Spiel war so oder so ein klassischstes Unentschieden-Spiel. Also ein hart erkämpfter Punkt, der m. M. n. aufgrund der geringen Chancen auf beiden Seiten in Ordnung geht.

Direkte Flanken, lassen den Gegner unsortiert

Eine Sache, die mir gefallen hat und wegen der ich mich umso mehr über das Tor gefreut habe, war die Entstehung. Denn man hat in den letzten Minuten den Ball ohne langes Zögern direkt geflankt und wurde belohnt. Das ist etwas, was ich ja schon in den letzten Wochen ansprach. Nach der Flanke von Dompe und dem Rausköpfen des Balles zögerte Muheim nicht lange und jagte gleich die nächsten Flanken in den Strafraum. Königsdörffer konnte Schlotterbeck entwischen und hatte dann genug Platz, um den Ball aufs Tor zu bringen. Den setzt er dann natürlich auch überragend ins Netz.

Und auch in der ersten Halbzeit vor dem Kopfball von Capaldo spielte man es schnell aus. Dompe zögerte nicht und ging gleich mit Tempo auf den Gegner zu. Und wird auch fast belohnt. Auch Gocholeishvili nahm den Ball nur kurz an und flankte gleich wieder rein. So entstand dann die Kopfball-Chance. Und das gefällt mir. Denn man sieht, vor allem beim Tor, dass die gegnerische Defensive dann weniger Zeit hat, sich zu sortieren. Das ist genau das, was ich sehen wollte und auch weiter sehen will. Wenn man von außen den Ball ohne langes Zögern reinbringt, erhöht man die Chance, die unsortierte Defensive zu überwältigen.

Das hat mir sehr zugesagt. Und ich hoffe, dass das in den nächsten Wochen auch so weitergeht. Jetzt hat man es endlich mal geschafft, nach einer Flanke ein Tor zu erzielen. Vielleicht kommen bald ja noch mehr Tore nach Flanken dazu. Alles in allem finde ich, dass der HSV im Vergleich zu den ersten drei Spielen einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Vor allem Defensiv steht man in den meisten Spielen sehr gut. Wenn man die gleiche Entwicklung jetzt auch noch offensiv machen kann, ist man schon gut dabei. Und ich bin mir sicher, dass die schnelleren Aktionen in der Offensive ein Schritt in dieser Entwicklung sein werden .

Tom

Anbei noch ein aktuelles Video mit Tom erstem öffentlichen TV-Auftritt für MoinVolkspark. Und ich muss sagen: Chapeau, lieber Tom! Eloquent, sachlich, fachlich – einfach gut!!


90+7! Königsdörffer rettet den HSV in letzter Sekunde gegen BVB

90+7! Königsdörffer rettet den HSV in letzter Sekunde gegen BVB

Was für ein Fußballnachmittag im Volksparkstadion! Borussia Dortmund dominierte lange Zeit das Geschehen, doch am Ende bebte der Volkspark wie selten zuvor. Ransford-Yeboah Königsdörffer sorgte in der siebten Minute der Nachspielzeit für den Gänsehaut-Moment, den niemand mehr erwartet hatte – und rettete dem HSV mit seinem späten Treffer das verdiente 1:1 gegen den Champions-League-Teilnehmer.

Schon vor dem Anpfiff lag eine besondere Stimmung in der Luft. 57.000 Zuschauer, ausverkauftes Haus, Flutlicht, Gesänge – Hamburg hatte diesen Gegner sieben Jahre lang vermisst. Und auch wenn der BVB über weite Strecken das Spiel diktierte, war da von Beginn an dieser Wille, diese Leidenschaft, die den HSV ausmacht. Trainer Merlin Polzin musste kurzfristig auf mehrere Stammkräfte verzichten, hatte aber einen klaren Plan: Kompakt stehen, mutig umschalten – und bis zur letzten Minute an sich glauben. „Wir wussten, dass es heute Mentalität braucht – und die haben wir gezeigt“, sagte Polzin später, sichtlich stolz. „Dieses Tor ist der Lohn für eine Mannschaft, die sich nie aufgegeben hat.“

HSV zeigt Ordnung, Leidenschaft und Moral

Von der ersten Minute an war klar, dass der HSV hier alles reinwerfen würde. Schon nach fünf Minuten verhinderte Jordan Torunarigha mit einer spektakulären Rettungsaktion den frühen Rückstand. Der BVB kombinierte, der HSV kämpfte. Und je länger das Spiel dauerte, desto mehr fanden die Rothosen ins Spiel. Poulsen prüfte Gregor Kobel mit einem Distanzschuss, kurz darauf köpfte Nicolas Capaldo nach Gocholeishvili-Flanke an die Latte – die beste Chance der ersten Hälfte. Die Fans sprangen auf, der Volkspark vibrierte. Es war der Moment, in dem alle spürten: Hier geht heute was.

„Man hat die Energie gespürt – auf dem Platz, auf den Rängen, überall“, sagte Yussuf Poulsen nach dem Spiel. „Wir wollten zeigen, dass wir uns von drei Niederlagen nicht unterkriegen lassen. Und das haben wir getan.“ Mit großem Einsatz und disziplinierter Defensivarbeit hielt der HSV das 0:0 bis zur Pause. Jeder gewonnene Zweikampf, jeder geklärte Ball wurde von den Fans gefeiert, als wäre es ein Tor. So wurde das Spiel zum Sinnbild einer Mannschaft, die sich Stück für Stück wieder in die Bundesliga zurückkämpft.

Königsdörffer köpft den HSV ins Glück

Das Tor zum 1:1 Tor, v.l. Luka Vuskovic, Emre Can, Torschuetze Ransford Koenigsdoerffer (HSV), Nico Schlotterbeck, Guilherme Ramos, Daniel Svensson Foto: Witters

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Dortmund den Druck. Nach einer Ecke prallte der Ball gleich mehrfach durch den Strafraum, ehe Chukwuemeka ihn wuchtig ins Eck hämmerte – 0:1 (64.). Ein Wirkungstreffer, aber keiner, der den HSV brach. Im Gegenteil. Polzin reagierte sofort, brachte frische Offensivkräfte. Glatzel hatte wenig später die Riesenchance zum Ausgleich, doch Kobel rettete. „Wir haben alles versucht, alles reingehauen“, sagte Glatzel später. „Aber manchmal braucht es eben einen, der in der letzten Sekunde da ist – und das war heute Ransi.“

Und so kam die Szene, die allen im Gedächtnis bleiben wird. Siebte Minute der Nachspielzeit: Muheim flankt ein letztes Mal von links, Königsdörffer steigt hoch – und köpft den Ball unhaltbar ins rechte Eck. 1:1! Das Stadion explodiert, Spieler, Fans, Trainer – alle liegen sich in den Armen. Königsdörffer, der lange auf sein Erfolgserlebnis warten musste, wird unter einem Berg aus Mitspielern begraben. „Das war pure Erleichterung“, sagte der Torschütze später. „Ich wollte einfach nur helfen, alles geben. Dass es dann so kommt – das ist einfach Fußball, das ist der HSV.“

Volkspark bebt nach emotionalem HSV-Comeback

Nach Abpfiff glich der Volkspark einem Festplatz. Gesänge, Jubel, Fahnenmeer – Hamburg feierte diesen Punkt, als wäre es ein Sieg. Und vielleicht fühlte es sich auch genau so an.

„Wir haben uns diesen Ausgleich gemeinsam mit den Fans erzwungen“, sagte Jean-Luc Dompé, der über 90 Minuten unermüdlich arbeitete. „Man spürt einfach, was hier entsteht. Wir haben gegen einen der besten Gegner der Liga gespielt und uns diesen Punkt erkämpft. Das zeigt, was in uns steckt.“

Auch Miro Muheim, der die entscheidende Flanke gab, sprach von einem verdienten Lohn: „Wir mussten sehr viel verteidigen, waren in den Zweikämpfen giftig, haben dem BVB kaum Raum gelassen. Und am Ende noch ein Tor zu machen – das fühlt sich einfach richtig an.“

Polzin war sichtlich bewegt: „Ich habe der Mannschaft gesagt: Wenn wir zusammenstehen, sind wir schwer zu schlagen. Das haben sie heute eindrucksvoll bewiesen. Der Fußball schreibt manchmal Geschichten, die du dir nicht ausdenken kannst – und heute war so ein Tag.“

HSV erkämpft sich Respekt und Hoffnung

Während der BVB enttäuscht von dannen zog, feierte der HSV sich, seine Fans und seine Rückkehr zur alten Stärke. Es war mehr als nur ein Unentschieden – es war ein emotionales Statement. „Wir haben heute den Volkspark wieder zu einem Ort gemacht, an dem die Leute träumen dürfen“, sagte Nicolai Remberg. „Wir haben alle für diesen einen Moment gearbeitet, in dem der Ball reingeht. Und als er drin war, war alles egal – Schmerz, Müdigkeit, alles. Nur Freude.“

Die Fans sangen noch lange nach dem Schlusspfiff. „Der HSV lebt“, hallte es von den Rängen. Und genau das tat er: mit Herz, mit Leidenschaft, mit dem Glauben, dass im Volksparkstadion immer alles möglich ist. 

Fazit:

Der HSV trotzt Borussia Dortmund ein 1:1 ab – und beweist, dass defensive Ordnung, Geduld, Kampfgeist, Leidenschaft und die unbändige Energie des Volksparks immer wieder Berge versetzen können. Dieses Spiel war mehr als ein Punktgewinn – es war ein Stück HSV-Seele. Für alle. Und für Königsdörffer im Besonderen. Der Match“winner“ brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Ich bin einfach nur stolz. Auf die Jungs, auf die Fans, auf den ganzen HSV. Solche Momente vergisst du nie.“

DIE EINZELBEWERTUNGEN:

Daniel Heuer Fernandes: Hatte wenig bis nichts zu halten, musste trotzdem einmal hinter sich greifen. Das ist bitter. Aber: Er hat nichts falsch gemacht, war immer eine Anspieloption und hielt, was zu halten war. Note: 3

Giorgi Gocholeishvili (bis 64.): Er macht nach immer mächtig Dampf, nach vorn und nach hinten. Letzteres ist manchmal noch etwas zu wild – aber nie zu verhalten. Ihn runterzunehmen habe ich nicht verstanden. Note: 2,5

William Mikelbrencis (ab 64.): Ich verstehe es nicht. Absolute Fehlentscheidung! Zum wiederholten Male. Er brachte genau eine (von vielen) Flanken in den Strafraum. Ich verzichte auf Grund der Freude über den Punkt darauf, ihn zu bewerten. 

Nicolas Capaldo (bis 89.): Gut, dass er wieder da ist – denn so konnte Remberg wieder ins zentrale Mittelfeld. Dass er so köpfen kann (39.), wusste noch niemand. Schade, dass das Ding nicht drin war! Super giftiger Zweikämpfer, der sich auf der Position festgespielt hat. Richtig stark! Nimmermüder Kämpfer – ich hätte ihn nicht ausgewechselt. Note: 1,5

Fabio Baldé (ab 89.): Nur noch dabei. Ohne Wirkung.

Luka Vuskovic: Seine Aggressivität ist wichtig, sein Dirigieren Gold wert. Dass der HSV hier und heute selbst einem Champions-League-Teilnehmer das Toreschießen maximal schwer macht liegt zu einem ganz wesentlichen Teil an ihm. In der Luft schier unbezwingbar – und hart im Nehmen. Dass Guirassy ihn x-mal ungestraft unterlaufen durfte, war fahrlässig von Schiri Reichel, der allerdings auf beiden Seiten extrem viel laufen ließ. Note: 2

Jordan Torunarigha (bis 89.): Die schlechte Nachricht von der Verletzung Elfadlis war schon hart. Dass er dann dafür kommt – noch härter. Für mich zumindest. Aber dann begann er gut, rettete in der 5. Minute stark – und er war auch sonst gut im Spiel. Er war immer am Mann, gewann seine Zweikämpfe, klärte rigoros und fühlte sich im tiefen Defensivverbund deutlich wohler als zuletzt, wo er immer wieder Teil des Spielaufbaus war. Denn das kann er echt nicht. Nicht mal unbedrängt. Note: 3

Guilherme Ramos (ab 89.): Wäre es nicht Königsdörffer gewesen – er hätte ihn auch reingeschädelt. Geiler Typ – und in solchen Situationen tatsächlich noch mal ein Faktor!

Miro Muheim: Er ist endlich in der Ersten Liga angekommen!! War zuletzt schon gut mit einer positiven Tendenz, und er machte es heute auch defensiv (zumeist im Verbund mit Torunarigha) richtig gut. Am Ende war er über die linke Seite mehr Antreiber als Dompé. Folgerichtig bereitete er auch den Ausgleichstreffer mit seiner schönen „Inbound“-Flanke (O-Ton Kovac) vor. Kurzum: Einfach gut! Note: 2

Albert-Sambi Lokonga: Ihm fehlt Tempo, das wurde heute noch mal deutlich gegen die schnellen Dortmunder. Aber seine Ruhe am Ball tut gut, wenn man so unter Druck steht wie heute gegen den BVB. In der zweiten Halbzeit wurde er noch besser, steuerte auch offensiv einiges bei. Note: 3

Nicolai Remberg: Zum Glück wieder im defensiven Mittelfeld, wo er für den HSV am wertvollsten ist. Inzwischen ist er aus meiner Sicht sogar unverzichtbar im Zentrum! Note: 2,5

Jean-Luc Dompé: Er hasst Defensivarbeit. Aber die MUSS er leisten, wenn er irgendwann mal den nächsten Karriereschritt gehen will. Selbst die Außenstürmer des FC Bayern arbeiten regelmäßig intensiv mit nach hinten. Und der HSV hätte das heute von ihm gebraucht – ebenso wie seine offensiven Dribblings und Abschlüsse. Note: 3

Yussuf Poulsen (bis 62: Erster Startelfeinsatz – erster Torschuss in der 20. Minute. Das wiederum war dem Spielverlauf geschuldet, der den HSV bis hierhin selten bis nie in Tornähe sah. Fremdelte ein wenig, schmiss sich aber körperlich voll rein. Seine Cleverness, Königsdörffers Physis und Glatzels Torinstinkt – diesen Spieler suchen wir. Wobei: Den suchen sicher nicht nur wir… Note: 3,5

Ransford Königsdörffer (ab 63.): Machte Dampf, das war gut. Und er traf – endlich! Was für eine Erlösung. Und vor allem der Beweis, dass es sehr wohl auch mit Glatzel zusammen auf dem Platz funktionieren kann. Machte alles, was man von ihm verlangen durfte, daher: Note: 1 

Rayan Philippe (bis 64.): Sein Tempo ist in solchen Spielen eine der wenigen Waffen, die der HSV hat. Warum nutzt er es nicht viel häufiger? Er war heute wieder zu langsam im Handeln, hatte keine Ideen im Eins gegen Eins. Dadurch fehlte dem HSV dringend nötige Entlastung. Note: 4

Robert Glatzel (ab 64.): Er hatte schnell die erste Chance, traf dabei aber den Ball nicht voll (76.). So richtig angekommen ist er noch nicht. Aber wie soll er auch bei so wenig Spielzeit. Vielleicht ändert sich das aber ab heute… Note: 3

Trainer Merlin Polzin: Am Tag nach seinem Geburtstag bekam er diesen Punkt dramatisch auf den Gabentisch gelegt und durfte sich freuen, vieles richtig gemacht zu haben. Seine Beharrlichkeit in Sachen Dreier(Fünfer-)kette zahlt sich aus. Defensiv ist man ein Erstligist. Wenn man das jetzt auch noch offensiv hinbekommt, kann es eine richtig schöne Saison werden. Das Spiel jedenfalls hat ihm gezeigt, dass man sehr wohl mit Glatzel UND Königsdörffer spielen kann, wenn man am Drücker ist. Note: 2

Schiedsrichter Tobias Reichel: Er ließ extrem viel laufen, was ehrlicherweise dem HSV entgegenkam in der ersten Halbzeit. Allein Vuskovic musste unter dieser Großzügigkeit leiden, weil er bei hohen Bällen immer wieder gefährlich unterlaufen wurde (zumeist von Guirassy) und dadurch häufiger unkontrolliert stürzte. Insgesamt aber mag ich es so lieber als zu kleinlich. Note: 3  

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

HSV: Heuer Fernandes – Capaldo (89. Balde), Vuskovic, Torunarigha (89. Ramos) – Gocholeishvili (74. Mikelbrencis), Lokonga, Remberg, Muheim – Philippe (74. Glatzel), Poulsen (62. Königsdörffer), Dompe

Borussia Dortmund: Kobel – Anton, Can, Schlotterbeck – Ryerson, Groß (90.+3 Sabitzer), Bellingham, Svensson, Beier (65. Adeyemi), Chukwuemeka (82. Nmecha) – Guirassy (90.+3 Anselmino)

Tore: 0:1 Chukwuemeka (64.), 1:1 Königsdörffer (90.+7)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)      

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)

Gelbe Karten: Poulsen / Adeyemi

HSV will mit Mut und Leidenschaft gegen den BVB zurück in die Spur

HSV will mit Mut und Leidenschaft gegen den BVB zurück in die Spur

Nach drei Niederlagen in Serie steht der HSV wieder unter Druck. Der zwischenzeitlich sehr schön anzusehene Fußball ist erst einmal nachrangig – plötzlich richtet sich der Blick nach unten. Nur drei Punkte trennen den Traditionsclub noch vom Tabellenletzten. Und ausgerechnet jetzt kommt mit Borussia Dortmund eines der Schwergewichte der Liga in den Volkspark. Doch Trainer Merlin Polzin und seine Mannschaft wissen: Wenn der HSV den Anschluss an das Tabellenmittelfeld halten will, muss jetzt eine Reaktion her – endlich sollen gute Spiele wieder mit Punkten belohnt werden.

„Wir wissen, dass wir als Außenseiter ins Spiel gehen“, sagt Polzin. „Aber wir haben auch gezeigt, dass wir mit jedem Gegner mithalten können, wenn wir mutig und konsequent auftreten.“ Mutig – das dürfte das Stichwort sein. Denn gegen den BVB braucht der HSV mehr als nur Leidenschaft. Es braucht Zielstrebigkeit, Überzeugung und den Glauben daran, dass dieser Verein auch gegen die Großen bestehen kann.

Dortmund will es sich nach 1:4 selbst beweisen

Dabei trifft der HSV auf einen Gegner, der selbst auf Wiedergutmachung aus ist. Dortmund kam unter der Woche beim 1:4 in der Champions League gegen Manchester City böse unter die Räder, will nun aber wieder in die Spur finden. BVB-Coach Niko Kovač, der zwischen 1999 und 2001 selbst das HSV-Trikot trug, kehrt also nicht nur an seine alte Wirkungsstätte zurück, sondern trifft auf eine Mannschaft, die ihn und seine Spieler emotional empfangen wird. „Das wird ein Volksfest, eine richtig heiße Stimmung“, sagt Kovač – und er weiß, wovon er spricht.

Personell gehen beide Teams angeschlagen ins Spiel. Beim HSV fehlt der gesperrte Spielmacher Fabio Vieira – eine herbe Schwächung, nachdem der Portugiese in den vergangenen Wochen einer der Taktgeber im Offensivspiel war. Dafür könnte im Angriff eine Überraschung anstehen: Merlin Polzin ließ offen, ob erneut Ransford-Yeboah Königsdörffer beginnt oder ob Yussuf Poulsen oder Robert Glatzel eine Chance erhalten. „Ich bin glücklich, aus verschiedenen Typen wählen zu können“, so Polzin. „Es geht nicht um Hierarchien, sondern darum, wer am besten ins Spiel passt.“

Einer, der definitiv gesetzt ist, ist Luka Vuskovic. Der 18-jährige Innenverteidiger ist längst mehr als nur ein Talent – er ist der Fels in der Brandung. Mit 72 gewonnenen Duellen führt er die Statistik der besten Zweikämpfer beim HSV an, in der Luft ist er mit knapp 85 Prozent gewonnener Kopfballduelle sogar ligaweit Spitze. Und nicht nur das: Vuskovic bleibt oft noch nach dem Training auf dem Platz, um an seinen Freistößen zu feilen – sehr zum Leidwesen der Keeper Daniel Heuer Fernandes und Daniel Peretz, die regelmäßig Opfer seiner präzisen Schüsse werden.

BVB will Lukas Vuskovic? Das ist wirklich dran am Gerücht:

Kein Wunder, dass seine Entwicklung auch international Aufsehen erregt hat. Zuletzt machten Gerüchte die Runde, Borussia Dortmund interessiere sich für den jungen Kroaten. Doch nach Abendblatt-Informationen ist an einem Wechsel nichts dran – zumindest vorerst. Kovač schwärmt dennoch von seinem Landsmann: „Er ist ein Riesentalent, das war er schon bei Hajduk Split. Trotz seines jungen Alters kann er jede Mannschaft besser machen.“

Für den HSV ist Vuskovic mehr als nur ein Hoffnungsträger. Er ist das Sinnbild für das, was Polzin sich von seinem Team wünscht: Demut, harte Arbeit und der unbedingte Wille, sich weiterzuentwickeln. „Luka ist unglaublich fokussiert und bodenständig. Er weiß genau, dass er noch nicht am Ziel ist“, sagt Polzin. „Das gilt aber auch für uns als Mannschaft. Wir dürfen uns mit dem Ist-Zustand nicht zufriedengeben.“

Beim BVB gibt es ebenfalls personelle Fragezeichen: Ramy Bensebaini plagt sich mit Rückenproblemen, und Kapitän Julian Brandt ist fraglich. Dafür steht Emre Can nach langer Pause wieder vor seinem Liga-Comeback – ausgerechnet in Hamburg.

Und so ist alles angerichtet für ein Spiel, das mehr ist als nur ein Duell zwischen Aufsteiger und Spitzenteam. Es ist die Chance für den HSV, ein Signal zu setzen – an die Liga, an die Fans, und an sich selbst. Ein Sieg gegen Dortmund wären letztlich auch „nur“ drei Punkte. Aber es wäre auch ein Zeichen, dass der HSV wieder aufsteht, wenn es darauf ankommt. Und genau das muss jetzt passieren.

Und dann habe ich noch ein ganz persönliches Anliegen:

HSV-Fans rücken für eine Herzenssache zusammen

Ich hoffe von Herzen, dass morgen alle Zuschauerinnen und Zuschauer – ob im Stadion oder vor dem Fernseher – gemeinsam ein starkes Zeichen setzen für das, was wirklich zählt: den Kampf gegen den Krebs. Das Motto des Spiels ist nicht nur eine symbolische Geste, sondern eine Herzensangelegenheit. Denn wenn diese Krankheit ein Kind trifft, dann wird das Leid unermesslich.

Ich sage das nicht aus der Distanz eines Fans, sondern als jemand, der Dennis Diekmeier persönlich kennt und schätzt. Er war einer von uns – ein Publikumsliebling, ein Kämpfer, ein Mensch mit Herz. Und seine Frau Dana, die Hamburg mit ihrer offenen, warmen Art verzauberte, ist bis heute ein Teil dieser Stadt. Die Familie Diekmeier hat Hamburg geprägt, und Hamburg hat die Diekmeiers geliebt. Dass sie nun wegen ihrer Tochter Delani, die mit gerade einmal 14 Jahren einen verzweifelten Kampf gegen den Krebs führt, wieder in den Volkspark zurückkehren, berührt mich zutiefst. Wenn Kinder ins Spiel kommen, ist alles andere unwichtig.

Am Sonnabend, wenn Dennis und Dana im Stadion Seite an Seite mit dem HSV für die Krebs-Selbsthilfeorganisation „yeswecan!cer“ und die Botschaft „Vorsorge kann Leben retten“ werben, wird das ein Moment voller Emotionen. Ich hoffe, dass alle Fans, die dort sind, diesen Augenblick mit Respekt, Mitgefühl und Anteilnahme begleiten – und dass es keine einzige Stimme gibt, die pfeift. Denn wer morgen pfeift, hat nicht verstanden, worum es im Leben wirklich geht.

Gesundheit, Familie, Zusammenhalt – das ist es, was zählt. Nicht, wer wann welchen Verein verlassen hat. Dennis und Dana haben bei mir um die Ecke in Hamburg-Niendorf viele glückliche Jahre verbracht, ihre Kinder hier großgezogen, unzählige Momente mit dem HSV erlebt. Ich habe sie miterleben dürfen und kann als glücklich verheirateter Vater von drei Kindern der Familie Diekmeier eines ganz sicher bescheinigen: Mehr Nähe, Liebe und Zussamnehalt als in der Familie Diekmeier habe ich selten miterleben dürfen. Bewundernswert!

2015 wurde Dennis zum Helden, als er mit seinem Einsatz den Abstieg verhinderte – und jetzt kämpft er wieder. Diesmal nicht auf dem Platz, sondern an der Seite seiner Tochter. Delani kann morgen leider nicht im Stadion sein. Ihr Körper ist zu geschwächt, das Risiko zu groß. Aber ich weiß, dass sie in Gedanken dabei sein wird – und dass sie spüren wird, wie eine ganze Stadt hinter ihr steht. Ihre Stärke, ihre Tapferkeit sind unbeschreiblich. Sie ist ein echtes Kämpferherz, so wie ihr Vater es war, als er das Trikot des HSV trug. Und so, wie es Dana, Dennis und alle anderen in der Familie heute sind.

Wenn der HSV morgen gegen Dortmund aufläuft, dann geht es um mehr als Fußball. Es geht um Mitgefühl, um Menschlichkeit, um Hoffnung. Ich selbst hatte mit Dennis seit seinem Weggang immer wieder Kontakt. Auch jetzt, als die Krankheit seiner Tochter diagnostiziert wurde. Morgen werde ich zudem im Stadion sein – und ich werde zeigen, dass ich Dennis, Dana und Delani mit ganzem Herzen unterstütze. Ich hoffe, dass alle im Stadion mitziehen. Dass wir gemeinsam zeigen:

Der HSV steht zusammen. Hamburg steht zusammen. Und wir alle stehen hinter Familie Diekmeier. Denn in den schwersten Momenten zeigt sich, was eine Gemeinschaft wirklich ausmacht. Und morgen – davon bin ich überzeugt – wird der Volkspark genau das beweisen!

In diesem Sinne, bleibt alle gesund! Wir sehen und hören uns morgen!

Scholle

HSV vor dem Bundesliga-Highlight: Dortmund kommt in den Volkspark“

HSV vor dem Bundesliga-Highlight: Dortmund kommt in den Volkspark“

Moin zusammen,

am Samstag steht das nächste Highlight der Bundesliga-Saison an. Der HSV empfängt Borussia Dortmund. Logischerweise ist das Spiel nach wenigen Minuten auf beiden Seiten ausverkauft gewesen. Vor dem Abstieg aus der Bundesliga gelangen dem HSV gegen Dortmund hin und wieder positive Ergebnisse. Doch seither hat sich viel verändert. Dortmund steht mit 20 Punkten auf Platz 3 der Bundesliga-Tabelle. Zudem steht man wie der HSV im Achtelfinale des DFB-Pokals, in der Champions League steht Borussia Dortmund auf Platz 14 und ist momentan auf Play-off-Kurs. Zuletzt waren die Borussen sehr erfolgreich. In der Bundesliga verlor man bisher nur gegen die Bayern und auch hier war es am Ende nochmal knapp. Das einzige Spiel, in dem der BVB bis jetzt deutlich unterlegen war, war das Spiel am Mittwoch bei Manchester City. Zwar spielt man im Ruhrpott in dieser Saison nicht immer den ansehnlichsten Fußball, doch die Punkteausbeute stimmt.

Der HSV hingegen steht in der Bundesliga-Tabelle nicht ganz so gut da. Mit 8 Punkten steht man momentan auf Platz 13 und hat lediglich 2 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16. Auch die Hamburger waren in wenigen Spielen deutlich unterlegen, die Punkteausbeute ist allerdings weniger erfolgreich. Aus den letzten 4 Bundesliga-Partien konnten die Hamburger nur ein Spiel gewinnen. Seit dem Sieg zu Hause gegen Mainz ist man ohne Punktausbeute. Beim HSV hakt es nach wie vor in der Offensive. Mit lediglich 8 Toren stellt man zusammen mit St. Pauli und dem FC Heidenheim die schlechteste Offensive der Bundesliga. Vor allem nach dem Spiel in Köln fachte die Diskussion um die Stürmer-Position erneut auf. Möglich ist, dass sich an diesem Wochenende dort etwas tut.

Wichtige Aktion und Personalupdate

Der HSV wird am Wochenende ohne den Hauptsponsor HanseMerkur auf der Brust auflaufen. Grund dafür ist, dass der HSV zusammen mit der HanseMerkur das Motto „Yes we canccr“ ausgerufen hat und damit alle für das Thema Krebserkrankung sensibilisieren möchte. Auf der Seite wir-gegenkrebs.de können sich Betroffene und Angehörige Unterstützung und Hilfe holen. Ich weiß, wir sind hier eigentlich ein reiner Fußball-Blog, aber ich finde, diese Aktion ist enorm wichtig. Gesundheit steht über allem und ich persönlich finde es sehr gut, dass der HSV auf dieses Thema aufmerksam ist. In diesem Sinne: Bleibt alle gesund!

Nun zurück zum Fußball und zum Personal: Für das Wochenende sind alle Spieler außer Warmed Omari fit. Aufgrund von Sperren fehlen aber Immanuel Pherai und Fabio Vieira. Auf der rechten Schiene steht das Duell zwischen Mickelbrencis und Gocholeishvili 50 : 50. Poulsen ist bereit, deutlich mehr zu spielen als in den letzten Partien, und wäre deshalb wahrscheinlich auch eine Option für die Startelf. Alle anderen Spieler stehen so weit zur Verfügung.

Der Gegner- Borussia Dortmund im Check

Mit Borussia Dortmund trifft der HSV am Samstag auf eine der besten Mannschaften im deutschen Fußball. Der BVB setzt auf ein 3-4-2-1-System. Dabei stehen die Außenverteidiger häufig deutlich höher.   Schlüsselspieler in der Defensive sind natürlich Schlotterbeck und Gregor Kobel. Aber auch Bensebaini und Anton verfügen über enorme Qualität. Auf den Flügelverteidiger-Positionen werden voraussichtlich Svensson und Ryerson spielen. Im Zentrum steht dann die Unbekannte, wen Trainer Nico Kovač auswählt. Zur Auswahl stehen Pascal Groß, Felix Nmecha, Marcel Sabitzer und Jobe Bellingham. In der Champions League haben Nmecha und Sabitzer gespielt. Die Frage ist, ob Kovac dabei bleibt oder auf Belastungssteuerung setzt. Die 2 Spieler davor agieren zwischen Halbraum und Flügel. Hier kommt die Rollen-Interpretation auch wieder auf die Personalbesetzung an. Mit Adeyemi und Beier hat man die klassischen Flügel, Chukwuemeka und Brandt sind Spieler, die eher im Zentrum agieren. Im Sturm wird Dortmund höchstwahrscheinlich wieder auf Top-Stürmer Serhou Guirassy setzen.

Dortmunds Stärke kommt vor allem über das Tempo und die Tiefenläufe. Immer wieder werden gezielte Bälle durch die Schnittstellen gespielt, um die beiden Spieler hinter der Spitze oder die Schienenspieler einzusetzen. Auch mit langen Bällen kann Dortmund die Gegner attackieren. Hier hat man mit Schlotterbeck natürlich einen überragenden Aufbauspieler in der 3er-Kette.

Zum HSV- Mögliche Herangehensweise

Der HSV muss in diesem Spiel den Fokus zwangsläufig auf die Defensive setzen. Man wird häufiger verteidigen als in den letzten Wochen und Dortmund wird auch einige Ballbesitzphasen haben. Der HSV selber hat in den letzten Wochen aber auch mehr auf Ballbesitzfußball gesetzt. Man hatte immer wieder lange Ballbesitzphasen und spielte um den gegnerischen 16er herum. In der Offensive muss der HSV in diesem Spiel Effizienz zeigen. Man wird höchstwahrscheinlich nicht so viele Chancen wie gegen Wolfsburg bekommen, sicherlich wird der HSV aber auch mal vor dem Tor stehen. Und diese Chancen müssen genutzt werden.

Köln kreierte in Dortmund einige gute Chancen durch hohe Ballgewinne im Zentrum. Dann schaltete man schnell um, nur der Abschluss war nicht passend. Diese Aktionen muss der HSV provozieren. Mit dem Ball muss man, sofern man wieder auf Ballbesitzfußball setzt, schneller in die Aktionen kommen. In den letzten Spielen brauchte man in den entscheidenden Momenten die Sekunde zu lang, um den Mitspieler perfekt einzusetzen. Dies muss sich auf jeden Fall ändern. Und auch die Box-Präsenz muss erhöht werden, wenn man wieder auf Flanken setzt. Als Poulsen in Köln ins Spiel kam, wirkte das schon deutlich besser. Allerdings müssen die Flanken dann auch ankommen. Der HSV wird sicherlich wieder versuchen, die rechte Seite zu überlagern, um Dompé auf der linken Bahn in eine 1-gegen-1-Situation zu bringen. Und das macht auch Sinn. Nun muss aber im Zentrum noch der Abnehmer gefunden werden. Wer genau das ist, sehen wir am Samstag.

Tom

Heuer Fernandes vor BVB-Spiel: Die Power im Stadion wollen wir nutzen

Heuer Fernandes vor BVB-Spiel: Die Power im Stadion wollen wir nutzen

Moin zusammen,

heute stand wieder einiges auf dem Plan, was den HSV angeht. Angefangen mit den nächsten Spielen, die terminiert wurden. Das Nordderby gegen Bremen findet am Sonntag, den 07.10., um 15:30 Uhr statt. Das Stadtderby beim FC St.Pauli wird am Freitag, den 23.01., um 20:30 Uhr angepfiffen. Weiterhin spielt der HSV zu folgenden Zeiten: 13.12. Hoffenheim (A) 15:30 Uhr , 20.12. Frankfurt (H) 15:30 Uhr; 10.01. Freiburg (A) 15:30 Uhr; 13.01. Leverkusen (H) 20:30 Uhr, 17.01. Gladbach (H) 15:30 Uhr.

Damit werden die Derbys wieder einmal zu Einzelspielen, die DAZN überträgt. Die anderen Spiele werden alle bei Sky übertragen und laufen auch in der Konferenz. Neu für den HSV ist, dass es wieder ein Spiel unter der Woche gibt. Man spielt das Spiel gegen Leverkusen an einem Dienstag. Das gab es in den letzten beiden Spielzeiten nicht. Erfreulich ist aus meiner Sicht, dass die Auswärtsspiele, die weit weg sind, auf einem Samstag um 15:30 Uhr liegen. Dann hat man, sofern man nicht am Wochenende arbeiten muss, genug Zeit, um zum Spiel hin und wieder zurückzukommen. In der Vergangenheit gab es ja immer wieder Spiele, bei denen man an einem Freitag oder Sonntag weit fahren musste, das fällt somit raus.

Heuer Fernanden über Chancen gegen Dortmund und das Spielsystem

Zudem gab es heute noch eine Medienrunde mit Daniel Heuer Fernandes. Der Deutsch-Portugiese wurde in Bochum geboren und spielte selbst ein Jahr in der U19 von Borussia Dortmund. Folglich ist es für ihn und seine Familie ein besonderes Spiel. Die Familie ist zwar früher immer zum VFL Bochum ins Stadion gegangen, steht nun aber natürlich aber voll hinter Ferro und seinem HSV. Heuer Fernandes ist, vor allem statistisch gesehen, einer der besten Keeper der Liga. Dennoch sagt er, dass am Ende die Punkte für den Verein die wichtigste Statistik sind. Deshalb, sagt er, versuchen die Jungs auf dem Platz, am Wochenende weiter Punkte dazuzuholen.

Bezüglich des Spiels gegen den BVB und der Chancen für den HSV sagt Heuer Fernandes: „Natürlich müssen viele Sachen stimmen. Aber die Vorfreude und die Power, die im Stadion steckt, die wollen wir nutzen.“ Ferro erwähnte auch, dass die letzten Wochen gezeigt haben, dass der HSV auch in der Lage ist, dem Gegner das eigene Spiel aufzudrücken. Der Zusammenschluss aus beidem soll am Wochenende zum Erfolg führen.

 Zum Spiel in Köln sagte Heuer Fernandes rückblickend, dass in der ersten Halbzeit genau die Sachen, die den HSV in den letzten Wochen stark gemacht haben, die Dinge waren, die nicht gut funktioniert haben. Fokus in dieser Woche ist laut ihm, diese Dinge zu verbessern und am Samstag wieder mit voller Intensität ins Spiel zu gehen.

Dann wurde Heuer Fernandes noch auf die Spielweise des HSV angesprochen. Anders als in den ersten Spielen versucht der HSV nun auch wieder, mehr auf Ballbesitz zu spielen. Heuer Fernandes selber meint, dass man natürlich vorwiegend den Fokus auf die Defensive gesetzt hat, sich durch die Entwicklung natürlich auch die Phasen mit Ball weiterentwickelt haben. Ferro sagt weiter, dass man sich als Team auch durch die längeren Ballbesitzphasen viel Sicherheit auf dem Platz holt. Zudem wirkt so eine Spielweise dann auch auf den Gegner ein. Für Heuer Fernandes ist die Mischung aus defensiver Stabilität und Ballbesitzphasen wichtig für eine Mannschaft.

Bezüglich seines Vertrags gab Heuer Fernandes natürlich nichts genauer preis. Die Verhandlungen sollen ja im Winter starten und dann wird geschaut, wie es weitergeht.

Tom