Das war eine missglückte Generalprobe für das Nordderby gegen Werder – und mehr noch: Der HSV hat heute ein eigentlich sicheres Viertelfinale leichtfertig und selbstverschuldet verschenkt, weil er schlicht zu wenig investiert, zu wenig riskiert und offensichtlich auch ein wenig zu viel rotiert hat. Einige Entscheidungen, die man nach diesem Auftritt hinterfragen muss, trugen wesentlich dazu bei, dass der HSV gegen Holstein Kiel mit 2:4 im Elfmeterschießen ausschied (1:1 n. V., 0:0 n. 90).
Denn neben der fehlenden Zielstrebigkeit war vor allem eines auffällig: Die Startelf wurde deutlich umgebaut. Ein riskantes Experiment, dass sich als zu riskant erwies. Denn es schadete dem Spielfluss, der defensiven Stabilität und am Ende dem gesamten Auftritt des Teams. In einem K.o.-Spiel um ein mögliches Viertelfinale war diese Form der Rotation fragwürdig.
Gleichzeitig wurde erneut sichtbar, dass der HSV ein strukturelles Offensivproblem hat. Ohne klaren Mittelstürmer fehlte es über 120 Minuten an Strafraumpräsenz, Durchschlagskraft und zwingenden Aktionen. Gegen einen so tiefstehenden Gegner wie Kiel hätte der HSV offensiver spielen können – wenn nicht sogar müssen. Stattdessen blieb das Spiel über weite Strecken zahnlos. Und so kam es, wie es kommen musste: Kiel war zwar spielerisch unterlegen, hatte aber die deutlich besseren Torchancen – und am Ende den verdienten Sieg.
Kiel mit den besseren Möglichkeiten – der HSV wirkt planlos
Die 57.000 Zuschauer im ausverkauften Volksparkstadion sahen einen HSV, der sich vom ersten Moment an schwertat. Kiel profitierte von Abstimmungsproblemen und Leichtsinn in der neu formierten Hamburger Mannschaft. Adrian Kapralik vergab allein drei klare Chancen, Phil Harres scheiterte frei vor Daniel Peretz. Dass ein kriselnder Zweitligist in Hamburg derart viele Hochkaräter bekommt, ist Ausdruck der heute fehlenden Balance im HSV-Spiel – und der mutlosen Spielanlage.
Auch nach der Pause nichts Neues: Ohne echten Neuner versandeten Hereingaben, es fehlte die Tiefe, es fehlte ein echter Zielpunkt. Weder Philippe noch Vieira konnten die wenigen Momente nutzen, in denen der HSV gefährlich wurde.
Das späte Tor, die späte Strafe
Als Bakery Jatta in der 107. Minute den vermeintlichen Siegtreffer erzielte, schien der HSV sich doch noch in Richtung Viertelfinale zu retten. Doch dieser Abend stand sinnbildlich für die aktuelle Situation: Zu spät aufgewacht, zu spät investiert, zu wenig Konsequenz. Und Kiels Antwort kam mit Wucht: Phil Harres’ Freistoß in der 118. Minute war ebenso spektakulär wie vorher vermeidbar. Guilherme Ramos verstolperte eine Ballannahme und verursachte einen Freistoß, der die leider nicht unverdiente Quittung für einen HSV mit sich brachte, der das Spiel kontrollierte, aber nicht zu dominieren verstand. Im Elfmeterschießen blieben die Gäste abgeklärt, während der HSV den Abend komplett aus der Hand gab.
Fazit: Vorweg möchte ich den Kielern gratulieren, dass sie die ihnen vom HSV angebotene Chance genutzt haben. Das ist bitte unbedingt nicht despektierlich, sondern eher als Vorwurf in Richtung HSV zu verstehen. Ein verschenktes Viertelfinale – und ein Warnsignal. Und am Ende steht nicht nur ein unnötiges Pokal-Aus, sondern ein abendfüllendes Warnsignal:
Fragwürdige Rotation in einem K.o.-Spiel
Zu viele Spieler ohne Rhythmus in entscheidenden Rollen
Keine offensive Durchschlagskraft – ohne Mittelstürmer
Zu wenig Mut, gegen einen passiven Gegner Druck aufzubauen
Ein verdienter Sieg des klar spielschwächeren Teams
Der HSV hat dieses Viertelfinale selbst verschenkt – sportlich, taktisch und atmosphärisch. Und vor dem Nordderby gegen Werder dürfte dieser Auftritt noch einmal ein klares Warnsignal gewesen sein.
DIE EINZELBEWERTUNGEN:
Daniel Peretz: Er wurde in der ersten Hälfte genau einmal richtig gefordert – und war voll da. Gleiches in der zweiten Hälfte. Ein Torwartproblem hat der HSV qualitativ nicht. Bei dem Gegentor in der Verlängerung war er machtlos. Note: 2
Giorgi Gocholeishvili (bis 82.): Der Wirbler legte gut los. Aber: Seine Aktionen muss er einfach ruhiger bzw. mit mehr Überblick abschließen. So bleiben gute Aktionen trotz überbordenden Einsatzes zu oft noch wirkungslos. Schade, dass er kurz vor seiner Auswechslung nur den Pfosten traf Note: 4
Jean-Luc Dompé (ab 83.): Er sollte geschont werden für Sonntag gegen Werder Bremen – musste dann aber doch ran, weil die anderen es einfach nicht gebacken bekamen. Konnte so spät nichts mehr daran ändern. Note: 4
Guilherme Ramos: Diese Nominierung hatte er sich absolut verdient. War auch heute wieder von Beginn an maximal giftig – siehe Abwehraktion 10 Meter in der gegnerischen Hälfte mit maximal gestrecktem Bein und vollem Risko von hinten…. Aber, und so ehrlich muss man auch sein, seine Qualitäten beschränken sich auf Kopfball und Einsatz. Da hatte er Philippe schon mal einiges voraus. Aufbauspiel darf man allerdings keines erwarten. Kam auch nicht. Das mit dem Ball am Fuß ist eben nicht so sein Ding – verschuldete mit seinem Verstolperer den Freistoß zum 1:1 (obwohl es für mich nicht zwingend ein Foul war).Vorher war es eine 4 – so eine Note: 5
Luka Vuskovic: Gewohnt sicher in der ersten Hälfte, schwacher Beginn in der zweiten Halbzeit. Aber er fing sich schnell wieder. Aber: Wenn eine Defensive so viele klare Torchancen zulässt, hat er als Orchestrator seinen Job auch nicht hundertprozentig erfüllt. Note: 4
Jordan Torunarigha (bis 98.): Er wird immer mutiger. Die letzten Spiele waren schon in Ordnung, und dieses Selbstvertrauen strahlt er aus. Mischte heute von der ersten Minute an sogar offensiv mit und war hinten meistens Zweikampfsieger. Note: 4
Aboubaka Soumahoro (ab 99.): Machte nichts falsch. Bis zum Elfmeterschießen, wo ihm die Nerven versagten. Völlig unverständlich für mich, einen jungen Spieler mit so wenig Spielzeit als einen der ersten fünf Schützen schießen zu lassen. Ich erspare dem Junge, den man vor dem Elfer hätte schützen müssen, jetzt die Note.
Miro Muheim: Er pennte kurz vor der Halbzeit wieder einmal bei einem hohen Ball und hatte Glück, dass die Kieler das nicht freistehend aus fünf Metern bestraften. Er hatte nicht zu viele Zweikämpfe zu bestreiten, aber von den wenigen verlor er zu viele. Als sein Buddy Dompé auf den Platz kam, wurde er sofort besser. Verschoss seinen Elfmeter. Note: 4
Fabio Vieira: Er ist zweifelsohne fußballerisch der Beste. Und er kann Standards. Normalerweise. Heute kamen sie nicht. Er versuchte auch sonst viel – aber es gelang wenig. Zum einen, weil Anspielpunkte ganz vorn fehlten, zum anderen, weil Ideen fehlten. Übernahm im Elfmeterschießen Verantwortung, und hatte Glück. Insgesamt eine Fleiß-Note: 3
Nicolai Remberg (bis 64.): Er hat einfach kein Erbarmen. Auch nicht mit seinen Ex-Kollegen, die sich immer wieder über seine Härte beschwerten. Deren Glück: Remberg bekam zu früh schon Gelb und musste aufpassen. Aber: Selbst so reichte es zu einem ordentlichen Spiel. Note: 3
Jonas Meffert (ab 64.): Bei ihm weiß man, was man bekommt. Aber eben auch, was man nicht erwarten darf. Note: 4
Alexander Rössing-Lelesit (bis 64.): Bei ihm muss man in der Bewertung ganz klar zwischen dem unterscheiden, was ihm schon gelingt, was er an Potenzial in sich trägt, was er versucht – und eben auch, was man schon erwarten kann. Da er 18 Jahre jung und körperlich noch nicht ausreichend robust ist, ist letzteres überschaubar. Aber: Er versucht immer alles. Selbst das, was vermeintlich aussichtslos ist. Und er versucht durchweg, seine Qualitäten einzubringen in Form von Sprints und Dribblings. Entscheidenden Einfluss hatte das nicht, was eine gute Note ausschließt. Sein Spiel lässt hoffen, dass da in absehbarer Zeit richtig was bei rumkommt. Aber Probleme hatten die Kieler mit ihm keine. Note: 4
Emir Sahiti (ab 64.): Seine ersten Minuten seit Ewigkeiten. Es wirkte ein wenig wie Lelesit. Zwar etwas robuster und reifer – aber genauso wirkungslos. Note: 4 Ransford Königsdörffer (bis 98.): Dass er viel läuft und viel arbeitet, weiß man. Als hängende Spitze oder über außen wäre das für mich auch okay. Aber seine nominelle Position füllt er damit einfach nicht aus. Das liegt zum einen an seiner Spielweise, zum anderen am Trainer, der ihn immer wieder dort vorn bringt. Note: 5
Bakery Jatta (ab 99.): Es musste so kommen! Mein werter Kollege Wolfgang Stephan neben hatte es mir vor dessen Einwechslung schon prophezeit. Und es freut mich für den Mann, der bisher überhaupt noch nicht in Erscheinung treten konnte/durfte. Eine Note erspare ich mir hierfür. Ohne Note.
Rayan Philippe: Ihm gelingt nicht viel. Und das liegt fatalerweise daran, dass er zu wenig investiert, nichts versucht. Enttäuschend. Auf allen Ebenen. Ebenso enttäuschend ist für mich, dass er selbst dann nicht mal als zentraler Stürmer probiert wird, wenn auf der Position so wenig gezeigt wird, wie heute. Dort könnte er auf den entscheidenden Moment „lauern“, wie er auch heute zwischendurch andeutete, während er über außen einfach mehr arbeiten muss – was er einfach nicht tat. Und das mag er offensichtlich nicht. Was man selbst will, sollte einem Teamplayer eigentlich egal sein – ist es bei ihm aber leider nicht. Man könnte meinen, er will den Trainern demonstrieren, dass er nicht nach außen gehört. Dass er in der Verlängerung im Zentrum plötzlich aktiver wurde, spricht zumindest dafür. Note: 5
nachdem zwei Tage nun vergangen sind, steht morgen direkt das nächste Pflichtspiel für den HSV an. Um 20:45 Uhr wird das DFB-Pokalspiel gegen Holstein Kiel angepfiffen. Übertragen wird das Ganze auf Sky im Einzelspiel und in der Konferenz mit Union Berlin gegen die Bayern.
In de letzten Jahren tat sich der HSV ziemlich schwer gegen die Kieler. Die letzten beiden Duelle gingen nach Schleswig-Holstein. 2022 konnte man zuletzt gegen Kiel gewinnen, allerdings auswärts. Zu Hause konnte der HSV noch nie gegen Kiel gewinnen. Kiel steht nach dem Abstieg in die 2. Liga aktuell nur auf Platz 13. Man konnte sich im Unterhaus noch nicht so richtig akklimatisieren, nachdem man am Ende der letzten Bundesliga-Saison noch einmal alles rausholte und bis kurz vor Schluss noch Chancen auf den Klassenerhalt hatte. Zum aktuellen Zeitpunkt hat man nur 2 Punkte Vorsprung auf Platz 16 und 17. Aus den letzten 5 Spielen verlor man 3 und konnte lediglich 4 Punkte holen. Haken tut es vor allem offensiv. Nach Magdeburg und Düsseldorf stellt man die schlechteste Offensive der 2. Bundesliga. Aus 20 erwartbaren Toren konnte man lediglich 14 erzielen. Laut der Tabelle der erwartbaren Punkte steht man auch deutlich weiter oben, und zwar auf Platz 9 mit 19 erwartbaren Punkten. Die Realität sieht momentan aber anders aus: Man muss sich in der Landeshauptstadt mit dem Abstiegskampf beschäftigen.
Holstein Kiel- Auf Umschaltspiel aus
Kiel steht mit 50 % durchschnittlichem Ballbesitz relativ weit oben. Dennoch agierten die Kieler in den vergangenen Spielen verhältnismäßig passiv. Sie versuchten, defensiv kompakt zu stehen, um dann aus dem Ballgewinn schnell in die Tiefe zu kommen. Mit dem Ball versuchen die Kieler, schnell in die tiefen Räume auf außen zu kommen. Wenn Kiel aus dem eigenen Spielaufbau agiert, geht es meistens über Flanken. Im Zentrum sucht man dann häufig Phil Harres. Er ist gemeinsam mit Berndhardsson der Schlüsselspieler im System bei Kiel. Die Kieler agieren zumeist in einem 3-4-3.
Im Tor spielt dabei häufig Krumrey, im Pokal zuletzt startete aber Werner. Davor sind Komenda, Johannsson und Zec zu erwarten. Im Zentrum setzt Kiel auf Knudsen, die Position neben ihm hängt von der Rotation ab. Rosenboom könnte, sofern er nicht in der 3er-Kette spielt, auf der Schiene zum Einsatz kommen. Auf der anderen Seite spielt wahrscheinlich Tolkin. Vorne werden wohl Bernhardsson, Kapralik und Harres spielen. Wer das Spiel der Kieler gegen Wolfsburg gesehen hat, hat aber auch mitbekommen, dass Kiel in dem Spiel hoch anlief und den Ball dominierte, zumindest bis zur roten Karte.
Anders als in den meisten Spielen kann ich mir vorstellen, dass Kiel den HSV hochanläuft. Einerseits um etwas anderes zu probieren, andererseits taten die Kieler das auch in der 2. Liga gegen den HSV. Sicherlich wird Kiel vorwiegend auf die Defensive aus sein, aber ich denke, sie werden den HSV auch immer wieder hoch anlaufen, um lange Bälle zu provozieren.
Glatzel raus- Personalupdate
Beim HSV muss man für morgen auf Omari, Elfadli, Poulsen und leider auch Robert Glatzel verzichten. Glatzel hat sich, anders als erhofft, einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt länger aus. Hier natürlich alles Gute und schnelle Genesung!
Somit ist so gut wie sicher, dass Königsdörffer startet. Auf rechts kann ich mir wieder Philippe vorstellen, vielleicht bekommt aber auch Pherai seine Chance, da er mit seinem Profil wahrscheinlich am besten die Abwehr der Kieler überwinden kann. Aber auch Sahiti wäre eine Option. Ich gehe trotz der Bundesliga-Sperre davon aus, dass Roessing-Lelesiit auf links startet, damit Dompe für Sonntag fit ist. Im Zentrum erwarte ich Remberg und Vieira. Links hinten könnte Katterbach seine Chance bekommen, rechts hinten kommt es darauf an, wer gegen Bremen starten soll. Ich gehe davon aus, dass Gocholeishvili gegen Bremen startet, und deshalb denke ich, dass Mickelbrencis morgen spielt.
In der 3er-Kette hat Polzin auch Möglichkeiten zur Rotation, vielleicht bekommt Vuskovic mal eine Pause. Torunarigha wird mMn starten und Capaldo ist für mich einer, der jedes Spiel über die volle Spielzeit machen kann. Alternativen für die Innenverteidigung sind Soumahoro und Ramos. Im Tor wird wohl Peretz starten.
Wie der HSV an das Spiel herangehen kann
Spielerisch muss der HSV nun Lösungen mit Ball finden. Leider fällt Glatzel aus. Das Spiel, wie der HSV es am Samstag die ersten 30 Minuten gespielt hat, wäre meiner Meinung nach genau das gewesen, was man morgen gegen Kiel braucht. Denn, sofern die Kieler sich hinten reinstellen, muss man Lösungen finden. Es geht hier auch wieder darum, die Angriffe schnell auszuspielen und die Räume gut zu besetzen. Auf Flanken setzen ist mMn nur möglich, wenn die Kieler 3er-Kette unsortiert ist.
Dieses Mal sollte der HSV auch versuchen, mit Kombinationen durchs Zentrum zu agieren, um von dort aus Königsdörffer, Roessing-Lelesiit und Pherai/Philippe/Sahiti in den Raum zu schicken. Es wird elementar sein, mit wenig Kontakten viel Raum zu überbrücken. Dafür ist Vieira natürlich der beste Mann im Zentrum. Auf ihn wird es morgen ankommen. Er muss das Spiel gestalten und seine Mitspieler einsetzen. Dann kommt es logischerweise vor dem Tor darauf an, effektiv zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass das Spiel sehr zäh wird. Glatzel hat es ja am Sonntag vorgemacht. Vielleicht nehmen sich die Offensivspieler daran ein Beispiel und machen morgen aus wenig viel.
Defensiv muss man gegen so einen Gegner schnell nachrücken und den Raum weitestgehend zumachen. Aber die Defensive fängt im Spiel morgen bereits bei den offensiven Angriffen an. Hier darf man keine unnötigen Ballverluste zulassen, vor allem im Zentrum.
Fazit
Ich kann mir vorstellen, dass das Spiel deutlich schwerer wird, als viele denken. Sicherlich hat der Sieg am Sonntag Selbstvertrauen gegeben und von der Qualität her ist der HSV besser besetzt, aber Kiel ist eine Mannschaft, die die Rolle als Underdog liebt und vor allem defensiv sehr stabil steht. Sie haben es in den letzten Spielen im Volksparkstadion bewiesen, wie es gehen kann. Durch die Verletzungen von Glatzel und Poulsen brechen beim HSV zudem die Optionen für Flanken weitestgehend weg. Sollte Kiel es schaffen, das Zentrum dichtzuhalten, wird es enorm schwer, zu Chancen zu kommen. Ein wichtiges Attribut wird morgen aber auch das Vertrauen in die eigenen Stärken sein. Es kann sein, dass lange nicht viel geht. Der HSV muss die Ruhe bewahren und Kiel sein Spiel aufdrücken. Wenn man ruhig agiert und die Chancen, die man bekommt, nutzt, hat der HSV gute Chancen, eine Runde weiterzukommen.
Wichtig ist, dass man nicht überheblich in das Spiel rangeht, sondern es so annimmt, wie es ist. Und zwar: ein Pokalfight.
der Tag danach und ich fühle mich immer noch, als hätte Viera den Ball erst vor 5 Minuten eingenetzt. Aber es geht ja direkt weiter mit dem nächsten Heimspiel am Mittwoch gegen Kiel, da ist kaum Zeit für Entspannung. Was genau den HSV erwartet, lest ihr natürlich wie immer morgen, einen Tag vor dem Spiel. Und nach gestern habe ich richtig Bock auf Mittwoch. Flutlicht, ausverkauftes Haus, Nord-Duell. Viel mehr geht eigentlich nicht, außer natürlich das Nordderby, welches am Sonntag ansteht.
Meine ersten Erfahrungen auf der Pressetribüne
Für mich gab es gestern eine Premiere. Ich durfte das erste Mal auf der Pressetribüne für euch direkt am Geschehen dabei sein. Wer den Blog gestern genau gelesen hat, hat vielleicht gemerkt, dass ich diesen geschrieben habe. Und ich muss sagen, auf der Pressetribüne ist das Erlebnis natürlich nochmal etwas anders.
Man sitzt auf Höhe der Mittellinie, B-Rang, unterste Reihe. Also die Sicht ist definitiv sehr gut und man hat auch, was die Atmosphäre angeht, einen guten Überblick über die Fans beider Vereine. Da fällt einem noch mehr auf, wie krass die Stimmung im Volksparkstadion wirklich ist. Anders ist aber natürlich auch die Sicht auf das Spiel. Während man als normaler Fan meistens situationsbedingt aufs Spiel schaut, muss man auf der Pressetribüne jeden Spieler beobachten, sowohl am Ball als auch abseits des Balles. Das ist natürlich eine Herausforderung, aber man blickt nochmal aus einem anderen Blickwinkel auf das Spiel. Das war schon eine neue Erfahrung.
Anders ist auch das Agieren und jubeln bei den wichtigen Situationen. Auf der Pressetribüne ist das alles logischerweise sehr verhalten, und auch ich musste mich ein wenig zurückhalten. Beim 1:0 fiel das schon schwer. Immerhin kommt Glatzel rein und erzielt gleich ein wichtiges Tor. Beim 2:1 konnte auch ich mich dann nicht mehr zurückhalten. Während alle gespannt schauten, was passiert, schrie ich nur: „Lauf! Lauf!“ Und als Vieira dann tatsächlich einschob, war es dann um meine Zurückhaltung geschehen. Da war es mir dann ehrlicherweise auch völlig egal, was andere denken, denn das Ding war so geil und so wichtig.
Ich würde von mir selbst behaupten, dass ich die Sachen beim HSV schon von allen Seiten betrachten kann, ehrlicherweise gelingt mir das aber nur unter der Woche. Denn am Spieltag da bin ich einfach Fan durch und durch. Sowohl im Stadion als auch auf der Pressetribüne.
Das Highlight, welches man als Fan sonst nicht erlebt, sind natürlich die Momente in der Mixed Zone. Interviews mit den Spielern führen, Fragen stellen und den ganzen Prozess der Matchday-Interviews mal live erleben. Gestern natürlich mit dem Zusatz, dass der HSV in den letzten Sekunden ein Top-Team der Bundesliga geschlagen hat.
Und dann auch die Pressekonferenz nach dem Spiel. Wobei man sagen muss, dass gewisse Trainer, die nicht jede zweite Woche im Volkspark spielen, eher weniger Bock hatten. Zumindest aus meiner Sicht. Aber gut, so ist das halt, wenn man gegen den HSV verliert.
Schreibt doch mal gerne, was ihr am gestrigen Spieltagsblog gut bzw. schlecht fandet, damit ich bzw. wir wissen, was nächstes Mal noch geändert werden kann. PS: Heuriger Start wurde geändert 😉
An dieser Stelle nochmals Danke an Scholle für die Möglichkeit hier und auf der Pressetribüne!
Was nehmen wir mit?
Ich habe es ja gestern schon kurz angesprochen, aber würde es hier gerne nochmal mitnehmen. Der HSV hat im Spiel nach vorne in letzter Zeit seine Probleme gehabt. Immer wieder hat man den Ball lang auf Königsdörffer geschlagen und dieser verlor das Kopfballduell. Mit Robert Glatzel in der Spitze hat man gestern mehr Variabilität ins Spiel bekommen. Man wechselte immer wieder zwischen Bällen ins Zentrum auf Glatzel und langen Bällen in die Tiefe, auf die Flügelspieler. Das hat mir gut gefallen. Und man hat tatsächlich gemerkt, dass diese Variabilität nach Glatzels Auswechslung nicht mehr so vorhanden war. Vor allem, weil Königsdörffer meiner Meinung nach gestern weniger gemacht hat als in den vorherigen Spielen.
Nun trifft man mit Kiel auf einen Gegner, der sich tendenziell etwas tiefer stellt. Hier hätte man einen Glatzel gebraucht, um einen Abnehmer für die Flanken zu haben. Und selbst wenn Kiel gegen den HSV so auftritt, wie sie es früher taten, hätte ich nach dem Spiel gestern für Glatzel plädiert. Denn Kiel läuft den HSV auch gerne hoch an.
Mit Glatzel hätte man ähnlich wie gestern die Bälle im Zentrum festmachen können, um von da das Spiel zu gestalten. Denn Glatzels Präsenz ist tatsächlich Philippe und Mickelbrencis zugutegekommen. Philippe rückt ja gerne mal mit ins Zentrum und so hatte man gestern jemanden, der die Bälle festmacht oder gegebenenfalls verlängert, und jemand, der dem HSV Tiefe gibt und so noch mehr den Raum für den rechten Schienenspieler öffnet. Das hat schon sehr gut ausgesehen.
Ich hoffe, dass Glatzel jetzt schnellstmöglich wieder auf dem Platz steht und fit ist. Es hörte sich gestern nicht nach einem Faserriss an, vielleicht ist er schnell wieder fit. Und das wäre wichtig. Vor allem im Spiel gegen Bremen, auch wenn meine Hoffnungen da sehr klein sind, bringt Glatzel mit seiner Emotionalität nochmal ein Element ins Spiel, was für ein Derby ausschlaggebend ist.
der HSV hat sein Heimspiel gegen den VfB Stuttgart gewonnen! Nachdem man eine Führung aus der Hand gibt und knapp 10 Minuten in Unterzahl spielt, ist es ausgerechnet Fabio Vieira, der im entscheidenden Moment goldrichtig steht und den Ball zum 2:1 in der Nachspielzeit reinmacht. Doch der HSV nimmt aus diesem Siel nicht nur 3 Punkte sondern eventuell auch die Erkenntnis, dass die Lösung des Stürmerproblems vielleicht schon lange auf der Hand lag. Doch wie genau das alles zustande kam lest ihr in den folgenden Absätzen.
Überraschende Aufstellung und heupriger Start
Bereits vor Beginn des Spiels gab es Verwirrung, zumindest bei mir. Der HSV startete ohne Dompe, Gocholeishvili und Königsdörffer. Dafür begannen Roessing-Lelesiit, Mickebrencis und Robert Glatzel, der zum ersten Mal in der Bundesliga von Anfang an spielte. Auch Stuttgart rotierte. Undav und Stiller saßen zunächst auf der Bank, Vagnoman durfte bei seinem alten Arbeitgeber wieder von Anfang an ran.
Das Spiel fing zerfahren an. Stuttgart hatte den Ball, der HSV versuchte, über Umschaltmomente zu kommen. Stuttgart suchte häufig die Tiefe, der HSV machte diese aber gut zu. Eine erste Annäherung der Schwaben gab es in der 5. Minute, als Vagnoman sich auf der rechten Seite durchsetzte und den Ball in den Rückraum spielte. Aber im Verbund konnte die HSV-Abwehr den Ball klären. Wenig später setzte Glatzel das erste Zeichen für den HSV. In einem Umschaltmoment behielt Glatzel den Ball und schloss aus sehr spitzem Winkel ab. Der Ball wurde abgefälscht und landete auf der Latte.
HSV übernimmt und geht in Führung
Danach übernahm der HSV ein wenig mehr das Spielgeschehen. Stuttgart lief an, aber der HSV konnte vor allem mit den langen Bällen auf Glatzel immer wieder an Feldanteilen gewinnen. In der 17. Minute gelang dann ausgerechnet Robert Glatzel das 1:0. Roessing-Lelesiit setzte sich auf der rechten Bahn gut durch und spielte den Ball auf Robert Glatze, der dank Philippe, welcher den linken IV auf sich zog, freie Bahn Richtung Tor hatte. Glatzel schloss ins kurze Eck ab und überwand Alexander Nübel. Es sollte nicht das letzte Mal sein.
Ab der 25. Minute übernahm wieder Stuttgart das Heft des Handelns. Aber die Tiefe, welche die Schwaben vermehrt suchten, stellte der HSV gut zu. In die Kombinationen kamen die Stuttgarter selten. In der 33. Minute musste beim HSV Glatzel dann verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Gute Besserung an der Stelle! Königsdörffer kam rein und bekam direkt die erste gute Chance. Roessing-Lelesiit ging Richtung 16er und spielte in den Rückraum. Allerdings vergab Königsdörffer.
Danach ging es in die Pause.
Stuttgart mit mehr Kombinationen und dem Ausgleich
Die zweite Halbzeit begann mit etwas mehr Druck von Stuttgart. Die Schwaben brachten Leweling auf die Schiene und versuchten nun, mehr Passstafetten einzubauen. Der HSV bekam das so weit gut wegverteidigt, ehe dann in der 54. Minute das 1:1 fiel. Nachdem Capaldo einen Vorstoß wagte, wurde er defensiv nicht richtig abgesichert und so entstand Chaos auf der rechten Seite. Leweling setzte sich durch und stand gute 25 Meter vor dem Tor frei. Er zog ab, Heuer Fernandes konnte den Ball nur nach vorne abwehren und Undav staubte aus 5 Metern ab.
Dann brachte Stuttgart noch Stiller, um die Präsenz im Zentrum zu erhöhen. Das gelang, aber auch der HSV hatte immer wieder seine Phasen, in denen er das Spiel übernahm oder mit Kontern Zeichen nach vorne setzte. In der 67. Minute brachte Polzin Vieira, Balde und Gocholeishvili, um den Druck nach vorne zu erhöhen. Das klappte weitestgehend, der HSV kam wieder zu einer Chance von Königsdörffer in der 69. Minute.
Verlorenes Momentum endet im Glücksrausch
Danach schwappte das Spiel ein wenig dahin. Stuttgart beherrschte den Ball, kam aber zu wenigen Chancen. Der HSV berief sich auf Umschaltmomente, konnte aber auch kaum gute Chancen herausspielen. Nach einem Standard kam Vuskovic an den Ball, konnte diesen aber nicht im Tor unterbringen. Die entscheidende Szene geschah dann in der 81. Minute. Nach einem versprungenen Ball ging Roessing-Lelesiit , welcher bereits kit Gelb verwandt war, hinterher und traf dabei den Gegenspieler. Zumindest aus Sicht des Schiedsrichters. Gelb-Rot!Sicherlich muss man diese Karte nicht geben, aber das Einsteigen war unklug. Fortan spielte der HSV mit einem Mann weniger und legte den Fokus klar auf die Defensive.
Der Moment, der den Volkspark dann zum Beben brachte, geschah in der 94. Minute. Nachdem Vieira durch einen unnötigen Ballverlust einen Freistoß am eigenen Strafraum verursacht hatte. Diesen wollten die Stuttgarter kurz ausführen, Capaldo las aber die Idee und leitete den Konter ein. Fabio Balde legte einen überragenden Sprint hin, vertendelte den Ball im 16er der Stuttgarter und irgendwie lag der Ball dann auf dem starken linken Fuß vom aufgerückten Vieira. Dieser schloss aus 5 Metern ab und ließ den Volkspark ein weiteres Mal nach dem 1:1 gegen Dortmund beben. Der komplette HSV-Staff rannte Richtung Nordtribüne und jubelte ausgelassen, denn kurze Zeit später war das Spiel beendet.
Fazit- Der Wille führt zum Sieg
Der HSV gewinnt ein Spiel in Unterzahl, welches eigentlich nicht mehr zu gewinnen schien. Doch der unbändige Wille, den die Mannschaft schon häufiger in dieser Saison getragen hat, trug ihn auch heute in der 94. Minute vor das Tor der Stuttgarter und endete im 2:1-Siegtreffer. Der HSV zeigt ein weiteres Mal, dass er zu Hause auch gegen die großen Mannschaften der Liga mithalten kann, auch wenn diese wie heute nicht den besten Auftritt hinlegen. Der HSV gibt in dieser Saison nicht auf und kämpft bis zum Ende. Und das bringt wie in diesem Spiel auch Punkte ein.
Ein weiterer Punkt, der dem HSV in Zukunft positiv zu stehen kommen kann, ist, dass die Idee mit Glatzel im Zentrum funktionierte. Man schaffte es heute, mehr Variabilität ins Spiel zu bringen, und brachte den Gegner dabei immer wieder in Gefahr. Vielleicht lag die Lösung des Stürmerproblems seit Wochen auf der Hand.
Für das Spiel gegen Kiel ist Glatzel wohl raus. Je nachdem, wie schwer seine Muskelverletzung ist, fehlt er eventuell noch gegen Bremen.
Schreibt doch gerne mal eure Meinung rein.
DIE EINZELBEWERTUNGEN VON TOM:
Daniel Heuer Fernandes: Seine Abschläge gelangen heute eher weniger. Den Torschuss vor dem 1:1 muss er anders parieren. Sonst wenig zu tun. Note: 3
William Mickelbrencis: Viel Arbeit nach vorne, warf sich in jeden Ball. Gutes Spiel Note: 2,5
Nicolas Capaldo:Läuft, arbeitet, gewinnt fast jeden Zweikampf. Er ist nicht mehr aus der 3er-Kette wegzudenken. Note: 2
Luka Vuskovic:Vor allem in der 2. Hälfte alles wegverteidigt. Im Aufbau hat er Heuer Fernandes ab und zu in Bedrängnis gebracht. Note: 2,5
Jordan Torunarigha: Defensiv super, sein Spielaufbau lässt zu wünschen übrig. Machte aber mehr progressive Läufe in den freien Raum, das ist gut. Note: 3
Miro Muheim: besser als letzte Woche, offensiv mit Roessing-Lelesiit ein solides Duo Note : 3
Albert-Sambi Lokonga: Gut in den Zweikämpfen, spielte die Pässe heute leider eher in den Fuß, als in den freien Raum Note: 3
Nicolai Remberg: Gut in den Zweikämpfen, heute teilweise etwas zurückhaltend, wegen seiner 4 gelben Karten. Manchmal stand er zu offensiv und öffnete so den Raum zwischen Abwehr und Mittelfeld. Im Aufbau wieder solide. Note: 3
Alexander Roessing-Lelesiit: Bis zu seiner Vorlage eher unglücklich, vor allem in der 2. Halbzeit viel gearbeitet. Die Vorlage macht er natürlich überragend. Er warf sich rein und ackerte in jedem Zweikampf. Gepaart mit seinem Dribbling viel Potential, da geht aber noch mehr. Die gelb-rote war unklug. Note: 3
Robert Glatzel: Zwei Schüsse, ein Tor. Machte die Bälle gut fest. Super Spiel bis zu seiner Verletzung. Aufgrund der geringen Spielzeit nur 1,5 Note: 1,5
Rayan Philippe: Viel Tempo, viel Spielwitz, manchmal noch zu wenig.Note: 3
Fabio Vieira: kam zu einem Zeitpunkt, in dem Stuttgart das Spiel machte. Musste eher defensiv arbeiten. Eiskalter Abschluss vor dem Tor, Note 2,5
Fabio Balde: Ihm gelang wenig. Wenn er vorne war, verlor er den Ball. Den Sprint vor dem 2:1 macht er überragend, die Vorlage aber eher glücklich, als gewollt. Note: 3
Gocholeishvili:Machte seinen Job defensiv solide. Note: 3
Ramos:unauffällig Note: 3
Königsdörffer: „Er agiert unglücklich, aber arbeitet mittlerweile auch zu wenig.“ Da ist Luft nach oben. Note: 4
EINZELBEWERTUNGEN VON SCHOLLE:
Daniel Heuer Fernandes: Bis zum 1:1 wie immer gut. Aber, das Ding darf ihm so nicht passieren. Egal wie sehr der Ball da flatterte, den hätte er zur Seite abwehren müssen. Ansonsten fehlerfrei und gut. Note: 3,5
William Mikelbrencis (bis 67.): Er sollte im Mittelfeld sein Tempo einbringen. Wenn das aufgegangen sein soll, wie Polzin es bei der Pressekonferenz andeutete, dann habe ich es übersehen. Der Franzose weiß auch immer noch nicht, wann er wo hinlaufen soll und wie er sich in Zweikämpfen zu verhalten hat. Ebenso wenig weiß er, wann er dribbeln und wann er passen sollte. Zweikämpfe defensiv gewinnt er auch nicht – ergo: Mit ihm ist der HSV (fast) jedes Mal ein Mann weniger. Völlig unerklärlich, welchen Narren die Trainer an ihm gefressen haben. Dass er beim Gegentor pennt – es passt. Note: 4
Giorgi Gocholeishvili (ab 67.): Okay, zugegeben: Ich mag ihn einfach. Ich mag seine unaufhaltsam aggressive, hundertprozentige Art. Diesen Spielertyp braucht jede Mannschaft. Ich mochte solche Spieler schon in meiner aktiven Zeit gern neben mir auf dem Platz haben. Solchen Spielern verzeiht man Fehler am ehesten – und bei solchen Vorzeige-Kämpfern freut man sich doppelt, wenn sie gute Aktionen haben! Er hatte sie heute und ist minestens eine Liga besser als sein heutiger Ersatz. Note: 2
Nicolas Capaldo: Der Aushilfsverteidiger gibt immer 110% – das ist top. Aber er hat seine Probleme, seine Dynamik richtig zu dosieren. Es sei ihm aber alles verziehen, solange er die entscheidende Szene so einleitet wie heute. Sein cleverer Ballgewinn vor dem 2:1-Siegtreffer, sein schnelles Umschalten – so macht man das! Note: 2
Luka Vuskovic: Der Orchestrator einer extrem defensiv eingestellten Mannschaft hat eine sehr schwere Aufgabe. So defensiv und mit so wenig Entlastung schaffen es die allerwenigsten Teams, die Null zu halten. Auch der HSV nicht. Und das, obwohl Vuskovic es saugut macht. Beim Ausgleichtreffer war er leider zu langsam, deswegen keine 1. Aber ansonsten war er top und auf der anderen Seite – wörtlich genommen – war er als letzter echter Kopfballspieler die größte Hoffnung bei Standards für den HSV. Note: 2
Jordan Torunarigha: Wie schon mal geschrieben: Wenn der HSV so tief steht und die Räume hinten sehr eng macht, kann er funktionieren. Aber: Er ist unfassbar behäbig und schon so antrittsschwach, dass ich mich allein deshalb schon sehr über diesen Transfer wundere. Aber: Er versucht jetzt, mutiger zu spielen. In der 80. Minute. Note: 3
Miro Muheim: Relativ unspektakuläres Spiel für ihn, da es die Stuttgarter vor allem über die Mikelbrencis-Seite probierten. Er hatte die linke Seite gegen einen sehr inaktiven Vagnoman im Griff. Note: 3
Albert-Sambi Lokonga (bis 67.): Gute Präsenz zu Beginn. Baute stetig ab. Note: 3,5
Fabio Vieira (ab 67.): Endlich hat er seine entscheidende Szene. Es sind auch seine fußballerischen Qualitäten, die heute dafür sorgten, dass der HSV von 27 % Ballbesitz in der zweiten Hälfte auf 75% Ballbesitz wechselte. Note: 2
Nicolai Remberg: Ganz wichtiger Spieler. Selbst wenn er unauffällig agiert, ist er ein Fixpunkt. Anspielbar, in en Zweikämpfen ein Aggressive-Leader – einfach gut. Note: 2
Alexander Rössing-Lelesit: Seltsame Idee, ihn beginnen zu lassen. Bis zu der ersten starken Szene, in der er sich gut durchsetzte und den Pass auf Glatzel zu dessen Treffer spielte, wirkte er überfordert – danach auch wieder. Hat ein mega Tempo – spielt aber einfach zu naiv. Das reicht einfach noch nicht. Er hätte längst ausgewechselt sein müssen, als er für ein aus meiner Sicht harmloses Foul im Mittelkreis (!!!!) die gelbrote Karte sah. Einen Kimmich, da lege ich mich fest, hätte ein Bundesliga-Schiri für eine solche Szene runtergestellt. Note: 4 Robert Glatzel (bis 33.): Er weiß einfach, wo das Tor steht. Das bewies er nach acht Minuten das erste Mal, als er sich im Laufduell gut durchsetzte und per abgefälschten Schuss die Latte traf. Neun Minuten später nutzte er dann die schöne Vorarbeit von Youngster Lelesit cool zum 1:0. Wie ein Mittelstürmer halt. Extrem bitter, dass ausgerechnet er nach einer guten halben Stunde verletzt runter musste. Aber er hat gezeigt, dass man von ihm sehr viel mehr erwarten kann als die Trainer es bislang vermutet und geäußert haben. Hoffentlich ist er schnell wieder fit… Note: 2
Ransford Königsdörffer (ab 33., bis 87.): Er geht gut damit um, dass er so viel diskutiert wird. Denn auf dem Platz ist er immer gleich viel unterwegs, ackert und versucht viel. So viel zum Positiven. Auf der anderen Seite fehlt ihm die richtige Position, denn als Mittelstürmer ist er nicht effektiv. Note: 3,5
Rayan Philippe (bis 68.): Er bringt einfach keine 100 Prozent ein! Weder läuferisch noch zweikampftechnisch. Sich allein auf den einen oder anderen entscheidenden Moment zu verlassen ist zu wenig. So auch heute. Heute wurde er regelmäßig abgelaufen und war wirkungslos. Mal wieder. Note: 5
Fabio Baldé (ab 68.): Dass er vor Dompé eingewechselt wurde, verwunderte und muss an einer Verletzung Dompés liegen. Defensiv arbeitet er vergleichsweise ordentlich mit. Wenn er dann wie heute die entscheidende Situation so erfolgreich umsetzt, ist das gut. Ich hoffe mal, dass ihm diese Szene so viel Selbstvertrauen gibt, dass er kpnftig mutiger spielt und nicht mehr zögert. Note: 2
Trainer Merlin Polzin: Er hat eine Mannschaft zur Verfügung, die mit Teams wie Stuttgart normalerweise nicht und sowieso nur dann mithalten kann, wenn sehr viel sehr gut funktioniert. Eine Art Mängelverwaltung, die der junge HSV-Coach mit seinen Assistenten im bisherigen Saisonverlauf gut hinbekommt. Das wiederum verkennen hier sehr viele, die der Meinung sind, zwei von Arsenal gekommene Spieler wären ausreichend, um in der Bundesliga richtig mitstinken zu können. Denn das ist mitnichten so.
Glatzel zu bringen ging definitv auf und dürfte gezeigt haben, dass man auch mit dem eher weniger sprintstarken Glatzel sehr wohl Erstligafußball spielen kann. Sollte die zweifellos schöne Vorarbeit zum 1:0 allein reichen, dann ging es bei Lelesit auch auf. Aber ansonsten waren die Wechsel – und da beziehe ich mit ein – heute nicht förderlich. Warum nicht mal den außen wirkungslosen Philippe ins Zentrum und den besten Außenstürmer auf die Außenbahn stellen, anstatt Königsdörffer einzuwechseln?
Den jungen, naiv agierenden Lelesit so lange gelbverwarnt auf dem Platz zu lassen, ging leider nach hinten los – im Gegensatz zum Spielergebnis. Das wiederum tut ihm ebenso wie der Mannschaft (und uns allen!) sehr gut. Und wenn man nach guten, aber erfolglosen Spielen die Punkteausbeute als Kritikpunkt anführt, muss man Polzin heute folgerichtig gratulieren. Völlig unabhängig davon, wie sich der Verein auf dieser Position im Saisonverlauf aufstellen muss, werde ich mich bei Polzins grundsätzlicher Bewertung weiterhin mehr an seiner Entwicklung als am Punkteschnitt orientieren. Und ich bleibe dabei: Der HSV ist absolut im Soll. Mehr als man erwarten durfte.
Seit gut einem Jahr trägt Merlin Polzin nun die Verantwortung beim HSV. Zunächst als Interimscoach, inzwischen als Cheftrainer. Und trotz aller Herausforderungen wirkt es so, als würde sich hier etwas entwickeln, das in Hamburg lange gefehlt hat: Kontinuität, Vertrauen und ein klarer Plan. Polzin kam als jüngster Erstliga-Trainer ins Amt, hat die Mannschaft nach Jahren der Zerrissenheit wieder in die Bundesliga zurückgeführt und dabei nicht nur sportlich, sondern auch atmosphärisch etwas bewegt. Er hat Fans und Verein hinter sich gebracht, weil er mit einer Mischung aus pädagogischem Blick, klarer Kommunikation und mutigen Entscheidungen führt.
Natürlich erlebt der HSV gerade den harten Alltag eines Aufsteigers. Fünf Ligaspiele ohne Sieg, ein Tabellenbild, das nach unten zeigt, und personelle Rückschläge wie die anhaltenden Ausfälle von Elfadli, Poulsen oder Omari – all das sorgt nicht gerade für Gelassenheit. Gleichzeitig aber darf man den Weg nicht aus dem Blick verlieren. Dieser Kader ist neu und aus meiner Sicht sehr unkontrolliert und wild zusammengestellt. Dazu musste die Spielweise im Sommer bewusst angepasst werden. Weg vom Offensiv- und Do minanzfußball, hin zu kompakterem, defensiv stabilerem, weniger naivem Spiel mit wenigen, aber bestenfalls sehr klaren Umschaltmomenten. Dass das nicht von heute auf morgen über 90 Minuten funktioniert, ist in dieser Liga fast unausweichlich.
Der HSV und Polzin sind zum richtigen Zeitpunkt zusammengekommen
In Augsburg gabs nach einigen erfolglosen, aber spielerisch guten Partien nichts von alledem zu sehen. Das 0:1 beim FCA war schwach. Dennoch, trotz einiger schon liegen gelassener Punkte ist der HSV tabellarisch weiter voll im Soll. Und aus meiner Sicht ist entscheidend: Der HSV und Merlin Polzin pushen sich gerade gegenseitig. Beide stehen an einem zweifellos extrem wichtigen Punkt. Jetzt müssen sie die Grundlagen für die Zukunft legen – und bislang gelingt das (erstaunlich) solide. Noch mal. ja, es hätten ein paar Punkte mehr sein können. Aber man darf bei allem nicht vergessen, wo man herkommt. Und wenn vor der Saison jemand gesagt hätte, der HSV steht nach 11 Spieltagen auf Rang 14 – die meisten hätten es angenommen, oder? Von daher bleibe ich dabei: Der Verein ist im Soll, der Trainer ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Gemeinsam ergibt das ein Fundament, auf das man aufbauen kann und Das man fördern sollte!
Denn was man in all der Hektik gern vergisst: Polzin hat in kürzester Zeit Vertrauen aufgebaut – bei Fans, Spielern und Verantwortlichen. Er trifft unangenehme Entscheidungen, die auch ich manchmal nicht verstanden habe. Aber er schafft das alles, ohne den Draht zur Mannschaft zu verlieren. Er fördert eine Kultur, in der Spieler sich gegenseitig stärken, statt zu blockieren. Und er holt aus begrenzten Möglichkeiten eine erstaunliche Klarheit heraus. Das alles ist nichts, was man leichtfertig austauscht, nur weil die Tabelle mal zieht oder die Bundesliga den Rhythmus diktiert.
Der HSV kann mit Polzin seine eigene Geschichte neu schreiben
Deshalb wäre es aus meiner Sicht mehr als gerechtfertigt, dieses Potenzial in den eigenen Reihen so weiter maximal zu fördern, damit daraus eine langfristige, tragfähige Beziehung entsteht. Der HSV braucht wieder Zeit, um Personal, Kaderstruktur und sportliche Linie so aufzustellen, dass man in der Bundesliga nicht mehr permanent in den Rückspiegel schauen muss. Und parallel dazu braucht auch Polzin Zeit, um sich weiterzuentwickeln – nicht nur, weil er noch ein junger Trainer ist, sondern weil er einer ist, der sich stetig weiterentwickeln will – und das auch kann.
Der HSV steht an einem entscheidenden Punkt. Er kann jetzt Weichen stellen, die weit über diese Saison hinausreichen und die Zukunft des Vereins prägen – vielleicht für Jahrzehnte. Gerade deshalb ist es so wertvoll, dass der HSV mit einem Eigengewächs wie Merlin Polzin endlich beginnt, eine eigene Geschichte zu schreiben. Etwas, das nicht gekauft oder geliehen ist, sondern aus dem eigenen Verein, aus der eigenen Kultur gewachsen ist. Solche Geschichten schweißen am Ende mehr zusammen als jeder große Transfer. Weil sie Identität schaffen, Bindung, Glaubwürdigkeit.
Der HSV hat jahrzehntelang über seinen Verhältnissen gelebt und immer wieder versucht, mit Schnellschüssen teuer Erfolg einzukaufen. Jetzt geht man den umgekehrten Weg, – und das ist absolut richtig. Hier entsteht etwas, das nicht nur sportlich trägt, sondern den Verein von innen heraus stärkt. Und in diesem Moment steht dort ein Trainer, dem ich zutraue, genau diese Entwicklung zu tragen.
Fazit: Polzin und der HSV passen genau jetzt zueinander – aber sie müssen punkten
Kurz gesagt: Auch wenn das hier einige anders sehen mögen, wenn beide den Mut haben, diesen Weg konsequent weiterzugehen, kann daraus etwas entstehen, das in Hamburg lange gefehlt hat: Stabilität, Identität – und nachhaltiger Erfolg. Dafür bedarf es Geduld – und selbstverständlich Punkte. Am besten gleich drei davon in dem extrem schwierigen Heimspiel am Sonntag um 15.30 Uhr gegen den formstarken VfB Stuttgart.
am Sonntag um 15:30 Uhr tritt der HSV im Volksparkstadion anlässlich des 12. Spieltags der Bundesliga gegen den VfB aus Stuttgart an. Die Partie wird auf DAZN übertragen.
Der VfB kommt mit ordentlich Rückenwind. Aktuell steht man mit 22 Punkten auf Platz 5 der Tabelle und auch in der Europa-League konnte man gestern einen 0:4-Auswärtssieg bei den Go Ahead Eagles einfahren. Aus den letzten 5 Bundesligaspielen konnte man 10 Punkte holen und rückt so wieder an die Champions-League-Plätze heran. Vor allem letzte Woche setzte man ein Zeichen, als man im Signal-Iduna-Park in Dortmund ein 3:3 ergattern konnte. Der HSV wartet hingegen seit nun 5 Spielen auf einen Bundesliga-Sieg. Gegen Dortmund konnte man sich im letzten Heimspiel ein Unentschieden erkämpfen, die Leistung in Augsburg stimme allerdings vorne und hinten nicht. Man steht zwar defensiv nach wie vor gut da, aber offensiv ist noch deutlich Luft nach oben.
Das letzte Aufeinandertreffen ist bei vielen HSVern sicherlich noch im Kopf. Im Relegationsrückspiel 2023 musste der HSV zu Hause einen 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen, um noch irgendwie Chancen auf den Aufstieg zu haben. Man ging früh durch Kittel in Führung und hatte kurz vor der Halbzeit auch die große Chance auf das 2:0. Allerdings vergab man diese und schlussendlich drehte Stuttgart die Partie in der 2. Halbzeit noch auf 1:3. Seither hat Stuttgart einen riesigen Schritt nach vorne gemacht und kämpft jährlich um die internationalen Geschäfte und die Champions League. Der HSV schaffte 2025 den Aufstieg und steckt momentan ähnlich wie der VfB Stuttgart 2022 im Abstiegskampf.
Personalupdate
Zum Personal: Warmed Omari wird wenig überraschend nicht dabei sein. Ebenso Yussuf Poulsen. Auch bei Daniel Elfadli hat es leider nicht geklappt. Somit wird die 3er-Kette wohl wieder aus Torunarigha, Vuskovic und Capaldo bestehen. Davor erwarte ich erneut Lokonga und Remberg. Links Dompe, rechts Philippe und im Zentrum Königsdörffer. Heute wurde die Frage gestellt, welches Spiel für ein Profil von Glatzel in Frage kommt, und anhand der Aussage von Polzin wird Stuttgart sicherlich nicht dazu gehören. Deswegen gehe ich erneut davon aus, dass Königsdörffer startet. Im Großen und Ganzen erwarte ich damit nur die Veränderung auf rechts außen. Der HSV wird in diesem Spiel wenige Ballbesitzphasen haben und deshalb macht es Sinn, wenn Philippe auf rechts startet. Eventuell könnte Vieira auf die Position von Lokonga rücken, aber davon gehe ich nicht aus.
Das erwartet den HSV
Stuttgart ist generell eine balldominante Mannschaft. Im Schnitt haben die Stuttgarter 57 % Ballbesitz und so wird sich das sicherlich auch im Spiel gegen den HSV ausprägen. Auch der VfB spielt in einem 3-4-3/3-5-2-System. Logischerweise kann sich aufgrund von Rotationen immer etwas ändern, aber ich gehe jetzt erstmal von einer ähnlichen Aufstellung aus wie letzte Woche in Dortmund. Im Tor startet Nübel und die Innenverteidigung wird von Jeff Chabot geleitet. Auch Jeltsch und Mittelstädt sind dort zu erwarten, wobei Mittelstädt auch gerne mal auf die Schiene ausweicht. Im Zentrum liegt das Herz des VfB mit Angelo Stiller. Neben ihm werden entweder Karazor oder Chema starten. Auf der Schiene wird, sofern nicht geschont, Leweling spielen, auf der anderen Seite Assignon. Aber auch Vagnoman könnte Spielzeit bekommen. Die Offensive besteht dann aus El Khanous und Deniz Undav. Der dritte Spieler hängt stark von der Positionierung von Leweling und Mittelstädt ab. Hier wären Tiago Thomas oder ein vorgerückter Leweling eine Option. Stuttgart agiert dabei sehr variabel. Viele Spieler im Kader können mehrere Funktionen bekleiden.
Sicherlich wird Stuttgart wieder versuchen, den Ball zu beherrschen und das Spiel zu gestalten. Dabei wird Stiller immer wieder der Initiator sein. Er verlagert den Ball, gestaltet das Spiel und spielt auch gerne hohe sowie tiefe Bälle hinter die generische Abwehr.
Was es beim HSV braucht
Beim HSV geht es natürlich wieder darum, stabil zu stehen, aber vor allem sollte es das Ziel sein, Stiller zu beackern. Er ist nun mal der wichtigste Mann im Spiel der Stuttgarter. Aber wer das Spiel gestern gesehen hat, sieht, dass die gesamte Mannschaft überragenden Kombinationsfußball spielt. Der HSV muss also nah an den Männern dran sein und es darf nicht noch einmal passieren, dass man die Gegner so laufen lässt wie gegen Augsburg. Es gilt vorwiegend, wieder das Zentrum kompakt zu halten und nach Ballgewinnen schnell nach vorne zu spielen. Auch das Pressing muss, wenn es passiert, gezielt und konzentriert stattfinden. Ein falscher Laufweg und Stuttgart spielt den HSV aus. Es gilt für den HSV, 90 +x Minuten die Konzentration auf Höchstleistung zu halten und möglichst wenig Platz zu lassen. Man sollte mMn ähnlich agieren wie gegen Dortmund. Tief stehen, das Zentrum schließen und nah am Gegner dran sein. So macht man das Kombinationsspiel schwerer.
Offensiv gilt die Devise „schnell und effektiv“. Nach einem Ballgewinn muss der Ball schnell ins gegnerische Drittel gebracht werden. Kein langes Zögern. Ball nach vorne nachrücken und dann die wenigen Chancen effektiv nutzen. Das hat in letzter Zeit nicht so gut funktioniert, aber es ist mMn das einzige Mittel, mit dem der HSV in diesem Spiel erfolgreich sein kann.
Fazit
Das Spiel gegen Stuttgart wird ähnlich schwer wie gegen Dortmund, vielleicht noch etwas schwerer. Stuttgart ist in einer guten Phase und ist auch spielerisch eine gute Mannschaft. Sie spielen guten, ansehnlichen Fußball und für den HSV braucht es eine enorme Leistungssteigerung, damit man überhaupt einigermaßen mithalten kann. Es ist sicherlich nicht unmöglich, Punkte zu holen, aber es wird sehr schwer. Vielleicht wird es das schwerste Spiel seit Bayern. Aber wer weiß, manchmal folgt auf Stuttgarts Gala-Spiel gegen die Go-Ahead-Eagles eine Leistung, die nicht ganz so gut ist wie in der Europa League. Aber am Ende kann in 90 Minuten alles passieren. Fest steht aber, dass es eine Glanzleistung des HSV braucht, um Punkte gegen Stuttgart zu holen.