Glatzel verlängert bis 2027 – die positive Version von „Konstanz“

Glatzel verlängert bis 2027 – die positive Version von „Konstanz“

Dass er bleiben sollte, war klar. Denn einen Stürmer der Qualität Robert Glatzels ist für einen Zweitligisten schwer zu finden. 41 Tore erzielte der Dauerbrenner des HSV in 68 (von 68 möglichen!) Zweitligaspielen. Seine Assists sowie Tore im DFB-Pokal außen vor, ist allein das schon eine Bilanz, die die Frage nach einer Vertragsverlängerung rhetorisch werden lässt. Deshalb halte ich die Vertragsverlängerung des HSV-Toptorjägers auch für absolut richtig und lobenswert. Zwar noch, ohne zu wissen, was man finanziell geboten hat – aber rein sportlich betrachtet.

Das teure Missverständnis in der Winterpause

Das teure Missverständnis in der Winterpause

Sommerpause. Nach der Verlängerung mit der Relegation heißt das auch, dass die Zeit für Veränderungen gekommen ist. Veränderungen, die sich durch den Saisonverlauf aufgezwungen haben. Im Auffälligen sind das selbstverständlich die Personalien. Welche Spieler gehen, wer kommt? Aber auch im Hintergrund werden neue Weichen gestellt. Beim HSV im Speziellen betrifft das die Gesellschaftsform der HSV Fußball AG. Denn der HSV braucht wieder Geld. Und das, obwohl in den letzten Tagen die Kollegen der BILD vom „Kohle-Wunder“ beim HSV geschrieben hatten.

Wie gehts weiter? Das Postengeschachere beginnt

Wie gehts weiter? Das Postengeschachere beginnt

Der Tag danach tut richtig weh. Manchmal sogar noch mehr als der Tag der Niederlage selbst. So auch in diesem Fall. „Ich fühle mich, als hätte ich zu doll gefeiert und jetzt einen mächtigen Kater“, schrieb mir ein Freund, der den Nichtaufstiegs-Blues spürt. Und so ähnlich fühlt es sich bei mir normalerweise auch an. Allerdings war ich in diesem Relegationsduell schon vorher so überzeugt vom VfB Stuttgart, dass ich dem HSV keine reellen Chancen einräumen konnte. Daher war es bei mir zwar nicht ganz so spannend – ganz im Gegenteil zu dem, was jetzt kommt. Denn das Postengeschachere hat längst begonnen. 

1:3 gegen Stuttgart – der HSV ist und bleibt Zweitligist

1:3 gegen Stuttgart – der HSV ist und bleibt Zweitligist

Auch im Rückspiel gegen den VfB Stuttgart musste der HSV am Ende eine deutliche 1:3-Niederlage einstecken. Trotz des guten Startes mit der frühen Führung durch Sonny Kittel. Aber: Heute müssen wir nicht viel reden, sondern erst einmal verdauen. Verdauen, dass der HSV erneut am Minimalziel Wiederaufstieg gescheitert ist.

Noch einmal alles geben für das „Wunder vom Volkspark“

Noch einmal alles geben für das „Wunder vom Volkspark“

Tim Walter bleibt kaum etwas anderes übrig. Der HSV-Coach muss weitermachen. Weiter Optimismus verbreiten – so unwahrscheinlich das große Ziel auch nach der 0:3-Hinspielpleite ist. Walter muss Hoffnung schüren. Und so schwer die Hypothek aus dem Hinspiel auch ist, sagt Walter heute: „Die Jungs haben schon einige Rückschläge eingesteckt. Und wir sind immer wieder aufgestanden. Wir haben Comeback-Qualitäten.“ Ob das am Ende ausreicht, erscheint sehr fraglich. Auch Sportvorstand Jonas Boldt sprach davon, dass man schon ein kleines Wunder benötige. Aber es könnte zumindest für einen würdevollen Saisonausklang genügen. „Wir haben Comeback-Qualitäten. Wir kriegen vielleicht nicht immer unsere beste Leistung auf den Platz, aber wir werden bis zum Ende kämpfen. Und es geht nur, dass wir als Team eine Chance haben, wenn jeder 100 Prozent abliefern kann“, meinte Walter. Das sei am Donnerstag nicht so gewesen. „Wir müssen das am Montag besser machen.“

Einmal noch hoffen  – dann müssen die Karten gelegt werden

Einmal noch hoffen – dann müssen die Karten gelegt werden

„Nichts ist so sch…., dass man nicht noch irgendetwas Gutes daraus ziehen kann“ hat mir ein sehr schlauer Freund einmal gesagt. Und er hatte bzw. hat recht. Auch, wenn es manchmal echt nicht viel Gutes ist, zumindest schlauer machen einen alle Erfahrungen. So auch das deklassierende 0:3 in Stuttgart. Denn diese Niederlage hat dem HSV in allen Belangen deutlich gemacht, wie weit man aktuell von der Ersten Liga entfernt ist. Zu deutlich war die Überlegenheit der Stuttgarter, die von der ersten Minute an das Spiel kontrollierten und den HSV am Ende mit dem 3:0 noch vergleichsweise glimpflich davonkommen ließen. Auf die Frage, was ihn noch optimistisch stimmen würde, antwortete HSV-Trainer Tim Walter er am Donnerstagabend: „Der Volkspark“ – womit er die Atmosphäre im ausverkauften Volksparkstadion meint.

Stuttgart zeigt dem HSV die Grenzen auf – jetzt muss ein Wunder her

Stuttgart zeigt dem HSV die Grenzen auf – jetzt muss ein Wunder her

Sichtlich schwer enttäuscht zog sich Tim Walter seinen Kapuzenpullover über und klatschte seine niedergeschlagenen HSV-Profis ab. Die Hamburger brauchen nach einer wahren Lehrstunde beim VfB Stuttgart ein Fußball-Wunder für den Bundesliga-Aufstieg. Der Zweitliga-Dritte unterlag im ersten Teil des Relegationsdramas am Donnerstag mit 0:3 (0:1) und muss sich im Rückspiel am kommenden Montag (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky) massiv steigern, um die Stuttgarter doch noch irgendwie als Bundesligist abzulösen. Zu allem Überfluss sah der kurz zuvor eingewechselte Anssi Suhonen nach einem harten, unsportlichen Foulspiel die Rote Karte (69.). „Das ist schwer in Worte zu fassen“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt bei Sky, das Team habe „auf die Fresse“ bekommen. „Heute hat relativ wenig funktioniert.“ Es widerspreche seinem Naturell, „wenn ich irgendwas abschenke. Aber so eine Leistung, so ein Ergebnis macht das nicht einfacher. Das muss dann schon ein Wunder sein.“

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.

Moin Volkspark steht für ein leidenschaftliches Miteinander und ist der Zusammenschluss dessen, was eigentlich schon seit langer Zeit zusammengehört.