Rayan Philippe – gesprochen übrigens Rajong Philip – ist 24 Jahre alt und wurde in Nizza geboren. Er kommt aus der Jugend von Dijon. Über Hesperingen in Luxemburg, ging es nach Braunschweig, ehe Philippe in diesem Sommer für knappe 3 Millionen Euro zum HSV wechselte. In Frankreich bestritt Philippe 15 Spiele in der Ligue 2 und 5 Spiele in der Ligue 1. In diesen Spielen konnte er kein Tor erzielen. Das änderte sich jedoch in Luxemburg, wo er in 45 Spielen 39 mal das Tor traf. Zur Saison 23/24 wechselte der Franzose dann nach Braunschweig, wo er in 59 Spielen 21 mal einnetzte und 11 mal auflegte. Dabei spielte Philippe vorwiegend im Sturmzentrum. Selten lief er auf den Flügelpositionen auf.
Wer den Blog aktiv liest, der weiß, dass Scholle Philippe schon gerne letzten Sommer beim HSV gesehen hätte. Laut Philippe gingen die Gespräche aber erst nach dem Aufstieg des HSV los.
Zuletzt HSV-Schreck – jetzt HSV-Glücksfall?
Philippe ist ebenso wie Torunarigha Linksfuß und kommt vor allem über seine Schnelligkeit. Mit 36 km/h war Philippe letztes Jahr der 4. schnellste Stürmer der 2. Liga. Für ein Team wie Braunschweig, welches vermehrt auf Umschaltsituationen und Konter setzt, natürlich ein absoluter Gewinn. Und wer das Auswärtsspiel des HSV bei Eintracht Braunschweig in der letzten Saison gesehen hat, der hat Philippes Tempo und seinen Abschluss fast am eigenen Leibe miterlebt. Damals schulte Philippe die komplette HSV-Abwehr ein.
Heute steht er beim HSV unter Vertrag und wird, anders als bei Braunschweig, eher auf dem rechten Flügel eingesetzt. Auf meine Frage, welche Position seine liebste ist, antwortete er: „Ich spiele am liebsten auf dem Flügel, aber auch gerne im Sturm. Ich spiele da, wo der Trainer mich braucht.“
Im Testspiel gegen Elsdorf wurde er das erste Mal auf dem Flügel eingesetzt und stach dort auch direkt heraus. 3 direkte Torbeteiligungen konnte er verbuchen. Beim 4. Tor war seine Flanke maßgeblich dafür verantwortlich, dass Sahiti am Ende abstauben konnte. In dem Spiel machte Philippe genau das, was ich bei den anderen Jungs auf dem rechten Flügel häufiger vermisse. Mit Tempo auf den Gegenspieler zugehen und dann vorbeiziehen. Entweder mit links in die Mitte zum Abschluss oder mit rechts über die Außen und dann flanken. Philippe zeigte in diesem Spiel seine Zielstrebigkeit und war sich nicht zu schade, auch mal mit rechts zu flanken. Oder auch mit dem Außenrist.
Linker Fuß noch wichtiger als sein Top-Speed – Philippe will rechts ran
Diese Technik würde ich Philippe aber in Pflichtspielen nicht empfehlen, denn die Außenristflanken ließen zu wünschen übrig. Die Flanken über rechts waren aber tatsächlich relativ ordentlich. Definitiv noch Luft nach oben, aber eine solide Grundlage. Seine größte Stärke ist laut Philippe sein linker Fuß. Wir waren alle sehr verwundert, dass er nicht sein Tempo als größte Stärke nannte, aber als Linksfuß hat man auf dem rechten Flügel eben auch etwas, was vielleicht nicht jede Mannschaft hat.
Seine größte Schwäche ist laut ihm selbst sein Kopfballspiel. Trotz seiner Größe von 182 cm hat er dort noch Entwicklungspotenzial. Er sagte selbst, dass er das Kopfballspiel selten trainiert hat. Philippe sollte also sicherlich noch 1–2 Stunden ins Individualtraining mit Robert Glatzel, oder ans Kopfballpendel gehen. Denn die Flanken von Dompe segeln ja auch mal auf den zweiten Pfosten.
Dompé links, Philippe rechts? Das hätte Tempo…
Wenn Philippe auf seiner Wunschposition spielt, werden wir in der nächsten Saison dann eine französische Flügelzange haben. Eine Flügelzange, die sowohl nach innen ziehen kann als auch über die Außen kommt. Und vor allem eine Flügelzange, die Tempo hat. Und das würde sicher nicht nur Philippe sehr gut gefallen.
Sollte es Mangel im Sturm geben, kann Philippe auch dort aushelfen. Im Moment denke ich aber, dass er auf dem Flügel eingesetzt wird. Das zeigen nicht nur das Spiel in Elsdorf und sein Wunsch, sondern auch die Trainingseinheiten. Dort kommt Philippe auch häufig über den Flügel. Er klebt ähnlich wie Dompe an der Seitenlinie und macht das Spiel breit. Durch die kleinen Spielformen wird Philippe ehrlicherweise seltener in Szene gesetzt. Dies gilt aber für alle Flügel. Sofern er an den Ball kommt, hat er aber seine Aktionen. Er beweist im Training einen guten Abschluss, geht mir persönlich aber noch ein wenig zu selten über seinen rechten Fuß. So ist er auf dem Flügel ausrechenbar. Er hat in Elsdorf bewiesen, dass er es auch mit rechts kann. Zugegebenermaßen ein Bezirksligist, aber ob der ausgedribbelte Spieler jetzt in der Bundesliga oder Bezirksliga spielt, macht zum Zeitpunkt der freien Flanke keinen Unterschied.
Alles in allem finde ich, dass der HSV auch bei Philippe einen guten Transfer gemacht hat. Zum einen bringt er Qualität auf der rechten Außenbahn, zum anderen entlastet er durch seine Aktionen aber auch Dompe auf links. So ist es deutlich leichter, durch eine Ballverlagerung Dompe ins 1-gegen-1 zu bekommen. Denn dann ist Dompe bekanntlich am stärksten. Mit seinem Tempo und seinem Zug zum Tor bringt Philippe damit eine Qualität auf den rechten Flügel, die beim HSV in letzter Zeit etwas zu kurz kam. Ich würde mir wünschen, dass er noch mehr Fokus auf seinen rechten Fuß legt, um vielseitiger zu werden. Philippe wird sicherlich Anwärter auf einen Stammplatz sein und vielleicht erleben wir dann ja wirklich eine französische Flügelzange.
Kurzes Update – unabhängig von Philippe:
Matheo Raab wurde heute für Gespräche mit anderen Vereinen freigestellt. Aktuellstes Gerücht soll wohl Union Berlin sein.
Jetzt seid aber wieder ihr dran. Wie findet ihr den Philippe-Transfer? Seht ihr ihn eher auf dem Flügel oder doch im Sturmzentrum? Übrigens: Ich lese eigentlich fast jeden Kommentar. Also diskutiert gerne fleißig weiter, dann habe ich viel zu lesen – und zu beantworten…
Der HSV hat zum aktuellen Zeitpunkt 4 neue Spieler für den Kader vorgestellt. Einer davon ist Jordan Torunarigha. Dieser Torunarigha kommt als ein Toptransfer und wird höchstwahrscheinlich die linke Innenverteidigerposition besetzen. Dabei war Jordan nicht immer so ruhig und gelassen wie jetzt. Torunarigha wurde 1997 in Chemnitz geboren und durchlief so gut wie alle Jahrgänge der Jugend von Hertha BSC. 2016 rückte Torunarigha dann in den Bundesliga-Kader der Hauptstädter. Er absolvierte 73 Bundesliga-Spiele, ehe er von KAA Gent erst ausgeliehen und dann für 3 Millionen Euro fest verpflichtet wurde. Er spielte dort bis zum Ende der Saison, ehe er nun zur neuen Saison ablösefrei zum HSV kommt.
Torunarighas Einzigartigkeit? Er ist Linksfuß und das als Innenverteidiger. Ein Aspekt, der ihn von den meisten Innenverteidigern abhebt. Zudem kommt sein Tempo. Laut mehreren Berichten liegt sein Top-Speed bei 35 km/h. Und damit ist er abstandslos der schnellste Innenverteidiger seit sehr langer Zeit beim HSV.
Torunarigha ist froh, wieder in Deutschland zu spielen
Torunarigha wird eine der wichtigsten Säulen in der Bundesliga-Saison des HSV sein. Eine Menge Druck, mit dem Torunarigha gelassen umgeht: „Klar freue ich mich auf den Druck. Ich bin als Spieler gereift und habe viel dazugelernt.“ Damit spricht Torunarigha seine Zeit bei der Hertha an, bei der er zwar seine Leistung zeigte, aber häufig als das unvollkommene Talent abgestempelt wurde. Torunarigha sagt bezüglich seines Reifeprozesses: „Ich bin ein Leader geworden.“ Eine Art, die beim HSV sicherlich gefragt wird. Dabei kommt ihm vor allem seine Spielstärke zugute. Torunarigha dribbelt gerne an und spielt dabei auch mal einen Spieler aus. Sein Vorteil ist dabei, dass er als Linksfuß aus dem Lauf Diagonalbälle auf die rechte Außenbahn spielen kann. Hinzukommt, dass Torunarigha unabhängig von seiner Tätigkeit in Belgien bestens über die Spieler in der Bundesliga informiert ist. Laut eigener Aussage verfolgte er die Bundesliga, so viel er konnte. Dabei war es für ihn selbst immer das Ziel, zurück nach Deutschland zu kommen. Er selbst sagt, dass die Tätigkeiten im Ausland zwar ein cooles Abenteuer sind, er selbst fühlt sich aber in Deutschland am wohlsten: „Im Ausland musst du immer die Amtssprache lernen. Hier in Deutschland ist das durch meine Muttersprache deutlich angenehmer.“
Laut Torunarigha begannen die Gespräche schon vor dem Ulm-Spiel des HSV. Auf die Frage, ob er auch zum HSV gekommen wäre, wenn dieser nicht aufgestiegen wäre, antwortet er ganz lässig: „Ich war mir sicher, dass es klappt. Und jetzt kann ich die Frage ja schlecht beantworten.“ Jordan bekommt immer wieder sehr viel Unterstützung von Freunden und ehemaligen Mitspielern. Einer, der ihm den Wechsel zum HSV sehr schmackhaft gemacht hat, ist Michael Kyeremeh, der früher selbst in der Jugend des HSV gespielt hat: „Michael hat mich seit dem Gerücht jeden Tag angerufen und gesagt, wie krass Hamburg ist.“
Was beim Zuschauen von Torunarigha auffällt: Er ist selbstsicher und entspannt. Keine überhasteten Aktionen, sichere Pässe, und wenn ein Gegner an ihm vorbei will, dann muss dieser Gegner viel Kraft und Technik aufwenden. Hinzu kommen seine eigene Technik und Spielintelligenz. Er schafft es, vor allem in engen Situationen mit 1–2 Kontakten die Situation aufzulösen und den Ball zu verlagern. Wer ihm beim HSV-Training zuschaut, der merkt direkt seine Verbindung zu Dompe. Klar besteht als Linksfuß immer die Möglichkeit, den diagonalen Ball zu spielen, aber Jordan streut auch immer wieder Bälle auf Linksaußen ein. Torunarigha auf Dompe, das könnte etwas sein, was wir in der Bundesliga häufiger sehen. Vor allem wenn Torunarigha einen Stürmer ausspielt und so Dompe im 1-gegen-1 einsetzen kann.
Lauter werden muss er noch
Bezüglich der Präsenz auf dem Platz fehlt mir zum aktuellen Zeitpunkt noch etwas Lautstärke. Zumindest als Außenstehender. Wie seine Kommandos in der Mannschaft ankommen, kann ich von außen nicht bewerten. Wenn man aber rein auf die Lautstärke achtet, gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch ein paar Jungs, die lauter sind. Nichtsdestotrotz regelt Torunarigha auch unabhängig von lauten Kommandos die Abwehrreihe. Immer wieder kommt er mit Handzeichen, um den Jungs zu zeigen, in welchen Raum sie sich bewegen müssen.
Ich weiß, ich ziehe mein Fazit hier sehr schnell, aber ich sage, sofern nichts Schlimmeres passiert, wird Torunarigha Stammspieler in der linken Innenverteidigung sein. Wer sein Partner wird, ist noch fraglich. Momentan steht Armel Bella-Kotchap als Gerücht im Raum. Da würde die geballte Erfahrung und Spielfreude von Torunarigha auf die junge, euphorische Dynamik von Bella-Kotchap treffen und das würde ich als sehr angenehm empfinden. Zumal Bella-Kotchap trotz seines jungen Alters von 23 Jahren selbst schon über ordentlich Erfahrung verfügt (50 Spiele in der Premier League und Bundesliga).
Zusammenfassend sage ich selbst, dass Torunarigha bis jetzt der beste Transfer von allen ist. Zum einen hat er eine Qualität, die das Niveau des HSV erheblich steigert, zum anderen kommt er ablösefrei. Dabei stellt er ein schnelles, robustes Spielerprofil dar, das die Qualität im Spielaufbau mit gutem Tempo vereint. Wie bereits gesagt gehe ich davon aus, dass Torunarigha zum Stammpersonal gehören wird, und glaube, dass der HSV mit Torunarigha einen sehr guten Transfer gelandet hat.
Jetzt seid aber wieder ihr gefragt! Glaubt ihr, Torunarigha ist der Innenverteidiger, den der HSV braucht? Und wen wünscht ihr euch als Gegenpart?
Das Wochenende steht hinter uns und wer ein wenig die Medien verfolgt hat, weiß, welche Position beim HSV gerade am heißesten diskutiert wird: die Stürmerposition. Kommt Poulsen? Was ist mit Selke? Geht Glatzel? Deshalb widme ich mich heute dem Thema Stürmer und der Frage, wer nächstes Jahr potentiell in der Startelf stehen könnte. Zur Frage bezüglich Glatzel kann ich euch direkt sagen: Nein! Glatzel wird nicht gehen. Er sagte selbst in der Medienrunde, dass er nicht vorhat, zu gehen: „Ich wollte immer Bundesliga spielen mit dem HSV und endlich ist es so weit. Ich will jedes Spiel spielen und wenn Konkurrenz kommt und da ist, nehme ich sie natürlich an.“ Ein Abgang im Sommer steht für ihn nicht zur Debatte. Bezüglich Selke stehen die Zeichen auf Abschied. Polzin erwähnt zwar immer wieder, dass man im engen Austausch stehe, wer aber zwischen den Zeilen liest, bekommt den Eindruck vermittelt, dass es nicht zu einer Einigung über einen neuen Vertrag kommt.
So kommen wir dann auf folgende Kandidaten, die laut Kader nominell für den Sturm bereitstünden: Glatzel- Königsdörfer- Stange- Philippe Je nachdem, wie der HSV spielt, wären eine oder zwei Stürmerpositionen zu besetzen. Ich gehe zum aktuellen Zeitpunkt davon aus, dass Philippe erstmal über die Außenbahn kommt. Otto Stang wird in der ersten Bundesliga-Saison wahrscheinlich kein Kandidat für die Startelf sein. Er hat definitiv viel Potenzial und zeigte in der 2. Liga gute Leistungen. Der Schritt als Stammspieler für die 1. Liga kommt für mich allerdings noch ein wenig zu früh. Ich gehe davon aus, dass Stange als BackUp eingeplant wird. Sollte ein gutes Leihangebot kommen, würde ich aber auch nicht ausschließen, dass der HSV sein Talent für ein Jahr abgibt.
Kommt Poulsen aus Leipzig? Und ist er das fehlende Puzzleteil?
So bleiben wir am Ende tatsächlich bei nur zwei Stürmern, die für die Startelf eingeplant werden. So betrachtet macht es doch Sinn, nach einem neuen Stürmer Ausschau zu halten. Das aktuelle Gerücht bzw. das Objekt der HSV-Begierde ist Yussuf Poulsen von RB Leipzig. Kurze Zusammenfassung: Poulsen ist 192 Zentimeter groß, 31 Jahre alt und kommt aus Dänemark. Aktuell steht er bei Leipzig unter Vertrag. In den letzten 3 Jahren hat er in 79 Bundesliga-Partien auf dem Platz gestanden. Dabei schoss er 9 Tore und legte dreimal auf. Laut dem Kicker hat er einen Topspeed von 32,6 km/h.
Also eher ein Spielertyp wie Selke oder Glatzel. Problem bei einem möglichen Transfer: Poulsen verdient bei Leipzig ca. 6 Millionen Euro brutto. Der HSV hat sich seine Gehaltsobergrenze ungefähr bei 2 Millionen Euro festgesetzt. Poulsen würde also auf eine Menge Gehalt verzichten müssen oder eben eine Menge an Handgeld bekommen. Und Stefan Schnoor sagte es im neusten Analyse-Video perfekt: „Wenn du das Handgeld, was Poulsen bekommt, auf seine Vertragsjahre aufteilst, verdient er dann eben doch mehr als 2 Millionen pro Jahr.“ Hier ist also die Frage, inwiefern ein Transfer von Poulsen realisierbar ist und ob dieses Vorgehen nicht die Gehalts- und vor allem die Kaderstruktur zerstört. Laut Stefan kommt es bei solchen Spielern drauf an, was für ein Typ Mensch dahintersteckt. Er schließt aber an: „Ansonsten ist dir das eigentlich relativ egal. Jeder ist selbst verantwortlich für seinen Vertrag.“
Schnoor spricht aber auch einen Punkt an, den viele HSV-Fans in Bezug auf das Thema Davie Selke kritisieren: „Wenn ich mich überall hinstelle und sage, wir haben eine Gehaltsobergrenze und das ist der Grund, weshalb ich den Vertrag mit Davie Selke nicht verlängert habe. Jetzt hole ich einen Spieler von Leipzig, der 7 Millionen verdient.“ Und damit spricht er erneut auf den Punkt an, dass Poulsen wohl nicht ohne Handgeld unter die 2-Millionen-Grenze gehen würde.
Poulsen würde das Gehaltsgefüge verändern
Da stellt sich bei vielen Fans logischerweise die Frage, warum der HSV bei Davie Selke ein Vertragsangebot über 1,8 Millionen nicht akzeptiert, im Gegenzug allerdings ein Poulsen für 2 Millionen Ablöse plus Gehalt und Handgeld im Raum steht. Klar, Poulsen hat seine Vita in der Bundesliga hinterlegt, allerdings muss man hier auch erwähnen, dass Davie Selke in den letzten 3 Jahren mit 11 Toren häufiger in der Bundesliga getroffen hat und das, obwohl er nur 2 Saisons bei Köln in der Bundesliga spielte. Auf der anderen Seite würde mit Poulsen ein Stürmer kommen, der nicht nur nationale, sondern auch internationale Erfahrung in der Champions- und Europa-League mitbringt.
Viele loben Poulsen vor allem für sein Anlaufverhalten. Ich habe wenig Bundesliga und vor allem wenig Leipzig-Fußball geschaut, würde jetzt aber einfach mal behaupten, dass das Pressingverhalten von Leipzig etwas anders ist als beim HSV. Hier ist dann die Frage, ob Poulsens Anlaufverhalten zum HSV passt.
Ein weiterer Punkt, der für mich, unabhängig von Poulsen, gegen eine Verpflichtung eines großen Stürmers spricht, ist die Rolle des HSV in der Bundesliga. Es wird in der Bundesliga wenige Spiele geben, in denen der HSV die dominante Mannschaft ist und zu vielen Flanken kommt. Für die Fälle hat man einen Glatzel im Kader, der selbst von sich sagt, dass die Verletzung keine Probleme mehr macht: „Die Verletzung ist kein Thema mehr. Bezüglich Fitness und Training bin ich auf demselben Stand wie die anderen.“ Und gegen Elsdorf zeigt er seine Abschlussqualität auch direkt. 3 Tore in 45 Minuten lassen sich sehen, auch wenn es nur gegen einen Bezirksligisten war.
Ein schneller, quirliger Angreifer würde für mehr Variabilität sorgen
Ich sehe für die Stürmerposition eher einen schnellen, wendigen Stürmer als angemessen, um sowohl Glatzel als auch Königsdörfer Konkurrenz zu machen. Auch Stefan sagt in der Analyse, dass er neben Glatzel noch gerne einen kleinen mobilen Stürmer sieht. Für eine genaue Analyse von Stefan schaut doch gerne auf YouTube vorbei.
Was ich auch für eine Option halte, ist ein Spielertyp wie Shuto Maschino, welcher ja Anfang des Sommers auch mit dem HSV in Verbindung gebracht wurde. Maschino ist ein Mittelding zwischen Glatzel und Philippe. 185cm groß, vernünftiges Tempo und auch mal gut für Kopfbälle. So einen Stürmer sehe ich dann aber eher in der Rolle als einzige Spitze. Bei einer Doppelspitze sehe ich das ähnlich wie Stefan. Ich würde mit einem großen und einem wendigen Stürmer spielen.
Nichtsdestotrotz sehe ich in vielen Spielen auch einen potentiellen 3er-Sturm aus Phlippe, Dompe und Königsdörfer, die im Umschaltspiel von einem Torunarigha und dem noch kommenden Spielmacher auf der 8 super in Szene gesetzt werden können. Bei Königsdörfer und Dompe haben wir diese Qualität ja schon in der letzten Spielzeit gesehen und auch Phlippe zeigte bei Braunschweig sehr gute Qualitäten im Umschaltspiel.
Fazit: Der HSV sollte definitiv noch nach einem Spieler für das Sturmzentrum Ausschau halten. Allerdings würde ich hier eher auf einen kleinen bis mittelgroßen Stürmer mit viel Tempo und einem guten Antritt gehen. Einen großen Stürmer halte ich zum aktuellen Zeitpunkt für nicht (mehr) notwendig. Aber okay, entscheiden müssen das andere. Und wir werden sehen, wie sich der Kader noch verändert, Spätestens wenn ein weiterer neuer Stürmer offiziell vorgestellt wird haben wir mehr Wissen darüber, wie dieser eingeplant ist i8nd welchen taktischen Weg der HSV einschlägt.
Aber was ist eure Ansicht? Braucht der HSV noch einen Stürmer? Ist Poulsen dafür der Richtige? Oder tendiert auch Ihr eher z7u einem anderen Spielertypen? Schreibt doch gerne mal eure Meinung in die Kommentare!
Der HSV hat ein Testspiel beim VfB Oldenburg nur knapp gewonnen. Beim 2:1 (0:1)-Sieg gegen den Regionalliga-Club trafen Jean-Luc Dompé (72.) und Guilherme Ramos (87.) vor 10.000 Zuschauern erst spät für den HSV. Der 27 Jahre alte Ramos spielte zuletzt auf Leihbasis für den portugiesischen Erstligisten CD Santa Clara auf den Azoren und soll die Hamburger eigentlich wieder verlassen.
Der gebürtige Hamburger Mats Facklam brachte die Oldenburger in der 18. Minute in Führung. Der HSV tat sich gegen den Viertligisten sehr schwer. Zu schwer. Allerdings schonte Trainer Merlin Polzin am Sonntag auch wichtige Spieler wie die beiden Neuzugänge Rayan Philippe und Nicolai Remberg, die beide am Vortag beim 8:1-Testspiel-Sieg gegen den TSV Elstorf ihr HSV-Debüt gegeben hatten. Eine bessere Einordnung hat Tom vorgenommen, der sich das Spiel vor Ort angesehen und mit den Verantwortlichen gesprochen hat:
TOM’S BLOG ZU DEN BEIDEN TESTSPIELEN:
Ich durfte bei den letzten beiden Testspielen dabei sein und schildere euch hier mal meine Meinung dazu. Ich habe für jedes Spiel ein einzelnes Fazit geschrieben. Ich habe deshalb beide Spiele in diesen Blogbeitrag reingetan.
Wir starten mit dem Spiel in Elstorf. Dort gewinnt der HSV mit 8:1, allerdings ist hier klar zu beachten, dass der TSV Elstorf lediglich in der Bezirksliga spielt. Ich verzichte im Folgenden auf genaue Noten, da jeder Spieler nur 45 Minuten gespielt hat. Ich gebe aber meine persönliche Einschätzung zu den einzelnen Jungs.
Erste Überraschungen gab es bereits bei der Startaufstellung. Anssi Suhonen bekleidete die Linksverteidiger-Position. Soumahoro begann auf der 6. Genauer: Hannes Herrmann startete im Tor. Die Innenverteidigung bestand aus Tourunarigha und Schonlau. Suhonen Links- und Mikelbrencis Rechtsverteidiger. Soumahoro startete auf der 6, vor ihm Sahiti und Remberg als 8er. Links vorne startete Dompe, rechts Philippe und im Sturmzentrum begann Königsdörfer. Suhonen spielte dabei den inversen Außenverteidiger, ähnlich wie Reis unter Baumgart. Soumahoro rückte dann teilweise mit in die Innenverteidigung, sodass mit einem hochstehenden Mickelbrencis ein Spielaufbau in einer Dreierkette zustande kam.
Bevor ich ins Spiel starte, möchte ich hier noch einmal anmerken, dass die Impressionen natürlich mit Vorsicht zu genießen sind, da der TSV Elstorf in der Bezirksliga spielt.
Das Spiel startete wild mit einigen Stockfehlern beim HSV. Die Umschaltsituationen wurden von Elstorf allerdings nicht ausgenutzt. Anschließend übernahm der HSV das Heft des Handelns und traf auch gleich in der 4. Minute. Philippe auf Königsdörfer. Das Spiel fand anschließend ausschließlich in der Spielhälfte der Elsdorfer statt. Dabei arbeitete der HSV viel mit Verlagerungen auf die Außen. Dompe stand im Fokus, allerdings spielte sich vor allem sein Gegenpart auf der rechten Seite in den Fokus. Philippe traf in der 11. Minute zum 0:2. Auch beim 0:3 ist Philippe dann maßgeblich beteiligt. Er flankt auf Königsdörfer, dieser köpft an den Pfosten, ehe Sahiti abstaubt. Das 0:4 in der 41. Minute legte der französische Neuzugang erneut auf, wieder auf Königsdörfer.
In der 1. Hälfte fielen vor allem Philippe und Soumahoro auf. Polzin sagte später über Philippe: „Diese Zielstrebigkeit Richtung Tor, das ist eine Qualität, die er hat.“ Und genau das präsentierte Philippe auch. Er ging immer wieder mit Tempo auf die Abwehr zu, flankte rein und probierte es auch aus der Distanz. 3 Torbeteiligungen sprechen hier für sich.
Soumahoro wurde vor allem im Spielaufbau in Szene gesetzt. Immer wieder forderte er den Ball, verteilte diesen und brach auch ab und zu offensiv durch. Er könnte noch etwas Präsenz zeigen und lautstark sein, aber für den Anfang definitiv ein guter Start.
Auch Sahiti war offensiv immer wieder vor dem Tor zu finden, er zeigte viel Laufbereitschaft. Ähnlich Dompe, der auf dem Flügel das machte, was er immer macht. Den Ball aus der Luft pflücken und dann die offensive Aktion einleiten. Allerdings war mit Königsdörfer natürlich kein Zielspieler im Sechzehner. Königsdörfer suchte häufig den Weg in die Tiefe, um Räume zu öffnen.
Die Spieler der 1. Halbzeit in der Einzelkritik:
Hermann: Hatte wenig bis gar nichts zu tun. Das Einzige, was auffiel, war, dass er eine rote Hose zum gelben Trikot trug.
Mickelbrencis: Ein paar offensive Aktionen, defensiv nach wie vor anfällig.
Torunarigha: Bekam wenig zu tun, bot sich aber für den Spielaufbau in der gegnerischen Hälfte an. Verteidigte viel nach vorne.
Schonlau: War die defensive Absicherung hinter Torunarigha nicht auffällig, weder negativ noch positiv
Suhonen: Anfangs etwas fehleranfällig, fand dann aber ins Spiel und schaltete sich offensiv immer wieder ein. Defensiv ließ er etwas zu viel Raum.
Soumahoro: Immer wieder im Spielaufbau sichtbar, verteilte gut die Bälle. Gerne noch etwas lauter auf dem Platz
Remberg: unauffällig, hatte 1,2 schöne Ballverlagerungen.
Sahiti: War sehr engagiert, machte viele Laufwege und war auch immer wieder vor dem Tor zu finden.
Dompe: Wurde immer wieder angespielt, ging viel ins 1 gegen 1. Einige Flanken, die aber keinen Abnehmer fanden.
Philippe: Viel Zug zum Tor, akkurate Flanken, gute Abschlüsse. Sollte in Zukunft noch mehr über seinen schwächeren rechten gehen.
Königsdörfer: Bei einem tief stehenden Gegner natürlich etwas in seinen Fähigkeiten beraubt, dennoch eine gute Präsenz ausgestrahlt.
In der zweiten Halbzeit wechselte der HSV komplett durch.
Neuzugang Dickes startete im Tor. Davis Rath begann hinten links, die Innenverteidigung bildeten Ageykum und Gui Ramos. Rechts spielte Hefti. Auf der 6 spielte Meffert, die Doppel-8 wurde von Poreba und Megeed besetzt. Moritz Reimers spielte links vorne, rechts spielte Yalcinkaya. Im Sturmzentrum lief Robert Glatzel auf.
Die Halbzeit begann dann auch gleich mit einem Treffer von Glatzel. Allerdings kamen die Elsdorfer in der zweiten Halbzeit immer wieder zu Torchancen. Der HSV wurde schluderig. So entstand auch ein Fehler im Aufbau, der zu einem Freistoß für den TSV Elsdorf führte. Eine richtige Mauer stand nicht, eine genaue Distanz kann ich euch leider nicht nennen. Ich würde jetzt mal 25–30 Meter schätzen. Merlin Polzin sagte im Interview: „Der gegnerische Trainer sagte, wenn er den trifft, ist der auch drinnen.“ Und so kam es auch: Genterczewsky traf den Ball mit der Innenseite perfekt und setzte ihn unten links ins Eck. Keine Chance für Dickes, eine Mauer hätte eventuell geholfen. Glatzel erhöhte wenig später auf 1:6 und nachdem Moritz Reimers einen Elfmeter rausholte, vollendete Robert Glatzel seinen Hattrick und stellte auf 1:7. Moritz Reimers erzielte anschließend noch das 1:8, ehe die Partie dann nach 90 Minuten abgepfiffen wurde.
Auffällig in der zweiten Halbzeit waren Reimers und Glatzel. Vor allem Glatzel lief sich vorne immer wieder frei und kam häufig zu Abschlüssen. Er war der absolute Ausnahmespieler in der zweiten Halbzeit. Davis Rath ging immer wieder mit Tempo Richtung Sechzehner. Allerdings war die defensive Anfälligkeit immer wieder zu sehen. Die Elsdorfer drangen nun immer wieder in den Hamburger Strafraum ein. Vor allem Hefti und Ramos sahen dabei immer wieder schlecht aus. Beide waren zu weit weg vom Gegner und auch die Absprache passte nicht. Ageykum war nicht auffällig. Rath, der die inverse Rolle von Suhonen übernahm, war auch in der Rückwärtsbewegung zu langsam hinten. Das Spielgeschehen im Zentrum versuchte Megeed, neben Meffert zu übernehmen, das Spiel war aber deutlich langsamer als in Halbzeit 1.
Hier mein Fazit zu den einzelnen Spielern der zweiten Halbzeit:
Dickes: Hielt, was es zu halten gab, beim Tor unglücklich, weil er keine Mauer stellte.
Rath: Offensiv immer mal wieder da, Rückwärtsbewegung zu langsam
Agyekum: Nicht viele Aktionen, teils sicher, teils unglücklich.
Ramos: Wenig Kontrolle, häufig den Ball einfach nur wegverteidigt. Stand immer wieder weit weg vom Gegner
Hefti: Offensiv einmal gefährlich, defensiv zu anfällig
Meffert: Beruhigte das Spiel, übernahm den Spielaufbau, solides Spiel, aber nicht überragend.
Poreba: Sehr unauffällig, lief aber viel.
Megeed: Versuchte häufig, den Ball zu verlagern, das Zentrum ist aber nicht seine Idealposition.
Reimers: Sehr agil, suchte häufig den Weg in den Strafraum. Holte einen Elfer raus, für sein Alter ein sehr gutes Debüt.
Yalcinkaya: Mit Ball versuchte er, das Spiel anzukurbeln, dies gelang aber eher selten
Glatzel: Bester Mann der zweiten Halbzeit. Eiskalt vor dem Tor, gute Laufwege, Elfer nicht ganz souverän, aber wer trifft, hat recht.
Fazit zum Spiel:
Die nominell bessere Elf in der ersten Halbzeit begann schludrig, kam dann aber ins Spiel und zeigte klar den Klassenunterschied. In der zweiten Hälfte war dieser nicht mehr so stark zu sehen. Das Spieltempo nahm ab, die Fehler kamen häufiger. Alles in allem ein solider Start in die Vorbereitung. Ein 8:1-Sieg gibt sicherlich Selbstbewusstsein. Ob wir das auch über das Spiel sagen, wenn der Gegner einige Klassen höher spielt, werden wir in der Zukunft sehen. Fest steht m. M. n. jedoch, dass der Kader vor allem in der Breite qualitativ verstärkt werden muss. Die Stammelf wird wahrscheinlich nicht um den Titel mitspielen. Um die Gegner in den entscheidenden Phasen zu schlagen, muss die Bank etwa genauso gut besetzt sein wie die Stammelf. Das konnte man aus dem heutigen Spiel nicht herauslesen. Dennoch kann man sagen, dass vor allem die Neuzugänge sich gut integriert haben und auch auffallen. Wenn die im Raum stehenden 7 bis 8 Neuzugänge genauso herausstechen und sich das Ganze auch in der Bundesliga so zeigt, ist das Ziel Klassenerhalt definitiv möglich.
Wer wie gut in die Bundesliga passt, lässt sich aber wie gesagt aus diesem Spiel nicht ablesen. Dafür sind der Konditionsstand und der Klassenunterschied nicht aussagekräftig. Wir schauen, wie das Ganze morgen in Oldenburg ausschaut.
Abschließend möchte ich noch etwas zum Ambiente sagen:
Der TSV Elstorf spielt in der Bezirksliga und hat kein richtiges Stadion. Für das 100-jährige Jubiläum wurde die Kapazität erhöht. Mit mobilen Tribünen kam man am Ende auf ca. 3000 Plätze. Und da muss ich sagen: Chapeau! Das war wirklich sehr gut organisiert. Das ganze Drumherum, die Show, die gemacht wurde und welche von Stübi und Gerhard Delling geleitet wurde, war sehr gelungen. Die Elstorfer können sehr stolz auf sich sein. Das gilt nicht nur für die Organisation, sondern auch für die Spieler. Klar, der Klassenunterschied war anzumerken, aber jeder hat sein Herz auf dem Platz gelassen und alles gegeben. Und da kamen auch einige gelungene Aktionen dabei herum. Das Tor der Elstorfer war definitiv das Tor des Tages! Vielen Dank, dass wir dabei sein durften, und noch einmal herzlichen Glückwunsch zum 100-jährigen Bestehen.
Ein weiterer nachträglicher Glückwunsch geht an den Schiedsrichter und die Linienrichterin. Diese haben sich vor 2 Wochen das Ja-Wort gegeben. Alles Gute für die Zukunft!
Kommen wir nun zum Spiel beim TSV Oldenburg.
Das Spiel fand in Oldenburg im Marschwegstadion vor ca. 10.000 Leuten statt. Etwa die Hälfte der Fans waren HSVer, die Euphorie ist also nach wie vor da, das Spielergebnis stellt allerdings weniger die Realität dar als das Ergebnis beim TSV Elstorf.
Da der HSV die meiste Zeit den Ball in den eigenen Reihen hielt und mit diesem nicht so viel anzufangen wusste, ist das Fazit hier etwas kürzer als beim Elsdorf-Spiel, aber fangen wir doch einfach mal von vorne an.
Der HSV startete mit Heuer-Fernandes im Tor. Davor starteten Elfadli, Ageykum und Schonlau. Die Schienen wurden von Mickelbrencis und Davis Rath besetzt. Davor starteten Remberg und Sahiti im Zentrum. Dorian Migalic und Maurice Boayke (beide U23) besetzten die Flügel, Robert Glatzel begann im Sturmzentrum.
Nominell würde ich das System als 3-4-3 interpretieren, in diesem Spiel stand aber eher die Raum- als die Positionsbesetzung im Vordergrund. Rath, der ja eigentlich eher ein Spielmacher ist, war überall zu finden Boakye und Migalic spielten sowohl vorne als auch hinten. Elfadli rückte auch immer wieder aus der 3er-Kette ins Mittelfeld vor und versuchte, das Spiel anzukurbeln. Remberg und Sahiti, laufen als Zentrumsspieler sowieso alle Räume an. Die einzigen, die mehr oder weniger in ihren Positionen blieben, waren Mickelbrencis, Glatzel, Schonlau und Ageykum. Heuer-Fernandes als Keeper blieb natürlich auch auf seiner Position.
Auffällig war, dass vor allem Remberg weiter vorrückte und auch einige Tiefenläufe versuchte.
Das Spiel der 1. Halbzeit ist eigentlich recht schnell beschrieben. Der HSV hatte den Ball, wusste gegen die 5er-Kette der Oldenburger allerdings wenig mit ihm anzufangen. Mit langen Bällen versuchte man, in die tiefen Räume zu kommen. Diese waren zu ungenau oder die Stürmer standen im Abseits. Die Oldenburger machten mit ihrem 5-3-2 vor allem das Zentrum eng. Ich würde das Ganze als mannorientiert bezeichnen. Der HSV lief durch einfache Stockfehler immer wieder in Konter rein. So wie es halt häufig beim HSV ist. Und so fiel dann auch das 1:0 für den VfB. Langer Ball. Ageykum wird im Zentrum durch einen kleinen Rempler aus dem Spiel genommen und der Ball rutscht durch zum Stürmer. Die Zuteilung ist nicht existent und so steht Mats Facklam ca. 20 Meter vor dem Tor ziemlich allein. Schonlau war gute 3 Meter entfernt von ihm. Facklam geht noch 1–2 Meter, ehe er den Ball mit voller Schusskraft ins lange Eck haut. Keine Chance für Heuer-Fernandes. Und man muss sagen, der HSV war mit diesem 1:0 zur Halbzeit noch gut bedient. Denn Oldenburg hatte noch 2, 3 gute Chancen, die Heuer-Fernandes gut parierte. Auffällig: Die Oldenburger kamen vermehrt über die rechte Abwehrseite durch – und das, obwohl der HSV 2 Rechts- aber keinen nominellen Linksverteidiger an Bord hatte.
In der zweiten Halbzeit wurde dann wieder ordentlich durchrotiert.
Raab; Ramos; Poreba; Jatta; Meffert; Hefti; Suhonen; Bornschein; Yalcinkaya kamen, lediglich Migalic und Boakye blieben drinnen.
Suhonen übernahm dabei die Position von Rath und Meffert die von Elfadli. Die anderen kamen positionsgetreu rein. Meffert interpretierte die Rolle von Elfadli allerdings etwas offensiver und spielte mehr als 6er. Später kam dann noch Dompe für Boakye rein.
Das Spiel blieb weitestgehend gleich, der HSV mit viel Ballbesitz, aber ohne richtige Idee. Oldenburg mit guter Defensivarbeit und Kontern. Die langen Bälle über die HSV-Kette wurden mit der Zeit allerdings etwas ungenau. Dennoch kamen die Oldenburger zweimal zu guten Torchancen. Einmal lief Ramos unter dem Ball durch, einmal stimmte wie so häufig in diesem Spiel die Rückwärtsarbeit nicht. Allerdings konnten die Oldenburger ihre Chancen nicht nutzen. Raab machte seinen Job, keine Glanztat, aber er hielt, was es zu halten gab. Der Wendepunkt des Spiels kam in der 64. Minute, als Dompe das Feld betrat. Er machte wieder einmal den Unterschied. In der 72. Minute verlagerte der HSV den Ball auf die linke Seite, die Kette der Oldenburger schob nicht richtig rüber und so konnte Dompe ins 1-gegen-1 gehen. Das machte der Franzose und setzte den Ball ins lange Eck. Das Spiel lief anschließend viel über Dompe, auf der rechten Seite versuchte Suhonen sein Glück – ohne Erfolg. In der 88. Minute gab es dann einen Eckball für den HSV. Ein Fan schrie vorher: „Dompe macht das jetzt!“ Und was soll ich sagen, Dompe legte mit der Ecke das 1:2 auf! Flanke auf den 2. Pfosten. Bornschein und Ramos stehen 2 Meter vor dem Tor komplett blank und netzen im Kollektiv ein. Am Ende wurde das Tor Ramos gutgeschrieben. Danach plätscherte das Spiel so dahin bis zum Abpfiff.
Zusammenfassend kann man das Spiel mit einem Wort zusammenfassen: schlecht.
Allerdings muss ich hier, so wie im Elsdorf-Spiel, darauf hinweisen, dass beide Spiele Testspiele vor der Vorbereitung sind. Trotzdem waren in beiden Spielen klare Tendenzen zu sehen. Und hier beim Oldenburg-Spiel muss man einfach sagen, dass bis zur Einwechslung von Dompe gar nichts zusammenlief. Weder mit noch gegen den Ball. Mit Ball fehlte die Idee, gegen den Ball eigentlich alles, was zum Verteidigen dazugehört. Keine Zuteilung, keine Nähe zum Gegner, keine Rückwärtsbewegung. Einfach in allen Belangen zu wenig. Ich bin jetzt einfach mal optimistisch und sage, das war nur ein Testspiel, aber so eine Leistung sollte in der Bundesliga zwingend vermieden werden, denn sonst hagelt es Gegentore. Der Spieler, der am meisten auffiel, war wieder einmal Dompe. Er ist einfach dieser Ausnahmespieler und wird höchstwahrscheinlich auch derjenige sein, der in der Bundesliga den meisten Impact hat.
Wie fassen wir das Wochenende also zusammen:
Der HSV gewinnt beide Testspiele, das ist erstmal positiv. Jedoch hat man in 2 Spielen lediglich eine so richtig überzeugende Halbzeit gespielt. Es wurde viel durchrotiert und das Teambuilding stand im Fokus. Polzin sagte später, dass es in diesen beiden Spielen erstmal darum ging, dass die Jungs wieder auf dem Platz stehen. Taktische Maßnahmen standen nicht wirklich im Vordergrund. Und so sollte man das m. M. n. auch einordnen. Sowohl positiv als auch negativ. Elsdorf war ein klarer Sieg, aber der Gegner spielt halt auch nur Bezirksliga. Oldenburg war ein schwaches Spiel, aber es war halt auch erst der Start der Vorbereitung.
Das Trainerteam hat jetzt seine ersten Eindrücke aller Spieler sammeln können. Nun gilt es, diese zu analysieren und gegebenenfalls nachzubessern.
Ich persönlich gehe davon aus, dass noch 7–8 Spieler zum Kader dazustoßen.
Dringend muss rechts hinten nachgebessert werden, das war letztes Jahr schon nicht gut und die Testspiele zeigten da m. M. n. auch wenig Fortschritte. Zudem bedarf es unbedingt eines Spielmachers auf der 8. Auch das ist ein Eindruck, den ich mitnehme. Der HSV hat keinen im Zentrum, der den Ball nach vorne treibt und mit ihm unvorhersehbare Dinge tut.
Philippe und Torunarigha hingegen sind zwei sehr gute Verstärkungen. Philippe bringt den nötigen Zug zum Tor und Torunarigha arbeitet hinten alles sauber weg. Dabei hat er noch die gewisse Ruhe am Ball. Soumahoro ist definitiv einer, der um den Stammplatz auf der 6 kämpfen kann. Sollte er das machen, kann man eventuell überlegen, Elfadli auf lange Zeit gesehen in der IV neben Torunarigha spielen zu lassen.
Das sind aber alles nur meine Eindrücke. Wie seht ihr das Ganze? Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare.
Das war es jetzt auch erstmal. Ich wünsche euch einen schönen Wochenstart. Wir hören uns!
Euer Tom
Anbei noch zwei Updates:
Wechselgerücht Nummer eins:
Dass Yussuf Poulsen von RB Leipzig ein guter Stürmer ist, ist bekannt. Und selbst wenn es für RB nicht mehr reichen sollte, wäre er für den HSV allemal eine Verstärkung. Berichten der Kollegen zufolge hat Poulsen mit den Verantwortlichen des HSV bereits Gespräche über einen Wechsel in die Hansestadt geführt. Demnach locke der Bundesliga-Rückkehrer den Dänen „mit dem Flair einer Weltstadt, einem Club mit Aufbruchstimmung und einem Stammplatz im Team von Cheftrainer Merlin Polzin“, berichtete die „Leipziger Volkszeitung“.
Bei einem Wechsel wäre der 31-Jährige auch deutlich näher an seiner Heimat. Dem Bericht nach wollen alle drei Parteien den Transfer, doch finanzielle Fragen seien noch zu klären. Das „Hamburger Abendblatt“ berichtete, dass Poulsen bereit sei, deutliche Abstriche bei seinem Gehalt zu machen. Aber von 7 Mio Jahresgage auf weniger als 2 Millionen pro Saison? Schwer vorstellbar… Selbst wenn sich alle drei Seiten ein geschicktes Konstrukt aus Abfindung, Laufzeit und Jahresgehalt ausdenken – der HSV würde seinen Weg von maximal 1,8 Millionen pro Jahr nicht halten. Ob es das wert ist?
Wechselgerücht Nummer 2:
Der HSV und Werder Bremen gehören nach Medienberichten zu den Interessenten für den zweimaligen deutschen Fußball-Nationalspieler Armel Bella-Kotchap. Der 23 Jahre alte Innenverteidiger steht noch bis 2026 beim englischen Zweitligisten FC Southampton unter Vertrag. Bella-Kotchap ist so etwas wie der große Pechvogel der vergangenen Transferfenster. 2023 war sogar der FC Bayern München an dem Abwehrspieler interessiert. 2024 platzte in letzter Sekunde ein Wechsel zu 1899 Hoffenheim. Seit seinem Wechsel vom VfL Bochum nach England im Jahr 2022 stieg er zudem zweimal mit Southampton aus der Premier League ab. In der vergangenen Saison bestritt er nur vier Ligaspiele.
Von dem Interesse des HSV berichtete zuerst das Hamburger Abendblatt. Bella-Kotchap spielte unter dem HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz in der deutschen U21-Nationalmannschaft und absolvierte im Herbst 2022 auch zwei A-Länderspiele. Danach gehörte er bei der Weltmeisterschaft in Katar zum deutschen Kader, ohne bei dieser Winter-WM zum Einsatz zu kommen.
Davie Selke ist noch immer sehr präsent. Fast täglich ködern die Boulevardmedien mit der Zeite „Entscheidung bei Selke gefallen“ – und schreiben im Text dann wieder alles im Konjunktiv. Auch heute heißt es „HSV: Torjäger-Poker vor Abschluss! Selke-Entscheidung gefallen“. Im Text dann allerdings wieder nur Begriffe wie wahrscheinlich, voraussichtlich, und: siehts o aus, dass…“. Dabei muss doch jedem bereits seit Wochen klar sein, dass Selkes Verbleib dem HSV weniger helfen, denn schaden würde. Denn der HSV darf sich nicht treiben lassen. Nicht die Spieler machen die Preise, sondern ausschließlich der HSV. Nur, wenn das nach außen in aller Konsequenz gelebt wird, besteht überhaupt die Möglichkeit, dauerhaft ein vernünftiges Gehaltsgefüge hinzubekommen.
Sportlich hat man mit Rayan Philippe aus meiner Sicht eine Verbesserung geschafft, weil man mehr Variabilität bekommt. Glatzel und Selke sind in ihrer Spielweise sehr ähnlich, mit Vorteilen Glatzel, wie ich finde. Philippe bringt mit seiner Wucht und seinem Tempo, dazu als Linksfuß noch eine ganz andere Qualität mit ein, die dem HSV helfen wird. Zumal Philippe weiß, wie es sich anfühlt und wie man es löst, wenn man als Stürmer nicht permanent gefüttert wird, sondern sich sehr viel selbst erarbeiten muss.
Bei Transfers verkündet der HSV einen Plan – der Anfang einer echten DNA?
Dass man insgesamt auf Tempo, Lauf- und Zweikampfstärke setzen will, finde ich absolut richtig. Es wirkt ein wenig so, als sei der HSV dabei, sich eine echte DANN zu erarbeiten. Dass ich das bewusst im Konjunktiv schreibe, liegt schlichtweg an der Tatsache, dass das schon häufiger gesagt – aber sehr selten umgesetzt wurde. Ebenso wie in allen anderen Bereichen. Denn wer auch immer sich über den HSV unterhält, dem fallen zuallererst die Fans ein. An zweiter Stelle: die Fans. Und so weiter. Dabei hatte man vor vielen Jahren mal ein teures Leitbild in Auftrag gegeben, dass dem HSV eben diesen Wiedererkennungswert verleihen sollte. Inzwischen findet man dieses Leitbild allerdings nur noch mit viel Suchen auf der Website…
Und dann kommt das neue Heimtrikot, bzw. die ganze Geschichte drumherum umme Ecke. Und zwar alle saustark inszeniert, aber schaut selbst:
Die Kernbotschaften: Das HSV-Heimtrikot 2025/26 ist Ausdruck der Rückbesinnung auf die eigene Identität. Durch den Rückgriff auf das legendäre Design von 1994/95, das Einbinden ehemaliger Helden und den bewussten Verzicht auf reißerische Inszenierung vermittelt das Video eine zentralen Botschaften:
Tradition ist kein Selbstzweck, sondern Verpflichtung.
Wir ehren unsere Vergangenheit, um unsere Zukunft zu gestalten.
Dieses Trikot steht für Zusammenhalt, Stolz und die Rückkehr zu echter HSV-Mentalität.
Die Frage ist nur: Ist das alles nur Werbung, oder will sich der HSV diesmal wirklich daran halten? Letzteres würde mir nicht nur sehr gefallen, es wäre mir sogar ein Bedürfnis! Schon sehr lange fordere ich hier die Einbindung von großen Persönlichkeiten. Und das nicht aus Prinzip, sondern nach deren Befähigungen. Das wiederum wurde gerade in den letzten Wochen beim HSV nicht gelebt, bzw. sogar abgeschafft. Stichwort Magath, wobei sich das noch erklären lässt. Anders sehe ich das bei einer Persönlichkeit wir Horst Hrubesch, die nicht auf ein Amt als Präsident aus war, sondern im Nachwuchs eine wichtige Rolle spielte. ihn hatte man in den eigenen Reihen – und ihn hätte der HSV halten MÜSSEN! Vielleicht in anderer Funktion – aber als Botschafter für besondere Bescheidenheit, Treue, Sympathie, Integration, Diversität und noch sehr viele sehr positive Eigenschaften mehr gibt es keinen besseren HSV-Botschafter als Hrubesch. Fahrlässig, ihn ziehen zu lassen in einer Phase, in der man sich mit Traditionsbewusstsein schmücken will.
Der HSV unterhält ein angeschlagenes Verhältnis zu seinen Ex-Größen
Vorweg – und das ist mir wichtig: Es darf auch hierbei keine Rolle spielen, dass sich Horst Hrubesch und Stefan Kuntz inhaltlich nicht einig waren. Diskussionen, unterschiedliche Meinungen und Kontroversen sind der Motor von Entwicklung. Und diese ist für einen Klub wie den HSV unverzichtbar. Es geht hier nicht um persönliche Vorlieben oder sportpolitische Linien. Entscheidend ist: Der HSV braucht in der Führung des Vereins eine starke, verankerte Instanz für das, was den Klub im Kern ausmacht: seine Tradition, seine Werte, sein Selbstverständnis. Jemanden, der dieses Fundament nicht nur bewahrt, sondern lebt und sichtbar hält. Und damit ist in diesem Fall ausdrücklich nicht das operative Geschäft im Profifußball gemeint.
Horst Hrubesch wäre dafür wie gemacht. Vielleicht gibt es sogar noch bessere Ideen – mir fällt aber keiner ein. Umso trauriger ist es, dass der HSV an dieser entscheidenden Stelle immer wieder bei null beginnt. Denn genau das wird wieder passieren, wenn Kuntz, Costa, Polzin und wie sie alle heißen irgendwann Geschichte sind. Dann beginnt der Prozess erneut – mit neuen Gesichtern, neuen Versprechungen, aber ohne gewachsene Kontinuität. Wie schnell Vorsätze, Werte und Leitbilder in Vergessenheit geraten, zeigt doch schon das Beispiel des aktuellen Leitbilds, das irgendwann einmal für einen sechsstelligen Betrag teuer erstellt wurde und heute irgendwo auf Unterseite X der Vereins-Website verstaubt.
Dabei wäre der Zeitpunkt ideal, um genau das zu ändern. Der HSV steckt in einer Phase, die extrem viel Positives mit sich bringt. Die Fans haben mit ihrem Commitment zum HSV in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt in Sachen Zusammenhalt und Loyalität. Bundesweit wurde dies mit Bewunderung zur Kenntnis genommen und hat dem HSV nach vielen Jahrzehnten endlich mal wieder ein sympathisches Äußeres verliehen.
Parallel hat dieser Wiederaufstieg unfassbare Emotionen freigesetzt, die Entschuldung hat den Klub finanziell erstmals seit Langem wieder in Schlagdistanz zu erfolgreichen Teams gebracht und die Stimmung im Umfeld ist so gut wie lange nicht mehr. Mit anderen Worten: Die Voraussetzungen für einen echten Neustart sind selten so günstig gewesen wie jetzt.
Polzin und seine Hamburger Jungs sind eine große Chance
Die letzten fünfzehn Jahre waren hart und von politischen Machtspielen und sportlichen Enttäuschungen geprägt. Aber gerade deshalb muss jetzt aktiv daran gearbeitet werden, dass sich wirklich etwas ändert. Trainer Merlin Polzin hat mit dem frühesten Saisonauftakt der Liga ein erstes, kleines Zeichen gesetzt und aufgezeigt, wo man steht: Der HSV ist (noch) kein etablierter Erstligist, sondern ein Aufsteiger, der sich über Fleiß, Kreativität und vor allem Geschlossenheit definieren muss. Kurzum: Der HSV muss fleißiger, findiger und besser sein als die Konkurrenz, wenn er sich dauerhaft oben halten will.
Doch das betrifft nicht nur den Platz. Neben gutem Spieler-Personal braucht es ein stimmiges Umfeld. Denn Stimmung allein – das hat die Vergangenheit gezeigt – trägt nicht, wenn es sportlich einmal richtig schwierig wird. Und diesmal reden wir nicht über viele, aber letztlich zu wenige Siege, sondern über schwierige Spiele, in denen man häufiger auch als Verlierer vom Platz gehen wird. Was der HSV jetzt braucht, ist eine Kultur, die auch dann Bestand hat, wenn der Erfolg ausbleibt. Eine Haltung, ein Leitbild, das sichtbar gelebt wird. Dafür ist Polzin als Hamburger Jung mit seinem Team aus weiteren Hamburger Jungs wie Loïc Favé und Richard Krohn ein Glücksfall. Aber: Fußball ist kein Wunschkonzert, sondern ein knallhartes Geschäft. Deshalb müssen auch Kuntz und Costa ihre Hausaufgaben machen. Hier ob der deutlichsten Erkenntnisse aus der Vorsaison ernsthaft darüber nachdenken, ohne gelernten Rechtsverteidiger in die Saison zu gehen, ist für mich unverständlich. Aber das ist ein anderes Thema…
Denn diesmal geht es mir um eine Kultur, die es verhindert, dass sich künftig einzelne machtgeile Typen beim HSV aufspielen! Die kann und darf sich der HSV nicht mehr erlauben. Denn der HSV kann und sollte nie mehr mit Geld um sich werfen. Er braucht andere, deutlich wertvollere und nachhaltigere Stärken: Charakter, Teamgeist, Identifikation. Polzin hat das zuletzt vorgelebt. Aber damit es trägt, muss auch das Umfeld passen. Der Verein muss seine Kultur gerade in dieser Phase maximal aktiv leben und nach außen tragen. Er muss Identifikation schaffen.
Vereinsikone Horst Hrubesch darf nicht von der Angel gelassen werden!
Dass man Felix Magath nicht zur Wahl zugelassen hat, ist das eine. Dass man es aber nicht schafft, große Namen wie eben jenen Magath, Hrubesch oder andere HSV-Legenden langfristig mit ihrer Expertise an den HSV zu binden, ist das andere. Es ist unbegreiflich, wie der HSV es immer wieder schafft, seine eigenen Aushängeschilder zu verlieren, obgleich es weder Magath noch Hrubesch um den Euro gehen wird, den sie mit einer bestimmten Position beim HSV verdienen würden.
Nein, die Antwort liegt auf der Hand und ich bleibe dabei: Horst Hrubesch wäre aus meiner Sicht die ideale Besetzung für eine solche Rolle. Er genießt über alle Vereinsgrenzen hinweg Respekt, steht für Bodenständigkeit, Ehrlichkeit, Klarheit und Erfolg – und er lebt die HSV-Werte wie kaum ein Zweiter. Wenn jemand diesen Verein emotional zusammenhalten kann, dann er. Vielleicht ist das sogar die deutlich geeignetere Rolle als eine operative, strategisch ausgerichtete Aufgabe im Nachwuchs…?!
Dass das HSV-Mitglied Heiko Habedank bei der Mitgliederversammlung seinen Antrag für ein neues Leitbild zurückgezogen hat, ist schade, aber angesichts von zehn Stunden Hitze im Stadion war es nachvollziehbar. Der Moment für eine derart trockene Diskussion war nicht gegeben. Trotzdem: Sein Ansinnen war ein wichtiger Anstoß.
Worum es mir geht: Der HSV braucht endlich mehr als nur das Bekenntnis zur HSV-Kultur. Er braucht einen Kulturbeauftragten. Bei allem Respekt vor der sympathischen Figur, die Kuntz abgibt: Der HSV braucht dabei noch mehr das nötige Pathos, eine Gallionsfigur für jung und alt. Dass könnte Kuntz in vielen Jahren nach vielen tolle Erlebnissen beim HSV mal werden – das ist er aber Natur seiner Vergangenheit noch nicht. Der HSV braucht eine Person, an der sich andere orientieren können – mit Haltung, Klarheit und echtem HSV-Herz. Horst Hrubesch beispielsweise.
Nie war der Zeitpunkt besser als heute…!
Was ich meine: Der HSV muss es endlich schaffen, die Menschen, die früher für ihn da waren, die heute für ihn da sind und die, die morgen für ihn da sein wollen, emotional zu binden. Auch über Retro-Trikots und derart geile Kampagnen! Aber eben zwingend auch über gelebte Haltung zu seinen ehemaligen Größen, zu seinen Spielern und Spielerinnen sowie zu allen Mitgliedern. Der HSV muss seine Vereinskultur klar umreißen – UND SIE DANN AUCH LEBEN!
Die Chance hierauf war nie größer – jetzt wäre die perfekte Zeit dafür!
Auch Tom hat sich zu dem neuen Heimtrikot und seine Story sehr spannende Gedanken gemacht:
Tradition und Geschichte: Das neue Trikot ist erstligareif – und sehr teuer!
Moin zusammen, ich kann euch heute leider nicht vom Training berichten, jedoch möchte ich hier kurz meine Meinung zum neuen Heimtrikot und die Kampagne, die hinter der Vermarktung steht, mit euch teilen. Das Ganze ist natürlich nur meine Meinung und Interpretation, jeder hat da seinen subjektiven Blick drauf.
Wer den Blog gestern gelesen hat, weiß, dass ich heute eine Präsentationsprüfung hatte. (Habe übrigens bestanden). Wie es der Zufall so wollte, halte ich meine Prüfung über das potenzielle neue Auswärtstrikot des HSV genau an dem Tag, an dem der HSV sein Heimtrikot vorstellt. Mein Slogan lautete „Zurück zu altem Glanz“ und ich finde, da lassen sich einige Parallelen zur echten HSV-Trikotkampagne ziehen.
Der Slogan des HSV-Trikots lautet „Tradition und Geschichte“ und ich sage es hier gleich einmal direkt. Ich finde die Kampagne und das Trikot richtig geil! Doch hinter dem Slogan steckt m.M.n. mehr als nur die Vereinsgeschichte. Mit den Worten „Wir sind das, was das Gestern aus uns macht“ lässt man bewusst alte HSV-Spieler und Legenden in den Vordergrund rücken, allerdings mit einer wohltuenden Demut. Denn klar steht der HSV für Erfolge und Tradition, aber das Trikot definiert viel mehr den Weg, der vor dem HSV liegt. Man ist sich der Tradition und der alten Erfolge bewusst, aber stellt diese mehr als Wegleiter dar. Die Erfolge und die „Abgehobenheit“ der letzten Jahre rücken in den Hintergrund. Im Vordergrund stehen vor allem die Werte, für die der HSV stehen möchte. Zusammenhalt, offen für alle Kulturen, Rückhalt.
Dabei erinnert das Trikot an die Saison 1994/95. Klar, eine bessere Zeit als aktuell, aber eben auch kein Trikot aus einer Meistersaison. (Der HSV wurde 1994/95 13.) Ein Trikot, das an die alten Zeiten erinnert, aber auch zeigt: Wir müssen Demut zeigen und für unsere Werte einstehen.
Ich weiß, einige wollen, dass so was nicht mit dem Fußball verbunden wird, aber der HSV ist ein Sportverein mit über 120.000 Mitgliedern und ist so in der Gesellschaft verankert, dass man nicht darum herumkommt, Werte zu definieren und für diese einzustehen. Und genau das ist m.M.n. der richtige Weg. Werte definieren sowie sich zurück- und dabei hocharbeiten. Eben zurück zu altem Glanz.
Das neue Trikot definiert meiner Interpretation nach einen Startschuss auf einem neuen Weg. Ein Weg, der die hart erarbeitete Geschichte als Ansporn nimmt, den Verein wieder dahin zu bringen, wo er früher einmal war. Ein Weg, der von Arbeit, Zusammenhalt und Werten definiert ist und ein gewisses Maß an Demut beinhaltet. Und: Was die Veröffentlichung angeht, muss ich sagen: Geil gemacht.
Zum Verständnis: Das Trikot wurde vor ca. drei Tagen von einem anonymen Account geleakt, welcher in seinem Post meinte, er kenne jemanden in einer Druckerei, der das Trikot schon gesehen habe. Anbei wurde ein Foto vom Trikot gehängt. Der Post wurde mit dem Buchstaben m beendet. Nun haben wir gestern erfahren, dass dieser Account vom HSV extra für dieses Trikot erstellt wurde und „m“ für Merlin steht. m.M.n. eine sehr gelungene Aktion, die sich in den Absatzzahlen widerspiegelt. Laut Mopo hat der HSV zum aktuellen Zeitpunkt ca. 7000 Trikots verkauft. Das sind dann ca. 700 000 Euro Umsatz, denn da kommen wir zum Punkt: Das Trikot kostet 100€!
Ja, der HSV spielt wieder Bundesliga. Und ja, so funktioniert die Wirtschaft – aber fanfreundlich ist das nicht. Vor allem wenn man für das Supportersclub-Badge noch einmal 5€ draufzahlen muss. Ein Logo, was die Treue zum Verein noch einmal unterstreicht, kostet bei 10-€-Aufpreis zum letzten Trikot noch einmal 5€? Das halte ich für unangemessen. Ich persönlich hätte den Aufpreis von 10€ akzeptiert, sofern das Supporters-Badge als Mitglied kostenlos gewesen wäre. So sehe ich hier einen Clinch zwischen definiertem Wert und dessen Auslegung. Denn der HSV will für Fannähe und Zusammenhalt stehen. So ein Preis ist m. M. n. aber alles andere als fan-nah.
Fazit: Das Trikot und seine Kampagne sind passend gewählt und definieren den Weg der Zukunft. Ein Weg, der von harter Arbeit und Werten definiert wird. Allerdings widerspricht der Preis einigen Werten, für die der HSV stehen möchte.
Was sagt ihr zum Trikot? Und vor allem: Was haltet ihr vom Preis? Schreibt all das gerne in die Kommentare! Wir hören uns am Wochenende nach den Testspielen
Nicolai – ob seiner Spielweise schon in Kiel liebevoll Rambo genannt – Remberg ist seit dem 01.07. offiziell Teil des HSV-Kaders. Heute hat er sich in einer Medienrunde vorgestellt. Ein perfekter Zeitpunkt, um mit Euch meine Gedanken zu Rambo im Blog zu teilen.
Die Key-Fakten ganz zu Anfang: Nicolai Remberg ist 25 Jahre alt, 188 cm groß und kommt ursprünglich aus Rheine. Rambo ist Rechtsfuß und hat laut Transfermarkt.de einen Marktwert von 3 Millionen Euro. Anders als viele Profis hat Rambo dabei kein NLZ besucht. Er wechselte 2018 in die Jugend von Preußen Münster, über die er zu den Profis in der 3. Liga und anschließend zu Holstein Kiel kam. Mit den Kielern stieg Remberg 2024 auf und spielte letztes Jahr 32 der 34 möglichen Bundesliga-Spiele. Die anderen beiden verpasste er wegen Gelbsperren. Mit Kiel belegte er letztes Jahr den 17. Platz. In seinem ersten Bundesliga-Jahr kam Rambo auf knapp 2400 Spielminuten. Sein 1. Bundesliga-Tor konnte er noch nicht erzielen, aber das hat er sich nur für den HSV aufgespart! Eine Vorlage konnte er indes schon beisteuern. Remberg sammelte letztes Jahr 11 gelbe Karten. Die Passquote lag bei 78 %, in Zweikämpfen konnte er sich bei 55 % durchsetzen.
Nachdem wir mit den Fakten durch sind, kommen wir nun zum Wesentlichen: Zu den ersten Eindrücken des 25-Jährigen, denn die sind durchweg gut. Zumindest, wenn man mit ihm persönlich spricht. Auf dem Platz macht er seinem Namen nämlich alle Ehre. Wer die letzten beiden Tage beim Training war, dem müsste aufgefallen sein, dass Rembergs Stärken vor allem in der Defensive liegen. Ich würde ihn zum aktuellen Zeitpunkt genauso betiteln wie er sich selbst sieht: „Ein Abräumer“.
Gleich zu Beginn stellt er klar: „Ihr könnt mich alle Rambo nennen.“ Diesen Spitznamen erhielt er bereits in der U16 bei Eintracht Rheine von seinem damaligen Trainer Steffen Molitor – ein Name, der seinen kompromisslosen Spielstil bestens beschreibt. Dass er sich damit im Team schon durchgesetzt hat, zeigte sich schnell: Bereits beim zweiten Training riefen ihn alle Mitspieler „Rambo“. Nur seine Freundin und seine Großeltern nennen ihn noch „Nico“.
Remberg wird zum Rammbock vor der eigenen Abwehr
Allerdings wird er seine Rolle beim HSV wohl etwas offensiver interpretieren müssen. Denn während er bei Holstein Kiel im 3-4-2-1-System den Sechser spielte, wird er, sofern Polzin sein Grundsystem des 4-3-3 nicht ändert, als Achter spielen, der noch einen Sechser hinter sich hat. Gelegentlich wird er beim HSV auch auf der Doppel-Sechs als Rammbock vor der Abwehr spielen.
Bei der heutigen Spielform spielte er als beispielsweise als Achter vor Meffert. Dabei fiel auf, dass Remberg im Zentrum häufig sortierte. Er bot sich in den Räumen an, ließ sich dort aber nicht in die Abwehrkette fallen. Auffällig war seine Präsenz in den Zweikämpfen. Hohe Aggressivität, der eine oder andere Schubser und immer am Gegner dranbleiben. Ein typischer Fall von „Gegen den willst du nicht spielen“.
Offensiv hatte er seine Ansätze, wobei hier allerdings auffiel, dass das Spiel mehr über die anderen lief. Rambo ist von seinen spielerischen Qualitäten dennoch überzeugt: „Ich kann auch was spielerisch. Das geht bei dem Namen Rambo immer etwas unter.“ Später erwähnte der Ex-Kieler, dass er sich auch als „Box-to-Box-Spieler“ sieht. Also quasi genau auf der Position, die auf der Doppel-Acht neben dem Spielmacher gesucht wird. Ob und wie gut er in diese Rolle reinpasst, werden wir in der Vorbereitung und beim Saisonstart sehen. Abhängig ist diese Position m. M. n. aber auch vom Gegenpart auf der 8. Hier ist der HSV ja noch immer auf der Suche. Falls ihr jemanden habt, der euch einfällt, schreibt es doch gerne mal in die Kommentare!
Ronaldo als Vorbild: „Der ständige Drang zum Arbeiten steckt in mir drin“
Rembergs Weg in den Profifußball ist alles andere als typisch. Noch vor fünf Jahren spielte er in der Oberliga bei Preußen Münster II. Ein Nachwuchsleistungszentrum hat er nie durchlaufen, eine Einladung in eine U-Nationalmannschaft blieb aus. In seiner Jugend konnte er sich sogar häufig keine Fahrkarten zum Training leisten und wurde mehrfach beim Schwarzfahren erwischt. Seine Entwicklung erinnert an die von Daniel Elfadli, seinem neuen Kollegen beim HSV, der ebenfalls aus der Oberliga den Sprung in die Bundesliga geschafft hat. „Ich habe mir alles hart erarbeitet. Der ständige Drang zum Arbeiten steckt in mir drin“, sagt Remberg. Sein Vorbild ist Cristiano Ronaldo – nicht fußballerisch, sondern wegen dessen Professionalität und Trainingsfleiß. Diese Haltung ist auch bei Remberg spürbar, der trotz seiner intensiven Spielweise selten verletzt ist.
Sein Bundesliga-Debüt für den HSV könnte direkt emotional werden: Am ersten Spieltag geht es zu Borussia Mönchengladbach – ausgerechnet dem Verein, den Rembergs Vater und er selbst in seiner Kindheit unterstützt haben. Sein Opa hingegen ist HSV-Fan und wird das Spiel erstmals live miterleben – bisher war ihm die Reise nach Kiel zu weit. Als Remberg seinem Großvater vom bevorstehenden Wechsel nach Hamburg erzählte, wollte dieser es zunächst nicht glauben. Nun ist die Freude in der Familie groß.
Remberg will seine kurze, intensive Erstligaerfahrung positiv nutzen
Das Wichtigste in der Bundesliga ist laut Rambo „der Zusammenhalt“. Hier kann er als Charakter sicherlich eine gute Rolle spielen. Mit dem Abstiegskampf im letzten Jahr hat er vor allem mental einigen jungen Spielern etwas Erfahrung voraus. Hoffen wir mal, dass Remberg diese Erfahrung an den Rest der Mannschaft weitergeben kann. Bedenken hierbei habe ich nicht. Dass der Abstieg ein negatives Ereignis war – logisch! Aber auf mich machte Rambo den Eindruck, dass er damit sehr gut umzugehen weiß. Er scheint hart im Nehmen und Profi genug, um die wichtigen Lehren zu ziehen und korrekt in sein Spiel einfließen zu lassen. Bis jetzt macht er auf jeden Fall einen sehr guten Eindruck. Remberg: „Man braucht in der Bundesliga Spieler, die dagegenhalten können. Dafür bin ich da.“
Ob sich das bestätigt, werden wir mit der Zeit sehen. Schon am Wochenende in den ersten Tests werden wir wieder das eine oder andere Indiz geliefert bekommen – und ich werde Euch davon berichten! Bis dahin sollten wir ihn genau so unterstützen, wie es jeder Spieler verdient hat, der sich einleben muss. Jemanden schon schlechtzureden, bevor man überhaupt etwas von ihm gesehen hat, sollte beim HSV weiterhin der Vergangenheit angehören.
Fun Fact aus dem Abendblatt vom Kollegen Jacobs: Auf dem Weg zu seinem Wechsel nach Kiel im Sommer 2023 besuchte er ein HSV-Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig im Volksparkstadion. „Da habe ich schon gedacht, dass es unglaublich hier ist. Die Strahlkraft des HSV ist enorm.“ Ein Jahr später kehrte er mit Holstein Kiel zurück, gewann mit 1:0 und machte damit den Aufstieg perfekt. Jetzt ist Kiel wieder Zweitligist – und Remberg bleibt erstklassig. Sein erstes Bundesliga-Tor hat er sich für den HSV aufgehoben. Und wann wäre ein besserer Zeitpunkt als am ersten Spieltag bei seinem Herzensklub aus der Jugend? „Das wäre was“, sagt Remberg mit einem Lächeln. Es wäre ein passendes neues Kapitel in einer besonderen Fußballerkarriere.
Was ist eure Meinung zu unserem Neuen aus Kiel? Und wer wäre aus Eurer Sicht der perfekte Gegenpart? Schreibt dies alles gerne in die Kommentare und lasst uns diskutieren.
Und dann noch ein Satz in eigener Sache: Morgen habe ich eine wichtige Prüfung an der Uni und werde leider nicht berichten können. Aber am Wochenende bin ich wieder für Euch da! Bis dahin wünsche ich Eich eine schöne Restwoche!
Euer Tom
P.S.: Nicolas Oliveira wechselt ablösefrei zum Drittligisten Jahn Regensburg. Der 21-Jährige erhält beim Zweitliga-Absteiger einen Vertrag bis 2027. Der Außenverteidiger war schon am Mittwoch beim Trainingsauftakt des Bundesliga-Aufsteigers HSV nicht mehr dabei. Der frühere deutsche U20-Nationalspieler kam 2018 zum Hamburger SV und durchlief von der U15 an alle Jugend-Mannschaften. Sein Zweitliga-Debüt gab der in Oviedo geborene Oliveira beim 5:3 gegen Schalke 04 im Juli 2023. Insgesamt spielte er fünfmal für den HSV in der 2. Liga. Vorwiegend kam er bei der U21 zum Einsatz. In den Plänen von Cheftrainer Merlin Polzin für die erste Saison nach dem Bundesliga-Aufstieg spielte er keine Rolle.