HSV gegen den FC St. Pauli: Endlich wieder ein Stadtderby – diesmal im Oberhaus!

HSV gegen den FC St. Pauli: Endlich wieder ein Stadtderby – diesmal im Oberhaus!

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich freue mich unfassbar auf dieses erste Stadtderby in der Bundesliga seit 2011. Der HSV gegen den FC St. Pauli – das sind ohnehin immer besondere Spiele. Aber diesmal ist es vielleicht sogar noch ein Stück weit besonderer. Auch deswegen haben Tom UND ich heute jeweils einen kleinen Blog geschrieben, den wir hier zusammen posten. Aber lest selbst:

Für mich ist es so wichtig, weil dieses Spiel dem HSV doppelt und dreifach Aufschub geben könnte. Ein Sieg gegen den Stadtrivalen wird in dieser Stadt gefeiert wie kaum etwas anderes. Klar: Wenn ich die Wahl hätte zwischen Derby-Sieg und garantiertem Klassenerhalt, würde ich immer den sicheren Ligaverbleib nehmen – auch wenn das vielleicht nicht populär ist. Aber natürlich wünsche ich mir beides: den Klassenerhalt und Siege in den Derbys.

Der HSV braucht Geduld. Morgen gegen St. Pauli – aber auch danach

Morgen im Volksparkstadion geht es neben Prestige und Punkten vor allem darum, das erstmals in Gladbach gezeigte, stabile Defensivverhalten zu bestätigen. Mario Vuskovic’s Bruder Luka, der heute seinen Medizincheck absolviert hat, wird wohl noch nicht im Kader stehen – es wäre zumindest eine Überraschung. Und ehrlich gesagt wäre es auch nicht fair, die Last der Verantwortung schon jetzt auf einen 18-Jährigen zu schieben. Er soll hier in Ruhe ankommen, sich weiterentwickeln und dann mit seinen Qualitäten die Abwehr verstärken. Dass er ein sehr talentierter Spieler ist, ist das Eine. das andere ist, ohm auch den Weg zu bereiten, sich hier sportlich einzufinden. Und für den Moment sehe ich eher Spieler wie Daniel Elfhatli in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen. Auch wenn es schade ist, dass er dadurch nicht im defensiven Mittelfeld auftaucht, wo ich ihn persönlich lieber sehen würde. In Gladbach hat er mir mit Übersicht, Kommunikation und klaren Aktionen jedenfalls sehr gut gefallen.

Und auch wenn die Vorfreude riesig ist: Man darf nicht vergessen, dass St. Pauli dem HSV ein Jahr Bundesliga-Erfahrung voraus hat. Mit dem Heimvorteil im Rücken stehen die Chancen zwar nicht schlecht, aber fußballerisch wirken die Kiezkicker aktuell einen Tick gefestigter. Sie haben sich über die Defensive Stabilität erarbeitet und das Team Schritt für Schritt weiterentwickelt – genau so, wie es auch unser Weg sein sollte. Beim HSV ist die Transferphase noch nicht vorbei, und neben Luka Vuskovic soll auch noch ein offensiver Mittelfeldspieler kommen. Sogar ein Kontakt zu Manchester City wurde zuletzt kolportiert, Stichwort Issa Kaboré. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn wir defensiv noch nachlegen und gleichzeitig im Kreativzentrum Verstärkung bekommen. Denn je weniger wir nach vorne entwickeln, desto mehr Druck landet hinten.

Polzin hofft auf die Defensive – und kann wieder auf seine erste Sturmreihe setzen

Dass die Defensive in Gladbach so stabil stand, war ein positives Signal. Aber um ehrlich zu sein: es beruhigt mich noch nicht für die gesamte Saison. Gegen St. Pauli wird es deshalb wichtig sein, defensiv kompakt zu stehen und gleichzeitig in der Offensive mutig die ersten Minuten zu nutzen – eben so geduldig und konsequent wie in Gladbach. Vielleicht gelingt es, den Gegner früh unter Druck zu setzen und damit gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen.

Personell gibt es ein paar spannende Fragen. Dompé und Philippe könnten wieder Optionen sein – bei Philippe braucht es wohl noch etwas Geduld, ähnlich wie damals in Braunschweig. Im Sturmzentrum dürfte Poulsen nach seinem guten Auftritt zuletzt die Nase vorn haben. Alternativ könnte Polzin wieder Königsdörffer bringen, um mehr Laufstärke und Defensivarbeit auf den Platz zu bekommen.

Fakt ist: Das Spiel morgen ist nicht mit irgendeinem anderen Bundesligaspiel vergleichbar. Hier werden andere Faktoren entscheidend sein – vor allem auch die Fans im Volksparkstadion. Sie haben den HSV schon oft in schwierigen Phasen getragen. Und ich bin sicher: Auch morgen wird die Atmosphäre ein wichtiger Faktor.

Ich jedenfalls freue mich tierisch auf dieses Derby. Euch geht’s hoffentlich genauso. Morgen gibt’s dann mein Blitzfazit und den ausführlichen Blog zum ersten Stadtderby in der Bundesliga seit 2011. Bis dahin – genießt die Vorfreude und lasst uns gemeinsam auf einen richtig geilen Fußballabend mit dem alten und neuen Stadtderby-Sieger HSV hoffen!

Bis morgen!!

Scholle


Vorschau, Aufstellung & Gegneranalyse vor dem Stadtderby

Moin zusammen,

heute wollen wir uns noch einmal mit dem kommenden Gegner beschäftigen. Bevor wir damit starten, muss ich kurz noch einmal etwas bezüglich der Transferperiode sagen. Falls Stefan Kuntz oder Claus Costa das hier sehen sollten: Bitte verkauft unsere Spieler nach England! 90 Millionen für Woltemade sind m. M. n. echt viel. Klar, die Not bei Newcastle auf der Stürmerposition ist groß, aber 90 Millionen finde ich schon echt viel. Da sehen wir wieder, was die Teams in England bereit sind zu zahlen. Also, sollte irgendein Spieler beim HSV noch transferiert werden, bitte nach England.

Der kommende Gegner

So, nun kommen wir aber zum Wesentlichen, und zwar dem Gegner am morgigen Freitag. Es steht das Stadtderby gegen den FC St. Pauli an. Und wenn wir ehrlich sind, waren die Verhältnisse selten so wie jetzt. Denn wenn man sich mal umhört, wird mittlerweile häufig St. Pauli als Favorit für das Spiel genannt. Das hat am Ende nichts mit dem Spiel selber zu tun, aber es zeigt, wie sich die Verhältnisse zwischen dem HSV und St. Pauli gewandelt haben. Sicherlich gibt es keinen klaren Favoriten, aber normalerweise ging der HSV immer als Favorit in das Spiel. Auch in der zweiten Liga. Ausnahme waren die letzten beiden Derbys in der Aufstiegssaison von St. Pauli. Aber selbst da waren die Prognosen m. M. n. nicht so, wie sie jetzt sind.

Aber ehrlicherweise hat St. Pauli in dem Fall ein Argument, da sie nun mal ein Jahr Vorsprung in der Bundesliga haben, als der HSV. Und vor allem haben sie im letzten Jahr gezeigt, wie man verteidigt. St. Pauli hatte die zweitbeste Defensive der Bundesliga.

Lediglich vorne hakte es bei den Kiezkickern. Was ihnen fehlte, war eine klare Sturmspitze. Diese haben sie laut übereinstimmenden Medienberichten jetzt in Kaars von Magdeburg gefunden. Dieser wird morgen höchstwahrscheinlich nicht spielen, aber ich denke, für die Zukunft ist das ein guter Deal. Kaars hat letzte Saison gezeigt, was er vor dem Tor kann, und hat auch dieses Jahr in 3 Spielen schon zweimal getroffen. Sicherlich muss er sich in der Bundesliga beweisen, aber seine Statistiken aus der zweiten Liga sprechen für sich.

Wenn man einigen Quellen aus dem Internet glaubt, wurde der Transfer übrigens von den eigenen Fans geleakt, die den Laptop des Sportvorstandes unversperrt auf der Tribüne vorfanden und die Mail durchforstet haben sollen. Hört sich wirklich skurril an, aber auch Transfermarkt hat bereits darüber berichtet.

Hört sich ehrlicherweise wie ein Bericht über den HSV von 2015 an.

St. Pauli in der Kurzanalyse

Kommen wir aber nun zurück zum FC St. Pauli. Wie bereits erwähnt ist die Defensive der Schlüssel zum Erfolg. Vor allem Hauke Wahl, Eric Smith und Nikola Vasilj halten die Defensive zusammen. Die 3er-Kette bei St. Pauli wird ähnlich wie beim HSV nominell von 2 Flügelverteidigern ergänzt. Rechts spielt nach wie vor Saliakas, links hat man bei Pauli mit Philipp Treu einen guten Außenverteidiger verloren. Verstärken konnte man sich auf der linken Seite mit Luis Oppie von Arminia Bielefeld.

Der FC St. Pauli wird voraussichtlich über Umschaltmomente kommen. Mit Pereira, Lage und Hountondji hat man sich sowohl einen schnellen als auch einen kraftvollen Stürmer für die Sturmzentrale geholt. Beide werden wohl im Doppelsturm starten. Der Spielmacher auf der 10 wird aller Voraussicht nach Daniel Sinani sein.

Da der HSV zu Hause spielt und St. Pauli die größte Stärke in der Defensive hat, kann ich mir gut vorstellen, dass St. Pauli defensiv stabil stehen will, um dann schnell umzuschalten. Das haben sie bereits gegen Borussia Dortmund gemacht und wie man sieht, hat das auch ganz gut funktioniert. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte man viele tiefe Bälle, die zu Torchancen führten.

Hier könnte der HSV ansetzen

Wichtig für den HSV wird wie eigentlich in jedem Spiel die defensive Stabilität.

Man wird aber wahrscheinlich etwas mehr Ballbesitz haben. Das Wichtigste beim HSV wird die Restverteidigung sein. Wenn man im Angriff ist, muss die Defensive so abgesichert sein, dass man bei einem Gegenangriff immer eine Überzahl in der Defensive hat. Das hat in den vergangenen Jahren beim HSV nicht so gut geklappt. Umso wichtiger ist dieses Verhalten aber in der Bundesliga, da die Stürmer dort nun mal qualitativ besser sind als in der zweiten Liga. Ein 1-gegen-1 gegen Heuer Fernandes sollte man als HSV also nicht provozieren.

Ein weiterer Punkt, der wichtig ist, ist die Chancenkreation. Wie gesagt gehe ich davon aus, dass der HSV den Ball des Öfteren in den eigenen Reihen hat. Es muss auf dem Platz einen geben, der den Spielaufbau übernimmt. Einen klaren Spielmacher hat der HSV noch nicht geholt, also muss es ein anderes übernehmen. Zumindest so weit, dass man den Ball auf die Außen bekommt. Da der HSV eben noch keinen klaren Spielmacher hat, wird die Kreativität über die Außen kommen müssen. Ich gehe fest davon aus, dass Dompe starten wird. Auf der anderen Seite wird wahrscheinlich Sahiti spielen. Die beiden können kreativ sein, müssen das aber auch zeigen.

Vor allem Dompe ist einer, der gerne reinflankt. Da er durch den tief stehenden Gegner wahrscheinlich öfter in Flankenposition kommt, würde ich mit einem großen Stürmer starten. Polzin sagte in der Pressekonferenz, dass alle außer Glatzel und Jatta komplett mittrainiert haben. Bezüglich einer Nachfrage zu Dompe sagte Polzin, dass bei Dompe jegliche Spielzeit machbar wäre. Zu Poulsen sagt er nichts Explizites. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass dieser auch am Freitag startet. Auf jeden Fall wäre ein großer Stürmer hilfreich, um die Flanken zu verwerten. Sollten aber beide große Stürmer nicht fit sein, ist Königsdörfer auch einer, der für ein Kopfballtor gut ist. Dennoch denke ich, dass er aufgrund seiner Größen-Nachteile gegenüber der 3er-Kette bei St. Pauli seine Probleme haben könnte. Im Zentrum wird sich Polzin dann sicher die Frage stellen, ob er weiter mit Capaldo und Remberg spielt oder mit Meffert einen Mann reinbringt, der eventuell ein wenig mehr spielerische Qualität mitbringt. Ich denke, defensiv wird sich nichts ändern.

Die 3er-Kette stand solide, Muheim und Gocholeishvili waren auch gut.

Tom

Vuskovic-Deal fast fix: Wie Mario Vuskovic den HSV-Transfer seines Bruders möglich macht

Vuskovic-Deal fast fix: Wie Mario Vuskovic den HSV-Transfer seines Bruders möglich macht

Moin zusammen.

Heute stand das letzte öffentliche Training inklusive der Pressekonferenz vor dem Derby am Wochenende an.

Natürlich schaute man heute gespannt auf den Trainingsplatz, jedoch trainierten die Jungs auf dem hinteren Platz, so dass man nur erahnen konnte, was trainiert wurde.

Viel wichtiger für viele HSV-Fans war allerdings eine Meldung, die mittags durch das Internet trudelte. „Der HSV bekommt von Tottenham grünes Licht bei Vuskovic“, titelte Fabrizio Romano auf Twitter/X.

Eine wichtige Meldung, da die Position des Innenverteidigers damit beim HSV wohl geklärt wäre.

Noch ist der Deal nicht offiziell, aber Vuskovic ist heute zum Medical nach Hamburg unterwegs. Sollte dort nichts schiefgehen, wird Vuskovic nun also zum HSV wechseln. Allerdings ohne Kaufoption, das heißt, Vuskovic wird vorerst lediglich ein Jahr in Hamburg spielen.

Der Name Vuskovic ist ja beim HSV bekannt. Sein Bruder Mario ist beim HSV noch unter Vertrag, darf aber auf Grund einer Doping-Sperre nicht am Spiel- und Trainingsbetrieb teilnehmen.

Die Vorgeschichte mit Bruder Mario

Die ganze Geschichte ist etwas skurril und sicherlich hat da jeder sein eigenes Bild von. Beim HSV ist man sich aber sicher, dass Mario Vuskovic unschuldig ist.

Ich bin kein Fachanalyst, habe mich mit dem Thema aber mal ein wenig auseinandergesetzt. Was ich jetzt dazu schreibe, ist nur das, was ich verstanden habe. Wenn ihr euch da genau mit auskennt, berichtigt mich gerne in den Kommentaren. Mario Vuskovic soll EPO eingenommen haben. EPO erhöht die Anzahl der roten Blutkörperchen und damit wird die Ausdauerfähigkeit gesteigert. Allerdings wird EPO auch im eigenen Körper produziert. Und da kommen wir zum Problem. Um zu schauen, ob jemand nun EPO zu sich genommen hat, wird das getestete Blutbild zwischen zwei andere Blutbilder gelegt. Das eine zeigt ein Blutbild, welches klar positiv ist, und das andere ein Blutbild, welches klar negativ ist. Anhand der beiden Bilder wird das dritte Bild in diesem Fall von Vuskovic interpretiert. Das heißt, man kann gar nicht 100 % sagen, ob der Sportler EPO genommen hat oder nicht. Vuskovic selber hat sich einem Lügendetektortest unterzogen und auch sein Hautbild auf Einstichlöcher untersuchen lassen. Beide Ergebnisse geben keine Anhaltspunkte, dass Vuskovic gedopt haben könnte. Zudem soll es Fehler beim Verfahren und bei der Vorabbesprechung während des Doping-Tests gegeben haben.

Wie gesagt, ich bin, was Blutbilder angeht, kein Fachmann, habe mich aber mal erkundigt und mir ein paar fachmedizinische Berichte durchgelesen.

Ich selber denke, dass Vuskovic nicht gedopt hat, aber so richtig ist der Fall ja noch nicht aufgedeckt worden.

Vuskovic wird allerdings höchstwahrscheinlich noch bis November 2026 gesperrt bleiben.

HSV-Unterstützung sorgt für Aufmerksamkeit

Dass der komplette Verein und die Fans immer hinter Mario Vuskovic standen, bringt jetzt aber einen sehr positiven Effekt mit sich. Und zwar, dass sich Luka Vuskovic für den HSV entschieden hat. Luka Vuskovic gilt ja als eines der größten Innenverteidiger-Talente in Europa.

Tottenham holte Vuskovic bereits 2023 für knapp 11 Millionen Euro in die englische Hauptstadt. Dort soll Vuskovic in Zukunft Stammspieler werden. Momentan ist die Innenverteidigung in London aber breit besetzt und so soll Vuskovic erst einmal Spielpraxis sammeln. So wie es sich anhörte, sagte Vuskovic bereits vor dem Trainingsstart, dass er, sofern er ausgeliehen wird, nach Hamburg möchte.

Er sei sehr überzeugt vom Verein und den Fans. Vor allem weil alle immer hinter seinem Bruder Mario standen. Luka war selbst auch beim Aufstiegsspiel gegen Ulm im Stadion und feierte am Ende noch mit Marios Teamkameraden.

Deshalb sei es wohl von Anfang an klar gewesen, dass Vuskovic nach Hamburg wolle.

In den Medien tauchten immer wieder Berichte auf. Einige gaben an, dass der Deal schon so gut wie durch sei, während andere berichteten, dass es noch gar keine Einigung gäbe. Fest steht, dass man in Hamburg lange Zeit auf das Go aus London wartete. Bei Tottenham war man sich unsicher, ob man Vuskovic am Ende wirklich nach Hamburg verleihen wolle.

In dieser Thematik muss man auf jeden Fall festhalten, dass der HSV vor allem durch seine Unterstützung für Mario Vuskovic in die Poleposition gelangt ist.

Ich habe immer wieder erwähnt, dass der HSV für gewisse Werte wie Zusammenhalt steht. Und hier sieht man mal, was das am Ende auslösen kann. Es scheint also doch so zu sein, dass man als Verein und Fans etwas erwirken kann, wenn man fest zu seinen Werten steht.

Sicherlich geht es nicht nur darum, das ist klar. Aber es ist auf jeden Fall ein guter Grund, warum Vuskovic nun doch nach Hamburg kommt. Wäre diese ganze Geschichte mit Mario nicht passiert, wäre der HSV wohl nie auch nur in Gespräche mit Vuskovic gekommen.

Das sind am Ende einfach die schönen Geschichten, die der Fußball schreibt.

Einige fordern nun sogar, dass Luka mit der Nummer 44 auflaufen soll. Und nun stellt euch mal vor, er würde dann ein wichtiges Tor im Volkspark erzielen. Sicher ist wohl, dass Luka beim HSV von den Fans genauso ins Herz geschlossen wird wie sein Bruder.

Und ich bin ehrlich: Ich finde die Geschichte auch schön.

Ich war immer ziemlich skeptisch, was die Verhandlungen angeht, weil es bei Tottenham nun mal so ist, dass die Verhandlungen schwierig sind, aber nun, wo das Ding so gut wie durchzuschauen scheint, freue ich mich persönlich auf Luka Vuskovic.

Vuskovic bringt Qualität, ist aber auch jung

Qualitativ wird Vuskovic das Niveau anheben. Und vor allem bei offensiven Ecken hat der HSV nun eine Waffe. Vuskovic erzielte in der letzten Saison 7 Tore. Mit 1,93 m erinnert mich seine Statur in der Luft immer ein wenig an Vukotic von Darmstadt.

Allerdings sollten wir jetzt nicht erwarten, dass dort der beste Innenverteidiger der Bundesliga zum HSV wechselt. Vuskovic ist 18 Jahre alt. Sicherlich ein Innenverteidiger mit Qualität, aber er wird auch hier und da seine Fehler machen. Nicht, weil er nicht gut ist, sondern weil er jung ist. Und das ist auch okay. Er soll sich entwickeln und wird dem HSV helfen, er wird aber nicht der Abwehrchef sein, den einige erwarten.

Nichtsdestotrotz hat man mit Vuskovic hier einen großen Coup gelandet.

Ein Innenverteidiger mit so einer Qualität im Aufstiegsjahr ist schon eine Ansage.

Und am Ende finde ich, darf auch jeder Fan, der hinter Vuskovic stand, da mal auf die Schulter klopfen.

Denn wie gesagt, Vuskovic wird auch vom Verein überzeugt sein, aber er wird sicherlich auch immer im Hinterkopf haben, wie auch die Fans immer hinter Vuskovic standen und immer noch stehen.

Wie bewertet ihr den Transfer?

Schreibt es in die Kommentare.

Tom

HSV-Analyse: Verdientes Unentschieden in Gladbach & Derby-Ausblick gegen St. Pauli

HSV-Analyse: Verdientes Unentschieden in Gladbach & Derby-Ausblick gegen St. Pauli

Moin zusammen,

ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin heute glücklich und zufrieden aufgewacht. Unentschieden in Gladbach. Das ist doch schon mal ein guter Start. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn Mickelbrencis weggeblieben wäre und Poulsen das 0:1 gemacht hätte. Aber wie Scholle es gestern schon sagte: kein Vorwurf an Mickelbrencis. Ich denke, 90 % von uns wären in der Situation ebenso zum Ball gegangen. Ich glaube, da denkt man einfach, man steht nicht im Abseits und schießt seinen Verein kurz vor Schluss zum Sieg.

Solide Defensive dank Willen und Kampfgeist

Ich glaube, als neutraler Fan war das Spiel sehr unattraktiv, aber das ist manchmal eben so. Dompe war auf der Bank, Poulsen auch, es war von vornherein klar, dass der HSV hier kein Offensiv-Feuerwerk abreißt. Das habe ich auch nicht erwartet. Und trotzdem fing der HSV mutig an. Nach drei Minuten kommt Königsdörfer nur unter Druck zum Abschluss. Mit ein wenig mehr Platz hätte der HSV da schon die erste richtig gute Möglichkeit gehabt.

Danach hat Gladbach das Spiel erwartungsgemäß übernommen und wenn wir ganz ehrlich sind, hat man da teilweise schon den individuellen Unterschied gemerkt. Ich hatte Rocco Reitz schon im Vorhinein angesprochen und der Junge hat mir auch als HSVer richtig gut gefallen. Was ich aber besonders gut fand, war, dass jeder beim HSV 120 % gegeben hat.

Mal angenommen, der Ball von Honorat geht rein und der HSV verliert das Spiel am Ende mit 1:0. Dann wäre die Stimmung wahrscheinlich nicht ansatzweise so positiv gewesen, aber selbst wenn der HSV dieses Spiel verloren hätte, hätte ich hier nicht geschrieben, dass alles schlecht war. Dass der HSV individuell nicht so gut besetzt ist wie viele andere Teams der Liga, brauchen wir nicht diskutieren. Aber dann komme ich auf das zu sprechen, was Stefan Schnoor immer wieder anspricht. Dann kommt es darauf an, dass man alles reinwirft und als Team versucht, dem Gegner das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und das hat der HSV getan. Jeder auf dem Platz hat alles gegeben. Und das ist das, was ich vom HSV erwarte. Hier könnt ihr übrigens mal meine Reaktion zum Abseitstor sehen:

@manni.hartwig

Schade! Trotzdem geiles Spiel #hsv #nurderhsv #tor #jubel #fyp @1887 Elias 🔷️

♬ Originalton – HSV Manni

Optimales Ergebnis?

Jetzt möchte ich noch einen Punkt ansprechen hinsichtlich des Ergebnisses im Verhältnis zum Spiel. Wie ihr in dem Video vielleicht gesehen habt, hätte ich mich über den Sieg mega gefreut, aber umso mehr ich über das Spiel nachdenke, denke ich, dass es für den HSV hinsichtlich des Derbys vielleicht sogar besser ist, dass man das Spiel nicht gewonnen hat. Man hätte sich in Hamburg am Ende dann doch etwas darauf einbilden können, dass man als Aufsteiger gleich das erste Spiel auswärts gewinnt. Vielleicht nicht intern aber in der Umgebung sicherlich. Und das, obwohl das Spiel für mich ein klares Unentschieden-Spiel war. Wie gesagt, ich hätte mich richtig gefreut, aber ein 0:1 wäre für mich nicht spielgerecht gewesen.

Ich glaube, beim HSV kann man dieses Ergebnis gut einordnen. Und deshalb denke ich, dass dieses Ergebnis vielleicht sogar noch ein wenig besser sein könnte als ein Sieg. Denn sind wir mal ehrlich: Gegen St. Pauli wird das Spiel nicht ein Prozent einfacher. Wahrscheinlich sogar noch schwerer. Und beim HSV wird man genau die gleiche kämpferische Leistung brauchen wie gegen Gladbach. Das ist in dieser Saison eben die Basis. Defensiv stabil stehen, alles reinwerfen und offensiv Akzente setzen. Und nach dem Ergebnis ist sich dem dann eben auch jeder bewusst.

Der Kopf spielt beim Fußball eben eine sehr wichtige Rolle. Und nach den Ergebnissen vom HSV und von St. Pauli sehe ich nach dem Spieltag eher das Potenzial bei St. Pauli, dass man etwas überheblich in das Derby gehen könnte. Am Millerntor ist man sehr stolz auf die Leistung gegen Dortmund und das Spiel fühlte sich am Ende wohl eher nach einem Sieg als nach einem Unentschieden an.

St. Pauli hat dort zweifellos eine super Leistung erbracht, aber zur Wahrheit gehört auch, dass Dortmund schwach gespielt hat. Lediglich 3 individuelle Aktionen hatte der BVB und diese haben zu den drei Toren geführt. Und trotzdem hätte Dortmund das Spiel wohl gewonnen, wenn Mané in der 85. Minute nicht ans Trikot greift. Und dort ist dann eben eventuell auch mal Platz da, dieses Spiel ein wenig zu überbewerten.

Mit dieser Einstellung muss der HSV die nächsten 33 Saisonspiele angehen

Am Ende kann das auch alles nur ein Gedankenspiel sein. Wahrscheinlich sollte es das, weil im Profifußball kein Platz für Überheblichkeit ist. Aber ich denke doch, dass dieser Gedanke bei ein paar Profis in der Bundesliga vorherrscht. Vielleicht auch bei St. Pauli. Aber bitte hoffentlich nicht beim HSV.

Wir dürfen auf jeden fall davon ausgehen, dass beide Mannschaften am Freitag gleichermaßen heiß sein werden. Und wenn beide so spielen wie am Wochenende, könnte uns dort ein Spiel auf Augenhöhe erwarten. Ich habe auf jeden Fall richtig Bock, vor allem, wenn ich mir anschaue, wie die Jungs gestern alle das Herz auf dem Platz gelassen haben. Das ist für mich die Quintessenz aus diesem Spiel. Und ich hoffe, die Jungs gehen mit genau dem gleichen Einsatz in die nächsten 33 Saisonspiele.

Oder was meint Ihr? Wie schätzt ihr das Unentschieden ein? Stimmt ihr mir zu, oder sagt ihr, ein 0:1 wäre gerecht gewesen?

Schreibt es in die Kommentare!

Erster Punkt im ersten Spiel – das war überraschend gut! Darauf lässt sich aufbauen!

Erster Punkt im ersten Spiel – das war überraschend gut! Darauf lässt sich aufbauen!

Es hatte sich angedeutet, und es wurde auch wirklich so umgesetzt: Jonas Meffert, einer der letzten Führungsspieler im Mittelfeld, wirkte nicht von Beginn an mit. So kam es, dass Neuzugang Capaldo in seinem ersten Bundesligaspiel gleich als Kapitän auflief – und das, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Und der neue Kapitän führte seine Mannschaft dank einer defensiv sehr stabilen Vorstellung gleich mal zum ersten Erstliga-Punktgewinn in der Ersten Bundesliga nach sieben Jahren Zweitklassigkeit. Ein absolut verdienter Punktgewinn beim 0:0 bei Borussia Mönchengladbach. den man fast sogar noch in einen Sieg zu vergolden wusste. Daniel Heuer Fernandes fasste die Leistung die Leistung nach dem Spiel treffend zusammen: „Die Art und Weise, wie wir das Spiel angegangen sind, hat für uns gesprochen. Heute hat jeder gesehen, dass wir die Liga angehen können. Ich bin stolz auf die Mannschaft – wir hätten fast noch den Lucky Punch gesetzt.“

Die erste große Gelegenheit im Spiel gehörte tatsächlich dem HSV. Sahiti setzte sich auf der rechten Seite energisch durch, zog scharf in die Mitte, wo Königsdörffer im Nachschuss geblockt wurde – nach gerade einmal zwei Minuten. Ein Auftakt, der überraschte, denn in den ersten 20 Minuten spielte der HSV erstaunlich mutig und ordentlich – nicht nur defensiv, sondern hier und da auch mit Vorstößen offensv.

HSV mit starkem Beginn – und bis zum Schluss starker Defensive

Doch dann veränderte sich das Bild. Die Gastgeber fanden besser ins Spiel, während der HSV sich zunehmend zurückzog. Immer wieder stand die Elf von Trainer Merlin Pozzin mit allen elf Spielern in der eigenen Hälfte. Das war anfangs durchaus ein probates Mittel, denn nach vorn versuchte man es über die schnellen Sahiti, Königsdörffer und Røssing-Lelesiit mit gelegentlichen Kontern – doch die verpufften größtenteils wirkungslos. Immerhin: Defensiv wusste der HSV zu überzeugen. Mit Heuer Fernandes im Tor und der Dreierkette aus Omari, Elfadli und Torunarigha verstand man es, die Gladbacher Chancen auf ein Minimum zu begrenzen. Die einzige echte Möglichkeit vor der Pause war ein Kopfball von Tabakovic in der 42. Minute.

Trainer Pozzin verzichtete zur Halbzeit auf Wechsel – und das war nachvollziehbar, denn die Mannschaft hatte bis dahin solide verteidigt. Auffällig war, dass Røssing-Lelesiit immer wieder gute Ansätze zeigte, wenngleich es naturgemäß noch nicht für mehr reichte. Doch über 90 Minuten so defensiv zu stehen, geht selten gut. Und auch diesmal kamen die Gladbacher im zweiten Durchgang zunehmend gefährlicher vor das Tor. Sie versuchten es vor allem mit Flanken und gelegentlichen Distanzschüssen – während auf der anderen Seite setzte auch Røssing-Lelesiit in der 67. Minute mit dem ersten HSV-Abschluss nach der Pause ein (kleines) Ausrufezeichen setzte.

Mikelbrencis drückt Poulsen-Ball über die Linie – und verhindert so den Sieg?

Mit den Einwechslungen von Paulsen und Dompé keimte sogar noch einmal Hoffnung auf. Fast wäre die Partie sogar komplett in Richtung des HSV gekippt: Nach einer Kopfballverlängerung von Paulsen war drückte der ebenfalls eingewechselte Mikelbrencis den Ball noch über die Linie. Einen Ball, der wahrscheinlich auch so reingegangen wäre, was besonders ärgerlich war – denn der Franzose kam aus dem Abseits. Allein, dass er den Ball, bei dem man nicht hundertprozentig sagen kann, ob er auch von sich aus reingegangen wäre, noch berührte, sollte man ihm nicht vorwerfen. Es war alles sehr knapp…

Am Ende bleibt eh festzuhalten: Nach einer problematischen Vorbereitung hat der HSV heute ein sehr ordentliches Spiel geliefert. Defensiv kompakt, mit hoher Laufbereitschaft und disziplinierter Ordnung. Vor allem Torunarigha zeigte eine massive Leistungssteigerung, Omari spielte sehr solide, und Elfadli überzeugte als umsichtiger Abwehrchef. Zusammen mit dem eng gestaffelten Mittelfeld um Remberg und Capaldo gelang es, den Gegner über weite Strecken vom Tor fernzuhalten. Und weil nach den Wechseln von Dompé, Philippe und Paulsen sogar noch eigene Offensivaktionen drin waren, darf man von einem Start sprechen, den so kaum jemand erwartet hätte – und über den man sich heute umso mehr freuen darf, weil er hoffen lässt!

Ich bin positiv überrascht, weiß aber auch, dass es nur ein kleiner Anfang ist. Schon Freitag gegen den FC St. Pauli geht es weiter. Hoffentlich dann auch schon mit den gewünschten Neuverpflichtungen, die HSV-Trainer Merlin Polzin noch einmal mehr Variabilität gäben.

Scholle

STIMMEN ZUM SPIEL:

Yussuf Poulsen: Es war eine sehr gute Auswärtsleistung der Mannschaft. Wir sind froh über diesen Punkt – er ist verdient. Am Ende waren wir sogar noch näher dran am Sieg als die Gladbacher. Wir haben versucht, ihnen das Spiel schwerzumachen. Das ist uns gelungen. Wir haben es defensiv sehr gut gemacht. Wir haben sehr wenige Torchancen abgegeben, meist eher aus der Distanz. Auch in der Vorbereitung liefen diesbezüglich schon viele Dinge in der Defensivarbeit gut. Das hat Gladbach heute gespürt. Sie waren auch frustriert. Unser Umschaltspiel müssen wir nun in den nächsten Wochen noch verbessern. Wir können zugleich mit breiter Brust jetzt das Stadtderby angehen. Das kann am Freitag auch ein sehr gutes Spiel werden. Die Fans haben uns darauf nach dem Abpfif schon eingestimmt. Das habe ich genossen. Was die Hamburger Fans generell auswärts wie zuhause veranstalten, ist einzigartig.  

Nicolas Capaldo: Dieser eine Punkt ist wichtig. Es tut immer gut, in der Fremde zu punkten. Wir haben gut als Team zusammengestanden, jeder hat jeden unterstützt und ist extra viel gelaufen. Solche Spiele können sich immer noch in den Schlussminuten entscheiden. Mit etwas mehr Glück hätten wir auch noch den Siegtreffer erzielen können. Natürlich schauen wir nun voller Vorfreude auf das Stadtderby. So etwas ist immer besonders – ein ganz wichtiges Spiel.

Miro Muheim: Es war ein geiles erstes Spiel: eine gute Teamleistung mit unglaublichem Zusammenhalt. Wir haben super verteidigt und hatten dann am Ende noch die Chance, sogar drei Punkte mitzunehmen. Vor dem Spiel war die Vorfreude riesig. Auf diesen Moment haben wir so lange hart hingearbeitet. Ich möchte mich bei den Fans bedanken, die unfassbare Stimmung gemacht haben. Wir freuen uns nun auf das erste Bundesliga-Spiel zuhause.

Daniel Heuer Fernandes: Es fühlt sich gut an, weil die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, heute gestimmt hat. Wir hatten einen klaren Plan und haben diesen über 90 Minuten durchgezogen. Wir wussten, dass wir gegen eine spielstarke Mannschaft mit viel Personal im Zentrum spielen. Wir mussten die Ketten zusammenhalten – das ist uns gut gelungen. Zugleich wollten wir wie in den ersten zehn Minuten mutig auftreten und hatten immer wieder auch unsere Momente im Spiel nach vorn.

Daniel Elfadli: Für mich war es das erste Bundesliga-Spiel und das hat sich einfach sehr gut angefühlt. Es war ein sehr besonderer Moment beim Einlaufen und bereits beim Aufwärmen. Wir haben es insgesamt sehr gut wegverteidigt und waren zugleich geduldig. So hatten wir am Ende noch Chancen mit dem Ball und waren häufiger als der Gegner im letzten Drittel. Wir können jetzt noch überzeugter von uns sein. Wir haben heute gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind und mit uns zu rechnen ist. Wir haben viele neue Spieler und die Abläufe müssen sich finden. Wir haben aus der Vorbereitung unsere Lehren gezogen, heute ein gutes Spiel gemacht und verdient gepunktet.

Merlin Polzin: „Man hat heute gesehen, dass wir definitiv bereit sind für das Abenteuer Bundesliga“Merlin Polzin: Es war schön zu sehen, wie die Mannschaft die letzten Wochen die Schritte gegangen ist und sich heute präsentiert hat. Wir sind mit dem Spielbeginn sehr zufrieden, hatten direkt gute Ballgewinne mit Zug zum Tor. Zudem hat mir gut gefallen, wie leidenschaftlich wir verteidigt haben. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Sie haben eine fantastische Vorbereitung in Bezug auf ihre Energie und Offenheit. Man hat heute gesehen, dass wir definitiv bereit sind für das Abenteuer Bundesliga und die Herausforderungen, die auf uns warten. Uns war bewusst, dass Borussia über viel Spielstärke, Tiefgang und Rotationsbewegung verfügt. Wir haben es immer wieder geschafft, die richtigen Zonen nach und nach besser zu schließen.

Gerardo Seoane: Glückwunsch an den HSV zum Punkt beim Bundesliga-Comeback. Es ist schön, dass der Club zurück ist. Zum Spiel: Ich bin mit vielen Punkten zufrieden, besonders mit unserem Defensivverhalten. Wir waren sehr fokussiert und konzentriert in der Konterabsicherung. Es war uns wichtig, dies zu kompensieren. Das hat uns über lange Strecken des Spiels ein Gefühl von Vertrauen gegeben. Wir haben uns mit der Bespielung der engen Räume schwergetan. Dadurch hatten wir zu wenig klare Torchancen. So war es ein gerechtes Unentschieden.

DAS SPIEL IM STENOGRAMM

Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Elvedi, Chiarodia (77. Diks), Ullrich (77. Netz) – Sander (83. Castrop), Reitz – Honorat, Stöger (66. Neuhaus), Hack – Tabakovic (83. Machino)

HSV: Heuer Fernandes – Omari, Elfadli, Torunarigha – Gocholeishvili (86. Mikelbrencis), Capaldo (86. Meffert), Remberg, Muheim – Sahiti (66. Philippe), Königsdörffer (74. Poulsen), Røssing-Lelesiit (74. Dompe)

Tore: –

Zuschauer: 54.042 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Gelbe Karten: Reitz, Scally / Capaldo

HSV im Fokus: Wer wird zum direkten Konkurrenten im Abstiegskampf?

HSV im Fokus: Wer wird zum direkten Konkurrenten im Abstiegskampf?

Moin zusammen,

die Bundesliga hat gestartet und es wurden direkt mal ein paar Zeichen gesetzt. Beginnen tun wir mit dem ersten Ausrufezeichen der Bayern am Freitag. 6:0 gegen Leipzig! Leipzig hat allerdings auch sehr offensiv agiert. Doch vor allem das 2:0 und das 3:0 haben mich fasziniert. Die Kombinationen auf engstem Raum, der perfekte Abschluss. Das ist Bundesliga. Und ganz ehrlich, da habe ich schon ein wenig Angst vor dem 3. Spieltag. Immerhin ist Leipzig dem HSV qualitativ um Längen überlegen. Und wenn die schon so auseinandergeschraubt werden, was soll das dann mit dem HSV werden?

Aber da spricht dann wieder mein Fanherz: „Vielleicht machen sie im zweiten Heimspiel ja etwas weniger Tempo.“ Mal sehen, wie die Bayern in Augsburg spielen, aber ich denke, wenn sie dort ansetzen, wo sie Freitag aufgehört haben, könnte es hart werden, wenn der HSV nach München reist.

Bei Leipzig habe ich tatsächlich einige gehört, die gesagt haben, dass Leipzig absteigt. Ich frage mich, woher diese These kommt. Leipzig ist qualitativ sehr gut besetzt und ist am ersten Spieltag in München mit einem zu offensiven Ansatz rangegangen. Die werden ihre Punkte holen und am Ende irgendwo zwischen 5 und 7 landen.

Die nächste Überraschung fand in Leverkusen statt. Hoffenheim gewann 1:2 auswärts bei der Werkself. Dass Leverkusen nicht Meister wird, war sicherlich klar, aber dass sie direkt am ersten Spieltag zu Hause verlieren, hätte ich nicht gedacht.

Auch wenn ich Hoffenheim insgesamt weiter oben sehe als einige andere. Für mich haben die nichts mit dem Abstieg zu tun.

Union weiter als Bremen?

Eine andere Mannschaft, die ich eher zu den Konkurrenten des HSV zähle, ist Union Berlin. Und die haben heute tatsächlich gegen Stuttgart gewonnen. Das hätte ich jetzt nicht unbedingt erwartet. Auch die haben ja in der Vorbereitung viel verloren und kaum Tore geschossen. Auch im Pokal gegen Gütersloh hätte das Ding in die andere Richtung gehen können. Das Ergebnis war m. M. n. nicht spielgerecht.

Aber Union hat heute drei Punkte eingefahren und das ist das, was zählt.  

Augsburgs Auswärtssieg in Freiburg hätte ich so auch nicht erwartet.

Heidenheim ist dagegen wohl auch ein Konkurrent um den Abstieg. Die Heidenheimer verloren erwartungsgemäß zu Hause gegen Wolfsburg. Tatsächlich hätte ich mir hier auch ein Unentschieden vorstellen können, aber ich denke, Heidenheim wird einer der engsten Konkurrenten des HSV da unten.

Bei Bremen bin ich sehr gespannt. Ehrlicherweise hätte ich vor der Saison gesagt, dass Bremen um Platz 6–8 mitspielen kann. Nachdem sich dort aber nun viele verletzt haben, bin ich sehr gespannt, in welche Richtung die Saison geht. Man hat ebenso keine gute Vorbereitung gespielt und ist sogar im Pokal rausgeflogen. Die Erwartungen lagen beim Auswärtsspiel in Frankfurt natürlich nicht hoch, aber ein 4:1 ist dann doch nochmal ein weiterer Dämpfer. Auf die Bremen warten nun Leverkusen, Gladbach, Freiburg und Bayern. Also auch ein Saisonstart, der ordentlich in die Hose gehen könnte. Wenn man in den Spielen wenige Punkte holt, könnte es für Horst Steffen auch direkt sehr heiß werden. Vor allem, weil auch in Bremen nicht jeder von ihm überzeugt ist.

St. Pauli sehen zum aktuellen Zeitpunkt auch sehr viele als Konkurrenten auf den Abstieg.

Gerade wo ich das schreibe, ist Halbzeit und Pauli liegt 0:1 hinten gegen Dortmund. Grundsätzlich macht Pauli für mich aber ein gutes Spiel. Das Spiel hätte mit dem Guirassy-Elfmeter natürlich schon mehr oder weniger entschieden werden können, aber ich kann mir gut vorstellen, dass St. Pauli in der zweiten Halbzeit noch einen Punkt ergattern kann.

Pauli sehe ich tatsächlich weiter als einige andere. Sie haben sich offensiv mit spannenden Transfers verstärkt und wenn man die Defensive auf einem ähnlichen Niveau wie letztes Jahr halten kann, kann ich mir vorstellen, dass St. Pauli weiter oben landet, als wir alle denken.

Nichtsdestotrotz steht der HSV wie immer in der Pflicht, die Spiele gegen St.Pauli möglichst zu gewinnen.

Mögliche Konkurrenz

Natürlich ist es zu früh, um ein gutes Fazit zu ziehen, wer denn am Ende mit dem HSV um den Klassenerhalt kämpft. Dennoch wollte ich dieses Thema einmal ein wenig ansprechen und meine Gedanken mit euch teilen.

Direkte Konkurrenten ist für mich auf jeden Fall Heidenheim. Die sehe ich ziemlich weit unten. Dann ist die Frage, wer da noch mit reinrutscht. Vor der Saison habe ich Union auch unten drinnen gesehen. Die haben nun heute die ersten drei Punkte eingesammelt. Auch wenn der xGoals-Wert einen klaren Sieg für Stuttgart anzeigt, zählt am Ende, was auf der Anzeigetafel steht. Und so ein Sieg kann natürlich beflügeln. Union hat sicherlich das Potenzial, unten drinnen zu stehen, man muss das aber natürlich über die Zeit beobachten. Einen dreiteiligen Vergleich mit dem HSV sehen wir ja schon am fünften Spieltag. Ich würde behaupten, danach kann man schon mal eine grobe Tendenz sehen, wohin es für die Berliner geht.

Bei Bremen ist die Situation natürlich sehr prekär. So ein Ergebnis am ersten Spieltag nach der Vorbereitung und dem Pokalaus gibt nicht unbedingt Selbstbewusstsein. Und einfache Punkte gibt es für die Bremer in den nächsten Wochen eher weniger.

Das Team, das für mich am ehesten schlagbar ist, ist Gladbach, aber das ist eben auch auswärts. Also auch hier sollte man sicherlich ein Auge auf die Entwicklung setzen. Sollte Bremen nach dem 5. oder 6. Spieltag immer noch keinen Sieg geholt haben, könnte man auch unten reinrutschen.

St. Pauli ist für mich weniger ein direkter Konkurrent. Zumindest aktuell. Ich seh bei St. Pauli viel Qualität und auch das aktuelle Spiel gegen Dortmund bestätigt mich darin. Wie gesagt, gerade ist erst Halbzeit, aber ich gehe aktuell nicht davon aus, dass St. Pauli hier unter die Räder gerät. Auch wenn es für den HSV wünschenswert wäre, hinsichtlich des Derbys am Freitag.

Köln hat sich viel Qualität dazugeholt. Ache, Johanesson, van den Berg. Johanesson hätte ich gerne beim HSV gesehn, ich glaube, das hatte ich hier auch mal erwähnt. Nichtsdestotrotz müssen die Jungs sich auch erstmal in der Bundesliga durchsetzen.

Ich glaube, das Spiel morgen in Mainz könnte ein sehr interessantes werden. Denn ich persönlich sehe Mainz auch unten drin. Vielleicht kein Anwärter auf den Abstieg, aber mit der 3-fachen Belastung und dem Verlust von Burkardt ist man m. M. n. schwächer aufgestellt als letztes Jahr.   Nebel und Amiri müssen ihre Leistung auch erstmal bestätigen. Wenn’s da richtig doof läuft, könnten die m. M. n. auch weiter runterrutschen.

Bei Köln ist die Stimmung gerade sehr gut, mal sehen, wie die Stimmung nach den ersten Spieltagen ist. Wenn man doch schlechter performt als erwartet, kann’s auch dort eng werden.

Fazit

Wie gesagt ist es noch etwas früh, um ein fundiertes Fazit zu ziehen, aber ich denke, Heidenheim wird vorrangig der Konkurrent des HSV sein. Wer sich am Ende dazugesellt, sehen wir nach ein paar Wochen. Aber das Spiel von Heidenheim hat mich schon etwas darin bestärkt, dass sie es in dieser Saison schwer haben werden. Aber auch hier kann natürlich noch alles passieren und vielleicht steht Heidenheim am Ende weit oben und jemand Unerwartetes steht unten. Fest steht, der HSV hat nach der 7-jährigen Abstinenz sehr an Qualität eingebüßt. Am Ende geht es darum, irgendwie die Klasse zu halten. Wer dann die Konkurrenz wird, werden wir sehen, aber das sind so meine aktuellen Gedanken zu den Mannschaften der Bundesliga.

Wie habt ihr den ersten Spieltag gesehen? Wen seht ihr oben und wen unten?

Schreibt es in die Kommentare!

Euer Tom

HSV vor Bundesligastart gegen Gladbach: Aufstellung, PK-Highlights & Gegneranalyse

HSV vor Bundesligastart gegen Gladbach: Aufstellung, PK-Highlights & Gegneranalyse

Moin zusammen,

heute war das letzte offizielle Training des HSV vor dem Bundesligastart am Sonntag gegen Gladbach. Zudem stand die Pressekonferenz an.

Beim Training kann man natürlich immer ein paar Eindrücke sammeln und man kann das Abschlussspiel dahingehend interpretieren, wer von Anfang an spielen könnte und wer nicht. Das kann sich immer ändern, aber ich gebe hier einfach mal meine Interpretation, wer spielt und wer nicht.

Das System wird voraussichtlich genauso bleiben, wie es in der Vorbereitung war. Zusammen gespielt haben dabei die Spieler, die auch in der Vorbereitung so zusammen agiert haben.

Im Tor stand dabei Heuer Fernandes. Die Personalie war ja noch etwas fraglich. Polzin sagte in der Pressekonferenz Folgendes: „Heuer Fernandes wird am Sonntag starten.“

In der 3er-Kette spielten dann Torunarigha, Elfadli und Omari.

Die Außen wurden von Muheim und Gosholeishvili besetzt.

Die Doppel 6 spielten Remberg und Capaldo.

Vorne spielten Königsdörfer, Sahiti und Roessing-Lelesiit. Lelesiit tauschte zwischendurch mit Dompe.

Ich denke, die 3er-Kette wird so spielen. Einzig Torunarigha ist aufgrund seiner Leistungen in der Vorbereitung eine fragliche Personalie.

Die Doppel-Sechs wird sicherlich von Capaldo und Remberg bekleidet. Das macht dahingehend Sinn, dass die Doppel-6 bei Gladbach unter Seoane immer als „soft“, also als weich, abgestempelt wurde. Insofern macht es Sinn, mit den beiden zweikampfstärksten Spielern im Zentrum zu spielen, um die Angriffe aus dem Zentrum direkt zu unterbinden und im Mittelfeld die Hoheit zu haben.

Auch vorne gehe ich davon aus, dass Polzin so spielen lässt, wie es im Training gespielt wurde. Sahiti hat in der Vorbereitung deutlich bessere Leistungen gezeigt als Philippe. Roessing-Lelesiit ist natürlich die erste Option, wenn Dompe nicht fit ist. Wie Polzin in der Pressekonferenz ansprach, wird Dompe nur von der Bank kommen.

Im Zentrum wird dann wohl Königsdörfer beginnen. Kommt für einige eventuell etwas überraschend, vor allem, weil Poulsen ja der Kapitän ist. Aber Poulsen war auch angeschlagen. Auch hier sagte Polzin, dass Poulsen erstmal von der Bank kommt.  

Gladbach-System in der Kurz-Analyse

Kommen wir jetzt aber mal genauer zum Gegner aus Gladbach. Bei Gladbach fallen viele Spieler aus. Der prominenteste ist sicherlich Tim Kleindienst. Aber auch Maschino. Ngoumou und Moyah sind verletzt. Niklas Swider und Kevin Diks sind zudem fraglich.

Gladbach wird voraussichtlich in einem 4-2-3-1 auflaufen. Dabei wird Nicolas im Tor stehen.

Die 4er-Kette besteht dann wohl aus Scally, Elvedi, Ulrich und Chiarodia. Ob Chiarodia oder Diks spielt, ist, wie bereits erwähnt, noch ungeklärt.

Auf der Doppel-6 werden dann wahrscheinlich Reiz und Sander spielen. Reiz ist bei Gladbach gesetzt, auf der anderen 6er-Position ist die Frage, ob eventuell Jander oder Julian Weigl in die Startelf rücken.

Die 10 wird höchstwahrscheinlich von Stöger bekleidet, auf dem Flügel werden dann wohl Honorat und Hack starten.

Die Position von Kleindienst wird Tabakovic übernehmen.

Da Tabakovic im Gegensatz zu Kleindienst ein reiner Strafraumstürmer ist, wird Gladbach wahrscheinlich vermehrt über Flanken kommen.

Auf die Nachfrage, was sich an der Spielstatik verändert, wenn Tabakovic an Stelle von Kleindienst spielt, antwortete Polzin, dass es nicht um einen einzelnen Spieler ginge und man eher auf das Gesamtkonstrukt achte. Bezüglich der defensiven Herangehensweise wollte er nichts Explizites sagen.

Fazit

Grundsätzlich war Polzin sehr positiv und merkte auch an, dass die Spieler heiß seien. Das beste Auswärtsspiel der Saison sei laut ihm das Spiel in Gladbach, weil es das nächste sei. Er sagte auch, dass man sich keine Sorgen um den HSV machen solle. Das klingt alles schön und gut. Hoffen wir, dass der Verein auch nach dem Spiel in Gladbach positiv bleibt. Aber ehrlicherweise bin ich immer noch skeptisch. Klar, mein HSV-Herz sagt, dass der HSV am Wochenende mit einem positiven Ergebnis aus dem Spieltag geht, aber realistisch betrachtet wird’s sehr schwierig, dort überhaupt mitzuhalten. Nach wie vor fehlt es an Qualität. Man hat immer noch keinen Spieler, der das Spiel lenken kann. Ich gehe davon aus, dass der HSV am Wochenende versuchen wird, über den Kampf zu kommen. Nach dem Motto: Dem Gegner den Spaß am Spiel nehmen. Und dann versucht man, über Umschaltsituationen Tore zu erzielen. Aber ich frage mich immer noch, ob der HSV die Qualität hat, 90 Minuten das Spiel der Gladbacher zu zerstören und dann in den entscheidenden Momenten die Chancen zu versenken.

Aber gut, wir können nur erahnen, was am Wochenende passiert. Wie das Spiel wirklich läuft und was funktioniert oder eben auch nicht, erfahren wir alles erst am Sonntag um 17:30 Uhr.

Jetzt seid ihr wieder gefragt: Wie fandet ihr die Pressekonferenz? Und wer ist eurer Meinung nach der Schlüsselspieler bei Gladbach?