Heute jährt sich der Todestag von Herman schon zum 7.mal!
Auf Ewig unvergessen!
Habe das hier auf Lotto King Karls Facebookseite entdeckt
Mein lieber Hermann!
Nun ist dieser Tag wieder da. Und es ist wieder ein Jahr vorbei. Nur dieses Mal ist es ein Jahr, bei dem einem wirklich öfter der Gedanke kam: „Gut, daß Hermann das nicht mehr erleben muß.“ Weil man Dir, wie jedem Freund, nur das Beste wünscht und immer hofft, daß schwere Zeiten an ihm vorbei ziehen mögen. Dennoch steckt auch etwas Anderes darin:
Denn tatsächlich ist kein Jahr wie das andere. Nie. Das ist die eine Sache. Und dann bist Du da: möglicherweise der freundlichste Mensch aller Zeiten, der empathischste, der gedultigste, der mit dem größten Herzen. Mit jedem, aber auch absolut jedem ein Photo machen: Hermann Rieger. Immer lächeln, immer den Top-Daumen hoch: Hermann Rieger. Eine Geste, die mich – das weißt Du – schon seit Ende der 90er nervt und die in einer Zeit, als es noch rote Teppiche gab, immer der Stimmungsjoker der Yellow-Press-Photographen war: „Ey! Mach ma´ was Geiles! Zeich´ ma´ Daum´n!!!“ Ja, witzig, crazy, geil. Ich werde auch zukünftig sagen: „Nein, wir sind hier nicht bei RTL!“. Ich werde es auch zukünftig Allen übelnehmen. Außer Dir. Auch wenn Du sie nicht erfunden hast, das ist Deine Geste. Und egal wie albern sie bei Anderen aussieht, zu Dir paßt sie, denn sie verkörpert Deine Botschaft. Nicht „Guck´ mal, ich bin immer super drauf!“, sondern „Wird schon! Muß ja!“, daran glauben, an was auch immer. Manche sagen, zu viel Gutmütigkeit grenzt oft an Naivität. Ich glaube, das stimmt im Grunde. Aber es ist die Frage, wie schlecht das eigentlich immer sein muß. Denn Naivität grenzt auch oft an Hoffnung. Und so ist das Leben, keiner weiß, was im nächsten Moment passiert. Die Zeit bis dahin kann man ängstlich verbringen oder hoffnungsvoll. Dafür stehst Du für mich, da zeigt sich, wie einfach die richtige Entscheidung sein kann. Zumindest theoretisch. Tatsächlich haben wir auch schwere Zeiten erlebt. Und einige Tränen. Und immer wieder kam der Optimismus zurück. Und deshalb ist dieser Tag, an dem wir wieder ganz besonders an Dich denken, auch ein Tag, an dem uns klar wird, was wir brauchen, gerade jetzt: Stärke! Und wenn möglich wäre: Deine Stärke! Ein Mensch von außergewöhnlichem Charakter, Einer, der in sich selbst ruht und jemand, über den mal ein Anderer gesagt hat, er habe „den Körper eines griechischen Gottes“.
Das war übrigens Ernst Happel, für Viele HSVer sicherlich der größte Trainer aller Zeiten. Für die, die ihn nicht erlebt haben: stimmungsmäßig sowas wie eine Mischung aus Klaus Kinski im Urwald und Jose Mourinho on fire bei Pressekonferenzen zu seiner Zeit. Nur noch übler drauf bisweilen. Und kurioserweise: so drauf fast ohne überhaupt etwas zu sagen. Und mindestens so erfolgreich, weil: eben der größte Trainer aller Zeiten. Ich weiß nicht, ob er jemals über irgendeinen Spieler so positiv gesprochen hat, wie über Dich. Das gilt übrigens auch für Günter Netzer – der auch nicht als leichtfertiger Claqueur der seichten Muse gilt.
Und genau das ist es, was wir gerade jetzt von Dir lernen können. Aufrecht bleiben, gerade. Den Mut nicht verlieren und darauf, daß man sich überall durchsetzen kann, auf höchstem Niveau oder einfach nur irgendwo. Daß Jeder gleich zählt, gleich ist, gleich behandelt wird – und schließlich, daß jeder ein Lächeln und einen Top-Daumen verdient.
Ich hätte Dir das Alles hier viel lieber auf einer Bühne gesagt. Möglichst groß. Vor vielen vielen Leuten, die gleich aufstehen könnten um Dir zu applaudieren. Vielleicht, weil man Dir irgendeinen Preis verleihen könnte. „Geilster Typ der Welt“ zum Beispiel. Verdient hättest Du es dicke!
Aber das Verrückte an diesem vergangenen Jahr ist: nichts davon ist möglich in diesem Moment. Gar nichts. Und das Tröstliche daran ist: wenn es Einen gibt, der sowas zwar gerne hört, aber das Theater darum überhaupt nicht braucht, dann bist Du das. Egal. Komm´, was soll´s, weitermachen. Also schreibe ich Dir wieder hier. Wie immer. Anders geht´s ja nicht. Realität und Pragmatismus. Und schon wieder sind wir bei einer prägenden Eigenschaft.
Wir denken an Dich. Heute und morgen. Was morgen sonst noch geschehen wird, wissen wir nicht. Versuchen wir mal, es optimistisch anzugehen. Denn einen besseren Lehrer dafür hat es nie gegeben. Wird es nie geben. Kann es nie geben.
Wir seh´n uns oben, mein Freund!
Deine Band und Dein Zauberer
Danke fürs Reinstellen.😻
Hätte Lotto den Text von „Hamburg meine Perle“ beizeiten angepasst und nicht mehr über Lederhosen schwadroniert, die man den Bayern auszieht🤦🏻♂️, sondern vielleicht die Helden von damals eingebaut, Hermann Rieger, Ernst Happel usw., er würde heute noch auf seinem Kran stehen. Und ich hätte nicht immer vor unerträglicher Fremdscham rausgehen müssen. Chance leider verpasst, aber heute mal Punkte gesammelt.👍
Ein verpasster Aufstieg wäre kein Scheitern.🤭