Es ist ja immer so, dass man im Fußball unterschiedliche Meinungen haben kann. Und dann gibt es hierfür immer auch die etwas besonderen Fälle – beim HSV beispielsweise Jonas Meffert, dessen Spielweise die einen feiern und die anderen hassen oder...

Es ist ja immer so, dass man im Fußball unterschiedliche Meinungen haben kann. Und dann gibt es hierfür immer auch die etwas besonderen Fälle – beim HSV beispielsweise Jonas Meffert, dessen Spielweise die einen feiern und die anderen hassen oder...
Es war wie erwartet: Ein richtig schweres Spiel für den HSV gegen einen Aufsteiger, der taktisch die aus meiner Sicht best eingestellte Mannschaft dieser Liga ist. Die SV Elversberg war zumindest der bisher stärkste Gegner im Volksparkstadion und das Unentschieden war vermeidbar – aber es ist nicht ungerecht. Denn auch die Elverberger hatten gute Szenen und hätten ihrerseits treffen können. „Es ist eine sehr spielstarke Mannschaft auf uns zu gekommen. Es war unter meiner Regie die bis dato schwierigste Aufgabe, die wir hier daheim zu lösen hatten“, befand auch HSV-Trainer Merlin Polzin nach Spielschluss. „Wir haben es trotzdem geschafft, im Laufe der Partie immer wieder für Torchancen zu sorgen. Wir haben auch durch unsere Wechsel nochmal extrem Schwung rein bekommen und uns zum Ende des Spiels weitere Torchancen erarbeitet, auch wenn uns das nötige Quäntchen Glück im Abschluss gefehlt hat. Mir ist es wichtig, dass es extrem schwer ist, uns zu schlagen. Wir sind klar auf unserem Weg und wissen zugleich, dass uns jedes Spiel in der 2. Liga alles abverlangen wird. Das hat man heute gesehen. Deshalb arbeiten wir inhaltlich weiter und machen damit morgen weiter.“
Das Spiel des HSV am Freitagabend gegen die SV Elversberg wird – wie fast immer, aber manchmal eben noch ein wenig mehr – ein Duell der Trainer. Horst Steffen, das muss man so anerkennen, hat mit seiner SVE bislang eine sehr starke Saison gespielt. Zu spüren bekommen hat das der HSV im Hinspiel, damals noch unter Steffen Baumgart, dessen Spielweise nicht viel mit der aktuellen unter Merlin Polzin und Co. praktizierten Fußball-Philosophie des HSV gemeinsam hat. Im Gegenteil: Der HSV-Fußball von heute wird zunehmend ausbalancierter. Die Defensive wirkt – auch durch personelle Veränderungen – stabiler, während die Offensive ihre immer vorhandene Qualität beibehalten und noch effektiver geworden ist.
Das HSV-Frauenspiel wirkt nach – und das ist gut so. Denn die Begeisterung, die sich im Stadion sowie im Internet entwickelt hat, sollte und möchte der Frauenfußball für sich und seine eigene Entwicklung nutzen. Die Frauen des Hamburger SV hoffen,...
Jubel auf der einen, Trost auf der anderen Seite: Während die Spielerinnen von Werder Bremen ihre Final-Shirts überstreiften und den Moment mit ihren mitgereisten Anhängern feierten, sammelten die Hamburgerinnen nach einer Ehrenrunde Applaus von den eigenen Fans. In einem mitreißenden Pokal-Halbfinale setzten sich die Bremerinnen vor einer Rekordkulisse von 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion gegen einen, bis an seine absoluten Grenzen gehenden, HSV mit 3:1 nach Verlängerung durch. Trotz der Niederlage boten die Zweitliga-Frauen des HSV den Erstligistinnen aus Bremen über weite Strecken Paroli. Sicher ist: Sie dürfen stolz auf ihre Leistung sein – auch, weil der eigentliche Gewinner an diesem historischen Nachmittag der Frauenfußball selbst gewesen sein dürfte. „Ich bin sprachlos. Ich bin eigentlich nicht so der emotionale Typ, aber das hier war der absolute Wahnsinn. Ein echter Krimi“, erklärte Werder-Kapitänin Lina Hausicke, nach dem Abpfiff bei Sky. Der Erfolg gegen den HSV, bei dem Bremen lange in Unterzahl spielen musste, habe das Team viel Kraft gekostet.
Jedes Spiel beginnt für Lisa Baum mit einer ganz persönlichen Geste. Die 18-jährige Offensivspielerin des HSV, eines der größten Talente im deutschen Frauenfußball, nimmt sich vor dem Anpfiff einen Moment Zeit und beschriftet ein Tape an ihrem Handgelenk – eine kleine Tradition, die ihr Kraft gibt. Ihre Botschaften entstehen spontan. „Ich schreibe darauf, was mich gerade bewegt. Manchmal ist es nur ein Wort wie ‚Mut‘. Oder ich widme es meinem Bruder, dann weiß ich, dass er bei mir ist“, erklärt sie. Ihr Bruder, der sie einst zum Fußball brachte, verunglückte 2022 bei einem Autounfall. Vor dem wohl wichtigsten Spiel ihrer bisherigen Karriere, dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen, sind ihre Gedanken an ihn präsenter denn je. „Ich bin mir sicher, dass er stolz auf mich wäre, wenn er das sehen könnte.“ Und ich bin mir sicher, das ist er, liebe Lisa. Grundsätzlich – aber auch im Speziellen.
So, um hier mal ein wenig Aufregung zu nehmen und wieder normal zu diskutieren: Wer mir allen Ernstes nachsagen will, ich würde zu früh den Aufstieg feiern oder gar das bundesweit arrogante Image des HSV aufpolieren, den kann ich schnell widerlegen. Und das mache ich gern. Im vorletzten Blog schrieb ich:
Je näher der erhoffte Aufstieg des HSV rückt, desto häufiger bekomme ich die Frage gestellt, wen ich vom aktuellen Team mit in die Erste Liga nehmen würde. Und diese Frage ist grundsätzlich gar nicht so einfach, weil man dabei sehr viele Faktoren mit einbeziehen muss. Einerseits den sportlich-qualitativen Bereich, andererseits die Machbarkeit. Soll heißen: Um wirklich in der Ersten Liga Fuß zu fassen, müsste sich der HSV zweifellos auf einigen Positionen verstärken…
Mit keinem Wort schreibe ich hier, dass der HSV aufgestiegen und die Saison durch ist. Der Aufstieg kann bis zum letzten Spieltag immer näherrücken – und selbst dann noch verspielt werden. Aber wem sage ich das…?! An den letzten Spieltag in Sandhausen erinnern wir uns unwahrscheinlich alle noch, oder? Deshalb ist hier alles im Konjunktiv gefasst
Über Moin Volkspark
Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.
Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.
Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.
Moin Volkspark steht für ein leidenschaftliches Miteinander und ist der Zusammenschluss dessen, was eigentlich schon seit langer Zeit zusammengehört.