Er wirkte wie immer. Voll motiviert und glücklich, wieder auf dem Platz zu stehen. Und es deutet aktuell alles daraufhin, dass das auch noch lange so bleibt. Also auch der Trainer selbst. In Hamburg. Und als HSV-Trainer. Ob er noch diese Woche den Vertrag verlängert? Offen. Aber es gilt als sicher, dass er bleibt. „Der Stand ist gut. Ich habe schon immer gesagt, dass ich sehr gerne hier bin. Wir sind in guten Gesprächen, Jonas und Eric haben ja auch verlängert, von daher schauen wir mal, was die nächsten Tage so bringen“, so Walter heute nach dem Auftakttraining. Er sei guten Mutes, schließlich habe er immer betont, dass er sich in Hamburg „sehr wohl“ fühle. Walters Kontrakt gilt bis zum Ende der laufenden Saison.
Beim HSV setzt man auf Konstanz. Ein Wort, das in den letzten Jahren beim HSV zu selten benutzt werden durfte, weil es beim HSV nicht umgesetzt wurde. Dennoch sollte man aufpassen, sich jetzt nicht von dem Wort Konstanz blenden zu lassen. Denn Konstanz allein bringt noch keinen Erfolg, sondern muss zielgerichtet gelebt werden. Ist das bei Walter der Fall? Sicher! Man setzt auch für das dritte Jahr in Folge auf Walter, der seinen Vertrag bis 2024 verlängern soll. Also auch für den Fall, dass man aufsteigen sollte, soll Walter die Geschicke leiten. Weil Sportvorstand Jonas Boldt weiterhin überzeugt ist von dem Weg seines Cheftrainers. Boldt verteidigt immer wieder die sehr offensive und selbst erklärt eindimensionale Spielweise des Trainers. Und er gibt sich zusammen mit Boldt als Einheit.
Harmonie an der Spitze – ein Vorteil?
Zuletzt waren beide Vertragsverlängerungen vom jeweils anderen als Bedingung erklärt worden. Hinzu kommen jetzt mit Claus Costa der vertraute Scout als neuer Sportdirektor sowie mit Dr. Eric Huwer Boldts Freund als neuer Vorstand Finanzen. Letztgenannter ist bereits seit heute im Amt und twitterte zum Auftakt, dass er seine Arbeit mit Demut angehen und das neue Jahr nicht mit Träumen begehen wolle, sondern mit Arbeit. Er wolle samt Mitarbeiterteam das Jahr 2023 nutzen, um „es zum Wendepunkt“ für den HSV zu machen. Ergo: Hier arbeitet inzwischen ein Quartett an vorderster Front zusammen, das sich menschlich wie inhaltlich schon länger schätzt. Und das klingt erst einmal gut. Aber es wird in Hamburg nicht lange dauern, bis derlei Allianzen und Freundschaften auch als Gründe für Zweifel herangezogen werden.
Bis dahin haben alle aber erst einmal die Chance, zu beweisen, dass sie die Richtigen sind. Auch bei der Wahl potenzieller Neuzugänge in diesem Winter. Neben Topstürmer Robert Glatzel, den Ex-HSV-Trainer Felix Magath in einem BILD-Gespräch gerade als unersetzlich bezeichnet hatte, standen mit Bakéry Jatta und Defensivallrounder Moritz Heyer zwei zuletzt lange verletzte Leistungsträger zum heutigen Auftakt wieder auf dem Platz. Dagegen fehlte in Mario Vuskovic einer der Topakteure der Hinrunde. Der 21 Jahre alte Kroate ist nach positiver A- und B-Probe ist bis auf Weiteres wegen Dopingverdachts gesperrt und muss sich allein fit halten. Er darf nicht einmal am Mannschaftstraining teilnehmen. „Ich bin mit Mario in Kontakt. Wir telefonieren häufiger“, sagte Walter heute nach dem Training und erzählte, dass es dem jungen Innenverteidiger seelisch nicht gut ginge. Walter, der das besonders gute Verhältnis zu seinem Spieler betonte, weiter: „Die Seelenlage ist natürlich nicht gut bei ihm. Trotzdem trainiert er hart für sich. Wir hoffen, dass irgendwann etwas rauskommt. Wie es letztlich weitergeht, weiß keiner.“ Im schlimmsten Fall drohen Vuskovic vier Jahre Sperre.
Neue Spieler müssen schnell gefunden werden
Und um diese Lücke zu schließen, sucht der HSV einen leistungsstarken Innenverteidiger, eventuell soll auch noch ein Offensivmann kommen. Walter ließ sich dahingehend heute nichts Neues entlocken. „Es ist doch klar, dass wir uns umsehen. Aber das machen wir das ganze Jahr über.“ Diesmal allerdings müssen sie schneller sein. Denn der Auftakt ist bereits in vier Wochen. Und um hier gleich auf die Frage nach möglichen Kandidaten zu antworten: Diese Namen werden allesamt nur spekuliert. Von Boldt, Walter, Costa und Co. gab und gibt es jedenfalls keine neuen Namen.
Dafür geht es aber in den nächsten zwei Tagen mit zwei Einheiten 10.30 und 15 Uhr. Walter selbst hatte eine anspruchsvolle Vorbereitung angekündigt, nachdem er seiner Mannschaft ungewöhnlich lang freigegeben hatte. Und am Sonnabend steht dann auch schon der erste Test gegen den 1. FC Köln an.
In diesem Sinne,
Scholle
Ich bin mal gespannt ob Bold es hinkriegt zeitnah einen schnellen Innenverteidiger zu präsentieren.
„Beim HSV setzt man auf Konstanz“
Das tut man in der Tat. Während alle anderen deutschen Profivereine schon seit Anfang Dezember wieder im Training sind macht man beim HSV mal wieder am längsten Ferien. Um aufzusteigen müsste man eigentlich „mehr“ machen als alle anderen aber das Wort Leistungsprinzip ist eben in Hamburg nur eine hohle Phrase.
Deswegen ist meine Prognose für die Rückrunde, dass einem am Ende wieder mal die Puste ausgehen wird und sich die peinlichen Niederlagen wie das 1:5 damals gg Sandhausen häufen werden. Am Ende gibts einen „soliden“ 5. Platz und eine satte Abfindung für Boldt und Walter.
Ich kann es nicht nachvollziehen das einige in kollektives frohlocken und jauchzen verfallen ob der Vertragsverlängerungen der 3 Musketiere. Das diese Arbeit hier und da nicht ganz optimal (geschönte Wortwahl) abläuft zeigt doch der Trainingsauftakt bei dem der benötigte IV noch nicht da ist. Wir wissen ja alle wie lange Spieler brauchen um sich an den komplizierten Walter Ball zu gewöhnen. Wenn mein wichtigster Innenverteidiger gesperrt wird (und das sollte seit der B Probe jeder wissen) muss ich sofort tätig werden und nicht bis zum trainingsbeginn warten und dann schauen was so kommt. Wann soll der neue Mann denn spielen? Am 30 Spieltag? Aber beim HSV wird erstmal der Urlaub sorgfältig zu Ende gebracht und dann wird irgendwas mit Konstanz erzählt und Einigkeit zur Schau gestellt weil man ja nix anderes zu trainieren hat als Konsequenz. Hinten wie vorne. Oben und unten wäre Konsequenz auch nicht schlecht aber die kommt dann erst mit den Abfindungen.
„Also auch für den Fall, dass man aufsteigen sollte, soll Walter die Geschicke leiten.“
Kurze Zwischenfrage, Scholle: Soll es nicht heißen: „Also auch für den Fall, dass man nicht aufsteigen sollte, soll Walter die Geschicke leiten“.
Wenn das Aufstiegsziel erreicht wird, ist es ja wohl keine Frage, dass mit Walter weiter gemacht wird.
Oder ist man beim HSV inzwischen soweit, dass man die zweite Liga als Normalität ansieht, ein Verbleiben in dieser gar nicht als Scheitern ansieht und mit Walter sowieso in dieser weiter gemacht hätte, weil man sich ja schon sehr an das „Unterhaus“ gewöhnt hat, in dem man sich pudelwohl fühlt?
Wird Zeit, dass es wieder losgeht.
Finde gut, dass Boldt so viele passgenaue Freunde für die Posten hat, die es zu besetzen gilt – so kann man vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Ferner finde ich gut, dass Scout costa auch noch Ahnung von Management und den Aufgaben als Sportdirektor hat – lauter Welttalente beim HSV, gut, dass die gehalten werden.
Jetzt kommt auch der schlafige AR ins rollen und kann Walter halten, bevor er weggeschnappt wird – Spitze!
Aber: Bin kein studierter Sportjournalist, aber wenn man Zitate von irgendwo übernimmt, gibt man dann nicht die Quelle an?
Habt weiter einen guten Start ins Jahr!
dass er seine Arbeit mit Demut angehen und das neue Jahr nicht mit Träumen begehen wolle, sondern mit Arbeit.
Das ist doch mal eine Ansage ! Nicht auszudenken, wenn er gesagt haette: Ich hau jetzt erstmal voll auf den Eimer, und dann traeume ich vom Aufstieg. Arbeit kommt spaeter.
Frohes neues Jahr Genossen, Gesundheit, Glueck, Frieden und Aufstieg.
Neues Jahr neues Glück. Hoffen wir das beste für den HSV, egal wer das Sagen bei dem HSV hat.
Wahrscheinlich wird sich die ganze Hoffnung in ein paar Wochen relativieren. Wäre ja nichts neues außer der HSV enttäuscht mich dieses Jahr positiv.
Moin Scholle, kurze Frage mit der Bitte um kurze Antwort: Steigt der HSV 2023 in die Bundesliga auf? Ja oder nein?
Friede. Freude, Eierkuchen? Mich würde interessieren, ob die geforderten erfolgsabhängigen Klauseln, in den Verträgen von Boldt und Walter verankert worden sind. Falls nicht, könnte das richtig teuer werden.
Mich würde mal interessieren, warum der DFB einer DNA Analyse der positiv getesteten Vusokovic Probe ablehnt!
Damit wären doch alle Zweifel ausgeräumt….
Ein DNA-Test der Urinprobe erscheint logisch zu sein, da es bei Dopingtests in der Vergangenheit Athleten gegeben hat die Fremdurin verwendet haben. Wie tragisch wäre es, wenn der Urinspender von Mario Vuskovic verbotene Substanzen wie EPO gespritzt hätte? Doch wofür bräuchte Vuskovic einen Urinspender?
Natürlich kann es auch mal eine Verwechselung im Labor geben, aber um ehrlich zu sein ist die Wahrscheinlichkeit dafür äußerst gering. Täglich werden weltweit Millionen Tests in medizinischen Laboren zuverlässig durchgeführt und ausgerechnet in einem Labor mit Dopingtests werden die Proben unbeabsichtigt mit positivem Ergebnis verwechselt?
Die juristische Strategie von Vuskovic ist eindeutig auf Unschuld zu plädieren und das Testprozedere in Zweifel zu ziehen, um das Strafmaß zu drücken und nach einer relativ geringfügigen Strafe von vielleicht zwei Jahren Spielverbot zurückkehren zu können.
Je früher sich der HSV von Vuskovic wirtschaftlich und emotional trennt desto besser kann er sich auf die Aufgaben die vor ihm liegen konzentrieren. Jetzt geht es darum einen Nachfolger für Vuskovic zu finden der vom ersten Tag an funktioniert. David ist keine Lösung für die erste Elf.