Die Mannschaft formt sich, die Vorfreude steigt – Joscha’s Fazit aus dem Trainingslager!

by | 09.07.21 | 173 comments

Moin zusammen! Wie bereits von Scholle angekündigt, gibt es von mir heute nochmal eine Zusammenfassung meiner Eindrücke aus dem Trainingslager in Bayern für euch. Nach 15 Trainingseinheiten und zwei Testspielen, ist die Mannschaft nun zurück in der Hansestadt und hat zwei Tage frei. Nach dem 2:2 gegen Bundesligist Augsburg geht es am Samstag dann am Volkspark weiter. Am Montag (12.07.) findet dann auch schon das nächste Testspiel an gegen den dänischen Erstligisten Silkeborg IF.

Der Saisonstart gegen Schalke 04 rückt immer näher – doch ist die Mannschaft bereit dafür? Wie ihr in meinen Trainingslager-Blogs lesen konntet, war ich ein paar Tage zusammen mit Nico vor Ort im schönen Grassau um für euch exklusiv Eindrücke zu sammeln. Auch die Tage, die ich nicht vor Ort war, habe ich für euch intensiv verfolgt und recherchiert, um die aktuellsten Informationen an euch weitergeben zu können. 

Verletzungen überschatten Trainingslageraufenthalt

Etwas was keine Mannschaft braucht in der Vorbereitung sind Verletzungen. Leider hat es bei uns allerdings im Trainingslager doppelt zugeschlagen. Sonny Kittel hat sich nach einem Foul im Testspiel gegen Wacker Innsbruck (1:0) einen kleinen Haarriss am Wadenbein zugezogen und Josha Vagnoman fällt vorerst wegen eines Muskelfaserrisses aus. Wie schwerwiegend die Verletzungen sind und ob es bis zum Saisonauftakt gegen Schalke am 23.07 reichen wird, ließ der HSV noch offen. An dieser Stelle nochmals gute Besserung an beide! 

Harte Vorbereitung unter Neu-Trainer Tim Walter

Kommen wir nun aber zum wesentlichen – meiner Einschätzung zu dem Fortschritt der Mannschaft im Rahmen der Vorbereitung. Viel Pause gab es unter Walter nicht. Wie bereits am Anfang geschrieben ließ Walter im Trainingslager ganze 15 Einheiten auf dem Platz absolvieren (da sind das morgendliche Laufen oder Extra-Einheiten noch nicht inbegriffen). Ein hartes Pensum was der neue Trainer da an den Tag legt – gut wie ich finde. 

Moritz Heyer sprach im Interview mit HSVtv von seiner „härtesten Vorbereitung, die er erlebt habe.“ Viel Training und die für Tim Walter mittlerweile berühmten „Bestrafungen“ für das Verlierer-Team. Diese Umstände stellen bestimmt für viele Spieler eine Herausforderung da – gut wie ich finde. Meiner Meinung nach wurde es mal Zeit, dass jemand wie Walter den Spielern mal wirklich zeigt, wo es lang geht. Die Sieger-Mentalität die Walter in jeder Einheit von den Spielern fordert, kann aus meiner Sicht dieses Jahr einen wichtigen Faktor spielen. Disziplin, Siegeswille und Ehrgeiz – Attribute die in den letzten Jahren teils zu wünschen übrigließen aber nun eine wichtige Rolle spielen könnten. 

Einsatzbereitschaft und gute Stimmung innerhalb der Mannschaft

Im Interview mit Manuel Wintzheimer, beschrieb dieser die Stimmung innerhalb der Mannschaft als sehr gut und dass viel zusammen gelacht wird. Sätze, die oft gehört wurden und viele von euch auch in den Kommentaren angezweifelt haben. Ich persönliche schätze es allerdings anders ein. Ich habe auch in den letzten Jahren oft Eindrücke während der Vorbereitungen auf die jeweiligen Saisons sammeln können und sehe einen Unterschied zu dieser. In meinem ersten Blog aus dem Trainingslager beschrieb ich die Stimmung als eher durchwachsen und machte am Tag darauf direkt die Kehrtwende – was vor allem an Walter lag. Er mag nach außen einen noch so strengen Eindruck machen, aber er findet einen weg seine Autorität als Trainer durchzusetzen und zeitgleich trotzdem mit der Mannschaft viele Späße zu machen und zu lachen. Dort wo er war, war gute Stimmung. Aber auch unter den Spielern habe ich die Stimmung äußerst positiv wahrgenommen. Die Grüppchen gibt es natürlich trotzdem, was auch irgendwo normal ist. 

Neben der guten Stimmung stimmte auch die Einsatzbereitschaft. In jedem Training wurde 100 % gegeben. Es wurde gekämpft um jeden noch so kleinen Zweikampf – genau das was Walter sehen will. 

Zwei Testspiele, viele noch offene Fragen 

Die Testspiele sind für uns immer die ersten Gradmesser dafür, wo die Mannschaft zum aktuellen Stand steht und wo es auf jeden Fall auch noch Änderungsbedarf gibt. Den ersten Test gegen Wacker Innsbruck habe ich live vor Ort in Grassau sehen dürfen und habe meine Meinung dazu im Blog damals zusammengefasst wie folgt beschrieben: 

Die Mannschaft steht natürlich noch recht am Anfang der Vorbereitung und man hat meiner Meinung nach gemerkt, dass viele Abläufe noch nicht ganz stimmig sind. Daran gilt es jetzt zu arbeiten. Für mich war auch zu sehen, dass gerade nach Ballverlusten die Kontergefahr sehr hoch war und viele Räume für den Gegner entstanden, die heute zum Glück nicht genutzt wurden.

Die Art von Walter zu spielen nannte Wintzheimer im Gespräch mit mir als ein Unikat im Vergleich zu anderen Trainern. Die Tatsache, dass es für Walter keine festen Positionen gibt, um den Gegner ins Laufen zu bringen, macht mir nach den beiden Testspielen noch etwas Bauchschmerzen. Gegen Innsbruck hat man gesehen, dass die Mannschaft damit noch teilweise sehr überfordert war und oft Konter kassiert hat, die der harmlose Gegner Innsbruck an diesem Tage nicht nutzen konnte. Wenn ich mir allerdings vorstelle, wie das gegen die hochkarätigen Gegner in Liga 2 aussehen wird bekomme ich starke Bedenken. 

Im Test gegen Augsburg am gestrigen Mittwoch hat man, das muss ich auch zugeben, aber gesehen, dass es sich gebessert hat. Auch beim 2:2 Unentschieden gegen den Bundesligisten hat man zwar einige Konter gefangen (siehe 1:2 durch Hahn), man stand aber deutlich souveräner als gegen Innsbruck und Augsburg war als Gegner auch nicht im Ansatz mit dem österreichischen Zweitligisten zu vergleichen.

Wie könnte die Startelf aussehen? 

Heute in zwei Wochen geht es um 20:30 gegen Schalke für den HSV in die mittlerweile vierte Zweitliga-Saison. Viel ist auf dem richtigen Weg und die wichtigste Frage wird sein, wie Tim Walter zum Auftakt in Gelsenkirchen aufstellen wird. Stand jetzt ist es schwer abzuschätzen. Von meinen Eindrücken würde ich wie folgt aufstellen:

Heuer Fernandes – Gyamerah (Vagnoman) – David – Schonlau – Leibold – Heyer – Meffert -Reis – Dudziak – Wintzheimer – Jatta

Ich persönlich glaube, dass Walter es sich es auch noch bis zum Ende offenhalten wird. Einzig die Verteidigung ist denke ich gesetzt. Schreibt mir gerne mal in die Kommentare wie ihr aufstellen würdet und auf wen ihr euch besonders freut. 

Ich freue mich auf die Saison!

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe schon wieder extrem Bock auf die neue Saison. Warum weiß ich auch noch nicht so genau…

Ich hoffe euch haben meine Berichte aus dem Trainingslager und dieser abschließende Blog gefallen und ich konnte euch meine Sicht der Dinge verständlich darstellen. Jetzt geht es für mich erstmal eine Woche in den Urlaub und danach hören wir uns bestimmt schnell wieder…bis dahin alles Gute für euch & bleibt gesund!

Joscha

Joscha

Joscha

Student Joscha Daniel ist bereits seit mehreren Jahren bei der Fan-Plattform HSV1887tv aktiv. Zuletzt war er an der Fanclubgründung beteiligt und führte für die Plattform schon mehrere Interviews. Der 22- jährige Sport-, Event- und Medienmanager aus dem Hamburger Randgebiet ist seit klein auf HSV Fan und lebt den Verein. Mit MoinVolkspark soll auch ein Grundstein für eine mögliche Arbeit in der Zukunft gelegt werden. Joscha und Scholle pflegen seit Jahren ein gutes und freundschaftliches Verhältnis. Joscha: „Ich freue mich auf dieses neue Projekt, mit so einem geilem Team!“ Joscha ist bei MoinVolkspark für die redaktionelle Bearbeitung, Social Media und weitere neue Formate zuständig.

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.

Moin Volkspark steht für ein leidenschaftliches Miteinander und ist der Zusammenschluss dessen, was eigentlich schon seit langer Zeit zusammengehört.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
173 Kommentare
Beliebteste
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
View all comments
US73
3 Jahre zuvor

Josha, sehr ehrliche Einschätzungen, viel Fleiß und Hingabe – bedankt!!! Bleib so.
Mein Lieblingszitat von HJ. Friedrichs, einem der besten Journalisten ever:
„Ein guter Journalist macht sich mit keiner Sache gemein, nicht mal mit einer Guten.“

Eigentlicher Beitrag ist aber ein ganz anderer. Hier werden gerade Transfers bewertet; Vorfreude auf die kommende Saison bei den einen, Skepsis bei den anderen.

Aber: Über allem steht doch die eine, zentrale Frage:
WIE KONNTE ES SOWEIT KOMMEN?

Klar, das fragen sich auch gerade die Fans von S04 oder Werder. Haben sich die Stuttgarter oder Herthaner früher auch schon – mehrfach – gefragt.
Und bei 1860, Kaiserslautern oder Duisburg wurden die Abstiege zur Dauerniederlage – bis hinab in Liga 4…

Meines Wissens wurde der grosse HSV zuletzt 1983 Deutscher Meister (war im Stadion…). Kaiserslautern immerhin 1998, der VfB Stuttgart 2007. (ja, das ist erst 14 Jahre her, und nicht 38 Jahre wie bei uns).

Nein, ich träume nicht mehr von einer dt. Meisterschaft – die machen die Bayern, der BVB und ggf. RB Leipzig unter sich aus.

Aber: Ich träume von einem erfolgsorientierten, leistungsorientiertem HSV.
Der keine Fananleihen aufnimmt, um alte Fananleihen zu begleichen (Schneeball-Prinzip…). Der seine Stadion-Tilgung immer weiter aussetzt (danke, Werner Hackmann für dieses Geschenk, eine echte Arena seit 1998 zu haben); der sein Stadion-Grundstück an die Stadt verscherbeln muss, um „Liquiditätslücken“ zu schließen…

Für den Wirtschaftlichkeit wieder ein ehernes, unverkäufliches Grundprinzip ist – denn Schulden sind die Sorgen von morgen.

Der seine Geschäftsstelle und deren Kosten auf die Liga 2 anpasst.
Der einen Stadion-Sponsor hat; und einen Trikotsponsor, der zum HSV passt.

Der im Nachwuchs auf gute Trainer setzt, die Spieler entwickeln (Scholl und Marcel Reif haben absolut Recht, was die Eindimensionalität in den NLZs betrifft.)

Ich möchte einen HSV, der Probleme erkennt, und diese verantwortungsvoll löst. Der hanseatisch solide wirtschaftet. Und nicht ständig Tafelsilber verscherbelt, um zu überleben…

Ich wünschte mir eine Satzung, die Ehren- und Beiräte nur besetzt mit Personen, denen es einzig und allein um das Wohl des HSV geht, und nicht um ihre Eigeninteressen.

Ich wünschte mir Mitglieder, die zahlreich zu den MVs kommen, und ggf. erkennen, dass diese sich besser ihrer Stimme enthalten, wenn diese einen Sachverhalt nicht beurteilen können.

Ja, ich wünsche mir bei dieser höchst emotionalen „Sache“ namens Fussball und Fantum, dass bitte wieder „Vernunft“ einkehrt.

Wer über den „Tellerrand“ blickt, muss leider feststellen, dass das auch im europäischen Umfeld immer seltener der Fall ist – die Wirtschaftslage des FC Barcelona ist ein Fall für den Staatsanwalt.

Und die UEFA schaut zu. „financial fairplay“ ist nur das Morphium für die „Fans“. Die hohen Herren Funktionäre speisen gern „deluxe“; es geht ihnen gut. Und sie haben einen Abstand (wirtschaftlich wie emotional) zu den „Fans“ gefunden, der diese nur noch als „Klatschvieh mit Eintrittskarte“ betrachtet.

Endzeit. Die Kuh wird gemolken, aber nicht mehr gefüttert. Ja, die Kuh wird sterben, aber da ich als „Funktionär UEFA/DFB/HSV“ ja auch sterbe, mache ich eine Wette:
Ich hoffe, dass ich eher sterbe als die Kuh.

Denn dann geht es mir bis zu meinem Ableben gut. Scheiß auf Kinder, Enkel, die Zukunft. Was habe ich damit zu tun, wenn ich tot bin? Hauptsache, mir ging es gut bis zum Schluss.

Und genau an diesem Ego-Wahnsinn krankt unsere westliche Gesellschaft.
Unser Gott ist Mammon. Wer nichts hat, ist nichts wert.

China macht es übrigens nicht besser. Tao und Mao sind tot; das „wir“ wird ersetzt durch „ich“. Und Mao war auch ein Egoist, hat Millionen seiner Landsleute verhungern oder ermorden lassen, aber hatte eine massentaugliche Ideologie…

Tut mir leid, dass das jetzt so lang geworden ist. Aber es gibt keine „einfachen Rezepte“, außer Spaghetti Carbonara 🙂

Der gegenwärtige Zustand des HSV ist leider ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.
Eine Tragödie in vielen Akten.
„Vernunft/ratio“ sind leider im Egoismus nicht mehrheitsfähig.
Und zuviele, die wahlberechtigt sind, sollten besser nicht wählen.

Weil sie die Fakten ignorieren. Fakten sind anstrengend – man muss Quellen checken, sich einen Überblick verschaffen, sich eine eigene Meinung bilden, und dabei sind Mopo , Bild, etc. nicht wirklich hilfreich.

Einige Parteien haben in einigen Bundesländern das Wahlrecht mit 16 durchgesetzt…
Mit 16 wusste ich, welcher Vergaser meine Kreidler Florett schneller machte…

Kleiner Tipp: Wahlalter auf 12 herunter setzen, und eine kostenfreie PS5 mit 500 M/Bit-Internetzugang versprechen. Die Stimmen sind sicher 🙂

Auch ich hatte lange „Besseres“ zu tun, als mich mit dem Niedergang des HSV und seinen Ursachen zu beschäftigen. Karriere, Frauen, Sportwagen, Karibik-Urlaube…

Aber irgendwann konnte ich den Niedergang nicht mehr ertragen.
Und habe nach den Ursachen geforscht.
Beide liegen lange zurück:
Sie heissen Uwe Seeler und Jürgen Hunke. Was in deren Präsidentschaften passierte, weia. Unter Uwe Seelers Präsidentschaft wurde der AR von 6 auf 12 verdoppelt, weil es kein Geld für professionelle Berater gab. Professionell in diesem AR war u.a. Dagmar Berghoff (ehem. Tagesschausprecherin…) – hahaha.

Aber der grösste Schachzug passierte unter Jürgen Hunke. Das Anwerben neuer Mitglieder wurde Chefsache, und diese wurden der neuen Abteilung „SC“ zugeschlagen.
„supporter club“. Oh ja, ab dann wurde „supportet“.
Vorsänger in der „Kurve“ namens Capo intonierten die Schmäh-Gesänge gegen den SVB und andere, und bei den Mitglieder-Versammlungen kamen die neuen Mitglieder mit der Verlockung der 3 Frei-Getränke (HoPi) und stimmten so ab, wie es ihnen beim Vorglühen in den Stellinger Kneipen auf ihre Bierdeckel geschrieben wurde.

Der Niedergang des HSV hat auch viel mit dem Versagen seiner „aktiven“ Mitglieder zu tun. Ich war auf vielen MVs, wo mal gerade 300 Mitglieder zugegen waren – bei schon damals über 8.000 aktiven Mitgliedern. Wo ward Ihr?

Demokratie braucht Beteiligung. Zumindest einmal im Jahr.
Anderen den „Job“ zu überlassen, für das Wohl und Wehe abzustimmen, kann auch bedeuten, dass diese nicht in eurem Sinne handeln, sondern in ihrem.

Danke für Eure Aufmerksamkeit.

Scorpion
3 Jahre zuvor

Danke Josha für die Blogs und Deine Einschätzungen.
Sie waren wohltuend frei von rosroten Brillen und Jubelarien über die Neuzugänge, inklusive Trainer. Und eben auch frei von jeglichem Ballast, sich wohlwollend gegenüber den Protagonisten äußern zu müssen (zumindest solange sie noch im Amt sind 🥴). Letztendlich möchte/muss man als Jounalist ja während der Saison „unbelasteten“ Zugang zu ihnen haben ….

Bramfelder
3 Jahre zuvor

Ok, lets talk about Tim Walter und Taktik. Ich mache mal den Anfang. Hier ein spannender Text zur Rolle des IVs im System von Tim Walter:
„Im Gegensatz zu allen anderen Feldspielern hat sich die Rolle des Innenverteidigers in der offensiven Spielphase nicht wesentlich weiterentwickelt. Heutzutage rücken Außenverteidiger ins Mittelfeld ein, zentrale Mittelfeldspieler lassen sich in die erste Aufbaulinie zurückfallen oder Außenstürmer besetzen die Halbspuren. Lediglich der Innenverteidiger agiert strikt aus seiner Position heraus. Einige wenige Trainer zeigen jedoch interessante Ideen, wie auch die Rolle des Innenverteidigers in Ballbesitz erweitert werden kann.
SpielaufbauDie Mannschaften von Tim Walter, der bis zur letzten Saison noch Cheftrainer von Holstein Kiel war, pflegen ein Aufbauspiel, das auf hoher Flexibilität und einer vermeintlich geringen Positionstreue der Viererkette beruht. In der Regel rückt ein Innenverteidiger ohne Ball in den „Sechser“-Raum vor, während der verbleibende Innenverteidiger je nach Situation von Außenverteidigern unterstützt wird. Durch dieses Vorrücken besetzen die zentralen Mittelfeldspieler nicht mehr den Raum vor der Abwehr, sondern schieben vor und bilden gemeinsam mit den offensiven Mittelfeldspielern eine Angriffsreihe hinter den Stürmern. Dieser Spielaufbau ist jedoch riskant, da der jeweilige offensive Innenverteidiger meist über wenige sichere Anspielstationen in der Ballzirkulation verfügt und selten Erfahrung als „Sechser“ hat. Doch Tim Walter priorisiert die Vorteile: Die Abläufe erschweren dem Gegner das Pressing und die eigene Mannschaft hat viele Spieler in den vorderen Bereichen postiert.“ Quelle: Innenverteidiger mal anders (dfb-akademie.de) Heißt natürlich: wir brauchen einen Innenverteidiger der das System von Walter kennt oder der diese Fähigkeiten mit sich bringt. Sebastian Schonlau und Jonas David. Einer dieser Verteidiger schiebt ergo sich offensiv nach vorne und der andere IV kippt dann in die Mitte. Die beiden AVs müssen dann die Abwehr absichern. Der 6er wiederum darf offensiver spielen, weil ja ein IVer die Position des 6er übernimmt. Weil Jonas Meffert genau das kennt, haben wir einen großen Vorteil. Eine ähnliche Beschreibung habe ich auch hier gefunden:
„Eine wirklich bemerkenswerte Weiterentwicklung konnte man in der letzten Saison bei Holstein Kiel beobachten. Unter Trainer Tim Walter agierte die Viererkette mit sehr viel Risiko, versuchte alles spielerisch zu lösen und wollte das Spiel von hinten aufbauen. So weit so gut, das ist noch keine wirkliche Evolution des Ballbesitzspiels. Allerdings ging die Walter-Elf damals weiter. Denn die Spieler hielten nicht konstant ihre Positionen, sowie es die meisten Viererketten tun, stattdessen wurden verschiedene Räume dynamisch besetzt.
Das bedeutet, dass kurzfristig ein Raum von einem Akteur besetzt wurden, in dem er sich dynamisch in diesen Raum bewegte, um den Ball zu erhalten. Das Revolutionäre daran? Selbst die Innenverteidiger beteiligten sich an diesen Bewegungen. Regelmäßig löste sich ein Innenverteidiger nach einem Abspiel aus dem Deckungsschattens seines Gegenspielers und schob ohne Ball in den Sechserraum. Kiel ging dabei so weit, dass teilweise nur noch zwei Spieler die erste Linie besetzen und das waren nicht immer die Innenverteidiger, sondern manchmal der LIV und der RV, manchmal LV und RV und einmal sogar RM und LV.
Dabei ließen sich immer wieder dieselben Prinzipien erkennen. Auf den ersten Blick wirkte das Spiel der Mannschaft von Tim Walter wie das einer Mannschaft, die den Prinzipien des Positionsspiels folgte. Allerdings wirkte dies nur auf den ersten Blick so. Zwar konnte man die üblichen Prinzipien erkennen, jedoch agierte Holstein Kiel wesentlich dynamischer, besetzte Räume flexibler und überludt manche Räume stärker.
Letztlich wurde dieser Stil von Taktik-Twitter als Walterball tituliert. Was den Stil natürlich nicht wirklich beschreibt. Alles in allem handelt es sich dabei um eine dynamische Besetzung von verschiedenen Räumen.“ Quelle: Dynamische Raumbesetzung am Beispiel Holstein Kiel – Thefalsefullback Der Text geht noch weiter. Letztlich hat Tim Walter den späteren Fußball-Stil von Holstein Kiel massiv beeinflusst. Tim Walter kann man wohl daher als Rulebreaker bezeichnen. Ein Andersdenker, der unbequem ist aber neue Wege geht. Wer weiß, vielleicht genau das richtige für die „Komfortzone Hamburg“. Und: wir verhindern durch diese Spielweise viele Torschüsse. Offensiv waren wir ja schon immer stark. Wenn jetzt die gesamte Spielweise, beim Torwart angefangen, extrem offensiv ist kann das ein Vorteil sein. Die Frage ist: wie viele Mannschaften werden in der Lage sein dieses System zu umspielen? Und – haben die Zweitligamannschaften das Spielermaterial dafür? In der Bundesliga auf jeden Fall. Aber wir reden von der 2. Liga. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch folgendes:
„Die meisten Teams, die versuchen Gleichzahl herzustellen, nutzen das Konzept des Durchpressens. Hier in diesem Fall läuft der Stürmer den IV an, sobald der Ball zu ihm unterwegs ist, stoppt seinen Lauf aber nicht, sondern presst den Pass zurück auf den TW. Die Idee – durch das Fortsetzen des Pressinglaufes schließt der Stürmer den Passweg auf den Innenverteidiger mit seinem Deckungsschatten und kann gleichzeitig den TW pressen. Es entsteht ein 1vs1 aus einer 1vs2 Situation für den Verteidigenden.
Allerdings wollen die Kieler genau diese Aktion provozieren. Der IV kann sich nämlich dann ungestört aus dem Deckungsschatten lösen und wieder angespielt werden. Der Stürmer stellte so keine Gleichzahl her, sondern nahm sich aufgrund seines Laufwegs selbst aus dem Spiel.“ Quelle: Dynamische Raumbesetzung am Beispiel Holstein Kiel – Thefalsefullback Dazu kommt noch die Wichtigkeit eines offensiven Torwartspiels. DHF hat genau hier seine Stärken.
„Was das Kieler Spiel erst so gefährlich macht, ist die Nutzung des Torhüters. Viele Teams nutzen den Torwart meist nur als Durchlaufstation und Unterstützung im Spielaufbau. Bei Kiel hingegen nimmt er eine fundamentale Rolle ein, so ist er doch der Mann, der oftmals den Ball in den freien Sechserraum spielt.
Dadurch schafft es das Team aus Norddeutschland wirklich eine 11vs10 Überzahl in Ballbesitz zu schaffen. Des Weiteren ist es entscheidend, dass einer der Innenverteidiger sich in den Sechserraum bewegen darf. Dürfte er dies nicht, sondern müsste seine Position halten, hätte der Gegner stets die Möglichkeit durch die Nutzung des Deckungsschattens ein 1vs1 aus einem 1vs2 herzustellen.“ Quelle: Dynamische Raumbesetzung am Beispiel Holstein Kiel – Thefalsefullback Kein Wunder das der HSV aktuell die passenden Spieler für diese Spielweise sucht. Wenn man ehrlich ist: Paderborn und Kiel sind – meiner Meinung nach – die einzigen Mannschaften die eine so dynamische Raumbesetzung spielen. Der HSV steht hier doch ein bisschen über diesen Mannschaften. Zudem haben wir mit Kittel, Dudziak und Reis wohl die perfekten Profiteure dieser Spielweise. Reis ist jetzt spekulativ – aber er hat seine Spielweise wie eine Stellenbeschreibung eines 8/10er im System des Walterfussballs beschrieben: „Mein Spielstil ist sehr aggressiv. Ich möchte gerne den Ball haben. Und nehme in mir und möchte das Spiel machen.“ (163) MOIN, LUDOVIT! | Interview mit Neuzugang Ludovit Reis – YouTube (ca. zwischen 1.30 und 1.40) Dazu soll er ball- und passsicher sein. Wer aggressiv gegen den Ball arbeitet darf ihn nicht wieder schnell verlieren. Aber wer in den Niederlanden ausgebildet ist und ein Jahr bei Barcelona 2 gespielt hat, wird das wohl sehr gut können und verinnerlicht haben. Alles in allem – ähnelt Tim Walter in vielen einen Christian Titz. Mit dem großen Unterschied: Tim Walter war Cheftrainer von Stuttgart und Kiel – dazu jahrelang Jugendtrainer von Bayern und Karlsruhe und hat deutlich mehr Erfahrung als ein Christian Titz. Das ist wohl auch die Erklärung für die längere Arbeitslosigkeit eines Tim Walters. Man muss diesen Fußball wollen. Und man muss die Spieler dafür haben. Und die Nerven. Hoffen wir also das Beste. Gruß, Michael

hessenadler
3 Jahre zuvor

@ BernadoRomeoMS

Dann würde ich mir an deiner Stelle einen anderen Verein suchen !!!

Besser ist das 😉😉😉🤣🤣🤣

Polkateddy
3 Jahre zuvor

Wenn es tatsächlich etwas härter zur Sache geht und ein Trainingsspiel endlich wieder ernst genommen wird, dann ist es der richtige Ansatz. Es gibt indes so dermaßen viele Bausteine zu bewegen, wenn man aufsteigen will, dass man nicht den EINEN identifizieren kann. So einfach ist es leider nicht. Sorge bereitet mir der Verletzungsstand. Kittel, Glatzel und Vagnoman sind wichtige Spieler. Klasse finde ich das Entfernen von einigen Minderleistern. Namen nenne ich nicht, das ruft nur irgendwelche Spacken auf den Plan. Gefühlsmäßig hat man jedenfalls die richtigen aussortiert, schließlich möchte man ja auch das Trainingsniveau erhöhen und nicht ständig die bocklosen, vollalimentierten Nichtskönner dabeihaben.
Desweiteren freue ich mich auf viele junge Leute, bei denen man sicher sein kann, dass man sich zu Beginn der Karriere noch etwas anstrengt.

Einen schönen Abend und einen guten Start in das Wochenende wünsche ich euch!

Jörg Brettschneider
3 Jahre zuvor

Du hast dir ein „Like“ verdient, lieber Joscha.
So viel Wertschätzung muss sein. Und schaue dir als Nachwuchsjournalist deine Hamburger Kollegen genau an. Dann siehst du, wie man es besser nicht macht. Es sei denn, du möchtest irgendwann vom königlichen Hof in UK berichten…😉

Was den Kader angeht?

Da ist im Vergleich zur ersten Zweitliga-Saison nichts mehr drin, was halbwegs nach Bundesliga riecht.

Der HSV steht vor der endgültigen Einreihung in dieser Liga und muss aufpassen, nach einem – zu erwartenden – mäßigen Saisonstart nicht abzurutschen.
Ich sehe da niemanden mehr, der für das gewisse Extra sorgen könnte, für viele Tore oder regelmäßige Spielentscheidungen steht.

Man kann nur über das Kollektiv kommen. Aber ich sehe nicht, warum ausgerechnet der HSV das besser können soll als viele andere Zweitliga-Teams.
Schon gar nicht mit diesem Vereins- und Medienumfeld. Da ist keiner erstklassig. Eher drittklassig.

Ich weiß, es gefällt nicht jedem, was ich schreibe. Aber meine Distanz zum HSV ist mittlerweile groß genug, um realistisch und objektiv einschätzen zu können, wie die Dinge liegen. Und oft lag ich in den letzten Jahren nicht daneben. Leider…

Bramfelder
3 Jahre zuvor

Moin zusammen, mal ein reiner Infotext von mir. Ich bin ja Dauerkartenbesitzer und habe auch die 50 EUR Pfand hinterlegt. Daher war die spannende Frage: kann ich eine Dauerkarte kaufen oder erst einmal „nur“ Einzeltickets. *Trommelwirbel*: es wird erst einmal keine Dauerkarte geben sondern nur Einzeltickets. Begründung: 20.000 Fans haben die 50 EUR Pfand bezahlt – es gibt jedoch nur Tickets für 17.100 Zuschauer. Und da man keine Verlosung unter den DK-Pfändern (Originalwort HSV-Email) möchte, verzichtet man eben auf die Dauerkarte. Bis auf weiteres. Solange diese 30%-Regel in Hamburg gilt, haben die DK-Pfänder jedoch Erstzugriff auf die Tickets. Der Vorverkauf für Dresden soll in der Woche um den 19.07. starten. Und da Auswärtsfans nicht erlaubt sind, wird es ein Heimspiel ohne Dresden-Fans sein. Aufgrund der Erfahrungen mit Dresden-Fans in Hamburg kann ich nur sagen: sehr gut. Auf diese Auswärtsfans kann ich gerne verzichten. Am 13.07. startet jedoch der Vorverkauf für die Saisoneröffnung am 17.07. gegen Basel. Aus Gründen sind dort nur 5700 Fans zugelassen (sprich 10%). Ich glaube die Tickets werden nicht in den freien Verkauf gehen. Soviel von mir. Ich wünsche uns allen ein schönes Wochenende. Grüße aus Bramfeld, Michael

Vamodrive
3 Jahre zuvor

https://www.mopo.de/hamburg/polizei/hsver-gegen-st-paulianer-massenschlaegerei-am-millerntorstadion/

Was für Dummfic… laufen eigentlich in dieser Stadt rum? Wie kann man so fanatisch sein? Was passiert eigentlich in dieser einzigen Gehirnzelle die die haben?
Hauptsache saufen und auf die Fresse hauen, armselige Gesellen!!

MeinVerein2021
3 Jahre zuvor

Mir gefallen deine Texte, insbesondere der Ton.
Ich freue mich auch auf die Saison. Nach deiner Einschätzung, Josha, fühle ich meine Stimmung bestätigt, dass noch nicht alles verloren ist. Schon gar nicht, bevor es überhaupt losgegangen ist. Die Punkte zur Sorge kann ich teilen.

Aleksandar
3 Jahre zuvor

Unverbraucht, Frisch und voller Fan-Liebe zum HSV mit Sachverstand, aber ohne plüschige rosa Farbe oder aber die drohende Höllenqual.

Es macht mir Spaß, deine Beiträge zu Lesen. Bitte mehr davon!

Danke Joscha Daniel.

Buffy
3 Jahre zuvor

Sweet Caroline – oh, oh, oh…!

abraeumer
3 Jahre zuvor

Boldt und Mutzel haben es hinsichtlich der Nachhaltigkeit durch Reis und Kaufmann etwas besser gemacht. Aber wenn man die Kriterien von Frankreich zur Auswahl des Nachwuchses, also Tempo und Technik, zugrundelegt, fallen mir eigentlich nur Reis und Kittel ein, die beides haben. Leibold hat sehr im Tempo nachgelassen und Dudziak auch. 
 
Schaut man sich dann noch die Kaderzusammensetzung nach den wichtigen Kriterien Führungsspieler, Kreativspieler und Arbeiter an, so überwiegen wieder einmal die Arbeiter. Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich schätze die Arbeiter, denn was wäre ein Magath ohne einen Wolfgang Rolff gewesen. Aber die Mischung muss stimmen. Wir haben zu wenig Führungsspieler und Kreativspieler. Die 83er Mannschaft verkörperte diese gute Mischung.
 
Heuer Fernandes, Schonlau, Leistner, Meffert, Gyamerah, Vagnoman, Heyer, Kinsombi, Wintzheimer und Glatzel sind weder kreativ, noch Führungspersönlichkeiten. Und Kittel, Dudziak und Leibold gehen auch mit unter, wenn es eng wird. Ein Reis könnte hier einen Unterschied machen, aber er ist sehr jung und zum anderen wird Meffert die zentrale Figur bei Walter sein. 
 
Sicherlich sind die anderen auch nicht genial besetzt, aber es wird eine schwierige Saison. Boldt und Mutzel haben hinsichtlich der individuellen Fähigkeiten und hinsichtlich der Mischung der Mannschaft wieder einmal keinen richtig guten Job gemacht.

Flotti McFlott
3 Jahre zuvor

Edeltechniker und Superknipser Jatta + unser dritter Torwart waren die besten Spieler im Testkick 10 Tage vor dem Auftakt auf Schalke?

Es wird 1 geile Saison!

😂

Ralf Lübbe
3 Jahre zuvor

Danke für dein wie ich finde, fundiertes Fazit.
Bei Konter sah es manchmal nicht gut aus. Man darf beim Angriffsfussball nicht die Abwehr vernachlässigen.

Alexander
3 Jahre zuvor

Echt schwierig zu sagen , welche Aufstellung die beste ist bzw. die ich mir wünschen würde aber das muss selbstverständlich der Trainer entscheiden und ich würde erstmal die ersten Spiele sehen wollen.
Fakt für mich ist aber das gyamerah , kinsombi und dudziak bei mir durch sind und die erstmal sich ordentlich präsentieren sollen.
Jatta aufgrund von Technik die Walther wohl haben will für mich auch Streichkandidat.
Schreibe trotzdem mal meine Wunschelf , allerdings ohne Berücksichtigung von Verletzungen und eventuellen Transfers

Heuer fernandes

Vagnoman David schonlau Leibold
Meffert onana Reis
Wintzheimer glatzel Kittel
Ob 4:3:3 , 4:2:2:2 , 4:2:3:1 , 4:3:1:2 alles möglich damit

Ivan69
3 Jahre zuvor

Guter Blog!
Die Vorfreude teile ich.
Nicht, weil ich mir so sicher wäre, dass diese Mannschaft erfolgreich sein wird.
Vielmehr, weil ich sicher bin, dass uns kein Langweilerfußball ala Thioune oder Wolf erwarten wird.
Es wird allemale interessant!

abraeumer
3 Jahre zuvor

Vielen Dank für deine Berichte, Josha. Ich würde gern mehr von dir lesen. Es würde mich sehr interessieren, welchen Endruck die Bestraften auf dich gemacht haben.

Meine Aufstellung:

X
Gyamerah, David, Heyer, Leibold
Meffert, Reis
x, x, Kittel
Kaufmann

Bramfelder
3 Jahre zuvor

Ach ja, Stichwort Blog und Vorfreude. Ich schließe mich dem Lob an. Ein guter und informativer Text. Vorfreude? Hmm, ich kann diesen Kader noch gar nicht einschätzen. Mal schauen wie wir in Schalke aufspielen. Wenn wir jedoch gewinnen sollten, dann wird TW auf jeden Fall wieder gehypt werden. Wenn wir gegen St. Pauli und/oder Bremen verlieren sollten, dann ist gleich nach sieben Spieltagen dicke Luft hier. Ich würde mir mal wieder einen Tobias Escher wünschen. Wo mal die Taktik von Tim Walter besprochen wird. Ich kann mir beim besten Willen ein Spiel ohne offensive Außenverteidiger nicht vorstellen. Oder mit einer falschen Neun. Wintzheimer ist kein Götze. Und ein Meißner oder Glatzer kann schon Strafraumstürmer. Also: her mit den taktischen Besprechungen. Was ändert sich unter Tim Walter? Oder was nicht? Btw, eine Alternative zu Tobi Escher wäre Nils Bomhoff; Mitgründer von Rocket Beans und Moderator von Bohndesliga. Dazu ist er ein glühender HSV-Fan. Taktisch ist der Junge wirklich fit. Kein Wunder – wo er doch wöchentlich mit Tobi Escher zusammen moderiert. Etienne ist ja für Eintracht Frankfurt geblockt. Das wäre auch eine Bereicherung für diesen Blog. Kurz gesagt: dieser HSV und diese Saison mit diesem Kader und Trainer ist für mich eine echte Wundertüte. Aufstieg? Möglich. Mittelfeldplatz? Nicht unwahrscheinlich. Abstiegskampf? Kann sein. Aber wahrscheinlich werden wir wieder Hinrunden-Meister um dann auf Platz 4 zu landen. Und täglich grüßt das Murmeltier. Verdammt, ich werde noch zum Pester lol…..

Schluder82
3 Jahre zuvor

Danke für deinen Einsatz vor Ort und deine Blogbeiträge liest sich gut und frisch. ( Nichts gegen Scholle )

Aufstellung ist durch die Verletzungsausfälle weniger spannend.

Heuer Fernandes – Gyamerah (Vagnoman) – David – Schonlau – Leibold – Heyer – Meffert -Reis – Dudziak – Wintzheimer – Jatta

Heuer Fernandes hat mir zu Beginn der letzten Saison gut gefallen. Bin gespannt ob und wer noch kommt.

Gyamerah und Vagnoman bleibt wie im letzten Jahr ein spannender Konkurrenzkampf , beide mit teils überragenden und gruseligen Spielen. Bleibt spannend, wenn einer der beiden eine Konstanz findet ist der andere raus. Wobei ich eher dauerhaft auf Vagnoman setzen würde allein aus finanzieller Erwägung. Den aktuellen Marktwert zu verbrennen wäre aus Verwinssicht fahrlässig.

David – hab ich persönlich noch nicht viel gesehen. Auch hier könnte es spannend werden ob er sich gegen Toni durchsetzen kann.

Schonlau wird spielen.

In der Rückrunde hoffe ich darauf das Ambrosius wieder zu seiner Leistung findet. Für mich der beste „Neuzugang“ im letzten Jahr.

Leibe spielt – denke ich auch . Gut das wir mit Muheim ein Backup haben.

Die Kreativlösungen um Leibe zu ersetzten waren weder Fleisch noch Fisch.

Wunsch im Mittelfeld wäre bei mir

Heyer oder Meffert als echten 6er

Davor 2 – 8er mit Reis und Onana.

Onana hat mir auf der alleinigen Sechs nicht so gut gefallen. Der Junge braucht noch jemanden neben oder hinter sich der die Konterlöcher sieht. Wenn Onana ein bißchen vorrückt haben wir mit ihm und Reis ein richtig starkes Pressing , viel Zugriff auch zweite Bälle und einen Turm der in Strafraum einrücken kann.

Solange Kittel ausfällt würde ich Dudziak auch auf den Flügel schieben. Bringt eigentlich alles für einen Flügelspieler mit. Technik, Tempo , Übersicht.

Wintzheimer vorne drin finde ich gut.
Glatzel , Meißner , Kaufmann sollte ihn erstmal von der Bank verdrängen.

Jatta – ist an seinen guten Tagen ne Wucht. Er braucht halt nur gute Tage .. und so richtige Alternativen haben wir leider nicht. Bloß nicht wieder Wintzheimer auf dem Flügel opfern.

Oder 2 echte Spitzen. Auch Glatzel kann ne gute zweite Spitze sein. Der lebt von seinem Geacker..

Insgesamt ein gutes Pressingteam..

ToniHH
3 Jahre zuvor

@Joscha

Vielen Dank. Bleibe uns erhalten.
Fand ich 🔝…
⚫️⚪️🔵

RaiDet
3 Jahre zuvor

Vielen Dank für deine Berichte Joscha ! Hab ich gerne gelesen, ich hoffe mehr von dir hier zu hören!

BernadoRomeoMS
3 Jahre zuvor

Wir haben ne Gurkenmannschaft mit nem Gurkentrainer der auf Ärsche schiessen lässt. Schade, dass sich dabei niemand verletzt hat. Platz 10 brauch kein Mensch. Vielen Dank für nix kann ich jetzt schon mal sagen. Neuzugänge sind maximal Dschungel tauglich. Bald interessiert sich niemand mehr für diese stümperhafte Arbeit. Sooooo traurig. Nix gelernt. Kann man auch nix erwarten. Der Abstieg rückt näher.

Walter Knell
3 Jahre zuvor

Jatta vor Meißner.Meißner ist Torgefährlich und ballsicher.Was ist Jatta?

Don Toben
3 Jahre zuvor

Danke Joscha für deine Berichte aus dem Trainingslager, sowie dein Fazit.
Hat mir gut gefallen. 💪🏼⚽️⚓️
Schönen Urlaub!

MeinVerein2021
3 Jahre zuvor

Zitat Bonucci:“Wenn du ganz unten bist, brauchst du die richtigen Leute…“ sagt der frisch gebackene Europameister.
Herzlichen Glückwunsch Italien.

HSV:Bezug: für den HSV ist das 4. Jahr 2. Liga schon weit unten. Also hoffe ich mal, dass TW einer von den richtigen Leuten ist. Auf geht’s!

Paulinho
3 Jahre zuvor

Die Italiener haben es mehr verdient als die Tommys, schon der Weg ins Finale über Spanien und Belgien war eine Feuerprobe, die der Engländer eher eine Lachnummer, dazu zuhause, die Dänen düpiert und beschissen. Also Glückwunsch Italien!

Grantler3006
3 Jahre zuvor

Und noch einmal, Danke für eine subjektive, weil eigene Einschätzung, ab vom journalistischen Mainstream. Dafür ist ein Fan Blog doch auch da. Eigene Meinungen, Eindrücke, Recherchen sachlich entspannt zu beschreiben. Ohne Hype, ohne Pesten, einfach: Das habe ich gesehen, das war mein Eindruck und ggf. ein Vergleich mit der Vergangenheit.

Ich finde, der HSV muss wieder das Ziel haben aufsteigen zu wollen, aber wo ich die letzten drei Jahre eher sicher war, dass das Ziel erreicht würde, bin ich dieses Jahr eher beunruhigt.

Das liegt zugegebenermaßen an der Vielzahl von neuen Spielern, die ich so gar nicht beurteilen kann, einen Trainer, der einen miesen Ruf hat und ggf. nicht in der Lage ist, eine sichere Abwehr und entsprechendes „Zu Null-Gen“ zu etablieren. Denn der Angriff war bisher nicht das Problem, weder ohne Terodde, noch mit Terodde.

Es sind immer das Abwehrverhalten und die Gegentore, die neben Mentalität, Giftigkeit etc. dazu führten, dass der HSV nicht aufstieg.

Die Altersstruktur scheint besser zu sein, ob der Kader allerdings in der Lage ist konstant auf höchstem Zweitliganiveau zu performen, wird auf die Flexibilität und Mentalität innerhalb des sportlichen Teams liegen, samt Vorstand Sport und seinem Direktor.

Meine Wunschaufstellung zum Saisonstart gegen Schalke wäre:

Oppermann im Tor

Abwehr: David, Schonlau, Heyer

Mitelfeld: Gymerah — Meffert — Reis — Leibold

Sturm: Wintzheimer, Meißner, Jatta (Glatzl)

Also ein 3- 4- 3

Da Walter bekannt dafür ist, dass die Positionen besetzt sein müssen, aber nicht zwingend von immer der selben Person, sind die Spieler beliebig zu verschieben.

Blogfan
3 Jahre zuvor

Was hat uns die EM klar gezeigt ??
Deutschland spiel einen viel zu langsamen Fussball, der so nichts mehr bringen
wird.
So ein Quer u. Zurück ist nur noch ermüdend und reist keinen mehr vom Hocker.
Diese Art Fussball füllt kein Stadion mehr.

schlunzi
schlunzi
3 Jahre zuvor

Danke nett zu lesen

Frank Furt
3 Jahre zuvor

X – Gyamerah – David – Schonlau – Leibold – Heyer – Meffert -Reis – X – Wintzheimer – Glatzel

X steht für Neuzugänge – Torwart und ein neuer Spieler für die Außenbahn

Kuchi
3 Jahre zuvor

Meiner Meinung nach wurde es mal Zeit, dass jemand wie Walter den Spielern mal wirklich zeigt, wo es lang geht

Monatelang wurde hier über die Wohlfühloase HSV geschrieben. Das wurde von vielen als stete Meckerei abgetan. Und jetzt ist man froh, dass einer kommt und das ändert???

Honeymoon ist schon seit 3 Jahren over. Wird mal Zeit, dass jemand wie Walter den Spielern mal wirklich zeigt, wo es lang geht



Rautenhopper
3 Jahre zuvor

Cooler text. Du hast in deinem blog geschrieben, dass du dieses mal wirklich das gefühl hast, dass die Stimmung besser ist. Gibts da irgendwelche gründe dafür?

Deine geplante aufstellung finde ich gut einzig jatta wird wahrscheinlich rausfliegen aus der ersten elf und ich denke unter walter wird ers wahrscheinlich schwerer haben. Offen ist natürlich auch wie schnell glatzel fit ist und obs für sonny noch reicht

fan17
3 Jahre zuvor

„Die Tatsache, dass es für Walter keine festen Positionen gibt, um den Gegner ins Laufen zu bringen, macht mir nach den beiden Testspielen noch etwas Bauchschmerzen.“

Wenn man sich informiert, wie Walters Arbeit in Stuttgart gesehen wurde, auch in den Medien, dann kann man schon etwas unruhig werden.

Eine 4-4-2 Anordnung ist nicht zu bemängeln. Mehr Einsatz, mehr Biss – das klingt sehr gut!

Im Mittelfeld mit Raute mit eingezogenen Außenspielern, das Flügelspiel würde dadurch vernachlässigt, wie will man das Räume schaffen? Das Zentrum zu verteidigen ist immer am einfachsten.
Hoch aufgerückte Verteidiger – das bei unserer Konteranfälligkeit – so ja auch schon in den Testspielen gesehen …
Aber: Eventuell ohne klassische Neun – oder soll Kaufmann das werden – könnte sonst in der 2. Liga schwierig werden, die tief hinten drin stehen. Ohne Zielspieler könnte es sehr schwer werden.

Nicht zuletzt: Sein ständiges Rotieren und seine Positionswechsel haben ihm in Stuttgart herbe Kritik und letztlich die Entlassung eingebracht. Es gab kein eingespieltes Team, überforderte Spieler und zu viele Gegentore …

Wird er dazu gelernt haben – oder kommt im Winter ein neuer Trainer …

Last edited 3 Jahre zuvor by fan17
Rautendeern
3 Jahre zuvor

Prima Berichterstattung aus Grassau! Ich war zunächst erstaunt über die Einschätzung der Stimmungslage, aber dann kam die „Kehrtwende“ – ganz großes Kino, das bringt nicht jeder! Weiter so und auf eine tolle neue Saison!

Houston
3 Jahre zuvor

Erfrischend, die Blogs zu lesen. Danke Josha. Frueher war auch : „es war Zug drin, und es wurde gelacht“, aber hier kommt es besser rueber als damals bei Dieter.

Speaking of whom, was macht Dieter Matz eigentlich ? Hoffe, es geht ihm gut. Hab immer noch einen alten „MatzAb“ Sticker von Benno am Fenster von meinem alten Pickup Truck. 😉

adalgisa
3 Jahre zuvor

Ja a, als das Wünschen noch geholfen hat. Finanziell war der HSV bereits Ende der 80er am Ende. Aus dem erfolgreichen Jahrzehnt, 1975-1984, blieb nur der „Mythos“ und es wurde an der „Dino-Legende“ gebastelt. Wenn schon Niedergang, dann vollzog sich der bereits vor der Hunkezeit. Von einigen Zwischenhochs abgesehen, bewegte sich der HSV in den letzten 30 Jahren immer auf mäßigen Niveau und lebte aus der Vergangenheit. Der Abstieg wurde jahrelang hinausgezögert. Aber so ist das Leben, jeder klammert sich an einem Strohhalm, wenn ihm das Wasser bis zum Halse steht.
Alle, die die ganz großen Veränderungen wollen, müssen wieder bei null beginnen.

uwe twiehaus
3 Jahre zuvor

Top oder Flop, mit sonnigen Aussichten sagt der Mopp?„Du darfst nicht nur gegen etwas sein, sondern musst immer auch einen eigenen Lösungsweg parat haben“ Langsam angehen lassen, Platz 6 oder 7 sollte als erstrebenswertes Ziel in der zweiten Superliga möglich sein, und Brexit heute fällt aus, weil Italien Zukunft ist.

History
3 Jahre zuvor

Der Leidensdruck ist noch nicht hoch genug für zukunftsfähige und nachhaltige Veränderungen.

@Scorpion

Dieser Satz kann in Stein gemeißelt werden. Genial.

Stuermer
3 Jahre zuvor

Heute wieder kein Blog?

Aleksandar
3 Jahre zuvor

Italia !!!!! Herzliche Glückwünsche.

Die englische Mannschaft tut mir leid, nicht alle : -)
Die Englischen Fans und das Land als Gastgeber haben eine neue Bezeichnung kreiert.

„Verlierer der Herzen“

Der Sportsgeist in England ist verroht und die vollgepissten Jogginghosen haben das sagen im Stadion.
Lasst und dafür sorgen das es im Fußball bei uns nicht soweit kommt.

Nur der HSV.

Scheiss Wärder Brämen 🤣

Last edited 3 Jahre zuvor by Aleksandar
Paulinho
3 Jahre zuvor

Endlich vorbei, diese Unglück selige EM.
Bald mit 32 Teams, wird also immer schlimmer. Die WM dann mit 48 Teams. Money, money, und alle machen mit. Hab kein Interesse mehr, die meisten Spiele lebten nur von der Spannung und das nur für ihre eigenen Fans. Spiel Niveau? Soll jeder selbst beurteilen, ich jedenfalls kann auf ein Spiel Wales gegen Ukraine gern verzichten.

Aradia
3 Jahre zuvor

Guten Morgen.

Die kleinen Männer mit den rasenden Füssen
haben die langen umschubser Kerle besiegt.
Das ganze Königsreich ist in tiefer Trauer.

In Italia wird gefeiert und die Fans sind
ausser sich vor Freude.
Glückwunsch nach Italien.

Unsere Mannschaft war zu feige
alles für den Erfolg zu tun.
Die meisten Spieler waren satt und in Ihren
Regalen stapeln sich die Pokale.
Aber Jogi setzte auf Ehre und Dankbarkeit und das im Fussball!
Die Fussball Begeisterten, die noch keine Erfolge
miterlebten, sind enttäuscht.

Selbst der erfolglose Messi in der Argentinische Nati
hat nun auch seinen Copa-Pokal endlich in der Tasche.
Glückwunsch nach Argentinien.
Trauer in Brasilien.
Naja , es wird schon.

Zum HSV …..man hört nix.

NDHSV!
3 Jahre zuvor

Dank Jatta! HSV gewinnt Testkick gegen Silkeborg IF mit 1:0

tobyseal
3 Jahre zuvor

Mein Gott Walter! Nach den bisherigen Eindrücken kann einem nur Angst und Bange werden…

Riesum
3 Jahre zuvor

https://www.kicker.de/865277/artikel/walter-wir-haben-nachholbedarf

TW legt die „Wohlfühloase “ trocken. Alex hätte seine Freude daran, oder 🤔