Der HSV legt Rekordpause ein – Wolfgang entspannt

by | 28.11.22 | 49 comments

Der HSV hat jetzt frei. Laktattests stehen heute und morgen auf dem Plan, denn geht’s in den Urlaub. Fünf Wochen, also so lange wie selten. Bis zum 2. Januar dürfen die Spieler freimachen. Und wären da nicht die Personalien Mario Vuskovic sowie die von Tim Walter und Jonas Boldt – es wäre wirklich mal sehr ruhig beim HSV. Aber sowohl bei dem des Dopings verdächtigen Kroaten wie auch bei Trainer und Sportvorstand soll in den nächsten Tagen Bewegung reinkommen. Und sobald das soweit ist, werde ich mich an dieser Stelle dazu melden. Bis dahin verbleibe ich mit dem Hinweis an Euch, dass es morgen wieder einen Communitytalk gibt und Ihr gern noch bis morgen 11 Uhr Eure Fragen (via Instagram-Seite oder per Email an moinvolkspark@gmail.com) stellen könnt. 

Ansonsten gab es bei der WM wieder ein paar spannende Spie – unter anderen auch das deutsche Spiel gegen Spanien, das Wolfgang besucht und analysiert hat. Zudem hat er ein tagesaktuelles Video geschickt und zeigt einmal auf, wie entspannt die Stimmung beim DFB und drumherum nach diesem 1:1 gegen Spanien ist. 

Kolumne #12

Aus der Gruft geklettert

Na also: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Endlich sahen wir den Hansi Flick, den wir aus seinen Zeiten als Co-Trainer von Jogi Löw und von den Bayern kennen. Ein entspannter, freundlicher, empathischer Typ, der um kurz vor Mitternacht vor die internationalen Presse in Al Khor trat und am Ende sogar scherzte. Was er mit Louis Enrique nach dem Spiel in freundschaftlicher Umarmung zu bereden hatte? „Das sagen wir Euch zu gegebener Zeit später“, sagte Flick mit einem vielsagenden Lächeln. Es klang, als ob sie sich zu einem Wiedersehen verabredet hätten. Im Endspiel?

„Unter den Gesetzen der Fußball-Weltmeisterschaft gibt es allen voran einen bewährten Klassiker: Gib Deutschland niemals auf“, sagte der Kollege von „La Repubblica“ aus Italien neben mir in der Pressekonferenz. Ob ich auch an den Titel glaube? Aus norddeutsch geerdeter Sicht eher nicht. Vorsichtig ausgedrückt.

Apropos, gut 8.000 Journalisten berichten von dieser WM, darunter 150 Zeitungs- und Agentur-Journalisten aus Deutschland. Die Atmosphäre ist freundlich, geschäftsmäßig, viele kenne ich schon lange, wir schätzen uns. Sport-Journalisten sind eine besondere Spezis, meist Einzelgänger und nicht auf Smalltalk programmiert. Besser schreiben als reden.
Später am Abend sitzen neben mir auf der Pressetribüne ein amerikanischer Kollege aus Washington und ein englischer Kollege von „The Times“, nett, höflich. Ob ich ihm etwas über einen „Fulkrug“ sagen könnte, den kannte er bisher nicht, fragte der Engländer.  Bremen kannte er aber auch nicht. „Goalgetter“, antwortete ich. „Oh, great“, sagte der Kollege, wohl ahnend, dass da etwas Großartiges geschehen könnte.

In den internationalen Pressestimmen fand ich gestern in „The Times“: „Niclas Füllkrug, der Killer mit der Zahnlücke, holt Deutschland aus einem tiefen Loch in Katar.“
Der Amerikaner schreibt in der Washington Post: „Mit einem großen ‚Uff!‘ aus unerwarteter Quelle kurz vor Torschluss hat Deutschland seine Chancen vergrößert auf etwas, das seltener als selten ist in seiner hochdekorierten WM-Geschichte. Es kann noch immer aus der Gruft klettern, kurz bevor der Deckel schließt.“

Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.

INTERNATIONALE PRESSESTIMMEN:

Spanien:

Mundo Deportivo: „Das Spiel gegen Deutschland bestätigte jedoch, dass der Generationswechsel bereits Realität ist. Trotz ihrer Jugend ist La Roja bereit, sich mit jedem zu messen. Die Mannschaft von Luis Enrique reift weiter, nun auch gegen einen erfahrenen Weltmeister, der erst reagierte, als er in Rückstand geriet.“

El País: „Zwei Einwechselspieler waren die Torschützen in einem sehr umkämpften Spiel, einem Duell mit viel Spannung bis zum Schluss, mit einem lockeren Deutschland in der Schlussphase, mit mehr Schlägen für Unai als für Neuer.“

Schweiz:

Blick: „Joker Füllkrug bewahrt DFB-Elf vor nächstem Dämpfer. Der Beste: Na wenn einer so reinkommt, Deutschland in einer äußerst heiklen Situation, 0:1 hinten, und dann vor dem Tor so dezidiert und eiskalt bleibt, verdient er diese Auszeichnung gewiss: Niclas Füllkrug!“

Tages-Anzeiger: „Deutschland schleudert ins Turnier zurück“

Österreich:

Krone: „WM-Chance lebt. Füllkrug rettet Deutschland Punkt gegen Spanien“

Kurier: Totgesagte leben länger. Eine alte Weisheit, die sich im Fall der Deutschen bei dieser WM bewahrheiten könnte.

Großbritannien:

The Telegraph: „Niclas Füllkrug war erst seit zwölf Tagen deutscher Nationalspieler und in der letzten Saison nicht einmal in der Ersten Liga, aber als eine große Fußballnation nach einer Art Retter suchte, war die Zeit für den 29-jährigen Stürmer endlich gekommen.“

The Sun: „Superjoker Füllkrug hält Deutschlands WM-Hoffnungen am Leben. An einem Abend, an dem wir erwartet hatten, den Deutschen zum ‚Auf Wiedersehen‘ zu winken, haben sie einfach ihre uralte Widerstandsfähigkeit gezeigt.“

Daily Mirror: „Deutschlands WM-Hoffnungen hängen trotz des beherzten Unentschiedens am seidenen Faden.“

The Guardian: „Es stellt sich heraus, dass Deutschland doch noch eine Nummer 9 hat. Ihr Name ist Niclas Füllkrug, er ist 29, seine internationale Karriere dauert weniger als einen Monat. Und als es am meisten zählte, war er zur Stelle.“

The Independent: „Ein Unentschieden, das vermutlich zeigt, warum das aufblühende Spanien nicht diese WM gewinnen wird, und warum Deutschland nicht ausscheidet. Es ist so ein schmaler Grat.“

The Times: „Niclas Füllkrug, der Killer mit der Zahnlücke, holt Deutschland aus einem tiefen Loch in Katar.“

Niederlande:

AD: „Komplette Spannung in der Gruppe E nach spektakulärem Unentschieden zwischen Spanien und Deutschland: Deutschland bibbert und betet, aber ist nach dem 1:1 gegen Spanien immer noch nicht ausgeschieden. Ein Punkt aus zwei Spielen, aber es kann noch klappen. Füllkrug gab Deutschland mit seinem Treffer auf jeden Fall die Farbe auf die Wangen zurück. Letzter in der Gruppe, aber noch lange nicht chancenlos. Es ist alles möglich in dieser Gruppe.“

De Telegraaf: „Deutschland lebt noch bei der WM nach später Rettung gegen Spanien. Dass Deutschland als Letztes gegen Costa Rica spielt, scheint das Rettungsboot für unsere östlichen Nachbarn zu werden. Die Mannschaft hat bislang noch nicht viel Eindruck hinterlassen bei dieser WM.“

Voetbal International: „Deutschland ist mit dem Schrecken davongekommen in der Auseinandersetzung mit Spanien. Die Deutschen gewannen auch im zweiten Gruppenspiel nicht, aber dank Niclas Füllkrug sieht die Ausgangsposition, so verrückt es klingt, noch nicht so schlecht aus. Ein herrliches Fußballspiel endete in einem Unentschieden.“

Frankreich:

L’Équipe: „Wer ist Niclas Füllkrug, der Angreifer von Werder Bremen, Torschütze gegen Spanien? Die Überraschung auf der Liste von Hans-Dieter Flick für die WM in Katar, Niclas Füllkrug, Stürmer von Werder Bremen, bringt frischen Wind durch seine Persönlichkeit in die deutsche Auswahl. Sein Tor am Sonntagabend rettet Deutschland vor dem Desaster.“

USA:

New York Times: „Deutschland ist der Dunkelheit entgegengetreten. Nun, nach einer angespannten und tristen Woche hat es wieder einmal Hoffnung.“

Washington Post: „Mit einem großen ‚Uff!‘ aus unerwarteter Quelle kurz vor Torschluss hat Deutschland seine Chancen vergrößert auf etwas, das seltener als selten ist in seiner hochdekorierten WM-Geschichte. Es kann noch immer aus der Gruft klettern kurz bevor der Deckel schließt (…) Wenn es Costa Rica nicht besiegen kann oder Japan gegen Spanien gewinnt, wäre Deutschland zum zweiten Mal in Serie in der Gruppenphase einer WM ausgeschieden, etwas Undenkbares bei einem Vermächtnis mit vier Titeln, vier zweiten Plätzen und drei dritten Plätzen.“

Italien:

La Repubblica: „Unter den Gesetzen der Fußball-Weltmeisterschaft gibt es allen voran einen bewährten Klassiker: Gib Deutschland niemals auf.“

Corriere dello Sport: „Füllkrug rettet Deutschland.“

Marcus Scholz

Marcus Scholz

Sportjournalist Marcus „Scholle“ Scholz hat sich in mehr als 20 Jahren als HSV-Reporter bundesweit als Gast in renommierten TV-Sendungen einen anerkannten Namen gemacht. Nach „Matzab“ und der „Rautenperle“, die Scholle beide zu digitalen Erfolgen pushte und sogar auf Rang 6 und 7 im nationalen Fußballblog-Ranking platzieren konnte, ist „MoinVolkspark“ sein erster komplett eigener Blog über den HSV. Zusammen mit einem Team aus jungen, hungrigen HSV-Freunden wird dabei auf unterschiedlichen Kanälen über den HSV mit den täglich neuesten News und Entwicklungen in Wort, Bild und Ton berichtet. Scholles Motto allein macht schon deutlich, worum es ihm hier geht: „Ein Tag ohne den HSV ist ein verlorener Tag.“

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.

Moin Volkspark steht für ein leidenschaftliches Miteinander und ist der Zusammenschluss dessen, was eigentlich schon seit langer Zeit zusammengehört.

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Kosinus
1 Jahr zuvor

Wenn Herr Peters permanent Infos aus den Sitzungen an Dritte weitergegeben hat, dann muss er wegen Indiskretion zurecht gehen.
Bin da voll bei Jansen. Das Peters ein Kühne-Vertrauter ist, macht es zudem nicht besser.

Kühne wird zu kontrovers gesehen als dass jemals 75% der Mitglieder für eine Satzungsänderung stimmen werden. Ergo: Die Kohle fließt ohnehin nicht.

Wir haben als HSV genug Power es ohne Kühne zu schaffen. Kurzfristig ist es immer verlockend die Kohle zu nehmen, langfristig führt aber nur die eigene Wirtschaftlichkeit/Rentabilität, sprich ein tragfähiges Geschäftsmodell, den HSV in altbekannte Tabellenregionen.
Das schnelle Geld geht/ging bisher immer zu Lasten einer langfristig erfolgreichen Ausrichtung.
Mit Kühne wäre der Sc Freiburg nie dort, wo er jetzt steht.
Von Freiburg lernen, heißt wie Freiburg zu handeln!

Last edited 1 Jahr zuvor by Kosinus
alwaysHSV
1 Jahr zuvor

Wie sagt der italienische Sportjournalist? Gib Deutschland niemals auf. Den Spruch kannten hier offenbar viele nicht wenn man die Beiträge seit dem Japan-Spiel mal so angesehen hat. Ist ja aber bei der Einstellung zum HSV vielfach genauso. Da wird auch oft schon vor Saisonbeginn von dem Abstieg in Liga 3 geschrieben oder zumindest jegliche Aufstiegschance abgestritten.
Schon allein wegen dieser Einstellung von diversen Schreibern hier würde es mich freuen,
sollte Deutschland jetzt das Feld von hinten aufrollen bis in das Finale. 😉

Aleksandar
1 Jahr zuvor

Vielen lieben Dank für das schöne Foto!

Es versetzt mich zurück in meine früheste Jugend und macht mir total Lust, jemanden mit richtig viel Schwung ins Wasser zu schubsen.

YNWA
1 Jahr zuvor

Kruse anyone? Wäre das nicht der Mann, der uns in der RR in die 1te Liga schiessen kann? Denke mal, der Junge hätte da sogar richtig Bock drauf! Glaube auch nicht, dass es am Geld scheitern würde – für eine halbe Saison.

Abends kann Er Pokern und am WE knallt der die Buden – wäre ein Gedanke, der mir gefallen könnte! 😉

Blumi64
1 Jahr zuvor

Koan Kühne

Blumi64
1 Jahr zuvor

Habe schon mal den Gedanken gehabt wie Vuskovic positiv getestet wurde.
Vielleicht war er ja im Labor Wüstefeld😉