Es wird gern übertrieben, wenn es um die eigene Mannschaft geht. Selbst in der Betrachtung der Liga wird immer wieder gern von der „stärksten zweiten Liga aller Zeiten“ oder von der „ausgeglichensten Zweiten Liga aller Zeiten“ etc. gesprochen. Aber ähnlich wie HSV-Trainer Tim Walter erachte ich das als übertrieben. Letztlich ist selbst das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter am Sonnabend bei Darmstadt 98 ein Zweitligaspiel und hat mit der Ersten Bundesliga nichts zu tun. Abgesehen davon, dass beide Teams darum kämpfen, im kommenden Jahr Erstligafußball spielen zu dürfen. „Ob wir da einen Hauch Bundesliga sehen oder nicht – das ist ein schönes Spiel. Saturday Night Fever. Von daher sollen sich alle freuen“, meinte der 47-Jährige heute während der Pressekonferenz und ergänzte: „Nächste Woche spielen wir aber auch wieder. Und solange die Spiele noch da sind, und wir Punkte brauchen, ist es mir egal, gegen wen wir spielen.“
Walter bleibt damit seiner Linie treu und geht von Spiel zu Spiel. Er vermeidet künstliche Hektik und beteiligt sich nicht daran, Spiele schon im Vorfeld anzuheizen. Im Gegenteil: Er betont immer wieder die Qualitäten der Gegner, spricht respektvoll über gegnerische Mannschaften und deren Trainer. Aber: Der HSV-Coach hat auch nichts dagegen, wenn das Spiel am Sonnabend am Böllenfalltor ähnlich emotional wird wie die Partie in der Hinrunde. Also abgesehen vom Endergebnis selbstverständlich: Denn bei der 1:2-Hinspielniederlage im August hatten mit Ransford-Yeboah Königsdörffer und dem mittlerweile für Kaiserslautern spielende Aaron Opoku zwei HSVer wegen Tätlichkeiten die Rote Karte gesehen. On top erhielt der zu lautstark agierende Sportvorstand Jonas Boldt Gelb-Rot.
Auf der gegnerischen Seite hatte der Ex-HSV-Profi Klaus Gjasula, der im Duell am Sonnabend verletzt ausfällt, ebenfalls Gelb-Rot kassiert in einem mehr als umkämpften Spiel, bei dem auch Walter mit seinem Trainerkollegen auf Darmstädter Seite immer wieder verbal lautstark diskutierte – um es mal nett zu umschreiben. „Genau das macht ja den Fußball auch aus“, sagte er. „Letztendlich treffen wir auf eine sehr clevere Truppe, die sehr intensiv Fußball spielt. Von daher kann es auch schon sein, dass es am Samstag ähnlich wird“, sagt Walter und meint damit sicher nicht nur das umkämpfte Spiel, sondern auch das Aufeinandertreffen der erfolgreichsten Zweitligatrainer.
Wobei, wenn wir schon über Wiederholungen sprechen, dann liegt natürlich schon die Serie sehr nahe, die der HSV in Darmstadt zu verteidigen hat. Denn auswärts beim SV Darmstadt 98 hat der HSV seit dem Bundesliga-Abstieg 2018 nicht verloren. Drei Siegen und einem 1:1 stehen null Niederlagen gegenüber. Dennoch interessiert Walter so eine Bilanz zurecht nicht: „Für die Statistiker ist das eine schöne Bilanz, für uns aber irrelevant.“ Und wenn wir Statistiken zitieren, muss auch die Serie von 20 Spiele ohne Niederlage der Darmstädter an dieser Stelle genannt werden.
„Irgendwann ist die Zeit gekommen, dass die Serie vielleicht auch reißt“, sagte Walter und erklärte, wie er sich das vorstellt. Man müsse erneut versuchen, ans eigene Leistungslimit zu kommen. Logisch. Aber: Der Ball sei dabei „der heilige Gral“ und mit viel Ballbesitz wolle Walter den Gegner in die Defensive drängen. Je besser uns das gelingt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir dann auch gewinnen“, sagte der HSV-Trainer, der zuletzt auch immer wieder betonte, dass es ihm egal sei, dass man hinten zuletzt oftmals zu offen stand – solange man vorn immer ein Tor mehr erzielen kann.
Effizienz ist das Stichwort. Und effizient war der HSV beim letzten Auswärtsspiel in Darmstadt definitiv. Damals gewannen die Gäste 5:0, vierfacher Torschütze war Robert Glatzel, der auch in dieser Saison wieder treffsicher auftritt. Aber aufgepasst: Die Mannschaft von 98-Trainer Torsten Lieberknecht kassierte in dieser Saison bislang die wenigsten Gegentore (16), der HSV erzielte dafür die drittmeisten Tore (40) insgesamt und ist in der laufenden Rückrunde die mit elf Treffern Ligaspitze. Die Hessen dagegen gewannen alle ihr bisherigen Spiele in diesem Jahr, während der HSV ein Remis (3:3 in Heidenheim) aufweist. Also, um es mal statistisch abzurinden: Das sind alles Daten eines Spitzenspiels. Eines Zweitliga-Spitzenspiels. „Sie erzielen mit großer Effizienz ihre Tore und kassieren im Gegenzug wenige. Und darum stehen sie wahrscheinlich auch zurecht da oben. Unser Ziel ist es, dorthin zu fahren und dem Gegner weh zu tun und die drei Punkte mitzunehmen“, zollte Walter dem kommenden Gegner Respekt.
Und die Darmstädter? Bei dem Tabellenführer sprach zuletzt Präsident Rüdiger Fritsch. Und das deutlich emotionaler, als es Walter tat. Fritsch betonte die unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen beider Klubs und die vielen Ausfälle im eigenen Team: „Wir werden uns trotz der großen Personalsorgen dem HSV entgegenstellen. Das Böllenfalltor wird brennen.“ Gefällt mir übrigens deutlich besser, wenn es der Gegner ist, der im Vorfeld große Töne spuckt…
Euch allen einen schönen Abend!
Scholle
P.S.: Morgen treffen sich die HSV-Aktionäre zur Aussprache. Weil das Thema Vereinspolitik beim HSV hier zuletzt fast dauerhaft stattfand und es aktuell noch nicht substanziell Neues gibt, spare ich es heute mal aus. Morgen wird es sicher genug darüber zu berichten geben. Leider.
Na ich bin gespannt. Bin im Block G2 bei den Stehplätzen. Guter Blick aufs Feld, nahe der Mittellinie. Danach dann mit einem Sieg im Rücken in die Nachtschicht. 1:4 tippe ich mal.
Wer um Himmels willen spricht bezüglich der derzeitigen Klasse der zweiten Bundesliga, von:
Das habe ich nicht mal bei den Kommentaren von Kosinus lesen können und in meinem Bekanntenkreis wird eher von der schwächsten zweiten Liga seit der unfreiwilligen Mitgliedschaft des HSV gesprochen.
Ich interpretiere die Worte von Herrn Fritsch komplett anders als Scholle.
Alles, was er sagt, ist, dass man sich dem HSV stellt und dass die Fans für gute Stimmung sorgen werden.
Geradezu aberwitzig, dies als „große Töne“ einzustufen. Erst recht wenn man den HSV begleitet. („Egal, wer hinter uns Zweiter wird.“ / „Wir ziehen das Ding!“ / „Wir werden was zu feiern haben.“ / „Meine Frau ist gefahren.“)
Wir sind der HSV / 90.000
Wäre doch ne tolle Petition Überschrift.
Ich hoffe Jansen einigt sich heute mit den Investoren und es geht endlich voran !!
Sieg in Darmstadt, NUR DER HSV
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Jaja, da redet sich einer die Ergebnisse der letzten Spiele schöner, als sie wirklich waren! Zeigt diese Aussage auch wieder, dass Tim Walter einige Dinge im HSV Spiel nicht mehr realistisch einschätzen kann oder will?
Ich befürchte weiterhin ein böses Erwachen in der Rückrunde! Vermutlich schon mit dem Spiel in Darmstadt!?
Union Berlin- Hut ab, welche Entwicklung haben die seit dem Aufstieg genommen, einfach nur tolle Typen. Super Trainer – zeigt doch, dass es geht. Wenn, ja, wenn der Verein von echten Entwicklern geführt wird. Ich ahne, es ist in Hamburg noch ein langer Weg zu gehen.
Ja hat der LügenLachs behauptet im NordKoreaBlog. Aber er hat ja auch geschrieben, dass der HSV schon einmal aufgestiegen ist und drei mal gegen den Abstieg in Liga 2 spielt und mindestens 20 mal Insolvenz war. 😂
Einfach immer das Gegenteil annehmen und man liegt richtig. 😎
Kann er halt da die Meinungslosen Volldeppen eh nix raffen. Aber das muss man sagen, er hat wirklich die aller dümmsten 4-5 Fans der Welt.
Mit euch beiden, sind es dann wohl eher 6-7. Der Lachs, wird sich über eure ständige Dauerwerbesendung freuen. 😂
Geilster Mitspieler – Paderborn
Krassestes Tor – Paderborn
Krassester Fehler – Paderborn
Dieser Kapitän brennt für den HSV zumindest für den krassesten Gehaltsscheck.
Ich kann mich nur an den krassesten Fehler beim HSV erinnern – St Pauli werde ich ihm wohl nie verzeihen.
Vielleicht sollte sein Manager mal ein ernstes Wort mit dieser Plappertasche reden.
Klappe halten und gegen die großen Jungs gewinnen mit einer eigenen ansprechenden Leistung.
„….WEH TUN.“
und „Wir sind noch stärker.“….sind ja auch schon ANSAGEN.
Sollte man drauf verzichten als Trainer, wenn man nachweislich es gar nicht
hinkriegt, die Truppe so einzustellen, dass sie von Anfang an kämpferisch
und mit Biss auftritt.
Zumal selbst der Blog-Autor ja inzwischen erkannt hat, dass Walter das
hinten offene Tür- relativ egal ist -steht ein Sieg unsererseits in den Sternen.
Mag sein, dass das Fehlen von Kempe und Pfeiffer eine Rolle spielt –
aber….
auf eine kompakte, sichere Abwehr, DIE DIE MEISTERSCHAFT erringt,
wird Lieberknecht nicht verzichten.
Sollte unser Gegen-System……Spektakel und ein Tor mehr, gewinnen,
wäre das für mich schon mehr als eine Überraschung.
Wird das gefestigte Darmstadt nicht zulassen.
Sogar: ->selbst ein Sieg wäre bei unserer Unberechenbarkeit weit entfernt
von einer Vorentscheidung.
Ich muß gestehen das ich den Weg den Darmstadt genommen hat ein wenig beneide. Da wurde mit relativ geringen Mitteln ein Kollektiv geformt das als Einheit daherkommt. So können auch Verkäufe oder Verletzungen viel besser aufgefangen werden. Fehlt einer kommt halt ein anderer und wird von der Mannschaft getragen. Anders der HSV wo mit verhältnismäßig viel Geld eher individuelle Klasse geholt wird. Sieht mitunter schöner aus ist aber grade was Verletzungen oder Formtiefs angeht deutlich schwieriger vom Team aufzufangen (was bei uns los war als 2 verletzt und einer gesperrt war). Auch mit der Nachhaltigkeit ist das so eine Sache. Wenn Darmstadt nicht aufsteigt ist das blöd aber sie werden nicht viel schlechter einen neuen Anlauf starten. Beim HSV ist es ja wieder mal so ein wenig all in. Und ob der „neue“ Hsv wirklich so druckresistent ist wird sich so in den nächsten 5 Wochen zeigen. Noch ist keine crunchtime.
Ich finde es sehr schade dass man hier im Blog zu 90% nur noch das lesen kann was man überall lesen kann.
Auch den Inhalt der PK.
Leider wenig Hintergrund, kein Nähkästchen und nur persönliche Meinungen die sehr allgemein gehalten sind
Aber ja ich weiß, ist kostenlos.
Ist aber zum Beispiel die Motorrad Zeitung Nürburger auch. Aber mit mehr Inhalt
Bin gespannt, wir sind nicht chancenlos in Darmstadt
Bayer Super Elfmeter!
Union ist mir ein Rätsel?
„WIR ZIEHEN DAS DING!“
Wenn nicht, wird Bascho Kapitän vom Traumschiff.
Für mich wären auch 5000€ okay, wenn wirklich alle mitmachen. Dann sind wir bei 450 Mios. Ich würde dann gerne Erling Haaland zum HSV holen, wenn es für alle okay ist.
Wie wäre es denn mit 90 Mitgliedern und jede / jeder gibt 1 Mio. Schließlich ist Hamburg doch die Stadt der Millionäre. 😄
Streit um Aufsichtsrat beigelegt: Lena Schrum geht, Andreas Peters bleibt!
Aus dem HA:
🤦♂️ Die ganzen U-Teams sind auch Mitglieder beim SV !