Mein ehemaliger und heute noch immer aktive Chefredakteur des Hamburger Abendblattes hat es in seiner Ansprache beim Neujahrsempfang des Hamburger Abendblattes ganz richtig formuliert: Wir brachen wieder mehr Optimismus, mehr positive Stimmung im Land. Auch beim HSV. Aber es darf eben auch nicht alles auf Optimismus aufgebaut werden, sondern bedarf eines stabilen Fundamentes. Umso schöner war zu lesen, dass Abwehrchef und Kapitän Sebastian Schonlau heute wieder ins Training einsteigen konnte. Denn ohne ihn ist der HSV defensiv noch anfälliger. Dass man bislang nichts über einen neuen Innenverteidiger für den Winter, dafür aber Namen für den Sommer hören und lesen konnte, überrascht mich nicht. Aber ich bleibe dabei, dass der HSV es sich ohne passenden Konterpart für Sebastian Schonlau selbst schwer macht.
Aber: Je unwahrscheinlicher der schnelle Innenverteidiger beim HSV ist, desto wichtiger wird das Mittelfeld. Mit Jonas Meffert hat der HSV hier einen sehr viel diskutierten Routinier im Team, dessen Bedeutung für den HSV vor allem immer dann deutlich wird, wenn er fehlt. Zumindest den meisten. Ich persönlich halte weiterhin sehr viel von Meffert für den HSV als Zweitligisten, weil er schlau Räume zuläuft. Mefferts Rolle beim HSV ist wichtiger, als es die allermeisten erkennen, weil e meistens eher unspektakulär spielt. Aber die Tatsache, dass der HSV auf der Sechs mit ihm und dem nächsten hier Beurteilten den dritt- und viertbesten Zweikämpfer im Team hat, untermauert meine These nochmal. Und das schließt sogar den Minuspunkt mit ein, dass Meffert oft noch die die Vertikalität mit Ball fehlt. Er ist eben kein Spieler, der das Spiel schnell machen oder den Ball selbst in die Gefahrenzone tragen kann. Er ist auch kein Distanzschütze oder gefährliches Standardmonster – aber Meffert ist ein auf Zweitligaebene überdurchschnittlicher Sechser, der seine Rolle als Hiwi vor allem im Abräumen sieht. Mannschaftsdienlich eben. Diese Saison ist er allerdings noch nicht so stabil wie in den letzten Jahren. Note: 3
Daniel Elfadli ist der bessere Meffert
Dass Meffert etwas weniger stabil spielt, liegt vielleicht auch an der neuen, für ihn vorher komplett ungewohnten Konkurrenzsituation. Denn Daniel Elfadli ist mit Abstand der beste Neuzugang bislang. Der nominellen Sechser, der zuletzt vermehrt in der Innenverteidigung spielen musste, weil er schlichtweg besser verteidigt als die anderen Abwehrspieler des HSV, ist der bislang überzeugendste Spieler beim HSV nach der Hinrunde. Er antizipiert stark, läuft Räume zu, ist stark im direkten Zweikampf und trägt den Ball entweder selbst nach vorn oder sieht den nächsten Mann. Er ist sozusagen der etwas bessere Meffert, weil er alles von Meffert hat – und darüber hinaus auch offensiv mitwirkt. Zudem ist er wie gesagt ein starker Innenverteidiger. Note: 2
Nachdem Anssi Suhonen zu Jahn Regensburg geht, was ich sportlich für ihn als sehr sinnvoll erachte, entwickelt sich Lukasz Poreba langsam, aber stetig. Im Schatten der gesetzten Meffert und Elfadli kam er bislang oft von der Bank, er bewegte aber fast immer auch etwas. Poreba ist der offensive Sechser, fast schon ein Achter. Zumindest bringt der Wadenbeißer auch ein Stück weit Offensivgeist und Torgefahr mit. Er ist ein guter Kompagnon zu dem fast ausschließlich defensiv ausgerichteten Meffert und Elfadli, die als Sechser agieren. Note: 3,5
Ludovit Reis kam zu Saisonbeginn immer wieder zum Einsatz – spielte aber nur ein einziges Mal annehmbar, bevor er sich erneut verletzte. Den alten Reis, bei dem man Sorge haben musste, dass er abgeworben wird, habe ich jedenfalls schon länger nicht gesehen. Leider, denn der könnte ein ganz wichtiger Faktor auf dem Weg zum Aufstieg sein. Aber: Das Leben ist kein Konjunktiv, daher die Note: 4,5
Karabec deutet vieles an – aber zeigt es noch zu selten
Besser kommt der nächste Neue weg, Adam Karabec. Der technisch versierte Linksfuß deutet immer an, was er (hoffentlich) im Stande sein könnte, zu leisten. Wobei der Unterschied zu reis der ist, dass der Tscheche immer wieder auch ordentliche Leistungen zeigt. Keine überragenden bislang, aber gute. Schade ist, dass er nicht noch sehr viel mutiger das Spiel nach vorn anzukurbeln versucht. Er müsste es können. Zumindest waren seine Ausreißer nach oben immer wieder dem Mut geschuldet, den er ansonsten zu selten hatte. Und wie bei Reis schon geschrieben, auch hier zählt nicht der Konjunktiv, sondern ausschließlich das Gezeigte. Und dafür bekommt er die Note: 3
Viel zu wenig zeigen konnte bislang Immanuel Pherai. Zunächst, weil Trainer Steffen Baumgart absolut nicht auf seine Spielweise abfuhr, dann auch auf dem Platz unter Neu-Chef Merlin Polzin. Fakt aber ist für mich: Spielt Pherai, hat der HSV den Zug zum 16er (wo Selke und/oder Glatzel in aller Regel lauern), den er benötigen wird, wenn er den Gegner wieder mehr unter Druck setzen will. Neun Einwechslungen bei drei Startelfauftritten, nur ein Spiel über die kompletten 90 Minuten und nur ein Tor bei null Assists – diese Bilanz tut weh. Ich hoffe jedenfalls, dass Pherai in der Rückrunde mehr zum Einsatz kommt. Insbesondere gegen Teams, die sich hinten reinstellen, sollte seine quirlige Art helfen können. Ihr merkt schon, schon wieder Konjunktiv. Von daher für das Gezeigte gibt es eine Gnaden-Note: 4.
Marco Richters Rolle im HSV-System ist irgendwie keine
Deutlich mehr auf dem Platz stand Neuzugang Marco Richter. Weshalb der Zugang aber 9-mal in der Startelf (dazu drei Einwechslungen) stand, erschließt sich mir bis heute nicht. Der technisch starke Zugang vom FSV Mainz ist von der Spielweise ein toller Hallenfußballspieler. Er fällt im Training auch bei den Spielen auf verkürztem Spielfeld durchaus positiv auf. Aber auf dem großen Feld in der Liga wird sein Tempodefizit immer wieder deutlich. In Laufduellen, bei Zweikämpfen, wenn er zu spät kommt – Richters Rolle im HSV-System ist irgendwie gar keine. Zumindest macht er weder das Offensiv- noch das Defensivspiel des HSV besser. Er macht irgendwie alles – aber eben nichts richtig. Abgesehen von seinem Freistoßtreffer und wenige Ausnahmesituationen ist Richter für mich eine Fehlbesetzung. Ich hoffe, dass Polzin und Co. einen Plan für und mit ihm haben, bin aber eher skeptisch. Zumindest sehe ich fast alle anderen Mittelfeldspieler vor ihm. Daher gibt es von mir auch nur die Note: 5
In diesem Sinne, das war es mit dem Mittelfeld in dem Bilal Yalcinkaya noch fehlt. Aber der talentierte Youngster kam bislang noch nicht zum Einsatz und wird daher auch nicht bewertet. Für ihn hoffe ich aber, dass sich ein guter Zweitligist finden lässt, bei dem er endlich Spielzeit bekommen kann. Sein Talent, seine Bewegung jedenfalls versprechen viel Gutes. Also, Daumen drücken, dass der HSV einen guten Leihklub findet, bei dem der U19-Nationalspieler sein Talent weiterentwickeln und sich den Anforderungen im Profifußball anpassen kann.
Euch allen jetzt aber eine gute Nacht!
Scholle
Die Aufgabe eines modernen Sechsers besteht bei eigenem Ballbesitz darin das Umschaltspiel anzukurbeln und Geschwindigkeit in Gegenangriffe zu kriegen sowie Pässe mit der richtigen Schärfe in die Tiefe zu spielen.
All diese Eigenschaften gehen Meffert komplett ab, ein Spiel besteht nicht nur aus gegen den Ball zu arbeiten darum kann ich die Bewetung Mefferts nicht teilen.
Ausserdem ist er für mich neben Schonlau und Jatta das Gesicht des Nichtaufstiegs.
Bereits mehrmals geschrieben:
Für die zweite Liga, um dort halt ein wenig mitzuspielen, kann der HSV Meffert und Co. ja ruhig im Team haben.
Aber wenn man immer noch aufsteigen will (also in der nächsten Saison), sollte man den eigentlich schon vor dieser Saison benötigten Schnitt machen (ich denke, Kuntz kam schlichtweg zu spät) und sich von von ihnen trennen.
Sicherlich: Betrachtet man die Zweitligajahre insgesamt, haben Schonlau und Meffert geholfen, 2021 unter Walter schon einen spielerischen Umbruch einzuleiten, und man scheiterte knapp.
Jetzt aber ist „ihre Uhr abgelaufen“ – es bringt nichts mehr auf sie zu setzen. Die letzte Saison war schon schlecht, aber die Hinrunde hat endgültig gezeigt, dass Schonlau und Meffert keine Hilfe mehr darstellen.
Wenn man sich manche seiner Kommentare vor Augen führt (Meffert fand die „Hinrunde ganz o.k“) wundert mich auch nicht, dass er 4maliger Relegationsverlierer ist.
Jetzt ist Elfadli da, da erübrigt sich jeder Vergleich und das Thema sollte durch sein.
In der Innenverteidigung fanden sie dagegen noch keine Lösung, und wenn man sich eben den Testkick gegen Bukarest angeschaut hat: Da wäre locker ein Sieg drin gewesen – aber zwei eingesetzte IV mit haarsträubenden Patzern, die zu Elfmetern für die Rumänen führten.
Bösartig kommentiert: Ich denke Scholle sieht etwas in Schonlau und Meffert, was unser „geliebter“ Kaderplaner Costa in zahlreichen seiner Verpflichtungen sieht.
Leider bleibt es uns verborgen.
Mit Meffert ist es genauso wie Schwalbenkönig hier schreibt.
Scholle, vielleicht solltest du dir mal das Spiel von Kimmich auf dieser Position ansehen, der ist nach Ballgewinn an jeder Offensivaktion beteiligt während Meffert quer oder zu Kumpel Schonlau zurück spielt.Es regt mich in jedem Spiel 90 Minuten nur auf, ich kann dieses Gestümper nicht mit ansehen! Ach ja, er lauft ja wie kein anderer Räume zu, was auch immer das heissen und bewirken soll!!
Zugegeben, ich sehe die Spiel des HSV überwiegend in der Zusammenfassung in der Sportschau oder hin und wieder Samstagabend auf Sport1. Trotzdem maße ich mir an zu behaupten, dass Sebastian Schonlau bei der Kritik viel zu gut wegkommt. In einem Großteil der Spiele, die ich wie beschrieben sehen konnte, war er ein großer Unsicherheitsfaktor und an zahlreichen Gegentoren beteiligt. Wenn unsere Defensive ohne ihn NOCH anfälliger ist…dann gute Nacht, Marie.
Ich sehe es ähnlich wie Scholle. Meffert ist durch den Konkurrenzkampf total verunsichert. Deshalb sollte man Elfadli möglichst schon im Winter verkaufen. Wie gut es ohne Konkurrenz funktioniert, sieht man ja an Schonlau. Er bringt dauerhaft Topleistungen und ist unser bester Mann. Man kann nur hoffen, dass man nicht auf die dumme Idee kommt, noch einen Innenverteidiger zu verpflichten.
Ich habe mal die Prosa von Schollle entfernt und die Argumente zu Elfadli und Meffert aufgelistet
Daniel Elfadli
Pro:
1) starker Innenverteidiger
2) verteidigt besser als die anderen Abwehrspieler des HSV
3) Er antizipiert stark,
4) läuft Räume zu,
5) ist stark im direkten Zweikampf
6) trägt den Ball selbst nach vorn.
7) sieht den nächsten Mann.
Con:
Fehlanzeige
Jonas Meffert
Pro
1) läuft die Räume schlau zu
2) eher unspektakulär
3) dritt bester Zweikämpfer im Team
4) Hiwi vor allem im Abräumen
5) Mannschaftsdienlich
Con:
1) Oft fehlt die Vertikalität
2) keiner, der das Spiel schnell macht
3) keiner der den Ball selbst in Gefahrenzone trägt
4) kein Distanzschütze
5) kein gefährliches Standardmonster
und jetzt kommt der Hammer:
Konkurrenz im eigenen Verein ist für ihn ungewohnt und verunsichert ihn. ( nicht so stabil )
Ehrlich Scholle, Elfadli ist der ETWAS bessere Meffert ?
( im Text zu lesen, entgegen der Überschrift, wo er der bessere ist )
Meffert fehlen die wesentlichen Aspekte, die der moderne und erfolgreiche Fussball von einem Sechser verlangt.
Meffert ist auch von seiner Mentalität unterdurchschnittlich.
Die eigene Wahrnehmung d.h. das Relativieren und Schönreden von schlechten Spielen und die Leistung, d.h. das Ergebnis, klaffen weit auseinander.
Nein, mit diesen „überdurchschnittlichen Sechser“ wird das nix.
Die Krux liegt in der Stärke und Vielseitigkeit von Elfadli.
„Er verteidigt besser als die anderen HSV Verteidiger“
Das heißt, Costa’s Versagen ist der Grund warum Meffert im Mittelfeld weiter rumdümpelt und Elfadli in der IV eingesetzt wird.
Wie Scholle erwähnt, Meffert spürt die Konkurrenz, ae geht es Schonlau. Ende offen bzw. ein weiteres Jahr 2te Liga
Der Albtraum jeder Zahnfee, Mefforts, ist der am meisten überschätzte Spieler im Kader.
Viel schlimmer als sein außerordentlich überschauberes fußballerisches Talent, welches sich hauptsächlich in dödeligen Querpässen und gedanklicher Lahmarschigkeit manifestiert, ist jedoch hier – wie auch bei Schönlauch – seine Ausstrahlung.
Ab und an wird mal ein ebenso kerniger wie tumber Spruch rausgehauen, dem allerdings grundsätzlich ein sportlicher Offenbarungseid folgt.
Wenn es jedoch darum geht, zb nach einer der zahlreichen verlorenen Relegationen, debil grinsend und lachend mit dem Gegenspieler scherzend über den Platz zu schlendern, ist Magic-Mefforts ganz vorne dabei …
Ich bleibe dabei: mit solchen Trauergestalten auf solch eminent wichtigen, zentralen Spielpositionen, wird der Aufstieg auch die nächsten 10 Jahre nicht gelingen. ENDE
Sorry….
Ich dachte Lucas Noubi kommt JETZT.
Da hinten schwimmt die Verteidigung und die beschäftigen sich
mit den Sommer-Transfers ??
Was soll das denn?
Die brauchen dringend einen Organisations-Direktor.
Na ja, Jonas Meffert hätte ich eine 4 gegeben, so wie auch Poreba, ansonsten finde ich die Noten okay.
Pherai ist halt wie Dompé ein Defensivverweigerer und kämpft nur selten, er hatte jedenfalls in der Vergangenheit mehr als genug Chancen, sich in die Stammelf zzu zu spielen.
Ein Hinweis noch, @MarcusScholz: Karabec ist Tscheche, kein Ungar
Jonas Meffert ist also freundlichst ausgelegt, als Hilfswissenschaftler oder studentische Hilfskraft beim HSV beschäftigt.
Das macht er aber dann gut, wie ich finde.
Nun sollte man sich auch noch um einen wirklichen Fußballspieler im Mittelfeld bemühen!
Ist schon bekannt, wer heute auf der Auswärtscouch sitzt?
Scholle weiss sehr wohl, dass Meffert ein Reizthema hier im Blog ist. Daher wird er von Scholle immer wieder „schön geschrieben“ um die Kommentare ein wenig anzuheizen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Scholle als geschätzter Experte Meffert tatsächlich so positiv sieht. Für mich ist Meffert massgeblich am ewigen Nichtaufstieg stark mitschuldig und hat nichts in der Startelf zu suchen. Genauso Schonlau, der wieder mit Defiziten in die Rückserie startet….Hat schon Tradition.
Ich habe bisher nicht gehört, dass der HSV für Yalcinkaya einen Leihverein sucht. Bisher galt dies eigentlich nur für Oliveira, Suhonen (schon erledigt) sowie bis vor kurzem noch für Mikelbrencis (dürfte mit Sicherheit vom Tisch sein). Vielleicht sollte man Yalcinkaya überhaupt erst einmal eine Chance geben. In den Testspielen, in denen ich ihn sah, machte er in der Regel keinen schlechten Eindruck.
https://www.msn.com/de-de/sport/other/zu-viele-vereine-die-keinen-interessieren-bundesliga-wir-haben-ein-problem/ar-AA1x9vWE?ocid=socialshare&pc=EDGEDB&cvid=ce41af65ce464284aaadb4e999e993ed&ei=150
Noch mal etwas zur Attraktivität der Bundesliga und der damit zusammenhängenden Zukunft der Fernsehgelder. Lesenswert, wie ich finde. Es geht dabei nicht speziell um den HSV. Tut uns vielleicht gut, mal über den Tellerrand zu schauen, statt nur im eigenen Saft zu braten mit den ewig gleichen Themen zu Schonlau, Meffert und Co.
BVB zeigt wie schwachsinnig es ist hinten raus zu spielen wie der HSV
Dem HSV fehlt ein richtiger Powertyp der DAS SAGEN hat.
All die jetzigen verantwortlichen Dahinschleicher bringen nichts auf die Habenseite !!
Die rumänischen Holzfäller machen Freude. 😂
Am besten fand ich heute Elfadli, Sahiti und Mikelbrencis. Trotz verschuldetem Elfer, halte ich Agyekum für eine gute Alternative für die Innenverteidigung.