HSV in Augsburg: Balance gefunden – jetzt müssen Punkte her

Es ist schon bemerkenswert, wie schnell sich Stimmungen im Fußball drehen können. Vier Spiele ohne Sieg, nur ein Punkt aus zwölf möglichen – und trotzdem wirkt beim HSV nichts nach Krise. Ganz im Gegenteil: Was in den vergangenen Wochen auf dem Platz zu sehen war, ist eher die Geschichte einer Mannschaft, die in der Bundesliga längst angekommen ist, nur eben noch nicht vollständig in der Tabelle. Beim mutigen 1:2 in Leipzig, beim unglücklichen 0:1 gegen Wolfsburg, beim chaotischen 1:4 in Köln mit zwei Platzverweisen und beim starken 1:1 gegen Dortmund war dabei vor allem eines erkennbar: Der HSV scheint eine neue Balance gefunden zu haben – aus defensiver Stabilität und effektivem Umschaltspiel. Polzin hat dem Aufsteiger eine Struktur gegeben, die nicht mehr nur auf Ballbesitz abzielt, sondern auf Kompaktheit, klare Restverteidigung und zielgerichtete Konter. Doch so vielversprechend diese Entwicklung taktisch klingt, sie muss sich erst noch dauerhaft beweisen. Gerade in Augsburg wird entscheidend sein, ob der HSV diese neue Balance nicht nur andeutet, sondern manifestiert – und aus guten Leistungen endlich wieder zählbare Punkte macht.

Genug gefeiert – der HSV hat unverändert viel Nachholbedarf

Genug gefeiert – der HSV hat unverändert viel Nachholbedarf

Der 2:1-Heimsieg gegen Heidenheim fühlte sich fürs Erste wie eine kleine Befreiung an: der erste Bundesliga-Dreier nach dem Aufstieg, Grund zur Erleichterung. Und Anlass, mit etwas Abstand nüchtern zu bleiben. Ex-Trainer Thomas Doll, der die Partie live verfolgte, brachte das Gemisch aus Zuversicht und Vorsicht auf den Punkt: „Jetzt hat man nach vier Punkten aus vier Partien ein wenig Luft. Es war ein vernünftiger Auftritt, auf den man aufbauen kann“, sagte er und fügte zugleich mahnend hinzu, dass noch keine Wende ausgemacht sei. Dieser Ton passt: Der HSV hat gezeigt, dass er kämpfen kann, aber noch nicht, dass er fußballerisch da ist, wo er für eine sorglose Saison sein müsste.

HSV feiert seinen ersten Sieg – dank Vuskovic, Philippe und einer Portion Glück

HSV feiert seinen ersten Sieg – dank Vuskovic, Philippe und einer Portion Glück

Vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion hat der HSV drei ganz wichtige Punkte eingefahren – und das mit viel Willen und einer gehörigen Portion Dusel. Beim 2:1 gegen den 1. FC Heidenheim feierte der HSV nicht nur den ersten Bundesliga-Sieg seit dem Wiederaufstieg, sondern auch das Ende einer siebenjährigen Durststrecke ohne Erstliga-Erfolg. Spielerisch blieb vieles Stückwerk, es war ein wildes Spiel, bei der der HSV defensiv wackelte. Doch am Ende zählt erstmal allein das Ergebnis, das die Mannschaft von Merlin Polzin ein Stück weit durchatmen lässt. Heute zumindest. Ab morgen geht es dann darum, weiter bestehende Schwächen abzustellen.

Bayern demontiert den HSV – Analyse und klare Worte

Bayern demontiert den HSV – Analyse und klare Worte

Das Spiel in München ist nun 2 Tage her und auch ich bin wieder bei Kräften. Schließlich waren wir am Ende ca. 26 Stunden unterwegs. Nur um uns am Ende eine 0:5 Klatsche abzuholen. Eine Sache, die man zumindest positiv aus dem Spieltag mitnehmen...

5:0 – der Rekordmeister demontiert den HSV binnen 30 Minuten

5:0 – der Rekordmeister demontiert den HSV binnen 30 Minuten

Es war von vornherein klar, dass der HSV in München auf einen übermächtigen Gegner treffen würde – und so kam es auch. Der Rekordmeister legte los wie die Feuerwehr, führte nach nicht einmal einer halben Stunde mit 4:0 und schaltete anschließend spürbar zurück. Dieses Glück hatten die Hamburger: Nur weil der FC Bayern das eigene Spiel auf das Nötigste beschränkte, kam der HSV in der zweiten Halbzeit überhaupt dazu, selbst auch einmal Angriffe zu fahren – etwas, das in der ersten Hälfte bis auf eine Szene von William Mikelbrencis komplett fehlte. Dass sich Spieler und Trainer nach dem Spiel hinstellten und die zweite Halbzeit betonten, war logisch. Was sollen sie auch sonst machen? Sich hinzustellen und zu sagen, man habe gegen einen Gegner gespielt, der selbst im Trainingsmodus noch hoch überlegen war, wäre fatal. Jetzt geht es darum, den Blick nach vorn zu richten – auf Gegner, gegen die man punkten muss, wenn das Ziel Klassenerhalt realistisch bleiben soll.

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.

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