Dass sich Sebastian Schonlau in der letzten Minute der Nachspielzeit sogar noch eine dumme Gelbrote abholte, passte zum heutigen Siel des HSV, der in der ersten Halbzeit hinten Beton anrührte und nach vorn nahezu nichts auf die Kette bekam, während man nach dem 0:1 plötzlich anfing, Fußball zu spielen. Denn so verlor der HSV ein Spiel gegen Hannoveraner, das man nicht verlieren musste.
„So ist der HSV nur Mittelmaß“ lautet ein Teil des Titels von heute. Und das bestätigt nicht nur der aktuelle Tabellenplatz, sondern das kann man auch ganz einfach nachrechnen. Drei Spieltage hat man jeweils nur 45 von 90 Minuten annähernd vernünftig gespielt. Daraus entstanden ein Sieg, ein Remis, ein Unentschieden. Und das macht vier Punkte aus drei Spielen. Auf 34 Spiele hochgerechnet wären das 45 oder 46 Punkte – Mittelfeld also. Und das ist und bleibt zu wenig – sollte den Verantwortlichen aber auch noch mal verdeutlichen, dass die aktuelle Kaderkonstellation eben noch nicht ausreicht. Hinten, in der Mitte und vorn (ohne Dompé und Jatta) fehlt es wie in den letzten Jahren auch dieses Jahr wieder an Tempo. Insofern ist die Botschaft der heutigen Niederlage sowie der letzten Wochen und Jahre: Seht zu, liebe HSV-Verantwortliche, personell nachzulegen. Gebt Spieler ab, die nichts mehr im Kader bewegen (Öztunali, Nemeth), stellt sicher, dass die Formkrise von Ludovit Reis ausschließlich sportliche Gründe hat und behoben werden kann – oder zieht auch hier einen Schlussstrich, um Platz zu machen für schnelle, willige Spieler. Denn davon bracht dieser HSV noch ein paar, wenn er nicht Mittelmaß bleiben will…