Hinter den Kulissen wird gearbeitet. Und das längst nicht so geduldig und harmonisch, wie es aktuell sportlich den Anschein macht. Die Aufsichtsratswahlen stehen an, was immer eine gewisse Unruhe mit sich bringt. Allerdings scheint das Ämter-Geschachere aktuell etwas weniger politisch zu sein als noch vor einem Jahr, als man sich innerhalb der AG gegen einen Beitritt von Eric Bussert (Vertreter von Anteilseigner HanseMerkur) als Aufsichtsrat aussprach. Damals lehnten die anderen Gesellschafter Bussert ab, ohne sich mit hm persönlich ausgetauscht zu haben. Er würde nicht ins Gremium passen, hieß es und gemeint war damit, dass Bussert angebliche persönliche Nähe zu Marcell Jansen stören würde.
Inzwischen haben sich die Beteiligten mal die Mühe gemacht, sich zu unterhalten – und plötzlich wurde erkannt, dass der böse Herr Bussert eben gar nicht so böse ist. Vielmehr ist er seit mehr als einem Jahrzehnt ohne jegliche Beanspruchung von Mitsprache beim HSV im Hintergrund als Vorstand der HanseMerkur dafür verantwortlich, dass die HanseMerkur etliche Millionen in den HSV sowie dessen Nachwuchs investiert hat. Schon deshalb entbehrt es nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet Herr Bussert jetzt in den neuen Aufsichtsrat der neu gegründeten HSV Fußball Management AG berufen werden soll, während die Gesellschafter im Aufsichtsrat der HSV Fußball AG & Co. KG a.A. nur noch eine beratende Funktion haben werden und somit nicht entscheidend mit dem Profifußball zu tun haben werden.
Aber, hier bleib das große Theater aus. Man einigte sich hinter den Kulissen und schaffte es zuletzt auch, in Ruhe die Neubesetzung des Aufsichtsrates der Management AG zu besprechen. Der einzige noch offene Punkt birgt allerdings Potential für Ärger. Denn bislang galt es als selbstverständlich, dass Klaus Michael Kühne einen Abgesandten im Aufsichtsrat stellen durfte. Das darf er auch weiterhin – allerdings fällt diese Regelung für die Neubesetzung des Aufsichtsrates für die Management AG weg. Und: Innerhalb des aktuellen Aufsichtsrates hatte sich in den letzten Monaten bereits eine relativ breite Front gegen den Kühne-Vertrauten Markus Frömming gebildet.
Entscheidet Wehmeyer über Kühne-Abgesandten im Aufsichtsrat?
Aktuell sprechen sich in diesem Gremium fast alle gegen einen Verbleib Frömmings im Kontrollgremium aus. Allerdings auch nur fast. Denn ausgerechnet der Vorsitzende des Aufsichtsrates, e.V.-Vizepräsident Michael Papenfuß, soll sich dafür aussprechen, auch in Zukunft in dem wichtigen der beiden Aufsichtsräte einen Abgesandten von Klaus Michael Kühne zuzulassen – welcher dann wohl Frömming wäre. Da am Ende aber das Präsidium des HSV e.V. die Befugnis hat, diesen Aufsichtsrat zu besetzen und sich bis auf eine Position auch grundsätzlich einig ist (alle aktuellen Räte bleiben, dazu ersetzt Bussert den voraussichtlich in verantwortlicher Position in den Aufsichtsrat der HSV Co KG a.A. wechselnden Ralph Hartmann), droht im Präsidium des HSV eine Kampfabstimmung.
Hintergrund: Marcell Jansen, seines Zeichens Präsident des HSV e.V., soll sich gegen einen Abgesandten von Kühne aussprechen. Da Papenfuß für die Zulassung eines Kühne-Abgesandten ist, stünde es innerhalb des Präsidiums also 1:1. Dementsprechend käme dem dritten Präsidiumsmitglied, Bernd Wehmeyer, die große Ehre zuteil, die entscheidende Stimme in dieser Frage beizusteuern. Ergebnis offen.
Offen ist auch, wer nachrücken würde, sollte der Kühne-Abgesandte künftig abgelehnt werden. Zuletzt gab es Bemühungen, Donata Hopfen für den Aufsichtsrat zu gewinnen. Allerdings hat die ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung der DFL in der Zwischenzeit bereits abgesagt. Eine naheliegende, mehrheitsfähige Option wäre nun, den ehemaligen Vizepräsidenten des HSV e.V., Ralph Hartmann, für diesen Fall in diesem Gremium beizubehalten. Die Zustimmung des Beirates wäre bei diesem Vorgang sicher.
HSV-Frauen ziehen souverän ins DFB-Pokal-Halbfinale ein
Unwiderruflich klar ist indes das Ergebnis des Viertelfinals der HSV-Frauen gegen Borussia Mönchengladbach. Und das ist mal so richtig gut! Denn vor 16.529 Zuschauern gewannen die Zweitliga-Frauen des HSV mit 2:0. Und das hochverdient vor einer ebenso anerkennenden Kulisse. Erstmals durften die HSV-Frauen im Volksparkstadion auflaufen. Und diese Premiere ist geglückt, das Halbfinale wartet.

Frauen, DFB-Pokal, Viertelfinale, HSV – Borussia Mönchengladbach Foto: WITTERS
Vor den Augen einiger HSV-Profis wie Sebastian Schonlau und Davie Selke brachte Emilia Hirche (45.+1) ihr Team per Kopfball nach einer umkämpften ersten Halbzeit in Führung. In der zweiten Hälfte erhöhte Vildan Kardesler (69.) nach einer starken Vorarbeit der talentierten deutschen U20-Nationalspielerin Lisa Baum den Vorsprung für den sehr ambitionierten Zweitliga-Aufsteiger.
Bereits im Vorfeld der Begegnung hatte der HSV den Verkauf von über 16.000 Eintrittskarten vermeldet. Der Zuschauerrekord für ein Frauen-Spiel in Hamburg liegt bei 19.710 Fans, aufgestellt im September 2023 beim DFB-Pokal-Duell zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV im Millerntor-Stadion. Aber das Verpassen dieses Rekordes kann mit etwas Losglück im Halbfinale ja schon nachgeholt werden.
Meinen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung!
Apropos: ebenso wie die Mannen von Trainer Merlin Polzin können auch die Frauen von Trainer Marwin Bolz in dieser Saison aufsteigen. Als aktuell Tabellensechster haben sie nur 2 Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz.
In diesem Sinne, euch allen jetzt erst einmal einen schönen Champions League Abend.
Scholle
Sehr Interessante Einblicke – danke hierfür und natürlich Glückwunsch an die HSV-Frauen!
Gut gemacht!
Gratuliere den HSV Damen.
Halbfinale, welche ein Wort.
Bei den Herren leider eher ein seltenes Vergnügen. Ich nehme an, die Herren Profis haben auf der Tribüne
ordentlich unterstützt und den Anschauungsuntericht genossen. Das der HSV in der Vergangenheit ausgestiegen ist zeigt, dass durch Mut, Engagement und Ausdauer auch Fehlentscheidungen keine Chancen haben. Chapeau
Ich mag Frauenfussball, weil er spielerischer ist und weniger Star bezogen. Das Niveau steigert sich von Jahr zu Jahr.
Ski Alpine interessiert mich überhaupt nicht. Radrennen auch nicht mehr, Armstrong hat ein Loch hinterlassen. Fazit : Jeder wie er möchte.
Zum Aufsichtsrat.
Der AR sollte in beiden Org. gespiegelt sein. Was haben die Hamburger, im speziellen der HSV, nur gegen Kühne.
In der Oper des HSV, das Volksparkstadion wäre ohne Kühne nichts mehr los.
Die zig Millionen Euro, zuletzt zur EM Stadionsanierung, werden gerne genommen, aber Schnauze. Kommt mir irgendwie bekannt vor. Nur kritiklose Fans, die ohne Murren den Weg unterstützen haben den Aufstieg verdient. Dieses Denken ist weit verbreitet. Reibung entsteht nur beim Postengeschacher, im Ringen um die beste Lösung wird Linientreue erwarten.
Harmonie ist gut, muss aber tgl. erarbeitet werden. Ein Abnicken bedeutet den harmonischen Abstieg.
Deshalb, sagen wir ja zu Kühne, damit in der Oper des HSV wieder Spitzensport zu sehen ist
Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch an die Ladys vom HSV 😍👍👍👍
Es begeistert mich immer wieder zu sehen, wie viele vereinsliebende HSV Fans es gibt, die an einem eiskalten Werktag bei Minustemparaturen sich in den Kühlschrank Volkspark setzen, um ihre Fußballdamen anzufeuern!
Und Feuer ist hier genau das richtige Stichwort, denn wenn ich sehe, mit wieviel Herz, Leidenschaft und Intensität sich die HSV Mädels in jeden Zweikampf reinschmeißen, da kann sich noch so mancher „Möchtegernstar“ der HSV Profi-Herrenmannschaft einiges von abschneiden!
Großartig, unsere HSV-Deerns!!
Ich gratuliere!
Dass jemand sportlich nicht einschlägt, kann vorkommen, wobei dieser Transfer natürlich bei der Historie mit Ansage kacke war. Aber gut, daran hat man sich ja gewöhnt.
Menschlich allerdings schafft es Öztunali noch immer mich zu enttäuschen. Wie kann man Fußball lieben, und dann es vorziehen, nicht zu spielen? Menschlich, sportlich, DER Fehleinkauf der letzten Jahre. Schlägt sämtliche (nicht) gekauften IVs, unsere TW-Sammlung, usw.
Wenn WitzBold zu Schalke geht wäre es wohl sicher das sie noch ein paar Jahre nicht um den Aufstieg spielen und wahrscheinlich auch unsere Chance Costa dorthin zu schicken…
Kühne ist der Elefant, der wohl so lange im Raum steht, bis jemand imstande ist, ihm und seinen Abgesandten entweder zu erklären, dass sie sich einen anderen Verein suchen sollen, oder ihnen ein Wirken im Sinne des HSV zu ermöglichen, ohne gleichzeitig die Eier in einer Handtasche in die Schweiz zu tragen.
Kühne kann neben der Oper auch noch was für den HSV tun.
Interessantes zur AR-Besetzung und damit auch zu einem „Streitstand“ im Präsidium des e. V..
Papenfuß gegen Jansen. Interessant, dass der Jüngere der Traditionellere zu sein scheint. Ich würde Wehmeyer eher in der Ecke der Traditionellen vermuten.
Die Amtszeit dieses Präsidiums endet im Sommer. Tritt es oder einzelne Mitglieder noch mal zur Wahl an? Gibt es andere Kandidaten, die die Bühne noch nicht betreten haben? Wir werden es gewahr werden.
Interessant ist der Beitrag zu den Aufsichtsräten sowie zu möglichen Veränderungen im Kader.
Frauenfußball hingegen muss nicht sein.
Ein Blog über die Damen! Sehr verdient, genau wie der Sieg, und wenn beim Halbfinale Losglück dabei ist, schaue ich auch tatsächlich mal wieder im Volkspark vorbei — dafür gerne.
Viel Werbung für das Spiel gemacht und natürlich gestern Abend extra früher Feierabend gemacht um das Spiel zu schauen was echt bärenstark war.
Ach ja, und mein Schwiegersohn, dessen Vater ein guter Freund und ne liebe Kollegin, alles BMG Fans heute „getröstet“
Schaue ja die HSV Mädels auch ab und an eh und Lisa Baum fand ich schon immer spielerisch eine Augenweide.
Und danke im Stadion für euren Support 🙂
Der war auch 🐻stark