Vor dem Auswärtsspiel des HSV beim FC Augsburg dreht sich vieles um zwei große Themen: die angespannte Stürmersituation und die Zukunft von Sportvorstand Stefan Kuntz. Beides beeinflusst die kommenden Wochen maßgeblich – sportlich wie strategisch. Der Muskelfaserriss von Kapitän Yussuf Poulsen hat die ohnehin sensible Sturmbesetzung erneut durcheinandergebracht und Trainer Merlin Polzin vor eine heikle Aufgabe gestellt. Poulsen, der nach einer langen Leidenszeit gerade erst wieder in die Startelf gefunden hatte, fällt definitiv in Augsburg aus. Zwar handelt es sich um eine leichte Verletzung, doch aufgrund seiner Vorgeschichte muss der HSV besonders vorsichtig sein – und niemand kann seriös vorhersagen, ob er gegen Stuttgart, Kiel oder Bremen schon wieder einsatzfähig sein wird.
Damit rücken Ransford Königsdörffer und Robert Glatzel wieder stärker in den Fokus. Königsdörffer traf zuletzt als Joker gegen Dortmund und könnte in Augsburg wieder von Beginn an spielen. Doch Polzin schließt auch einen Startelf-Einsatz von Glatzel nicht aus, der nach Poulsens Ausfall sicher im Kader steht und seit Wochen geduldig auf seine Chance wartet. Hinzu kommen taktische Überlegungen: Philippe könnte in die Spitze rücken, oder Fábio Vieira als falsche Neun agieren – ein Modell, das Polzin offenbar reizt, weil es dem HSV zusätzliche Variabilität verschafft.
Königsdörffer oder Glatzel? Polzin hält alle Optionen offen
Die Unsicherheit im Zentrum zeigt Wirkung bis in die strategische Planung. Zwar wollte der HSV ursprünglich mit Königsdörffer, Glatzel und Poulsen in die Rückrunde gehen, doch Poulsens Verletzungsanfälligkeit zwingt die Verantwortlichen zum Umdenken. Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa prüfen daher die Verpflichtung eines zusätzlichen Stürmers im Winter – vermutlich per Leihe, um schnell reagieren zu können und den Klassenerhalt abzusichern. Parallel steht auch bei den Spielern einiges in der Schwebe: Königsdörffers Vertrag läuft aus, und mit Glatzels neuem Berater gab es zwar Gespräche – doch laut Hamburger Abendblatt will der 31-Jährige bleiben.
Während die Diskussionen um den Sturm sportlich sofort wirken, geht es bei Kuntz um die Zukunft auf Führungsebene. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus, eine automatische Verlängerung greift nur bei Klassenerhalt. Doch sowohl der Aufsichtsrat als auch Kuntz selbst wollen diese Hängepartie nicht bis zum Sommer laufen lassen. Frühe Gespräche sind geplant, idealerweise noch vor Weihnachten. Die Bilanz spricht für den Sportvorstand: Der Aufstieg, ein gelungener Kaderumbruch und ein stabiler Bundesliga-Start schaffen Vertrauen, ebenso wie die starke Zusammenarbeit mit Trainerteam und Führungsetage. Lediglich die Personalie Poulsen – zu oft verletzt – fällt bislang aus der Reihe.
Vor dem Augsburg-Spiel: Sportliche und strategische Fragen offen
So reist der HSV nach Augsburg mit einem sportlichen und strategischen Puzzle im Gepäck. Auf dem Platz muss Polzin kurzfristig Lösungen im Sturm finden, während hinter den Kulissen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Beide Themen hängen enger zusammen, als es auf den ersten Blick scheint – denn nur wenn sportliche Stabilität gelingt, kann der HSV auch in der Führungsetage planvoll weiterarbeiten.
Kommentar: Kein Grund zur Eile bei Kuntz
Manchmal wirkt es, als würde der HSV sehenden Auges in eine unnötige Debatte stolpern. Die Zukunft von Sportvorstand Stefan Kuntz ist so ein Fall. Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus, eine automatische Verlängerung greift beim Klassenerhalt. Klare, sinnvolle Rahmenbedingungen – eigentlich. Doch nun wird darüber diskutiert, ob man „vorsorglich“ schon vorher verlängern müsse. Warum eigentlich?
Wenn der Vertrag ausdrücklich den Klassenerhalt als Maßstab festlegt, dann ist die Antwort doch logisch: Man wartet die Saison ab. Es gibt keinen rationalen Grund, diese klare Leistungsbedingung jetzt außer Kraft zu setzen. Eine vorzeitige Verlängerung – womöglich zu verbesserten Bezügen – wäre ein riskanter Schritt in einer Phase, in der sportlich noch überhaupt nichts erreicht ist. Genau dafür wurden solche Klauseln schließlich eingeführt: um Planungssicherheit mit Leistungsprinzip zu verbinden.
Was passiert denn, wenn der HSV – hoffentlich nie, aber theoretisch möglich – den Klassenerhalt doch verpasst? Verlängert man vorher blind und muss sich dann im Frühjahr von seinem Sportvorstand trennen? Mit goldenem Handschlag und unnötigen Kosten? Das kann kein Szenario sein, das ein verantwortungsvoll arbeitender Klub ernsthaft in Kauf nimmt.
Zumal ein weiterer Punkt offen angesprochen werden darf: Es ist nicht so, dass Stefan Kuntz aktuell auf dem Markt als heiß umworbene Persönlichkeit gilt. Er ist solide, er hat gute Entscheidungen getroffen, er hat die Mannschaft Bundesliga-tauglich mitentwickelt – alles richtig. Aber es gibt keinerlei externen Druck, der den HSV zu einer übereilten Vertragsverlängerung zwingen würde.
Deshalb ist die Lage klar: Es herrscht absolut keine Not, jetzt zu verlängern. Im Gegenteil – der Verein hat sich bewusst eine Saison auferlegt, in der sich sportliche Stabilität und Führungsarbeit beweisen müssen. Und solange diese Zielmarke nicht erreicht ist, sollte der HSV genau das tun, was am meisten Professionalität ausstrahlt: abwarten.


.
.
Gelungener Kaderumbruch . . ?
Stabiler Bundesliga Start . . ?
.
Über welchen Verein reden wir hier?
Sportvorstände, wie auch Sportdirektoren, müssen zum einem daran gemessen werden, wie gut und günstig sie einkaufen, und zum anderen wie teuer sie verkaufen. Hinzu kommt der Aufbau eines zukunftsfähigen Kaders und die Verpflichtung von Identifikationsfiguren. Die Kontrolle des Personalaufwands ist zudem wichtig. Darüberhinaus ist Eingliederung von eigenen Talenten und die Verpflichtung von guten Talenten anderer Vereine essentiell. Zudem muss die Mentalität des Verantwortlichen zum Verein passen und es stellt sich die Frage der Alternativen.
Einkäufe, Kader und Identifikation
Kuntz musste einen Zweitligakader übernehmen, der nicht bundesligatauglich war. Diese Entschuldigung kann Costa für sich nicht gelten lassen, da er schon lange beim HSV war. Über die Einkäufe kann man unterschiedlicher Meinung sein. Zunächst einmal sind die Zeiten der überteuerten Einkäufe wie Berg lange vorbei und das ist gut so. Gerade in der Bundesliga gibt es viele Beispiele, dass die 30 Mio.-Einkäufe gerade nicht durch Leistung glänzen.
Viele haben ein zweites Tasmania befürchtet und sehen den HSV als „angekommen“ in der Liga an. Aus meiner Sicht zeigen aber die bisher nur eingefahrenen 9 Punkte, dass der Kader objektiv eben nicht ausreicht. Bisher spielt dem HSV nur in die Karten, dass einige Vereine wie Heidenheim oder St. Pauli noch schlechter sind.
Mir wird bei den Einkäufen zu wenig Wert auf Wiederverkaufswerte gelegt. Der HSV verpflichtet viel älteren Durchschnitt ohne Wertsteigerungspotenzial. Ein Vuskovic ist gut, aber er wird spätestens im Sommer wieder gehen. Mir fehlen Spieler, mit denen man sich identifizieren kann. Das können zum einen Spieler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten sein, wie es damals z. B. Kaltz, Hrubesch oder Magath und später Petric, Barbarez oder Atouba waren. Oder Talente aus dem eigenen Nachwuchs, wie es El Mala bei Köln ist oder es Tah beim HSV hätte werden können.
Zudem bin ich, auch wenn es nur noch wenig praktiziert wird, davon überzeugt, dass der Großteil des Stammpersonals aus dem eigenen Land kommen sollte. Eine spanische Mannschaft sollte auch spanische Spieler haben. Bayern war mit dieser Strategie immer sehr erfolgreich. Der HSV kauft mit Vorliebe im Ausland ein. Ich werde dabei das Gefühl nicht los, auch wenn alle in HSV-Bettwäsche geschlafen haben wollen, die Stadt so schön und der HSV ein Brett ist, dass diese Mannschaft eine nicht homogene Zusammensetzung von Legionären ist.
Verkäufe und Personalaufwand
Ein relevanter Verkauf war nur Reis. Auch zukünftig sehe ich keine großen Einnahmen. Nachgefragt sind junge Spieler mit Wertsteigerungspotenzial. Viele Vereine konsolidieren sich durch Verkäufe, gerade die Engländer zahlen Unsummen, sodass Vereine gleichzeitig ihre Schulden abbauen und andere Positionen gut neu besetzen können. Mir fehlt das beim HSV.
Der HSV zahlt für Durchschnitt seit Jahren zu hohe Gehälter. Schön kann man es daran sehen, dass die Spieler nicht weg wollen. Jatta und Glatzel sind dafür gute Beispiele.
Der Kader des HSV ist mit 32 Spielern zu groß. Junge Spieler müssen verliehen werden. Soumahoro, Rössing-Lelesiit und Yalcinkaya sind hier Kandidaten. Andere Spieler müssen abgegeben werden. Jatta, Öztunali, Mikelbrencis, Hefti, Meffert und Sahiti sind dafür Kandidaten.
Nachwuchs
Die Eingliederung von Talenten funktioniert seit Jahren überhaupt nicht. So macht das Nachwuchsleistungszentrum für jährlich 11 Mio. keinen Sinn. Reimers und Stange zeigen in den Junioren-Länderspielen, dass sie hervorragende Linksaußen sind, der HSV setzt ihnen aber Rössing-Lelesiit für Millionen vor die Nase. Reimers würde ich hochziehen, aber vorher müsste sein Vertrag endlich verlängert werden. Auch Migalic ist für mich ein gutes RV-Talent, Mikelbrencis braucht der HSV nicht.
Desweiteren müsste der HSV findiger bei den Talenten der anderen Vereine werden. Viele sehr gute Talente bekommen bei ihren Vereine keine Chance. Dieses müsste der HSV nutzen und die Stars von Morgen verpflichten.
Mentalität und Alternativen
An Verantwortlichen wie Kuntz oder Costa, die eher vom Saarland, Kaiserslautern oder Osnabrück und Düsseldorf geprägt sind, habe ich immer Zweifel, ob sie den HSV und seinen Anspruch wirklich verinnerlichen.
Demgegenüber gibt es auf dem Managermarkt wenig Alternativen. Krösche ist begehrt, weil er gut einkauft und verkauft, aber abgesehen davon, dass er nicht zum HSV kommen würde, baut er aus meiner Sicht nichts Zukunftsfähiges auf. Das Modell in Frankfurt ist mehr auf teure Verkäufe ausgerichtet. Die meisten Manager in der Bundesliga haben gerade in dieser Saison bei ihren großen Millionen-Einkäufen, wenn man z. B. an Leverkusen oder Dortmund denkt, daneben gelegen. Nürnberg war auf einem guten Weg, aber sie verkaufen auch nur und holen mittlerweile wieder nur Durchschnitt. Niels Ole Book von Elversberg gefällt mir, er macht aus Nichts sehr viel.
Was meint ihr?
Donnerwetter, bin begeistert wie Scholle endlich einmal eine Personalie wie diesmal Kuntz kritisch beurteilt!
Daumen hoch dafür! Wäre schön wenn er die Personalie Costa auch mal kritisch beleuchten würde!
Nun zum negativen:
Für die Verpflichtung von Poulsen gehören Kuntz und Costa umgehend vom Hof gejagt und mit einer Entschädigungszahlung von mindestens zwei Poulsen Jahresgehältern!! Jeder, ausser aleays hier im Blog hat das Desaster kommen sehen!!
Nicht das der AS Rom uns den Kuntz wegschnappt … die wollten doch schon legendary Boldt mit aller Macht von uns weglocken. Zum Glück haben wir damals schnell reagiert, und dem krassen Macker mit Knete und Macht zugeschüttet.
Nein, Scholle. Der HSV wird bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern. Die neue Saison wird also auch im Mai noch zweigleisig geplant werden müssen, was den Aufwand und die Unwägbarkeiten natürlich erheblich steigert.
In dieser Phase nicht zu wissen, wer denn diese nächste Saison überhaupt Sportvorstand sein wird, wäre weder hilfreich noch seriös.
Daher meine Meinung zur Kuntz-Verlängerung: abwarten bis Anfang März, aber nicht bis zum Saisonende.
Die Diskussion um Kuntz ist doch scheinheilig und gleich einer Nebelkerze.
Glaubt wirklich jemand daran, dass man nur mit Costa verlängert und Kuntz vor die Tür setzt.
Das versteht selbst der sportlose AR nicht. Das Thema ist längst entschieden.
Es geht nur noch um die Modalitäten.
Das Thema Vertragsverlängerung Kuntz interessiert mich momentan überhaupt nicht. Das Spiel in Augsburg ist doch viel wichtiger.
Inwieweit lässt sich die bisherige Arbeit von Kuntz beurteilen und in einen frühzeitig verlängerten Arbeitsvertrag schließen?
Kontuinität war ja ihr öfter eine Premisse für eine Vertragsverlängerung. Wäre dies in diesem Fall auch angebracht oder findet der HSV einen Besseren?
Denn auch Kuntz sollte sich hinterfragen und klare Kante u.a. zu den Ultras und dem CC zeigen.
Ich bin grundsätzlich auf allen Ebenen ein großer Freund von leistungsbezogenen oder erfolgsabhängigen Verträgen.
Das keine „Not“ besteht hat den HSV in den letzten 10 Jahren nicht von etwas abgehalten 😃😃😃
Polzin hält sich für „WANDELBAR“.Das, finde ich,….
….. ist der Gag des Jahres.
Scholle schlägt also vor, das Saisonende abzuwarten. Wenn der Klassenerhalt durchaus möglich erst am letzten oder vorletzten Spieltag feststeht, wer plant dann die neue Saison im Frühjahr? Oder wartet man mit der Planung dann bis zum Sommer? Nachdem man dann erstmal einen neuen Sportvorstand gesucht hat?
Wenn man von Kuntz überzeugt ist, spricht aus meiner Sicht nichts gegen eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Muss ja nicht zu erhöhten Bezügen sein.
Unnötige Diskussion -> Verlängerung Kuntz.
Ist von Papenfuß unter der Prämisse geholt worden…-> nichts verändern.
Macht ja auch nichts, keine Kontrolle (Transfers), keine Eigenständigkeit.
Nichtssagend, bis auf unmöglichen Vorschlag -> Vertrag Costa.
Wird sogar bei Abstieg gehalten.
Wahrscheinlich auch machtlos wegen der Supporters.Deshalb „gefällig“.
Für mich: der „Mann ohne Eigenschaften“.
…Melatonin.
Wollte noch sagen:
Dafür, dass Kuntz nun absolut NICHTS macht, sind 1.6 mio reichlich Kohle.
Angeblich ist ja Selke für eine Rückholung im Winter im Gespräch. Für mich schwer vorstellbar.
Ich ärgere mich selten lange über Sport bzw. über Entscheidungen, die ich nicht beeinflussen kann.
Aber es gibt Spieler, bei denen ich nie verstanden habe, warum man sie abgegeben hat bzw. auch die Wichtigkeit, Vielseitigkeit oder das Potenzial erkannt hat. Und es waren immer andere handelnde Persoenen:
Und gerade bei Bilbija und Gregoritsch hatte ich als LAie den Eindruck, hey ! Da läuft gerade was falsch …..
Wer kann diese Liste noch fortführen ? Wo hat der HSV noch gepennt ? (und es war nicht immer Claus Costa…. ;-))
Eine Einschätzung zu einem potenziellen MS-Wintertransfer:
Wucht und Körperlichkeit, ein robuster Zentrumspieler mit Kopfballstärke, weniger aktiv und aggressiv im Anlaufen. Genau das beschreibt das Profil von Glatzel. Deswegen ergibt die Verpflichtung eines Duplikats, wie Isac Lidberg, oder Jonas Wind (der kam mir zunächst spontan in den Sinn) sicherlich keinen Sinn.
Was sicherlich Sinn macht, ist auf einen Spieler zuzugreifen, dessen Scoutingbericht folgende Elemente enthielt: Talent für Ballbehauptung und das Auseinanderziehen gegnerischer Verteidigungen, was ihm durch das Abschirmen des Balls mit dem Körper und das Erzielen von Kurzpässen unter Druck ermöglicht. Er hat zudem ein gutes Näschen und bewegt sich gut im Strafraum, um sich Torchancen zu erarbeiten. TopSpeed 34km/h.
Damion Downs – Spielerprofil 25/26 | Transfermarkt
Ich könnte mir vorstellen, dass so ein Spielertyp für Polzin interessanter ist, als die beiden oben genannten.
Die MoPo berichtet von dem Gerücht, dass der HSV an dem Ukrainer Danylo Sikan Interesse haben würde. Spielt seit Januar bei Trabzonspor in der Türkei zuvor bei Donezk.
Hatte auch schon mal 6 Monate bei Rostock gespielt. 24 Jahre, 1,87m, Mittelstürmer, Marktwert lt. Transfermarkt.de derzeit 6 Mio. Hat auch schon in der Nationalelf der Ukraine gespielt.
Bei Trabzonspor kommt er derzeit auf wenig Einsatzzeit.