Gut: Der HSV schlägt Wiesbaden unaufgeregt und souverän

Das war mal wieder – besser! Endlich hat der HSV zuhause wieder gewinnen können. Und das auch hochverdient. Denn neben den drei Toren zum verdienten 3:0-Heimerfolg hatte der HSV etliche weitere Szenen, bei denen entweder der letzte Pass nicht passte oder das Aluminium die Gäste von Wehen Wiesbaden rettete. Für mich heute besonders zu erwähnen war die unaufgeregte, ruhige Art, wie der HSV agierte. Defensiv ließ man wenig zu, weil der HSV in den Zweikämpfen heute mit jeder Menge gesunder Aggressivität keine Zweifel daran aufkommen ließ, dass man das Spiel gewinnen will. Und offensiv erzwang Miro Muheim mit einem stark abgefälschten Distanzschuss das 1:0 – und er öffnete dem HSV damit viele Räume, da die Wiesbadener nicht mehr so tief stehen konnten, wie sie es eigentlich wollten.

Baumgart fehlt Unterstützung – HSV-Vorstand in der Pflicht

Baumgart fehlt Unterstützung – HSV-Vorstand in der Pflicht

Der HSV stagniert nicht, er fällt zurück. Er ist schwächer geworden, seit dem Trainerwechsel. Oder sogar „durch den Trainerwechsel“? Ja, behaupte ich – aber das liegt nicht an der Qualität Steffen Baumgarts, sondern vor allem daran, wie er in Hamburg arbeiten kann.  „Wir sind weit weg von dem, wie ich mir das vorstelle“, schimpfte Baumgart nach der schwachen Vorstellung seines neuen Teams bei Fortuna Düsseldorf am Freitag. Es gibt eine ganze Menge, was wir verändern müssen. Das hat jedenfalls mit dem Fußball, wie ich ihn mir vorstelle, noch nicht viel zu tun.“ Angesichts der unzureichenden Leistungen in den ersten Spielen unter seiner Führung muss das auch zu erwarten sein. Denn so wird das mit dem Aufstieg nichts. Also nicht einmal mit dem aktuellen dritten Rang, der zur Teilnahme an der Relegation berechtigt.

Offenbarungseid in Düsseldorf – HSV am Tiefpunkt

Offenbarungseid in Düsseldorf – HSV am Tiefpunkt

Das war mal wieder – gar nichts! Dieser HSV, der sich heute in Düsseldorf bei der 2:0-Auswärtspleite einen Offenbarungseid erlaubte, wird mit dem Aufstieg nichts zu tun haben. Also wirklich rein gar nichts. Denn aktuell funktioniert beim HSV nichts. Kein Spieler kommt an seine Normalform ran, der Trainereffekt verkehrt sich – und die Mannschaft präsentiert sich auf dem Platz fahrig, fehlerbehaftet und destruktiv. Die Körpersprache der Führungsspieler ist verheerend und die Körperspannung entspricht der eines Regenwurmes. Wir müssen ganz schnell wieder Stabilität reinkriegen und auf dem Platz alles geben. Von allem fehlt etwas. Von der Mentalität, von der Genauigkeit, von den Ballverlusten. Das ist zu wenig“, ärgerte sich Benes. 

Der HSV darf sich nicht zu schade sein für die einfachen Dinge

Der HSV darf sich nicht zu schade sein für die einfachen Dinge

Steffen Baumgart weiß nach eigener Aussage, wo er ansetzen muss. Und dementsprechend will der HSV mit einem offensiveren Robert Glatzel und dem Rückkehrer Laszlo Benes am Freitag beim Auswärtsspiel bei der Fortuna Düsseldorf offensiv mehr Durchschlagskraft haben. Mit anderen Worten: Glatzel muss das Delta an gefährlichen Pässen nicht mehr selbst ausbügeln, sondern soll sich auf Benes verlassen können, dem eine ganz wichtige Rolle unter Baumgart zuteilwird. Baumgart geht sogar so weit, dass er sagte, Glatzels Positionierung werde „schon wieder besser sein“, sodass „er viel besser in seine Abschlusssituationen kommt“.

Alarmierende Niederlage gegen den Tabellenletzten – HSV patzt gegen zehn Mann!

Alarmierende Niederlage gegen den Tabellenletzten – HSV patzt gegen zehn Mann!

Wenn man solche Ergebnisse auf dem Silbertablett gereicht bekommt und es dann über 90 Minuten nicht schafft, gegen den Tabellenletzten zuhause zu gewinnen – dann hat man keine Argumente. Und die hatte der HSV heute nach diesem maßlos enttäuschenden Auftritt auch nicht. Der neue Trainer sprach von fehlendem Einsatz und Laufbereitschaft – und das ist sicher korrekt. Ich fand aber noch schlimmer, wie wenig Ideen der HSV rund um den Osnabrücker Strafraum hatte. 14 Torschüsse stehen statistisch zu Buche. Und wirklich gefährlich war davon – genau: KEINER! Also abgesehen natürlich vom Elfmeter.

Auch Baumgart muss beim HSV erst noch die Balance finden

Auch Baumgart muss beim HSV erst noch die Balance finden

Wenig Spektakel, dafür ein gutes Ergebnis: Trainer Steffen Baumgart hat mit seinem Stil viel Freude geweckt. Dank einer stabileren Defensive siegte der HSV letztlich verdient mit 1:0 gegen die SV Elversberg, gegen die man im Hinspiel noch unterlag. „Das ist ein Spiel, auf das man aufbauen kann“, sagte Baumgart nach der Partie am Sonntag. Präzise benannte der 52-Jährige dabei, was ihm schon gut gefallen hat: Ballgewinne und Intensität. Er will aber, dass sein HSV geradliniger und genauer auftritt. Der Coach kritisierte, dass „bei jedem Einzelnen heute doch noch das ein oder andere gefehlt hat“. Und das gilt auch für den Matchwinner Ransford Königsdörffer, der wie vorher erwartet (und im Talk auch benannt!) die erste Erfolgsgeschichte unter Baumgart werden könnte.

Hinten zu Null, vorne ein Treffer – wichtiger Auftaktsieg für Baumgart mit viel Luft nach oben

Hinten zu Null, vorne ein Treffer – wichtiger Auftaktsieg für Baumgart mit viel Luft nach oben

Warmer Sonntagnachmittag – zumindest äußerlich für Steffen Baumgart. Denn der neue HSV-Trainer kam kurzärmelig, wie bei ihm gewohnt. Wobei der neue HSV-Trainer in seinem ersten Spiel innerlich auch mehr als heiß gewesen sein dürfte, beim Debüt mit seiner neuen Mannschaft gegen den starken SV Elversberg zu überzeugen. Sein sehr laufintensives, aufwendiges Offensivspiel mit hohem Pressing sollte Einkehr halten – war aber nur partiell zu erkennen. Nach dem Spiel war Baumgart dann auch mit dem grundsätzlichen Spiel nicht ganz zufrieden, dafür aber mit dem Ergebnis. Denn dieses 1:0 gegen den SV Elversberg lässt ihn einmal kurz durchatmen und bietet ihm eine Menge Anschauung, was hier alles in den nächsten Wochen und Monaten nachjustiert werden muss.

Baumgart ist aufgeregt – Walter wählt stilvollen Abgang

Baumgart ist aufgeregt – Walter wählt stilvollen Abgang

Zugegeben: Mit dieser Art kann man sich nicht nicht freuen über Steffen Baumgart. Natürlich, gerade, einfach und ohne rumzudröhnen machte er auch heute keinen Hehl daraus, dass er aufgeregt sei. Vor seinem Debüt als HSV-Trainer sei es eine Mischung aus Vorfreude und etwas Aufregung, so der gebürtige Rostocker. „Es ist jetzt kein ruhiger Schlaf“, sagte der 52-Jährige vor seinem ersten Heimauftritt mit dem Spiel gegen die SV Elversberg am Sonntag. „Ein Schauspieler würde sagen, er hat Lampenfieber.“

Über Moin Volkspark

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Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

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