So ein schlechtes Spiel bedarf einer längeren Verarbeitung. Das steht fest. Und das brauchte auch der Trainer selbst offensichtlich, der das erste Mal, seitdem ich mich daran erinnern kann, so eine Art Straftraining angesetzt hat, um den Spielern klarzumachen, dass sich etwas ändern MUSS. Problem hierbei: Es ist nicht allein die Mannschaft, die sich hier verbessern muss, sondern auch der Trainer samt Trainerteam. Zumal Tim Walter zuletzt – und das auch absolut glaubhaft – versicherte, wie eng Mannschaft und Trainerteam zusammenstünden. Soll heißen: Er erreicht die Spieler. Allein, eine Veränderung im eigenen Spiel, wenn es mal nicht läuft, schafft Walter bis heute nicht.
Denn die 90 Minuten in Elversberg waren schon arg trostlos. Schon dort plätscherte das Spiel einfach so vor sich hin, ohne dass auch nur der Ansatz von Verbesserungen zu sehen war. Ein Problem, dass der HSV schon seit vielen Jahren, also auch schon vor Tim Walter hatte. Aber eben ein Problem, dass Walter auch in seiner nunmehr dritten Saison nicht lösen konnte. Zumal das Gleiche nicht mal eine Woche später in Osnabrück dann noch mal so passiert ist. Und allein das ist schon absolut inakzeptabel.
Von daher hoffe ich, dass Walter und sein Trainerteam sich selbst auch infrage stellen und überlegen, wie man gegen die vermeintlich Kleinen genauso bestehen und meinetwegen auch dominieren kann wie gegen die vermeintlichen Topteams der Liga. Soll heißen: Nicht das Topspiel gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf wird zeigen, ob die Mannschaft dazugelernt hat. Denn die Spiele gegen Topteams hat der HSV in aller Regel gut gestalten können. Zumindest in dieser Saison.
Dieser Fortschritt war bislang zu erkennen, weil Walter (zuerst notgedrungen, später, weil es erfolgreich war) mit einer tiefer stehenden Viererkette agierte und defensiv Stabilität reinbekam. Allein gegen die Aufsteiger hatte der HSV Probleme, weil es dort vermehrt über den Kampf geht. Und diesen Fortschritt muss man erwarten können. Von der Mannschaft – aber vor allem auch von Ihrem Vorturner, dem Trainer himself samt seiner Assistenten.
Und deshalb freue ich mich auf Freitag und hoffe darauf, dass es mal wieder ein überzeugendes Heimspiel gegen ein Topteam der Liga gibt. Aber wirklich spannend, was die Entwicklung der Mannschaft betrifft, wird es eine Woche später beim Auftritt beim dritten Aufsteiger, dem SV Wehen Wiesbaden. Dort wird die Mannschaft zu dritten Mal binnen vier Spieltagen zur Reifeprüfung gerufen. Und dort wird sich zeigen, ob Walter die Mannschaft wirklich verbessert.
Gut ist, dass Walter seiner Mannschaft deutlich macht, worum es geht. Fünf Einheiten stehen in dieser Woche bis zum Spiel am Freitag gegen Fortuna Düsseldorf an. Zeit genug, klarzumachen, worum es geht: Um den unbedingten Willen, um den Einsatz bis zum Umfallen, wenn es spielerisch mal nicht zum Ziel führt. So, wie es die „Kleinen“ gegen den HSV machen…
In diesem Sinne, bis morgen. Dann wieder mit einem neuen Talk mit Cornelius.
Scholle
Die Mannschaft ist in den letzten beiden Spielen lustlos, schlecht eingestellt und spielerisch schwach aufgetreten ! TW ist es auch nicht gelungen während des Spieles entsprechend darauf zu reagieren ! Und wo ist er nur hin, der ach so tolle team-Geist ??? Sorry, aber Walter hätte nach diesem Offenbarungseid umgehend entlassen werden müssen ! Jetzt wird schon wieder gelabert und lamentiert, genau wie seit 5 Jahren schon ! Kennen wir alles zu Genüge…Walter raus, Boldt raus, Jansen raus !
Ich habe nicht damit gerechnet, dass heute ein neuer Blog erscheint und stelle die Umfrage von heute Abend nochmals hier ein:
Viele fragen sich momentan, ob es am Trainer oder an der Kaderqualität oder an beidem liegt.
Wie schätzt ihr es ein?
1. Würdet ihr Walter behalten oder entlassen?
2. Reicht die Kaderqualität für einen Aufstieg (1. oder 2. Platz (dritter Platz reicht wohl nicht))?
3. Oder liegt es an anderen Dingen, wie Vorstand, Aufsichtsrat, Kühne, Fans, Spielsystem usw.?
Verblödeter Wackelklotz oder was den HSV in der späten Schaffensphase des Herrn Walter mit einem ausgestorbenen flugunfähigen Vogel verbindet:
Der Dodo erhielt seinen merkwürdigen Namen einstmals von portugiesischen Seefahrern im 17. Jahrhundert. Zunächst gab es jedoch in Sturm geratene Holländer. Sie strandeten auf der Insel Mauritius und stießen dort auf der Suche nach Nahrung erschrocken auf ein seltsames Wesen: den Dodo – eine etwa halbzentnerschwere, einen Meter Hohe und maßlos verfettete Kreuzung aus wuchtiger Pelikan-Ente und völlig verblödeten Truthahn. Völlig verblödet, weil der Dodo seinen ausgehungerten Besuchern spontan und widerstandslos entgegenwatschelte, worauf er in tiefster Dankbarkeit sofort auf dem nächsten Hackklotz endete. Auch wird berichtet, dass der Dodo nicht einmal zuckte, derweil seine Artgenossen um ihn herum reihenweise abgeschlachtet wurden. Nach den Holländern landeten dann die Portugiesen auf Mauritius. Und mit der Portugiesen erhielt der Dodo schließlich auch seinen endgültigen Namen: Dodo, was im Portugiesischen Idiot heißt und bedeutet. Idiot schon deswegen, weil der Dodo trotz des vorherigen Beinahegenozids an seiner Art durch die Holländer offenbar immer noch nichts begriffen hatte und wieder treudoof seinen neuen Besuchern entgegenstapfte. Diese trieben ihn dann in Dankbarkeit und Scharen auf die Schiffe der Seefahrer, wo der Dodo schließlich, in Massen verarbeitet, als Brechreiz erregende Proteinzufuhr für Fahrten nach Übersee diente. Doch den letzten Schlag versetzten dem Dodo, die auf Mauritius vom Menschen eingeschleppten Ratten und Schweine. Und wieder wackelte der Dodo seinen neuen Besuchern genauso freudig entgegen wie jeher, wie schließlich der letzte seiner Art, der sich offenherzig in die schwingende Keule eines portugiesischen Serfahrers stürzte.
„As dead as a dodo“ oder der Walterball des HSV
Man lässt es einfach laufen. Dabei haben Walter und Boldt oft henug bewiesen, dass sie keine Antworten haben. Ergebnistechnisch spiegelt sich das in unfassbaren sechs unterklassigen Spielzeiten wider. Stärkere Argumente und Beweise kann es nicht geben.
Durch die „Auftritte“ in Elversberg und Osnabrück hat sich die Truppe wahrscheinlich noch Verunsicherung ins Boot geholt. Gegen Düsseldorf wird es deshalb noch schwieriger. Man muss vermutlich nicht bis zum Wiesbaden-Spiel warten, um das nächste Ärgernis vom HSV serviert zu bekommen.
Was beim HSV passiert, wird von Außenstehenden schon lange nicht mehr verstanden. Boldt hat die Herrschaft über die Juke Box und genehmigt sich Tag für Tag sein Wunschkonzert. So etwas hat es beim HSV – trotz vieler Blamagen und Kuriositäten – noch nicht gegeben.
Jonas Boldt ist der Felix Krull von Hamburg, Walter der Karl-Theodor zu Guttenberg unter den Trainern. Kritik an seiner Spielweise ist schließlich „abstrus“.
Leider verbrennen beide noch Hamburger Erde, bevor sie die Stadt verlassen müssen.
Bis auf zwei, drei Unbelehrbare, scheinen hier alle eine Walter Entlassung zu befürworten. Mir erschließt sich nicht, warum die MOPO sich weiterhin nicht der Wahrheit verpflichtet fühlt. Es gibt auch noch Meinungen, außerhalb von Nordtribühne und Supporters Club.
Daniel Thioune kann uns Pester und Realisten glücklich machen. Nach diesem Strafttraining und die offensichtlichn Risse zwischen Trainer und Mannschaft wird es ein leichtest für Düsseldorf sein hier mit 4:1 zu gewinnen.
Und bevor Bodlt wieder unfähig einen Trainer sucht – gleich mit entlassen. Jetzt ist der Zeitpunkt für eine Wende in die richtige Richtung.
Erster. Das Problem, das vom Trainer nicht reagiert wird, wenn es nicht richt läuft, ist so alt wie Walter Trainer beim HSV. Auswechselungen in der 85.Min. sind für die Galerie, aber nicht spielbestimmend. Die Mannschaft hat sich nicht weiterentwickelt, aber erst nicht das Trainerteam
Nach diesen beiden Katastrophenspielen bin ich gar nicht sicher, dass mal so eben schön gegen Düsseldorf gewonnen wird. Die interviewten Spieler waren doch ziemlich ratlos. Ich befürchte eine Verunsicherung, die negativ wirken könnte.
Ich hoffe sehr, dass es nicht so kommt.
Ich glaube, dass Daniel Thioune sich auf das Spiel am Freitag freut. Denn ich traue ihm zu, dass er, wie (fast?) alle anderen Trainer auch, den Walterball lesen kann.
Seid mir gegrüßt
Euer Kosinus
Kann man den „unbedingten Willen“ trainieren ???
Wenn Walter sich taktisch weiterentwickelt, so würde ich ihn behalten. Hierauf muss ein Boldt aber klar bei ihm hinwirken, wenn auch durch eine autoritäre Ansage.
Walter wird sich nicht ändern.
Provokant gesagt: die Mannschaft ist seit der Länderspielpause so schlecht, weil Walter in dieser Zeit sein System besser implementieren konnte. Als die Mannschaft noch nicht eingespielt war, hat man hinten einfach und sicher gespielt.