Walter muss Frontenbildung vermeiden – Glatzel fehlt dem HSV

by | 27.04.22 | 165 comments

Der Trainer ist genervt. Nachvollziehbar, wie ich finde. Zumindest würde ich auch im Strahl kotzen, wenn ich mir Woche für Woche dieselbe Leier anhören müsste. Aber ich würde mich selbstverständlich auch fragen, warum ich Woche für Woche dieselbe Leier vorgespielt bekomme. Und so hoch ich Standhaftigkeit bei Fußballtrainern auch in schwierigen Zeiten bewerte, so schmal ist hier nun mal der Grat zu Sturheit. Und die hat im Fußball ganz sicher nichts zu suchen. Im Gegenteil: Sobald diese eintritt, wird es gefährlich. Für den Klub – und damit in aller Regel auch für den Trainer. Und auch das ist heute im neuen Communitytalk natürlich Eurerseits gefragt worden und somit eines von vielen Themen: 

Diese mögliche Gefahr sehe ich in diesem Fall allerdings als völlig unnötig und im höchsten Maße vermeidbar an. Gerade Tim Walter sollte sich an die Hinrunde erinnern, wo er nach schwerwiegenden Ausfällen von seinem dauerhaft hoch pressenden Spiel ein Stück weit abwich und defensiver spielen ließ. Auch damals war diese Nachjustierung produktiv und bescherte neben besseren Spielen vor allem auch mehr Punkte. Oder anders formuliert: Walter wurde schon einmal zu etwas gedanklicher Flexibilität gezwungen – und es hat sich bewährt. Weshalb Walter also gerade jetzt so gereizt reagiert, kann ich nicht nachvollziehen.

Labbadia hat gezeigt, wie unnötig gefährlich Sturheit wird

Fußballtrainer sind eine ganz eigene Spezies. Und Sturheit ist gerade in Hamburg nicht selten eine Begleiterscheinung bei Trainern gewesen. So geschehen damals bei Bruno Labbadia, als er seine erste HSV-Amtszeit hatte. Unmittelbar nachdem er seinen Vertrag beim HSV auf Basis der Gespräche mit dem damaligen Vorstand Dietmar Beiersdorfer unterschrieben hatte, musste dieser gehen. Labbadias Bezugsperson auf Vorstandsebene fehlte. Wirklich Vertrauen knüpfen musste Labbadia also erst noch zu den anderen Verantwortlichen. Aber das funktionierte überhaupt nicht.

Im Gegenteil: Labbadia war misstrauisch und fühlte sich irgendwann von allen Seiten bedrängt. Viele hatten es sicher gutgemeint und wollten helfen. Aber es gab damals eben auch einige, die Labbadia nicht wollte. Hier zu unterscheiden – das war schwer. So schwer, dass Labbadia letztlich daran scheiterte. Von einer produktiven Analyse mit Fachleuten war nichts geblieben – stattdessen fühlte sich Labbadia in der Situation, seine Idee verteidigen zu müssen. Denn je mehr Einfluss Außenstehende auf ihn und seinen Fußball nehmen wollten, desto mehr versperrte er sich diesen Ratschlägen und Tippgebern. Aus dem notwendigen „Wir“ wurde ein Labbadia gegen den Rest. Mit dem Ergebnis, dass ein aus meiner Sicht guter Trainer vorzeitig gehen musste. Damals sogar zurecht, wie ich ob seiner Sturheit befand.

Daher hoffe ich ganz stark, dass Walters gestrige Reaktion nicht der Beginn einer Frontenentwicklung ist. Denn da hatte er gereizt reagiert auf die Nachfrage, weshalb sein Spiel keinen Plan B habe. „Es ist mir total egal, was gesagt wird. Ich gehe mit dem Verein meinen Weg. Und das versuchen wir durchzuziehen. Wir sind sehr variabel, aber wenn man nur eines sehen will, dann ist es so. Aber ich sehe halt alles.“ Im Abschluss verrannte er sich meiner Meinung nach noch in einem Vergleich, der ihm nur um die Ohren fliegen kann: „Wo ist Plan B bei ManCity, wo ist Plan B bei Bayern? Sie versuchen Plan A besser auszuführen. Und im Plan A haben sie verschiedene Varianten.“  Denn abgesehen davon, dass die genannten Teams fußballerisch Welten vom HSV entfernt sind, sind gerade Pep Guardiola und Julian Nagelmann für ihre taktische Raffinesse bekannt.

Nein, Tim Walter persönlich anzugreifen will niemand. Ich zumindest nicht. Aber ich werde auch nicht müde, das anzusprechen, was aus meiner Sicht falsch läuft. Und für alle, die meinen, das wäre zu spät: Ich habe das in der Vorbereitung gesagt und seit dem ersten Heimspiel gegen Dynamo Dresden in nahezu jedem Blitzfazit aufs Neue: Diese riskante Spielweise wird immer wieder zu Fehlern führen, die den HSV Punkte kosten (https://youtu.be/Oj5j_SbWMuQ  ab Min. 2:36). Und so kam es auch. Ob der spielerisch positiven Gesamtentwicklung kann man sehr viel Positives am Walter-System finden – und das sehe ich auch so. Aber ich bleibe bei meinem Standpunkt vom Saisonbeginn: Zu riskant hinten rauszuspielen wird dauerhaft unnötig viele Misserfolge begünstigen. Und diese würden den HSV leicht erreichbare Ziele verpassen lassen (bewusst im Konjunktiv, da ich immer noch darauf hoffe, dass die Vernunft gegen die Sturheit siegt).

Glatzel fehlt weiterhin – die Chance für Wintzheimer?

Hoffen ist dann auch das Stichwort zur personellen Situation beim HSV. Denn der HSV hofft weiter auf eine schnelle Genesung bei Toptorjäger Robert Glatzel. Der hatte sich gestern und auch heute wegen Unwohlseins abgemeldet – bislang heißt es, er sei Corona-negativ getestet. Nach zweimaliger Corona-Erkrankung wünsche ich es Glatzel auch sehr. Vor allem aber hoffe ich, dass Glatzel nicht in Ingolstadt ausfällt, da er aktuell existenziell wichtig für die HSV-Offensive ist.

Sollte Glatzel aber tatsächlich ausfallen, hoffe ich erneut auf ein Umdenken bei Tim Walter, der zuletzt immer wieder Mikkel Kaufmann gebracht und Manuel Wintzheimer auf der Bank gelassen hatte. Letztgenannter ist eh seit Oktober 2021 nicht mehr von Beginn an dabei gewesen und hat drei der letzten vier Spiele sogar komplett zusehen müssen, während der stets bemühte Däne ran durfte und ohne Wirkung blieb. Gestern gab es die Meldung, dass es eine Wende im Fall Wintzheimer geben könne – heute wurde das Gegenteil behauptet. Und dem schließe ich mich an. Ich bin mir sicher, dass Wintzheimer beim HSV keine Zukunft mehr hat unter Tim Walter. Dennoch hoffe ich, dass Walter sich am Sonnabend im Falle eine s Glatzel-Ausfalles auf Wintzheimer besinnt. Denn bei allem Respekt vor Kaufmann ist Wintzheimer der bei weitem bessere Angreifer. Aber dazu werden wir morgen sicher mehr wissen.

Heute hat sich übrigens Anssi Suhonen den Fragen der Journalisten gestellt. Und er meisterte das auf seine Art. Er wollte nicht euphorisiert wirken, sondern fokussiert. Und das gelang. „Aktuell läuft es sehr gut bei mir. Wenn man mehr Spielzeit bekommt, dann bekommt man auch mehr Torchancen. Ansonsten bin ich aber noch immer der gleiche Anssi.“ Der Anssi übrigens, der sich immer ob seiner kurzen Körpergröße immer wieder gegen höher gewachsen Konkurrenten durchbeißen musste und der nicht nur in seiner Heimat Finnland bei Wind und Wetter trainierte. Denn das macht er heute noch. Sogar so viel, dass er schon aufgefordert wurde, nicht zu übertreiben. Suhonen weiter: „Natürlich freue ich mich über Tore. Ich bin auch sehr stolz darauf, dass ich meinen Vertrag verlängern durfte und in der finnischen Nationalmannschaft meinen Weg gehe. Es geht aber immer darum, weiterzumachen und sich nicht auf kleinen Erfolge auszuruhen.“ Und das klingt nicht nur gut – Suhonen ist auch so.

In diesem Sinne, am Sonnabend in Ingolstadt wird Suhonen nach seinen letzten starken Spielen mit Sicherheit wieder spielen, Und darauf bzw. darüber freue ich mich sehr. Wer noch in der Startelf stehen wird, dazu dann morgen nach der Pressekonferenz und Freitag genaueres.  Bis dahin, bleibt gesund!

Scholle

Marcus Scholz

Marcus Scholz

Sportjournalist Marcus „Scholle“ Scholz hat sich in mehr als 20 Jahren als HSV-Reporter bundesweit als Gast in renommierten TV-Sendungen einen anerkannten Namen gemacht. Nach „Matzab“ und der „Rautenperle“, die Scholle beide zu digitalen Erfolgen pushte und sogar auf Rang 6 und 7 im nationalen Fußballblog-Ranking platzieren konnte, ist „MoinVolkspark“ sein erster komplett eigener Blog über den HSV. Zusammen mit einem Team aus jungen, hungrigen HSV-Freunden wird dabei auf unterschiedlichen Kanälen über den HSV mit den täglich neuesten News und Entwicklungen in Wort, Bild und Ton berichtet. Scholles Motto allein macht schon deutlich, worum es ihm hier geht: „Ein Tag ohne den HSV ist ein verlorener Tag.“

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.

Moin Volkspark steht für ein leidenschaftliches Miteinander und ist der Zusammenschluss dessen, was eigentlich schon seit langer Zeit zusammengehört.

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BernadoRomeoMS
1 Jahr zuvor

Ob Glatzel spielt oder nicht…ganz ehrlich…da müssen alle brennen jetzt. Und wenn du gegen den Letzten nicht gewinnst, dann bist du ein Luschenverein. Also bitte. Keine zwei Meinungen.

Stammtischverweigerer
1 Jahr zuvor

Diese Idee dass man einen Plan A und einen Plan B braucht ist sowieso ein Mythos. Keine Mannschaft der Welt hat das. Man hat einen variablen Plan der auf einer Grundidee basiert. Diese Formulierung Plan A und Plan B deutet hingegen darauf hin dass man mehrere völlig verschiedene Spielsysteme trainieren muss. Letztlich sind das nur extremst vereinfachte Sprachmuster die Journalisten und Sportkommentatoren benutzen, um einfachere Geschichten erzählen zu können. Besser wäre es wenn man sich mit konkreten Mängeln auseinandersetzt. Man kann von Walter denken was man will und ich sehe ihn auch zum Teil kritisch, aber er hat vollkommen Recht mit dieser Aussage. Nur die darauf folgende Schlussfolgerung in diesem Blog ist meiner Meinung nach irreführend.

„Wo ist Plan B bei ManCity, wo ist Plan B bei Bayern? Sie versuchen Plan A besser auszuführen. Und im Plan A haben sie verschiedene Varianten.“ Denn abgesehen davon, dass die genannten Teams fußballerisch Welten vom HSV entfernt sind, sind gerade Pep Guardiola und Julian Nagelmann für ihre taktische Raffinesse bekannt.

Ja, Pep Guardiola und Julian Nagelsmann sind für taktische Raffinessen bekannt. Aber diese geschehen innerhalb einer Grundidee und somit innerhalb eines Plan A. Und genau das hat Walter auch schon mehrfach diese Saison getan. Aber nicht nur weil er angeblich wegen Verletzungen dazu gezwungen wurde. Das ist ein weiterer Mythos der sich so durch diese Saison zieht. Und natürlich kann man diese Anpassungen über die Saison hinweg auch kritisch sehen oder der Meinung sein dass bestimmte Varianten aus verschiedenen Gründen noch dazu kommen sollten. Aber diese Forderung nach Taktik A und B ergibt überhaupt keinen Sinn. Im besten Fall ist es eine sprachliche Vereinfachung die irreführend ist.

Riesum
1 Jahr zuvor

Verstehe die Diskussion nicht. Wir stehen besser da, als die meisten hier vor der Saison vermutet haben. Demnach hat TW überperformed. Das er intern umstritten sei, habe ich bisher nur den Medien entnommen, genauso wie, dass die Spieler das System in Frage stellen. Von Offiziellen und Spielern selber gibts da keine einzige Aussage zu.
Denkt an meine Prognose vor der Saison: Dieses Jahr 6 – 10, nächstes Jahr Aufstieg, wenn der Trainer bleibt ☝

Didi
1 Jahr zuvor

Zumindest hat Walter es als erster Zweitliga-Trainer des HSV geschafft, dass die Mannschaft zum jetzigen Zeitpunkt der Saison noch lebt. Unter Wolf, Hecking und Thioune war die Truppe zum gleichen Zeitpunkt tot.

Und welche Frontenbildung ist denn gemeint, Scholle? Boldt stärkt Walter doch sehr deutlich den Rücken. Das, was du oder deine Kollegen schreiben, sollte die Verantwortlichen beim HSV nun wirklich nicht beeinflussen.

Alex
1 Jahr zuvor

Schön, mal etwas von dem Mann zu hören, der dem HSV den Campus finanziert hat, nachdem ein unbedeutender Videothekar die dafür vorgesehene Fananleihe veruntreut hatte.

https://youtu.be/b6sISdADubc

Bubu
1 Jahr zuvor

Goood mooorniing @ all.

Danke für den Blog Scholle! Soso, Herr Walter ist also – ach Gotti – „genervt“ von immer derselben Leier. Was man sich in einem gut bezahlten Job alles so bieten lassen muss, Tstststs… 😉

Was glaubt der schmollende Trainer eigentlich wie es den Fans so geht? Vielleicht sind die ja auch allmählich büschen genervt, ich bin es auf jeden Fall!

Vielleicht sollte es der Trainer mal mit „Selbstreflektion“ versuchen? Ist kein Müsli oder neues Spiel – System, kann man vielleicht auch als Fortbildung beim Vorstand durchdrücken? Bildungsreise? Zum Campus…. Dem WIR mal eine Chance geben?

Richtig, er sollte sich mal in aller Ruhe hinterfragen, anstatt in der Ecke zu schmollen, oder wie ein unwilliges Kind mit dem Fuß aufstampfen „ICH WILL ABER!“ Nein Tim, nach dem Lehrgang heißt es dann „WIR WOLLEN ABER!“ Mehrzahl…

Zur Erinnerung, man befindet sich – noch – im bezahlten Profi – Sport, und da geht es nicht ganz um Gottstatus oder ähnlichem Kram, sondern ganz klar messbar nach ERFOLGEN!

Die aufgezwungenen „Nachjustierungen“ sollten ihm ebenso zu denken geben, gleich der Umstellung auf 2 Stürmer. Vom System möchte ich lieber net anfange!

Oder bekommt das der Vollgas – Guru am Rande nicht so mit? Da es ihm nicht in sein Menü passt?
Gedankliche Flexibilität, Einsicht, Einstellung – all das könnte Walter mal in sein Vollgas- Repertoire vielleicht intrigieren? Ohne sich gleich zu entblößen. :mrgreen:

Manchmal geht es eben nicht nach „Wir ziehen unser Ding jetzt durch“ gleich Last man standing, Einer kam durch, Last Blood etc., oder möchte man sich am Ende gerne wieder murmeltiermäßig lächerlich machen?

Gereizt ist man als HSV – Fan schon recht lange, wen bitte wundert´s?

Wenn man sich Saison für Saison „Der Verein forscht“ reinziehen darf, gefolgt von „Wir bitten noch um etwas Zeit und Geduld“, oder dann „Wir dachten, wir wären schon weiter“, entschärft mit „Entwicklung braucht eben Zeit“, plus Parole „Wir gehen unseren eigenen Weg, auch ohne Navi“, mit Saisonfazit und schonungsloser Analyse „Wenn nicht dieses Jahr, dann eben in den Folgenden“, mutmachend „Unsere Strahlkraft braucht noch n´büschen Politur“…nett untermalt mit der üblichen Fahrstuhl-, oder Warteschleifenmusik.

Es geht nicht darum einen Trainer zu beschäftigen, damit dieser sein eigenes Ego beratungsresistent ausleben kann, getarnt als „Entwickler“! Gerne kann ein Trainer seine eigene Handschrift haben und auch der Mannschaft „aufdrücken“, über Allem sollte aber dennoch am Ende der ERFOLG stehen! Daran habe ich mittlerweile echte Zweifel!

Weder in Kiel, noch in Stuttgart durfte Vollgas – Walter längerfristig agieren, die Verantwortlichen zogen in Stuttgart zeitig die Notbremse.

Glaubt man seitens der HSV – Verantwortlichen allen Ernstes in Hamburg sei das Gras etwa grüner, der Himmel blauer, das Wasser feuchter als bei anderen Vereinen? Oder ist das jetzt die neue Liga- Versuchsschmiede getreu dem Motto „Wir bleiben bei uns, ihr auch?“ 🙂

Na denn…..übrigens ist Ostern vorbei! 😉

Bleibt alle gesund…!

Last edited 1 Jahr zuvor by Bubu
Rotkaeppchen1966
1 Jahr zuvor

Hoffentlich wird Robert Glatzel zum Ingolstadt Spiel wieder fit. Hier fehlt es an einem zumindest ansatzweise adäquatem Ersatz im Kader.
Ein weiteres trauriges Beispiel für die desaströse Transferpolitik und Kaderplanung von Boldt und Mutzel.
Schon seltsam, wenn man nach dem Terodde Abgang auf HSV.de zu lesen bekommt, „dass man variabler werden wolle und schwerer auszurechnen (Mutzel)“, ein Mitglied auf einer Versammlung beim HSV auf die Frage, wieso man nicht mit Terodde verlängern konnte, von Boldt angepampt wird, „dass man keinen Personenkult und one-man show“ mehr wolle und im Übrigen, könne dieses fragende Mitglied „ja seinen Job machen“.
Ich finde es schade, Scholle, dass du dich hier im Blog überwiegend an Walter abarbeitest -und er stand bei dir von Anfang an unter kritischer Beobachtung, während man letztes Jahr bei deinen Beurteilungen über Thioune den Eindruck gewinnen konnte, hier sei eine Mischung von Klopp, Pep und Nagelsmann aufgeschlagen.
Boldt und Mutzel in ihrem wirren Treiben und mitunter peinlichen Interviews und schlimmer Außendarstellung als HSV Vertreter bleiben hier „verschont“.
Die beiden, die ständig von Kontinuität faseln und jedes Jahr den Kader wg. ihrer eigenen Fehler neu justieren müssen und bei ihren Entwicklungs- und Säulenspielerkonzepten eins nicht haben: ein Aufstiegskonzept.

Last edited 1 Jahr zuvor by Rotkaeppchen1966
Nico
1 Jahr zuvor

Morgen mal wieder eine der berüchtigten HSV-PK,s.
Die werden leider von Woche zu Woche schlimmer

Wie kann man es zulassen in einer offiziellen Spieltags PK den Kollegen von Radio NRJ (?) jedes Mal diese seltsamen Fanfragen stellen zu lassen?

Generell werden selten interessante Fragen gestellt. Oft stellen die Journalisten eine Frage und geben direkt eine ausschweifende Antwort vor, welcher Walter I.d.R. nicht zustimmt. Und das wird ihm von einigen auch noch angelastet

Scheinbar fällt ihnen nichts anderes ein als die Frage nach den Aufstiegsambitionen, wenn Jatta nicht gerade wieder angeklagt wird oder Bundesligisten an Alidou dran sind.

Kein Journalist, der bei Walters teilweise flapsigen, ausweichenden Antworten mal hartnäckig nachhakt.

Walter lobt gute Fragen sogar und gibt dann auch ordentliche Antworten.

Ich kann Walter verstehen, wenn er da irgendwann mal bockig wird. Ich könnte das auch irgendwann nicht mehr ernst nehmen, wenn immer wieder
Die gleichen Fragen kommen. Der Mann will seinen Plan durchziehen und lässt sich keine Wörter in den Mund legen. Wie oft soll er noch die gleichen Antworten auf die selben Fragen geben?

Ob sein Weg der erfolgreiche sein wird, sei mal dahingestellt. Nur gehen wir Saison für Saison teilweise mehrmals zurück an die Startlinie und wollen anders laufen. Wie kann man denn da mal Fahrt aufnehmen?

Ich würde es sehr begrüßen mit Walter in die neue Saison zu gehen und zu schauen was denn passiert, wenn man einen Weg mal länger als die üblichen 8-11 Monate geht.

In der Vorbereitung können sie dann ordentlich trainieren wie man mit hohem gegnerischen Pressing beim Spielaufbau umgeht.

Last edited 1 Jahr zuvor by Nico
bahrenfelder
1 Jahr zuvor

Seit einigen Blogs wird immer wieder um TW herumgeschrieben. Dabei hieß es doch selbst einmal von Scholle, er möchte nicht an dieser Trainerdiskussion teilnehmen.

Man muss es auch nicht. Denn ich bleibe bei meiner Meinung, dass der Trainer in einem halben Jahr Vergangenheit ist. Ob es sich dann um die 1. oder 2. Liga handelt ist völlig egal. Mit seiner Sturheit fördert er eine Nichtweiterentwicklung beim HSV.

Man sollte ihn jetzt aber in Ruhe lassen. Vielleicht schafft er ja noch das Wunder 1. Liga. Was ihn dann in seiner Sturheit aber auch nur bestärken würde.

Micky
1 Jahr zuvor

Aber ich bleibe bei meinem Standpunkt vom Saisonbeginn“
Tja, ist wohl die Frage, wer hier eigentlich „Stur“ in seinen Ansichten ist.

Im übrigen habe ich z.Bsp. in Pep’s Spiel MC gegen Real eine ganz ähnliche Spielweise wie die von Herrn Walter erkannt. Kontrolliert von hinten aufbauend.

Da frage ich mich langsam ernsthaft, wofür dieser Blog eigentlich existiert. Und wozu? Was will der Blog-Autor eigentlich erreichen? Nur um ein paar alte Abendblatt-Rentner zu bespassen?

Boxer
1 Jahr zuvor

Das Walter so empfindlich reagiert hat wohl auch damit zu tun, das er realisiert das sich das Blatt langsam wendet.

Zu seinen Aussagen spare ich mir jedlichen Kommentar, das spricht für sich selbst.

Kuddel
1 Jahr zuvor

Walter muss garnix !

Ralf Gleitsmann
1 Jahr zuvor

Moin HSV-ER. Habe mich breit schlagen lassen und trete die über 300km lange Reise nach Ingolstadt am Sonnabend mit weiteren Kumpels an. Schauen wir mal, ob wir enttäuscht werden oder einen um die letzte Chance kämpfenden HSV erleben dürfen. Ich hoffe auf letzteres. Wünsche Euch einen schönen Abend.

Thomas Kirste
1 Jahr zuvor

Hallo Scholle,
also erstmal musste Labbadia damals nicht gehen weil er stur war, sondern aus einem anderen Grund (nachzulesen im Internet).
Und das Walter die großen Vereine nennt, ist ein Beispiel.
Wo hatten denn die letzten Herren ihren Plan B,C,D?
Und ist der HSV aufgestiegen?
Den Trainer für die neue Saison (zweite Liga davon gehe ich aus) BEHALTEN.
Und dann gehe ich davon aus, das mit ein paar Spieler Ergänzungen nächste Saison der Aufstie gelingt.

Kopite
1 Jahr zuvor

.
@Marcus Scholz: Warum das Narrativ, dass „Didi gehen musste“? War es 2009 nicht so, dass er hingeschmissen hat?
.

Thomas Kirste
1 Jahr zuvor

Interessant
Bericht aus der MOPO
Überraschende Bilanz: Walter toppt seine Vorgänger.

Noch Fragen?

IvanAusKass
1 Jahr zuvor

Wer von Euch Leidensgenossen hat sich den heutigen Blog gewünscht? 😜

Maik Lange
1 Jahr zuvor

Meine Prognose aufgrund der Erfahrungen mit meinem Herzensverein ist, dass wir nicht alle 3 Spiele gewinnen, hinterher aber die Gewissheit haben, mit 3 Siegen zumindest die Relegation hätten erreichen können.
Übrigens hat Heidenheim heute zwei junge und entwicklungsfähige Spieler für die kommende Saison verpflichtet. Auch andere Vereine waren schon tätig. Hannover holt sich einen jungen, sehr guten und aufstiegserfahrenen Trainer, der zugleich noch einen gestandenen Zweitligaprofi mitbringt.
Was macht der HSV wann? (Außer Unsummen für die Verpflichtung geliehene Spieler auszugeben)

Basti1887
1 Jahr zuvor

Ohne das jetzt unnötig zu vertiefen, weil es schon viel zu lange her ist. Aber Labbadia ist doch soweit ich weiß beim ersten Mal rausgeflogen, weil er die Mannschaft komplett gegen sich hatte. Der Grund lag doch darin, dass er rund um eine Weihnachtsfeier die Partnerin eines Spielers angebaggert hat. Dann schaukelte sich alles hoch und endete in einer kompletten Arbeitsverweigerung der Mannschaft in Hoffenheim.
Richtig ist, das Labbadia mega stur ist – beim zweiten Mal hat das dann Demirbay und Díaz erwischt, was schlichtweg nicht nachvollziehbar war (wie beide im übrigen Verlauf ihrer Karrieren ja hinreichend gezeigt haben).
Da seine Sturheit aber mehr die Personen betraf und nicht Fragen der Spielweise etc, ist es schwer, ihn mit Walter zu vergleichen. Walter wäre gut beraten, zwar grundsätzlich an seiner Idee festzuhalten, aber den Spielern zu erlauben, davon ab und zu in Notsituationen mal abzuweichen.

RummsBumms
1 Jahr zuvor

Ahnt Walter bereits, dass er von Mutzelboldt gnadenlos „fallen gelassen“ und Allen zum „Fraß vorgeworfen“ wird, da niemand mehr „ach so plötzlich“ an seinen Weg glaubt?
Wie sonst sind derartige dünnhäutige Reaktionen von einem Trainer zu verstehen?
Boldt wird sein fehlendes Rückgrat beweisen, in dem Walter gehen muss, wenn es wieder nichts wird, damit er sich selbst rettet.
Boldt ist ein Bootskapitän, der nach dem Motto…..“Frauen und Kinder nach mir“ agiert.
Er hat sich dem Weg von Walter medial verschrieben…….ob es nach einer Niederlage in Ingolstadt oder einem weiteren Versagen auch noch so ist?
Eigentlich müsste WitzBoldt dann ebenfalls seinen „Platz freiwillig räumen“, wenn Walter entlassen werden sollte.
Dieses Rückgrat zweifel ich jedoch an.
Eher wird er Walter auch beim erneuten Scheitern durchschleppen und dem AR und dem Sackseifenhersteller schmierig beibringen, weshalb diese Saison schon richtig toll war. Sensationell geradezu. Hüpf Hüpf Hüpf

Übrigens: noch 3 Siege u es sitzt noch alles drin.

Frank Müller
1 Jahr zuvor

ANDERES SYSTEM UNTER WALTER ?…..
…wird es ja nicht geben.
Miltintas hat Stop-Schild gesetzt. Boldt sagt dazu nichts.Auch davon null Ahnung?
Null Ertrags-Transfers auch alle durchgewunken.
Sollte jetzt Glatzel ausfallen, sind wir vorne stumpf = toller Kader !
Jetzt bitte kein Lari-Fari gg den Tabellenletzten….aber was war das denn anderes
gegen Regensburg?
Schon eine sehr komische Saison.
Wenn da jetzt noch was bei rumkommt, müßte man zum Dank ein Jahr lang Kerzen
aufstellen.

Blogfan
1 Jahr zuvor

@ Scholle,

weißt Du welches/welche Spiel/e Walter durch taktische Veränderungen
noch gedreht hat ??

alwaysHSV
1 Jahr zuvor

Da wir ja dringend für die nächste Saison, egal ob Bundesliga 😀 oder 2. Liga, unbedingt für die Flügel Verstärkung brauchen habe ich mal ein paar Namen rausgesucht. Keiner älter als 23 Jahre, alle mit auslaufendem Vertrag am 30.06.22.
Linton Maina (Hannover 96)  4 Tore in dieser Saison
Arnaud Nordin (St. Etienne, Frankreich, 1. Liga) 4 Tore / 5 Assists
Mounir Chouiar (Dijon, Frankreich 2. Liga) 3 Tore, 4  Assists
Jaidon Anthony (Bournemouth, England, 2. Liga) 8 Tore, 6  Assists
Dorian Cevis (20 Jahre) Augsburg II,   7 Tore, 3 Assists,  Deutsch-Kroate, Linksaußen
Romeo Ivelj (17 Jahre) Augsburg U17  14Spiele, 8 Tore Kroate, Rechtsaußen

Ehrlich gesagt kann ich zu keinem der Spieler etwas näheres sagen (außer dem bekannten Linton Maina), finde nur die Daten sind nicht so uninteressant und eben alle ablösefrei.

Rautenhopper
1 Jahr zuvor

„Es ist mir total egal, was gesagt wird. Ich gehe mit dem Verein meinen Weg. Und das versuchen wir durchzuziehen. Wir sind sehr variabel, aber wenn man nur eines sehen will, dann ist es so. Aber ich sehe halt alles.“

Ich finde mit diesen Aussagen tut sich Walter keinen Gefallen und diese ganzen Artikel, die hier verfasst wurde, kann man sich die Diskussion sparen, um mehr flexibilität. Walter sieht nur seine Taktik und sein Spielsystem als richtig an.

Diese besagten Frontenbildung gibt es ja bereits und wie man liest, ist Walter im Verein auch nicht unumstritten, ob das dann wirklich die Basis ist um etwas aufbauen zu können bezweifle ich.

Ich teile auch die Meinung von Scholle mit den Aussagen von City und co tut sich Walter kein gefallen und zeigt auch ein wenig das er angezählt ist.

Ich finde jedoch der HSV macht wieder die gleichen Fehler wie in der Vergangenheit und wird wahrscheinlich eine Entscheidung vom Erfolg her fällen und nicht, ob es tatsächlich die richtige Entscheidung ist.

Kosinus
1 Jahr zuvor

Walter ist großer Udo Lindenberg-Fan:
„Ich mach mein Ding, egal was die anderen sagen….“

Und „sein Ding“ ist eben nicht zwingend mit dem Ziel der maximalen Punktausbeute verknüpft.

Stichwort 1: von Ergebnissen/Tabellen freimachen.
Stichwort 2: Entwicklung

Wir hatten bei uns auch mal einen Trainer, der eine sehr gute Mannschaft in den Abstiegskampf führte.

Warum? Er trainierte für diese untere Liga viel zu kompliziert, seine Spielidee des rein spielerischen Ansatzes war in dieser Liga nicht zielführend. Er wollte aber nicht wie die anderen spielen. Letzten Endes verloren wir gegen Teams, die mit Karo-Einfach-Taktiken agierten und uns damit den Stecker zogen.

Erst als es 5 vor 12 war und wir vom Vorstand die alte Spielweise einforderten, hat der Trainer eingelenkt und wir punkteten wieder ordentlich. Ein Jahr später stiegen wir auf.

Es hängt wirklich viel von einem stimmigen Setting ab und die Spielidee eines Trainers ist manchmal schwerer zu brechen wie ein Atom.

Danke fürs Lesen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Kosinus
M. R. X.
1 Jahr zuvor

Aber ich bleibe bei meinem Standpunkt vom Saisonbeginn: Zu riskant hinten rauszuspielen wird dauerhaft unnötig viele Misserfolge begünstigen. Und diese würden den HSV leicht erreichbare Ziele verpassen lassen (bewusst im Konjunktiv, da ich immer noch darauf hoffe, dass die Vernunft gegen die Sturheit siegt).

Mit der Ausnahme, dass ich keinerlei Hoffnung auf Vernunft bei TW habe, gehe ich mit diesem Standpunkt komplett mit.

Daraus liese sich eine schöne Frage für die kommende PK formulieren, ohne gezielt nach einem Plan B fragen zu müssen, @Marcus Scholz.🙂

AlterSchwede
1 Jahr zuvor

Verstehe diesen Blog nicht ganz. Im Grunde wird Walter so schon die ganze Saison auf sein System angesprochen. Auch jetzt. Auch wenn man die wenigsten Gegentore der 2. Liga gefangen hat. Und das wird auch so bleiben denke ich.

Fakt ist, dass dieses System mit dem herum gedaddel da hinten Angriffsfläche bietet. Letztlich muss man natürlich aber auch fairerweise eine Bewertung an den nackten Zahlen vornehmen. In den letzten Spielen ist das klein klein da hinten häufiger bestraft worden. In der Hinrunde oder auch im Pokal gegen Köln hatten wir diesbezüglich wahnsinniges Glück.

Also: Ja, wir haben zwar die wenigsten Gegentore, doch ich würde dann gern mal eine Statistik im ligaweiten Vergleich sehen wieviele expected goals wir gegen uns hatten bzw. wie viele Großchancen wir zugelassen haben.

Hat da jemand den Elan seriöse Zahlen zu finden? Ich denke bei diesen Statistiken wären wir dann ligaweit nicht mehr die besten und das würde bedeuten, dass wir einfach Glück hatten, dass die gegnerischen Offensivreihen zu dämlich waren.

Jörg Meyer
1 Jahr zuvor

Es wäre so typisch HSV, es verpasst einen Backup für Glatzel zu holen. Man hoffte das ihm nichts passiert. Wenn er jetzt ausfällt und wir nun deshalb auch die allerletzte Chance verspielen war es ein erneuter sehr teurer Fehler der Verantwortlichen.
@Marcus Scholz du glaubst tatsächlich das nach diesen Aussagen von Tim Walter er jetzt seine Aufstellungen ändert und Wintzheimer anstelle von Kaufmann spielen lässt?
Warum sollte er das tun wenn er bei sich bleibt und es die ganze Saison nicht getan hat?

Jörg Meyer
1 Jahr zuvor

Wäre Tim Walter Trainer von Greuther Fürth würde jeder sagen, die steigen ab weil sie zu berechenbar gespielt haben.
Bei uns ist der Unterschied das unsere Spieler damit in der zweiten Liga noch mithalten konnten. Mittlerweile wird es auch hier schwerer, da jeder sieht wo wir schwächeln.

muckomat_34
1 Jahr zuvor

Alleine, dass sich Hr. Walter mit diesen Trainern vergleicht ist an Absurdität nicht zu überbieten. Der Walter Fussball. Mann mann mann.

Ich treibe diese Diskussion auf die Spitze und sage:
Pepp, Klopp und Nagelsmann haben eine Philosophie und unendlich viele Plan As und Plan Bs.
Das nennt man dann eingreifen von der Seitenlinie.
Um einen Plan B zu wählen wechselt ein Guardiola gerne mal in der 30 Minute aus, so ähnlich wie unser Hr. Walter.