Nur Volldampf geht nicht gut – der HSV braucht Alternativen

by | 01.11.21 | 143 comments

Heute sollte eigentlich mein Ruhetag sein. Aber nach dem MorningCall war mir eigentlich schon klar, dass es alles wird – außer ruhig. Selbst Sergej Barbarez hat sich inzwischen wieder aus seinem Leben als Privatier zu Wort gemeldet. „Es wird in Hamburg seit Wochen darüber diskutiert, ob St. Pauli den HSV wirklich überholen kann. Ich sage: St. Pauli ist sportlich schon jetzt vorbeigezogen“, so der frühere HSV-Torschützenkönig in seiner „kicker“-Kolumne von heute. Wenig überraschend alles, finde ich. Zumal der Stadtrivale nach zwölf Spieltagen die Tabelle mit 26 Punkten vor Jahn Regensburg (25) und Schalke 04 (22) sowie mit sieben Punkten Vorsprung vor dem HSV anführt. „Aufgrund seiner Geschichte wird der HSV wohl immer der größere Club der Stadt sein, aber nicht zwangsläufig die sportliche Nummer eins“, so Barbarez.

Das liege nicht nur daran, dass er damit leben müsse, dass wegen der allgemeinen Erwartungshaltung ein 1:1 wie am Sonnabend gegen Holstein Kiel eben nicht als Teilerfolg, sondern als Enttäuschung bewertet werde. „Es liegt vor allem daran, dass keine Entwicklung sichtbar wird. Seit Jahren nicht“, monierte der 50 Jahre alte bosnische Ex-Nationalspieler (47 Länderspiele/17 Tore), der von 2000 bis 2006 in 174 Bundesliga-Spielen für die Hamburger 65 Treffer erzielt hat. Er habe „das Gefühl, dass in jedem Jahr das Gegenteil davon getan wird, mit dem der Verein im Vorjahr gescheitert ist“, betonte Barbarez. Auch in diesem Jahr habe der neue Trainer eine neue Philosophie eingebracht. „Grundsätzlich ist der Stil von Tim Walter durchaus attraktiv, dass sich aber komplett seiner Idee verschrieben wird, zeigt einmal mehr, dass der HSV eigentlich keinen eigenen Plan hat“, fasst er die aus seiner Sicht vorhandenen Defizite zusammen.

Barbarez sieht FC St. Pauli als sportliche Nummer eins

Scharfe Kritik also an der HSV-Führungsriege um Sportvorstand Jonas Boldt, die sich weiterhin geschlossen hinter Trainer Walter stellt. Und das ist nur konsequent. Denn Walters Weg ist und bleibt grundsätzlich gut – über die genaue Umsetzung darf selbstverständlich immer diskutiert werden. Machen wir hier ja auch. Fast immer sogar sachlich. Dennoch ist Kritik eine Triebfeder des Erfolges, wenn sie korrekt angewendet und ebenso angenommen wird. Ob Walter letztlich stur ist und bleibt – ich weiß es nicht. Der HSV-Trainer gilt als Überzeugungstäter und das macht seinen Weg auch für seine Mitstreiter immer sehr authentisch. Ich hoffe in dieser ganzen Diskussion über Walters offensive Ausrichtung nur, dass es hier keinen Stillstand gibt. So, wie es damals bei Bruno Labbadias erstem HSV-Auftritt der Fall war.

Damals verfestigte sich Labbadias Überzeugung, seinen eigenen Weg durchzuziehen mit jeder Kritik umso mehr. Der Mehrfach-HSV-Trainer fühlte sich seinerzeit zu oft und sehr schnell angegriffen und reagierte trotzig. Nur nicht überlegt. Und so kam es, dass ein Trainer mit einer sehr guten Grundausrichtung – diese haben ihm damals alle nachgesagt, sogar Spieler, die bei ihm nicht erste Wahl waren – am Ende vor allem an seiner Sturheit scheiterte. Dabei hatte Labbadia sehr oft recht, weil ihm tatsächlich einige Böses wollten. Darüber hinaus aber verlor er die Souveränität, die konstruktive Kritik anzunehmen. Und ich hoffe, dass sowas hier nicht noch mal passieren kann.

Fakt ist, dass der HSV besser sein könnte, als er es ist – was ja im Grunde auf fast alle Mannschaften fast immer zutrifft. Daher sollte hier eine konstruktive Basis für Kritik immer gegeben sein. Gerade die Zeit, in der man viel experimentiert und vielen jungen Spielern die Chance gibt, bietet eine breite Fläche für Kritik, die förderlich umgesetzt werden kann. Zum Thema Plan B beispielsweise möchte ich noch eines sagen: Den MUSS der HSV haben. Man stelle sich mal vor, der HSV ließe am kommenden Sonnabend den Karlsruher SC zu Beginn den Ball, würde defensiv gestaffelt stehen und auf Konter setzen. Was meint ihr, was wäre der Effekt? Sicherheit beim KSC? Eher nicht. Denn bislang hat der HSV in JEDEM Spiel von Beginn an Druck gemacht. Einzige beim FC St. Pauli geriet man selbst unter Druck, weil der Stadtrivale ein ganz einfaches Mittel anwendete: Erst presste man offensiv, dann ließ man den HSV kommen, dann agierte man wieder im Offensivpressing – und dann ließ man den HSV wieder kommen. Das Ergebnis? Der HSV fand in der ersten Hälfte überhaupt keinen Rhythmus. Und am Ende verlor man sogar das Stadtderby.

HSV braucht eine Alternative zum Volldampf-Fußball

Was ich sagen will: Auch Walter täte sich und seiner Mannschaft einen Gefallen, wenn zumindest die Option auf eine andere Taktik da wäre. Es wäre vor allem für solche Phasen von großem Wert, wo die Kraft nachlässt. Und das kommt immer wieder vor. Siehe in großen Teilen ab zweiter Halbzeit in Nürnberg sowie jetzt ab gegen Holstein Kiel. Vor allem ist es auch für die Köpfe der Spieler gut, wenn sie wissen, dass sie auf alle Situationen vorbereitet sind. Da bin ich mir sicher. Und diesen Standpunkt halte ich für konstruktive Kritik am „System Walter“.

Aber: Alles andere als konstruktive Kritik sollte und darf sich auch Walter nicht gefallen lassen. Dafür habe ich absolutes Verständnis. Denn unabhängig vom HSV im Ganzen, werden wir hier jetzt auch deutlich schneller und dann auch mit voller Härte auf Verfehlungen reagieren. In den sozialen Netzwerken gab es ein paar ganz Wichtige, die beleidigen wollten. Das haben sie zwar nicht geschafft, dafür aber wurden sie (und alle, die die Beleidigungen mit einem Like versehen hatten) gesperrt. Ist für alle Seiten besser so.

Auch die Fans sind jetzt zum Umdenken gefordert

Besser werden kann es auch auf den Rängen. Zuletzt war der Support durch das Fehlen der Ultra-Gruppierungen und den Vorsängern unkontrolliert – und nicht immer gut. Pfiffe gegen Ehemalige, Bierbecherwürfe, Knallkörper – und die Pfiffe gegen das eigene Team haben inzwischen einige auf den Plan gerufen. Gestern hatte die Initiative „Fuerdenhsv.de“ den Anfang gemacht, inzwischen ist daraus eine kleine Bewegung geworden. Morgen werden auch die Kollegen der Tageszeitungen darüber berichten. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die HSV-Fans diese Kritik nicht nur annehmen, sondern sich Gedanken machen werden. Zumindest ist das die Info, die ich aus dem Kreis der Ultras bekommen habe.

In diesem Sinne, bis morgen! Dann wieder um 7.30 Uhr mit dem MorningCall. Zudem könnt Ihr jetzt schon unter moinvolkspark@gmail.com Eure Fragen an mich für den Communitytalk am Mittwoch loswerden, ebenso morgen via Instagram! Also: Feuer frei!

Scholle

Marcus Scholz

Marcus Scholz

Sportjournalist Marcus „Scholle“ Scholz hat sich in mehr als 20 Jahren als HSV-Reporter bundesweit als Gast in renommierten TV-Sendungen einen anerkannten Namen gemacht. Nach „Matzab“ und der „Rautenperle“, die Scholle beide zu digitalen Erfolgen pushte und sogar auf Rang 6 und 7 im nationalen Fußballblog-Ranking platzieren konnte, ist „MoinVolkspark“ sein erster komplett eigener Blog über den HSV. Zusammen mit einem Team aus jungen, hungrigen HSV-Freunden wird dabei auf unterschiedlichen Kanälen über den HSV mit den täglich neuesten News und Entwicklungen in Wort, Bild und Ton berichtet. Scholles Motto allein macht schon deutlich, worum es ihm hier geht: „Ein Tag ohne den HSV ist ein verlorener Tag.“

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.

Moin Volkspark steht für ein leidenschaftliches Miteinander und ist der Zusammenschluss dessen, was eigentlich schon seit langer Zeit zusammengehört.

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Uwe Öztunali
2 Jahre zuvor

Ich fasse die vom Bolg Autor in den letzten Wochen vertretene Meinung über Walter mal wie folgt zusammen : Walter ist der richtige. Obwohl eigentlich nicht, denn viele sehen ihn zurecht skeptisch. Er muss sich schleunigst ändern. Aber der Kurs den er fährt ist gut. Na ja eigentlich nicht, denn wir stehen hinten viel zu offen. Diese schlechte Taktik ist Walters Schuld. Walter kann im Spiel nicht reagieren, im Gegensatz zu anderen Trainern. Er ist der richtige Mann denn er hat Mut und genau der hat seit Jahren gefehlt deshalb unterstütze ich Walter. Aber : Man kann, nein man muss Walter nach bisher nur 1 Heimsieg nun explizit in Frage stellen , er vermittelt den Spielern kein System. Deshalb sage ich : es ist 5 vor 12 für Walter und fasse wie folgt zusammen : Walter ist ein guter. Sagen die, die ihn kennen. Er muss es beweisen, denn von Taktik ist weit und breit nichts zu sehen. Er ist in der jetzigen Situation der richtige. Wenn er sich ändert…. Man man man…

Flotti McFlott
2 Jahre zuvor

Und weiterhin nicht der Hauch eines kritischen Tons des Blogvaters gegenüber dem Hauptverantwortlichen für die sportliche Entwicklung.

Immerhin wurde der gute Sergej zitiert, der ansatzweise den Finger in die Wunde legt.

JB hat in nunmehr mindestens 5 Transferperioden lang Geld verbrannt, elementare Schwachstellen des Kaders nicht beackert und einen nicht zum Kader passenden Trainer geholt. Auch abseits seiner Hauptaufgabe, glänzt er lediglich durch arrogante und unsympathische Auftritte bei der Mitgliederversammlung oder vor TV Kameras.

Solange dieser Mann hier unkontrolliert weiterwursteln darf und seine schützende Hand über TW hält, wird sich nichts verbessern…

Bramfelder
2 Jahre zuvor

Schon geil, dass sich alle über die Sturheit über Tim Walter aufregen. Aber selber stur und uneinsichtig immer und immer und immer und immer wieder dasselbe schreiben. Redundanz pur. Dazu kommt: es wird – je nach Kader – immer der Maltafuss/die Maltafüße des Kaders ausgesucht. Letzte Saison waren es Hunt, Jung, Narey und Jatta. Diese Saison sind es in der Regel: Glatzel, David, Wintzheimer. Der Trainer ist eh lost – egal welcher Name. Und wenn wir den Vorstand komplett auswechseln dann regt man sich über Janssen auf. Irgendwas mit irgendwem geht immer. Hauptsache druff. Ok, mal ein anderes Thema? Wer könnte denn der nächste Farid Alidou sein? Oder eine taktische Analyse á lá Tobi Escher. Ich vergaß, der ist ja auch blöd. Geht also auch nicht. Obwohl er gerade beim „Mainzer Keller“ durchstartet. Ach, nicht so einfach gute Themen zu finden wenn alles negativ ist. Ich verlasse mal diese Tristesse und lass euch mal allein in diesem Blog der guten Laune. Tschaka, Leute.

bahrenfelder
2 Jahre zuvor

Hallo Scholle,
dein gestriger Blog war ok. Obwohl das mit dem miteinander und Respekt scheinbar mal wieder nicht all zulange gedauert hat. Gibt halt immer welche.

Für einen Trainerwechsel bin ich auch nicht, aber TW muss wie du auch schreibst mal von seinem Spielsystem etwas abweichen. Ich hatte schon vor vielen Wochen geschrieben, wenn er es nicht macht, erlebt er Weihnachten nicht mehr in Hamburg. Das liegt nicht daran das seine Art und Weise des Spiels verkehrt ist, es liegt eher daran das der Erfolg fehlt. Und hier kommt wieder die Teppichetage um Boldt und Mutzel ins Spiel. Sie wollen Erfolg für den HSV und das ganze so schnell wie möglich. Sieht auf der Visitenkarte auch gut aus. Darunter muss natürlich als erste Person der Trainer leiden, ist auch am einfachsten, als vielleicht etwas Schuld bei sich selbst zu suchen.

Ändert TW nicht seine Einstellung und sichert die Abwehr bei einer Führung ab der ca. 60. Minute, war er die längste Zeit beim HSV. Die Mannschaft kann dieses Tempo mit einer gesicherten Abwehr noch nicht über 90 Minuten spielen und benötigt eine sichere Abwehr um vorne entlastet zu werden. Das ist eine Kopfsache für das die meisten Spieler noch einfach zu jung sind. Was nützt es mir, wenn ab der 60. oder 70. Minute 7 Feldspieler nach vorne laufen und bei einem Ballverlust und Konter der gegnerischen Mannschaft mit 4 oder 5 Mann hinten nur noch 3 Feldspieler stehen die schon keine Luft mehr haben? Die Konzentration lässt nach und der Gedanke „mein Gott wie letztes Wochenende“ kommt dann auch wieder hoch.

Nicolai Alexander
2 Jahre zuvor

Das Spielsystem hast Du nun schon des Öfteren in Frage gestellt. Und ich seh das genauso wie Du, lieber Scholle, dass man das System nach einer Führung z.B. auch mal ändern sollte. Was ich mich allerdings auch frage ist, warum Du dieses Thema nicht mal direkt ansprichst? Vor allem bei den Pressekonferenzen vor dem Spieltag hättest Du ja die Möglichkeit den Trainer direkt damit zu konfrontieren. Warum kommst Du immer mit Wischiwaschi-Fragen? Du stellst das Problem hier sehr gut dar, schaffst es aber nicht den Trainer mal damit danach zu fragen. Warum? erklär es mir bitte.

Paulinho
2 Jahre zuvor

Eine bittere Erkenntnis macht sich bei mir breit, wenn ich die momentane Lage des HSV analysiere: wir sind wirklich nur noch ein mittelpraechtiger Verein. Leider haben das einige hier im Blog noch immer nicht ganz kapiert. Verlangen Trainer und Spieler, die das Niveau der erstklassigen Liga haben, als waer das nur eine Kleinigkeit. Dafür fehlt dem HSV nicht nur das Geld, leider auch mittlerweile der Ruf. Das muss leider erst mühsam entwickelt werden. Wenn wir allerdings die Trainer Teams wechseln wie unsere Unterwäsche, verschwaendet man nicht nur den minimalen Rest des Eigenkapitals, nein, man verschwindet ins Nirwana des deutschen Amateurfußballs. Wir sollten also die aktuellen Akteure unterstützen, nicht mit Hosianna, eher mit Bescheidenheit, aber wohlwollender kritischer Begleitung. Nur ein Gedanke, muss man ja nicht akzeptieren.

Last edited 2 Jahre zuvor by Paulinho
RummsBumms
2 Jahre zuvor

Eines ist doch wohl klar….jeder Kreisklassentrainer passt das Spielsystem an. Orientiert sich am Gegner, am Spielverlauf, beobachtet die gegnerischen Wechsel etc……und dann stellt ein Trainer auch mal um, wenn es Erfolg verspricht.

Nuuuuuuur:
Dieser TW macht es einfach nicht. Er guckt nur auf seine Taktik. Stürmen bis der Arzt kommt bzw. das Gegentor fällt. Für mich ist TW damit ein Unikat. Denn niemand agiert immer wieder so, dass er dem Team u dem Verein Schaden zufügt. Niemand. Das ist Selbstverstümmelung.
Und er hat 5-7 Punkte durch falsches Coaching bereits verzockt.
Persönlich finde ich das mutige, riskante Spiel cool. Auch glaube ich, dass er gut mit dem Team kann. Er brennt u er will Erfolg.

Aaaaaaber:
er muss ein spielerisches Gleichgewicht schaffen. Den ständig erwähnten Plan B. Bei Führung einen 2ten 6er bringen oder hinten Vuskovic mit rein. Lass den Gegner doch mal machen. Temporär kontern, unberechenbar sein. Dann mal wieder Pressing.
Wir sind völlig durchschaubar. Seit Jahren.
So lange TW das weiter so durchzieht u Punkte verzockt, so lange wird er mit harter Kritik leben müssen. Sofern er nicht schon bald gehen muss, damit Witz-Boldt bleiben darf. Den würde ich eher vor die Tür setzen. Der wurschtelt seit Jahren rum….TW erst seit dem Sommer.
Es liegt jedoch am Trainer, ob er bereit ist, auch Veränderungen herbeizuführen. Es zählen bis zur Winterpause nur Punkte. Ein Übergangsjahr halte ich für den nächsten Sargnagel.

Last edited 2 Jahre zuvor by RummsBumms
Kuddel
2 Jahre zuvor

Man kann über den Trainer diskutieren, aber mir kommen die Spieler dabei einfach zu gut weg. Und nun ist es mittlerweile so, dass ein wunderbares Alibi für die Spieler aufgebaut wurde.
Warum werden nicht mit gleicher Vehemenz die Spieler kritisiert? Sie haben die Möglichkeiten ein 2:0 oder 3:0 nach zu legen, scheitern aber kläglich. Und das mit einer wiederkehrenden Sturheit! Nur oberlehrerhaftig Noten vergeben reicht nicht – denen muss genau wie dem Trainer der Spiegel vorgehalten werden. Beim Trainer will man ja auch ne Reaktion rauskitzeln.

Didi
2 Jahre zuvor

Die „Experten “ hier haben DHF die Fähigkeiten für einen Zweitliga-Torhüter abgesprochen. Sie haben sich darüber ausgelassen, dass Jonas David maximal für die Regionalliga tauglich ist.

Jetzt lese ich hier täglich, dass wir durch Walters System defensiv harakiri spielen.

Wie können wir dann eigentlich die fünftwenigsten Gegentore der Liga haben?

Meaty
2 Jahre zuvor

Ich kann Scholles Kritik und Zuspruch zu Trainer, System und eingeschlagenen Weg gut nachvollziehen, verstehe gar nicht, warum einige hier seine Haltung nicht richtig kapieren?

Denn auch ich bin nicht nur Pro oder Contra des bisher Geschehenen von und mit Tim Walter!
Zum einen sehe ich sehr wohl, dass Walter sehr viel Leben und Schwung in die Mannschaft gebracht hat und einigen „jungen Talenten“ endlich eine reelle Chance gegeben hat! Auf der anderen Seite finde ich Walter etwas überheblich und auch naiv, wenn er glaubt, mit diesem fußballerisch eingeschränkten Kader, diesen kräfteraubenden Hurrafußball durch die Saison zu bekommen!

Die sieben Unentschieden sollten da Grund genug sein, um mal ganauer auf die Art und Weise zu gucken, wie diese Zustande kamen und welchen wahnsinnigen hohen Aufwand man betrieben hat, um diese kleinen Punktgewinne überhaupt zu erreichen.

Wenn Walter sagt, dass die Mannschaft sich nicht belohnt und nur immer vergißt den Deckel drauf zu machen, dann stimmt das mMn nur bedingt. Denn alle dieser Unentschieden hätten man mit etwas mehr Spielglück oder Treffsichheit des Gegners auch verlieren können!
Und dabei ist es letztendlich auch völlig egal, ob man nun in jedem Spiel die spielstärkere und dominierende Mannschaft war! Mehr Ballbesitz im Spiel als der Gegner bringt eben auch auf lange Sicht nicht von alleine den gewünschten Erfolg!

Es hat sich jetzt eine Spielweise beim HSV abgezeichnet, die jeden Gegner aufzeigt, wie man gegen ihn spielen muss, um recht gut zu bestehen.
Natürlich kann unsere Mannschaft es jedem Gegner auch schwer machen und unter Dauerdruck setzen. Nur leider fehlt eben im Spielsystem der Mannschaft etwas, das man vielleicht als Cleverness oder Abgezocktheit bezeichnen kann!?

Weil diese fehlende Cleverness oder Abgezocktheit auch zum Nichterkennen von Spielverläufen führt, kommt die Mannschaft häufig in Phasen, wo sie glaubt, sie hätte das Spiel eigentlich gut im Griff und ist dann plötzlich hinsichtlich des spielerischen Wehrens des Gegners erschrocken!

In dieser Phase bekommt man dann den Eindruck, dass wenn das Team diese Einbahnstrasse des unermüdlichen Vorwärtsspiels nicht mehr richtig spielen kann, man das Spiel minütlich mehr und mehr aus der Hand gibt.
Zu einem Plan B, dass etwas stabilere Stehen in der Defensive, kann die Mannschaft nicht übergehen – weil man diesen Plan B vll. auch gar nicht im Repertoire hat?!

Dadurch gibt man sicher geglaubte Spiele viel zu schnell aus der Hand, weil die Mannschaft keinen richtigen Rhythmus zwischen ‚volle Pulle nach vorne‘ und kontrollierter bzw. abgesicherter Spielweise hat! Die guten Spielphasen und Spielverläufe gegen Dresden, Darmstadt, Nürnberg, Düsseldorf oder Kiel zeigen dieses recht gut.

MMn liegt das Hauptproblem in einem zu schwachen offensiven als auch defensiven Mittelfeld. Andere Mannschaftsteile müssen neben ihren Hauptaufgaben die Defizite des Mittelfelds ausgleichen oder überbrücken und das kann auf Dauer mMn nicht gut gehen. Ein Umdenken und erzeugen einer etwas defensiveren Spielweise und ein stabileres Mittelfeld könnten evtl. der Schlüssel sein?

Aradia
2 Jahre zuvor

Moin……

Also es wird geschrieben:
Wir brauchen keinen neuen Trainer.
Pressekonferenz ist Wischi…Waschi…
Spieler sollen sich zusammen reissen und nicht
so viele Chancen vergeben.
Ach ist ja alles Quatsch….Boldt und Aufsichtsrat haben
schlecht gearbeitet.
Zuschauer pfeifen….sowas macht man nicht, sagen
irgendwer. Puh…………….
Viele Meinungen….und wer hat den nun recht?

Die Wahrheit ist der Stand in der Tabelle.
Mittelmass.
Der Trent: 1 Punkt pro Spiel.
Tore schiessen kann Keiner. Wenn dann mit Hilfe des Schiris
oder Abpraller sowie Eigentor.
Fortschritt-gleich 0
Frischlinge einsetzen…ja….aber nur durch Verletzungen
von Stammspieler.
Variables Spiel-0
Zuschauer werden zurecht gewiesen ob ihrer Unzufriedenheit.

Volkspark……dunkle Wege, unbequemes Erreichen der Sportstätte.
20h30 in den dunklen Jahreszeiten ein NO GO als Anstosszeit.

Millerntor:
Sehr gut erreichbar….hell beleuchtet…..ein Verein an der
Tabellenspitze. Fortschritte, gewaltig.
Es fallen viele Tore.
Zuschauer, gemischt…alles vertreten.
Bierduschen fast gar nicht.
Und man kann sich danach austoben und futtern,
auf dem Dom oder an den Ständen.

Flegel, Unerzogene und Bekloppte in beiden
Vereinen gleich.

Tja Herr Boldt, wieso ist das so?

Schwalbenkönig
2 Jahre zuvor

Während einem Spiel den Fuss vom Gas nehmen geht auch nicht gut schon gar nicht mit so vielen jungen Spielern

ToniHH
2 Jahre zuvor

Ich frage, Wie lange braucht ein Fussball-Lehrer mit der BL-Lizenz
um ein Plan B zu erstellen und umzusetzen??

12 Spieltage + zig Wochen Vorbereitungszeit??

Ich glaube es ist Sturheit….

Rautenhopper
2 Jahre zuvor

Ich finde es ein wenig unfair das walter so im kreuzfeuer ist. Eigentlich sollten andere deutlich mehr in der kritik stehen und das ist die sportliche führung, welche seit drei jahren extrem unglücklich agiert. Schlechte personalplanung, transferflops, 1 umbruch nachdem anderen und kein schritt geht vorwärts. Man versteckt sich non stop jetzt hinter dem begriff entwicklung und man möchte eine mannschaft aus jungen eigen entwickleten talente entwickeln. Schön und gut aber man darf nicht vergessen die führung hat keine andere wahl als diesen weg zu gehen. Das konto ist leer kuhne hat kein bock mehr.

Diese saison feiern alle ferro, david und alidou. Das diese spieler noch beim verein sind ist walters verdienst, wenn ein anderer trainer da gewesen wäre, wären diese 3 spieler nicht mehr beim verein. Zu saisonbeginn gab es ja das bekannte bild von toni leistner aus dem whatsapp. Keine ahnung wer das geschrieben hat, aber diese person hatte recht eine planlose führung lässt sich von walter ein harakiri system aufreden. Bevor man über walter redet sollte der ar mal überlegen ob mit dieser führung noch weitergearbeitet werden soll oder nicht.

Zu walter gibt es nur noch zu sagen ich finde ihn kein schlechter trainer und hat mich auch positiv überrascht, aber ich denke er wird in hamburg genau an einem punkt scheitern und zwar an seiner sturheit.

Vamodrive
2 Jahre zuvor

also bleibt nur eine Lösung:
Trainer, VV, AR, Mitglieder, sonstiger Staff, Spieler , Anhänger, Hüpfer und Pester

ALLLE RAUS
Falls ich wen vergessen hab
RAUS
und schon sind wir in der CL

Niklas Storch
2 Jahre zuvor

Für mich ist ganz klar. Ein Trainerwechsel sofort! TW hatte seine Chance. Es gibt keine positive Entwicklung und dieses Krampfhafte Festhalten an einer nicht gewinnbringenden Taktik geht einfach nicht mehr. Wenn ich mir das 1:1 gegen Kiel ansehe dann ist für mich alles gesagt, ein so unnötiges Gegentor aufgrund der Taktik. Wir führen 1:0, wir müssen ja immer unbedingt pressen und dann steht ein Kieler allein vorm Tor. Das zieht sich durch alle Spiele durch und dann von Entwicklung zu reden, Mist! Entwicklung ist ein Wort was man benutzt, wenn es nicht läuft. Ich verstehe nicht warum man immer am System festhalten muss und nicht Mal eine Führung clever zu Ende spielt und meinetwegen wenn wir dann Mal 3,4 Tore schießen in Ordnung aber wenn man immer eins schießt und eins bekommt reicht das einfach nicht! In fast jedem Spiel steht es in der 80. Minute 1:1 und das Tommy Doyle nicht jedes Mal in 90+4 trifft ist klar. Diese Treffer haben uns den Arsch gerettet sonst wären wir wo ganz anders. Wir stehen auf der Stelle. Neuanfang sofort! Sonst verspielen wir uns den Aufstieg direkt am Anfang der Saison. Der Aufstieg muss klares Ziel sein!

Last edited 2 Jahre zuvor by Niklas Storch
Gravesen
2 Jahre zuvor

Guter Blog 👍
Und Ja wir brauchen noch 2-3 Spielsysteme.
1. wenn wir mal wieder 11 gegen 10 spielen
2. eins für eine Führung um mal etwas Luft zu holen ohne das man die Oberhand abgibt.
3 eventuell eins für die letzten 10 Minuten bei einen Rückstand.

Zu den Ultras, da hat HSV-Inside einiges geschrieben 👍

BrunosErbe
2 Jahre zuvor

„Man stelle sich mal vor, der HSV ließe am kommenden Sonnabend den Karlsruher SC zu Beginn den Ball, würde defensiv gestaffelt stehen und auf Konter setzen. Was meint ihr, was wäre der Effekt? Sicherheit beim KSC? Eher nicht. Denn bislang hat der HSV in JEDEM Spiel von Beginn an Druck gemacht.“

Natürlich wäre es begrüßenswert, wenn sich TW die ein oder andere taktische Variante aus dem Kreuz leiern könnte. Ob eine defensivere Spielweise und das Setzen auf Konter vielversprechender sind, möchte ich aber anzweifeln. In der ersten Halbzeit gegen Kiel hat der HSV eindrucksvoll bewiesen, dass er gar nicht imstande ist, die sich ihm bietenden Konterchancen zu nutzen. Ich habe 2-3 Konter mitgezählt, in denen der HSV in einer 4 gegen 3 Überzahlsituation auf das Kieler Tor zugerannt ist und am Ende noch nicht einmal ein Torschuss verbucht werden konnte.

Riesum
2 Jahre zuvor

Der Hauptkritikpunkt am System Walter, es sei zu Offensiv und somit zu anfällig für Gegentore lässt sich angesichts von Platz 5 in der Gegentorstatistik faktisch nicht Belegen. Wer ein Harakiri System spielt hat nach 12 Spieltagen mehr als 14 Gegentore. Das Problem ist nach wie vor der Angriff. Chancen werden liegen gelassen, steht der Gegner sehr tief, fällt es schwer, überhaupt Chancen zu kreieren. Den Trainer auf Platz 6 stehen mit dem 2. jüngsten Kader an eingesetzten Spielern in Frage zu stellen ist falsch. Das ist der obere Rand dessen, was man vor der Saison erwarten durfte. Wenn die jungen erst mal eine Saison auf dem Buckel haben und wissen wo das Tor steht, wird nächste Saison der nächste Schritt Richtung Top 5 folgen. 2023/24 dann der Angriff auf den Aufstiegsplatz. Vielleicht ja aus Versehen schon ein Jahr vorher. Alles im Lot also 👍

Stammtischverweigerer
2 Jahre zuvor

Die Mannschaft sollte trotz allem nicht unterschätzt werden. Denn nach den xG-Werten sollten sie auf Platz 3 der Liga stehen. Das größte Manko ist die Chancenverwertung. Und da sie es nie schaffen, ein Spiel durch ein 2. oder 3. Tor zu entscheiden, sind sie quasi „gezwungen“, das ganze Spiel über auf ein Tor zu drängen. Daraus ergeben sich Chancen für die Gegner. Wenn Walter im Training etwas gegen die geringe Chancenverwertung unternimmt, könnte man in der zweiten Saisonhälfte weiter nach oben kommen. Auf jeden Fall sehe ich Walter trotz des momentan niedrigeren Tabellenplatzes deutlich positiver als Thioune in der letzten Saison. Viele Punkte aus der ersten Hälfte der letztjährigen Saison resultierten aus einer überdurchschnittlichen Chancenverwertung. In der Rückrunde konnte es also eigentlich nur noch schlechter werden. In diesem Jahr ist es genau umgekehrt, was bedeutet, dass die Mannschaft eher besser als schlechter werden sollte. Das reicht vielleicht noch nicht für den Aufstieg, aber es könnte die Entwicklung sein, die man braucht, um in der nächsten Saison den Aufstieg zu schaffen. Zudem gibt es mehrere Lichtblicke in der Mannschaft. Kittel gefällt mir dieses Jahr besser, David hat sich von seinen anfänglichen Unsicherheiten erholt und strahlt Selbstvertrauen und Athletik aus (erinnert mich teilweise ein wenig an Boateng auf einem niedrigerem Niveau). Suhonen hat offensichtlich auch einiges drauf (fehlt wohl noch was an der Physis). Doyle ist auch sehr talentiert, auch wenn er nur geliehen ist. Auch Reis gefällt mir in Ansätzen immer besser und zuletzt hat Alidou gezeigt dass er die Dribbelstärke auf dem Flügel anbieten kann die schon so lange gefehlt hat. Als nächsten kommen noch Ambrosius und Vagnoman zurück und Vuskovic sollte uns auch noch viel Freude bereiten. Wie gesagt, es klappt diese Saison vielleicht noch nicht mit dem Aufstieg. Aber man darf nicht immer nur nach Ergebnissen denken und muss auch mal versuchen Freude am Spiel selbst zu haben. Auch wenn die vielen 1:1 Ergebnisse jedesmal frustrierend sind.

kbe1
2 Jahre zuvor

Nach der System- und Trainer – Diskussion möchte ich meine These in den Raum stellen, daß der Mannschaft ein Leader auf dem Platz fehlt. Er müßte dann Situationen erfassen und das Spiel entsprechend lenken. Z.B. nach einer Führung dafür Sorgen, daß aus einer stabilen Defensive ruhig nach vorne gespielt wird. Und wenn nötig mehr auf Konter gesetzt wird.

uwe twiehaus
2 Jahre zuvor

Veränderungen in der jetzigen Situation würden nur Sinn ergeben, wenn dadurch Veränderungen eine Chance hätten? Es müsste zu viel beim Wasserkopf gestrippt werden, was der Rest momentan nicht aushalten würde! Es hilft nur Arbeit zum besseren, und das mit Volldampf.

Kosinus
2 Jahre zuvor

Walter wird sein System/Taktik nicht anpassen! Fragt mal in Stuttgart nach. So wie bestellt, wurde geliefert! Aber ich lag auch falsch mit meiner Prognose, dass Walter den Herbst nicht übersteht…die ganzen Last-minute-Punkte haben ihn gerettet.
Die Spielweise unter Thioune und das Glück unter Walter: wir wären ganz oben.

Heiko Dustmann
2 Jahre zuvor

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehen betroffen der Vorhang zu und alle Fragen offen.“
Verehrte Fans sucht Euch selbst den Schluss,
es muss ein guter sein, muss, muss, muss. Zur Winterpause wissen wir mehr.

Frank Müller
2 Jahre zuvor

TORE!…..TORE!
ganz nüchtern auf das hauptproblem reduziert:
WIR SCHIESSEN NICHT GENÜGEND TORE.
4 teams haben bisher alle 10 tore MEHR geschossen als wir.
es fehlt DER goalgetter neben Glatzel.
doppelspitze? mit vorhandenen spielern-> ungenügende torqualität (2.bester schütze
-> Heyer aus der abwehr).
wie in einigen spielen zu sehen: MIT TERRODDE wären mehr siege möglich gewesen und…wir wären direkt oben mit dabei..
die gegentore sind ärgerlich, fallen aber statistisch WIRKLICH ggü der konkurrenz
nicht SOO ins gewicht (alle gleich bis auf Nürnberg)
gelingt es, 3 o. 4 tore zu schießen….sind wir mit in der verlosung.
wen holen wir als MS?…..Guerrero (ohne vertrag) ??

Fussballtrainer
2 Jahre zuvor

Was muss passieren im Verein? Ich sehe das so:
Jeder im Verein, der nicht Vollgas fährt für das eine Ziel, egal ob Management, Spieler oder Betreuer gehört ausgetauscht!
TW gibt die Richtung vor, die Hrubesch und andere auch vir Augen haben. Vollgas Fussball und eine Fitness die 120 Minuten anhält!