Der HSV hat Zweite Liga gelernt – Kittel auch?

by | 01.02.21 | 120 comments

Es war gut gemeint. Und es ist auch nicht unangebracht, mal darauf hinzuweisen, dass der Umgang mit Fußballern immer auch der Umgang mit Menschen ist. Von daher haben wir von „MoinVolkspark“ den Post des HSV auch mit unserem „Like-Daumen“ unterstützt. Denn der Umgang mit Sonny Kittel nach dessen unnötiger Gelbroten Karte gegen Hannover 96 (0:1) war grenzwertig. Sportlich hatte der offensive Mittelfeldspieler mit dieser Aktion allen Kritikern Tür und Tor geöffnet, ihn zu kritisieren. Menschlich gingen viele deutlich zu weit. Auch ich habe damals an dieser Stelle davor gewarnt, dem Menschen Sonny Kittel zu nahe zu treten. Das sahen längst nicht alle so. Jetzt reagierte der HSV nach den zwei Treffern und der Wahl Kittels zum „Man oft the Match“ und schrieb via soziale Netzwerke: „Wir wünschen uns jetzt nur noch, dass alle, die vor ein paar Monaten über Sonny geschimpft haben, darüber nachdenken, wie wir mit unseren Jungs umgehen sollten. Jedem passieren bei der Arbeit Fehler, aber wenn wir zusammenstehen und uns auch in schwierigen Momenten gegenseitig unterstützen, holen wir das Beste für den HSV aus uns allen heraus.“

Elvis‘ musikalischer Spielbericht zum 3:1 gegen des SC Paderborn

Stimmt. Wobei man den respektvollen Umgang nicht mit zu unkritischem Verhalten verwechseln sollte. Kritik ist in der richtigen Form ein Motor für Verbesserung. Und Kittel liefert (wie alle anderen auch) weiterhin viele Ansätze, über die man sich als HSV-Fan freuen darf – aber eben auch eine Menge Ansätze für Kritik. Nach seiner Gelbroten gegen Hannover war ich auch enttäuscht und schrieb:

„Und auch wenn einige es aktionistisch nennen mögen, aber Sonny Kittel hat sich am Sonnabend geoutet. Nicht allein wegen der dummen Gelbroten Karte. Für mich viel entscheidender war und ist, dass er zuvor schon ein paar Spiele in Folge teilnahmslos wirkte. Bei ihm entscheidet für mich die Summe der Minusleistungen in den letzten Wochen darüber, wie ich mit ihm umgehen würde. Mein Ergebnis: Er wäre bei mir hintendran. Ganz weit hintendran, ehrlich gesagt. Bis er im Training oder sonstwie beweist, dass er der Mannschaft wieder helfen kann – und vor allem auch will. Denn die Mannschaft muss immer – also genau so, wie es Thioune bei seinem Amtsantritt gesagt hatte – über dem Einzelnen stehen. Und wer da nicht mitmacht, der wird nicht mehr berücksichtigt. Dazu käme bei mir übrigens eine Strafe für diese Gelbrote Karte. Denn die hätte jeder Spieler bekommen. Nicht, um nach außen etwas zu demonstrieren. Sondern vielmehr, um nach innen zu wirken.“

Rautenperle-Blog-Beitrag nach dem Hannover-Spiel am 05. Dezember 2020

Und dazu stehe ich, obwohl Daniel Thioune diese Ratschläge offenbar nicht angenommen sondern seinen eigenen, deutlich liberaleren Weg gewählt hat. Mit Erfolg, wenn ich die letzten Wochen mal zugrunde lege, denn Kittel liefert ab. Acht Torbeteiligungen in sieben Spielen, nicht nur deshalb hat Elvis in seinem Spieltagssong die Zeile „Über Hamburg geht der Sunny auf“ gewählt. Und dennoch bleibe ich dabei, dass Kittel noch zu wenig macht, Zumindest macht er noch immer deutlich zu wenig aus dem, was er kann. Oder besser, was er könnte.

Kittel – eine geniale Diva mit Streitpotenzial

Kittel ist von seiner fußballerischen Veranlagung her ein sehr guter Erstligakicker. Er hat ein gutes Tempo, er ist handlungsschnell, technisch eine glatte eins. Er ist dribbelstark und hat eine außergewöhnlich hohe Passsicherheit. Vor allem aber verfügt er über die vielleicht beste Schusstechnik aller Zweitligisten und macht dementsprechend viele Tore bzw. bereitet demenstprechend viele Tore vor.  Nur eines fehlt Kittel: Der Wille, auch wenn es mal härter wird voll durchzuziehen. Man könnte behaupten, Kittel sei eine sportliche Diva. Ein Hasenfuß in Zweikämpfen und keine große Hilfe im Defensivverhalten – aber dafür mit einem genialen Fuß für die spielentscheidenden Szenen. Er ist der Typ Spieler, der überragt oder abtaucht – dazwischen gibt es nicht viel. Oder anders formuliert: Kittel ist der Typ Spieler, mit dem ich früher als Kapitän meiner Mannschaft am meisten geredet habe. Positiv wie negativ.

Unser Kittel hier seinerzeit Kai, war ein Linksfuß, kam jung – und überdurchschnittlich talentiert. Er machte Tore, bereitete welche vor und entschied Spiele mit seinen Aktionen – aber er nahm sich immer auch das Recht heraus, sich den Traineranweisungen zu widersetzen. Ging es gut, wurde er nicht selten unser „Man oft the Match“. Aber wenn das schiefging, hatte er mich zu erwarten. Und ich wurde ihm gegenüber immer sehr deutlich. Im Training gab es eine Vorwarnung, danach musste er schon sehr schnell laufen und sehr hoch springen, um für seinen Eigensinn nicht lang zu liegen.

Das Blitzfazit zum Heimsieg gegen Paderborn

Kai mochte mich – irgendwie. Irgendwie aber auch nicht. Aber das war für mich nur zweitrangig. Denn im Ergebnis führte dieses Miteinander wiederum dazu, dass Kai endlich anfing, nicht mehr allen Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen. Er machte immer noch seine eigenen, besonderen Dinge für die er mal gefeiert und mal abgestraft wurde. Aber parallel dazu entwickelte er die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen. Zuerst für sich – später dann für die Mannschaft. Er nahm am Ende sogar knackige Zweikämpfe in den Spielen an, weil er im Training hundertfach die Erfahrung hatte machen dürfen, dass es viel mehr wehtut, wenn er nicht durchzieht. Und ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass Kittel das hier auch noch lernt. Auch wenn er dann sicher nicht mehr lang beim HSV spielen würde…

Kittel ist gut – und lässt noch so viel Potenzial ungenutzt

Was ich sagen will: Kittels Talent ist so groß, dass dessen teilweise Ausschöpfung mir ebenso wehtun, wie mich seine genialen Momente freuen. Bei ihm war ich immer hin- und hergerissen. Auch am Sonnabend beim 3:1 gegen den SC Paderborn. Er macht ein schönes Tor zum 2:0 – und bricht seinen Lauf zurück vor dem 2:1-Anschlusstreffer der Paderborner ab, bevor er es überhaupt richtig probiert hat.  Aber Kittel hat versucht, sich defensiv einzubringen. Mit seinen Mitteln. Und schon deshalb hoffe ich, dass er diesem noch sehr zarten, ersten Schritt noch sehr viele Schritte folgen lässt.

Aber: Bis dahin nehme ich mir weiterhin das Recht heraus, ihn zu kritisieren. Völlig unabhängig davon, wie viele Tore er schießt und/oder vorbereitet. Nicht, weil ich ihn nicht mag – sondern, weil er so unsagbar viel Potenzial hat, das er noch nicht nutzt. Diese Art hat übrigens bei meinem ehemaligen Oberliga-Mitspieler Kai dazu geführt, dass er immerhin noch ein paar Jahre eine Klasse höher spielte als ich… Aber das nur als Erklärung, weshalb ich bei Kittel zweifelsfrei schneller kritisiere als bei einem Jatta, der nicht annähernd das Talent, dafür aber nahezu immer den absoluten Willen hat.

Generell aber muss ich sagen, gefällt mir die Entwicklung der HSV-Mannschaft gerade in den letzten Wochen unter Trainer Daniel Thioune sehr gut. Der HSV hat Zweite Liga gelernt, habe ich heute bei den Kollegen der Mopo in einer Zeile gelesen – und ich finde, das trifft es sehr gut. Denn es kommt hier definitiv nicht darauf an, jeden Gegner zu dominieren und auseinander zu kombinieren. Es geht darum, besser als der jeweilige Gegner zu sein – und dazu gehört eben auch mal die rustikale Gangart, der kämpferische Teil, der zu Lasten der Ästhetik geht.

Der Community-Talk kommt zurück!

Und genau das hat der HSV inzwischen angenommen. Der eine mehr, der andere weniger. Aber in der Summe ergänzt sich dieser Kader aktuell zu einer stimmigen, geschlossenen Einheit, die mit Rückschlägen ebenso gut umzugehen versteht wie mit Höhenflügen. Dass man sich dazu entschlossen hat, personell nicht noch einmal nachzulegen, hat sicherlich nicht nur damit (sondern auch mit der finanziellen Situation) zu tun. Aber es ist eine Entscheidung, die man argumentieren kann.

In diesem Sinne, bis morgen! Da melde ich mich am Abend wieder bei Euch und hoffe, dass Ihr bis dahin eine Menge Fragen für mich habt, die ich Euch dann im ersten CommunityTalk beantworten kann. Wer also etwas fragen will, der stellt seine Frage bitte genau HIER (einfach draufklicken!) rein. Ich werde dann versuchen, möglichst viele Eurer Fragen am Mittwoch aufzunehmen und zu beantworten. Aber jetzt erst einmal einen schönen Rest-Montag und bis morgen!

Scholle

Marcus Scholz

Marcus Scholz

Sportjournalist Marcus „Scholle“ Scholz hat sich in mehr als 20 Jahren als HSV-Reporter bundesweit als Gast in renommierten TV-Sendungen einen anerkannten Namen gemacht. Nach „Matzab“ und der „Rautenperle“, die Scholle beide zu digitalen Erfolgen pushte und sogar auf Rang 6 und 7 im nationalen Fußballblog-Ranking platzieren konnte, ist „MoinVolkspark“ sein erster komplett eigener Blog über den HSV. Zusammen mit einem Team aus jungen, hungrigen HSV-Freunden wird dabei auf unterschiedlichen Kanälen über den HSV mit den täglich neuesten News und Entwicklungen in Wort, Bild und Ton berichtet. Scholles Motto allein macht schon deutlich, worum es ihm hier geht: „Ein Tag ohne den HSV ist ein verlorener Tag.“

Über Moin Volkspark

Moin Volkspark – das ist ein Team aus jungen Menschen, die sich seit vielen Jahren mit dem HSV beschäftigen und ihre facettenreichen Fähigkeiten so einbringen, dass hier heute eine Plattform entsteht, die den Anspruch hat, HSV-Freunde und -Interessierte vollumfänglich zu informieren und zu unterhalten.

Das Ganze gepaart mit der Expertise des bekannten Sportjournalisten Marcus „Scholle“ Scholz bietet ein Maximalmaß an objektiver Informationen und  zeitgemäßer Unterhaltung. Ziel ist es, hier frischen, dynamischen Content zu bieten, der sich wohltuend von der allgemeinen Journaille abhebt.

Moin Volkspark ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren im Forum, zum Mitfiebern bei Live-Events. Und natürlich zum Mitmachen in unseren vielfältig angelegten Video-Formaten. Eure Freude, Eure Trauer, Euer Jubel und Eure Wut haben hier Ihren Platz, solange alles respektvoll formuliert und artikuliert wird.

Moin Volkspark steht für ein leidenschaftliches Miteinander und ist der Zusammenschluss dessen, was eigentlich schon seit langer Zeit zusammengehört.

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Jonny 1
Jonny 1
3 Jahre zuvor

Aufgrund dieser Vorgeschichte sehe ich Kittel gerne nach, daß er defensiv nicht die gleiche Leistung wie ein kerngesunder Naturbursche der Jatta ja ist, bringt.

Für mich ist Scholles heutiger Blog völlig daneben, wahrscheinlich kennt er diese Geschichte nicht, anders kann ich mir seinen heutigen Blog nicht erklären.

Zutiefst erschrocken 
Man hat gleich gesehen, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Sonny Kittel hatte sich das Knie verdreht, ohne Einwirkung des Gegners. Er wurde außerhalb des Feldes behandelt, fast schien es so, als könne er weiterspielen. Er hat es noch einmal probiert, aber es ging nicht mehr. Dann ist Sonny Kittel zu Boden gesunken, Mitten auf dem Rasen, und hat die Hände vors Gesicht geschlagen. Die Tränen sollte keiner sehen. Dann ist er in die Kabine gehinkt, nach rechts unten, kaum einer hat es bemerkt. Takashi Inui war schon auf den Platz gelaufen, das Spiel wurde fortgesetzt, als sei nichts geschehen.
Für Sonny Kittel aber war nichts mehr so wie vorher.
Am späten Abend dann, nach dem Rückflug mit der Mannschaft nach Frankfurt, und nach der Kernspintomographie mit Mannschaftsarzt Christoph Seeger hatte der 22-Jährige die endgültige, niederschmetternde Diagnose schwarz auf weiß: Kreuzbandriss im linken Knie, dazu eine Verletzung am Innenband. „Wir sind zutiefst erschrocken über die Diagnose“, sagte Trainer Thomas Schaaf. „Es tut uns unendlich leid, dass Sonny Kittel nach all den Rückschlägen in seiner noch jungen Karriere schon wieder eine schwere Knieverletzung erlitten hat.“ Es ist seine vierte Knieverletzung. Mindestens sechs Monate wird der gebürtige Gießener fehlen. Womöglich noch länger. 
Bislang war stets das rechte Knie betroffen. Am 19. April 2011, ein paar Tage nur nach einem starken Spiel des damals 18-Jährigen gegen den SV Werder Bremen, riss zum ersten Mal das Kreuzband rechts. Zwei Jahre später, im April 2013, zog er sich einen Knorpelschaden im gleichen Knie zu; im Februar 2014, nach einem umstrittenen Kick in der Halle, folgte der nächste Knorpelschaden, wieder im rechten Knie. Wieder eine mehrmonatiger Pause. „Natürlich stellt man sich Fragen: Warum immer ich? Wieso hat es mich wieder getroffen? Das kann doch nicht wahr sein.“ Das sagte Sonny Kittel im großen FR-Interview im November des vergangenen Jahres.
Lesen Sie bitte weiter auf der nächsten Seite.
Doch der begnadete Techniker, einst mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber für das größte deutsche Talent ausgezeichnet worden, hatte sich zurückgekämpft. In dieser Saison kam er auf 18 Spiele, sein erstes machte er in der Hinserie in Hannover. Zuletzt war er unter Schaaf fast Stammspieler. Er hatte dazugelernt, wirkte erwachsener, männlicher. „Vielleicht“, sagte er, „waren es auch die Verletzungen, die mich haben reifen lassen. Ich nehme einige Situationen anders wahr und gehe einen Tick entspannter in die Spiele.“ Denn die lange Zeit in der Reha, die wochenlange Schinderei mit den Physiotherapeuten, empfand er stets „als das Schlimmste. Du bist auf dich alleine gestellt, hast nichts mehr mit der Mannschaft zu tun. Man ist halt raus.“
Das alles steht ihm jetzt wieder bevor. Am heutigen Montag wird er sich in Heidelberg beim Knie-Spezialisten Jürgen Huber vorstellen. Er wird operiert werden und hoffen, seine Karriere fortsetzen zu können. Dieses Mal ist es das linke Knie, bislang nicht vorgeschädigt. Aber wie wird Kittel zurückkommen? Wie wird es um seine Spritzigkeit bestellt sein? Vier Knie-Operationen in vier Jahren steckt keiner so leicht weg. Wahrscheinlich ist, dass er länger fehlen wird als ein halbes Jahr. Dabei war Kittel, der alle Auswahlteams des DFB durchlaufen hat und mit der Eintracht B-Jugend-Meister wurde, in der Jugendzeit nie ernsthaft verletzt.
Eintracht Frankfurt will Sonny Kittel, wie Schaaf sagte, „alle Unterstützung zusagen, die er braucht.“ Der 22 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler besitzt bei den Hessen noch einen Vertrag bis Sommer 2016. „Wir wünschen ihm, dass er so schnell wie möglich wieder gesund wird. Denn wir brauchen ihn“, sagte Schaaf. Im FR-Interview aus dem letzten Winter hat Sonny Kittel auch dies gesagt: „Wenn es dem Knie gut geht, dann geht es auch mir gut. Wenn ich vom Trainingsplatz gehe und alles ist okay, dann ist der Tag gerettet.“ Sonny Kittel wird einen neuen Anlauf nehmen müssen.

Alex
3 Jahre zuvor

Nur zur Erinnerung: Die Sportart heißt Fußball und es geht immer noch ums Tore schießen. Und deshalb ist es vollkommen absurd, den besten Techniker unter den ganzen Maltafüßen und Rumpelkickern auch noch zum Defensivspezialisten machen zu wollen. Genauso lächerlich, wie sich darüber zu echauffieren, wenn Terodde mal in einem Spiel nicht trifft. Nach so vielen Jahren des unerträglichen Folterfußballs hat der HSV mit Kittel endlich wieder einen Spieler, wo schießen und scoren kann und trotzdem schaffen es die Übungsleiter nicht, dass er regelmäßig sein volles Potential abruft.

Nicht der Spieler wäre hier gescheitert, sondern der Verein hätte wieder mal versagt. Zu gut für die Mannschaft, das kennt man ja vom HSV. Aber egal, nun funktioniert unser Sonnenscheinchen mit den malträtierten Knien ja wieder und Thioune ist der große Entwickler, nachdem er ihn vorher gepflegt enteiert hatte, so wie Sprücheklopfer und Totalversager HecKing es letzte Saison vorgemacht hatte. Und zu der Frage, ob Kittel nun auch zweite Liga gelernt hat: In welcher Liga hat er eigentlich während seiner Zeit in Ingolstadt meistens gekickt?

Man kann nur hoffen, dass Sonny weiter top performt und möglichst lange gesund bleibt und noch viele, viele Tore für den HSV schießt. Ich wünsche ihm nur das Beste!

Knuspererbse
3 Jahre zuvor

Auch ich mag Kittel und er ist wohl einer der richtig guten Kicker in unseren Reihen, aber können diese Superlative mal aufhören? „Beste Schusstechnik in der zweiten Liga.“ „, „technisch eine glatte 1.“, „..guter Erstligakicker.“
Das bezieht sich nicht nur auf Kittel, sondern stieß mir schon des Öfteren sauer auf: „Ob es nun die „schnellste Rechte Seite der zweiten Liga“ oder „der Edeltechniker“ Hunt ist, das sind alles Begrifflichkeiten und Aussagen, die wenig förderlich sind, was eine gesunde Erwartungshaltung betrifft. Ansonsten freue ich mich über Kittels Formhoch und die aktuelle Tabellensituation, rate aber immer dazu demütig zu bleiben. Da sollte man aus den vergangenen Spielzeiten gelernt haben.

Last edited 3 Jahre zuvor by Knuspererbse
Didi
3 Jahre zuvor

„Wir wünschen uns jetzt nur noch, dass alle, die vor ein paar Monaten über Sonny geschimpft haben, darüber nachdenken, wie wir mit unseren Jungs umgehen sollten. Jedem passieren bei der Arbeit Fehler, aber wenn wir zusammenstehen und uns auch in schwierigen Momenten gegenseitig unterstützen, holen wir das Beste für den HSV aus uns allen heraus.“

Vielleicht sollte man dies öfter mal beherzigen, bevor man Spieler als Holzfüsse, Vitalitätsverweigerer oder Ähnliches verunglimpft.

abraeumer
3 Jahre zuvor

Es war klar, dass hier wieder Kittels Rolle beim Gegentor problematisiert wird. Das Verhalten seiner Mitspieler wird dabei überhaupt nicht hinterfragt.
Wer sich den Gegentreffer genau ansieht, sieht das ganz andere Dinge nicht gestimmt haben. Leibold spielt RV, bricht den Sprint ab und lässt Michel laufen. Gyamerah turnt 20 m vor Kittel im mittleren Mittelfeld herum. Auch Onana steht viel zu hoch. Kinsombi, der nie ordentlich nach hinten arbeitet und ein Totalausfall war, steht noch weiter vorn. 
Aber bei Kittel wird wieder einmal das Haar in der Suppe gesucht. Ohne ihn hätten wir Unentschieden gespielt. Denn Dudziak und Wintzheimer treffen das Tor nicht. 

Horstbertl
3 Jahre zuvor

Meine Güte, nun reicht es aber auch mit Sonny. Er ist ein Unterschiedsspieler. Mal schlägt das Pendel nach oben, mal nach unten aus. DT hat das Gespür für Menschen, welches es braucht, damit das Team gut funktioniert. Es ist eine Sache der Ansprache und des Respektes. Das klappt sehr gut, auch weil er absolut vorlebt, was er verlangt. Ein banaler Schritt zum Erfolg, aber ein Wesentlicher. Siehe auch Kinsombi, Jatta und Ambrosius. Das gesamte Funktionsteam macht eine tolle Arbeit, die Mannschaft hat wieder Spaß, einen Plan, viel Vertrauen und tritt sehr geschlossen auf. Eine richtig gute Entwicklung. Macht alle einfach so weiter, denn es steckt noch eine Menge Potential im Team. Es macht gerade wieder Freude HSV – Fan zu sein. Übrigens, alle die auf einen Absturz warten… Es wird keiner kommen, weil das Gebilde von oben nach unten enorme Stabilität erfahren hat. Dies wird auch gut zu erkennen sein, wenn mal wieder ein Spiel verloren gehen sollte. Mund abwischen und weiter geht es. So, gerade deshalb holen wir uns die drei Punkte aus Aue.

Webster
3 Jahre zuvor

Für solche Spieler wie Kittel geht man doch ins Stadion(hoffentlich bald)! Von mir aus könnte er alle Freiheiten im Mittelfeld haben und bräuchte nix nach hinten machen. Nun lasst ihn machen, dann macht er uns allen Freude.

Tatortreiniger
3 Jahre zuvor

Gute Beschreibung des Problems „Kai Kittel“, Scholle. Jeder Spieler und jeder Trainer kennt diesen Typ Spieler im Amateurfußball. Im Profifußball sind sie selten geworden, weil so emotional anfällige Spieler es heute kaum noch nach ganz oben schaffen.

Wie soll man sich das erklären, dass ein so talentierter Kicker letzte Saison rund 10 Wochen tollen Fußball bietet, dann aber bockig schmollend für über 12 Monate (!!) in ein tiefes Loch fällt…um nun, nach der Trotz-Eskalation gegen Hannover, plötzlich wieder die alte Form zu zeigen?

Wichtiger aber: wie soll man sich auf so einen Spieler im harten Abstiegskampf der ersten Liga verlassen, der natürlich viel mehr Frust-Toleranz erfordert als das Leben an der Tabellenspitze in Liga 2?

Nach dem Paderborner Anschlußtreffer am Samstag führte der kleine Sonny sich im Strafraum (er war immerhin mit zurückgelaufen!!) auf wie ein Zweijähriger, der vor dem Abendbrot keinen Keks mehr bekommt. Nächste Saison – so Fußballgott will – wird der HSV in der ersten Liga spielen und dort natürlich viel mehr Gegentore kriegen. Und so richtig Kekse gibt es dann nur alle paar Wochen mal!

Bis vor 4 Wochen war ich sicher, der HSV würde versuchen, Kittel im Sommer loszuwerden, weil sein Einsatz in der ersten Liga hoffnungslos wäre. Die letzten Auftritte stimmen nun auch mich wieder etwas versöhnlicher. Versuchen kann man es ja, aber auf Kittels Performance verlassen sollte man sich auf keinen Fall!

Hans-Werner Rieken
3 Jahre zuvor

Die wissenschaftliche Abhandlung von Scholle über unseren z Zt besten Spieler nehme ich mit schmunzeln zur Kenntnis. Man kann auch zuviel darein interpretieren.
Der Platzverweis war ein Witz, den fast als Tätlichkeit darzustellen ist ein Witz, da hätte eine Ermahnung gereicht, also überflüssige Debatte.
Zu seiner Technik,Robustheit und Spielweise, ich gehöre zu den Leuten die viele Spiele live von Leuten wie Keegan, Magath, Netzer usw gesehen hat, nach hinten gealtert wie Scholle immer wieder fordert hat keiner. Die Mannschaften lebten immer von deren Genialität als Techniker, dadurch wurden Spiele gewonnen, das mochte man sehen und keinen Katsche Schwarzenbek

Polkateddy
3 Jahre zuvor

Wir beschreiben bei jedem Spieler immer nur den Status Quo, wenn wir loben oder tadeln. Sonny Kittel hat sich seine gute Form offenbar erarbeitet und sicherlich auch gelernt, was er beim HSV tun muss, um geliebt zu werden. Nach manchem Treffer kam er mir noch etwas unglücklich vor, fast ungläubig, dass das gerade wirklich wahr ist. Junge, hör einfach auf zu denken und spiele Fussball, möchte man ihm zurufen. Klar hat er die erste Liga drauf, jedenfalls wenn er in Form ist und der Trainer hinter ihm steht. Auch nach einem schwächeren Spiel (Hust, Herr Hecking!).

Last edited 3 Jahre zuvor by Polkateddy
Jonny 1
Jonny 1
3 Jahre zuvor

https://www.fr.de/. Quelle des Artikels über Kittel FrankfurterRundschau

SchweizerRalfi
3 Jahre zuvor

Ich bin wieder entsetzt, wie man über unsere Spieler herzieht. Klar Kritik ist gut, wenn sie konstruktiv ist. Spieler werden heute zu schnell gehypt und auch schnell fallen gelassen. Klar, nun kommt wieder der Verdienst als Begründung. Ich sehe es prinzipiell wie Scholle bezüglich Sonny. Auch ich habe mich hauptsächlich über die mangelnde Einstellung geärgert im Spiel. Das er was kann, unbestritten und ich bin froh das er bei uns ist. Aber man kritisiert oft unter die Gürtellinie, was ich nicht für gut heisse. Klar hat er eine Verletzungsmisere hinter sich, was auch schrecklich ist oder war, aber Einstellung und Willen darf man erwarten. So wie er es jetzt zeigt und macht. Prima. Lanze für D.T.
Aber auf Onana, Vagnomann oder andere junge rum zu nörgeln, sehe ich nicht so. Die dürfen noch mal Fehler machen und müssen daraus lernen. So ärgerlich das manchmal auch ist aber das sollten wir Ihnen zugestehen. Bisher macht die Mannschaft das doch immer ordentlicher. Bin eigentlich im grossen und ganzen zufrieden im Moment. Warum nur negativ sehen, hier mal positiv.
Besonders freut mich die Entwicklung und der Einsatz von Ambrosius. Was der junge zeigt ist absolut Klasse, muss auch mal gesagt werden. OK, Kopfball im gegnerischen Strafraum muss er noch üben. Oder Heyer als Mädchen für alles, was der überall abliefert. Auch Gyamerah nach seiner Verletzung. Auch wenn er zu dem einen Zeitpunkt zu weit vorne war, ok. Leistner, die Ruhe weg, auch wenn er nicht mehr der schnellste ist. Tut Ambrosius richtig gut. Wie schon gesagt, ich bin zufrieden, Tabellenführer, 4 Pkt. Vorsprung, was will man mehr. Wir sind noch kein FCB oder BVB, aber sicher bald wieder in der Bulli, wenn sie so weitermachen. Nur der HSV

Flotti McFlott
3 Jahre zuvor

First! ☝🏼😎

Dennis1984
3 Jahre zuvor

Gar nicht soviel loben die Jungs, Einsatz und unbedingten Siegeswillen kann man erwarten.
Von Spiel zu Spiel denken, und die Jungs gar nicht soviel vors Mikrofon lassen. Nicht dass wieder so Sprüche kommen, wie “ mir egal wer hinter uns zweiter wird“

ParryHotter
3 Jahre zuvor

Die Windrichtung ändert sich. Aus einem lauen Lüftchen Richtung Südost weht eine steife Brise gen Norden.
Mal schauen was geschrieben wird beim nächsten Windwechsel 😉

Last edited 3 Jahre zuvor by ParryHotter
Jürgen Linnenbrügger
3 Jahre zuvor

wenn Kittel 1. Liga könnte würde er nicht beim HSV spielen,seine Verletzungshistorie
ist ja hinlänglich bekannt.Sein Training muss immer mal wieder dosiert werden, bzgl. seiner div. Knieverletzungen, darum geht er auch jeden harten Zweikampf aus dem Weg.
Darum ist die 1. Liga eine Nummer zu groß für Ihn, da hier nicht nur schneller, intensiver sondern auch im läuferischen Bereich härter gearbeitet wird.Verletzungsfrei wäre er selbstverständlich ein sehr guter Erstligaspieler.

Grantler3006
3 Jahre zuvor

Schöner Quervergleich Scholle. Man hätte Kittel auch mit „Suse“ Andreas Möller vergleichen können. Özil ist auch so ne „Schönwettermaus“. Wahnsinnskicker, aber eben keine Mentalitätsmonster. Und wenn Kittel das wäre, dann würde er nicht beim HSV spielen. Vielleicht bekommt Kittel mit seinen 28 Lenzen nochmal die Kurve und wird mit seinem Dazutun beweisen können, dass Scholle’s These, Kittel sei ein überdurchschnittlicher Bundesligaspieler, richtig ist.
Wäre wünschenswert, denn das würde bedeuten: Unser HSV hat ne 10 und ist aufgestiegen.

Madin at home
3 Jahre zuvor

Laut der MOPO haben wir Abwehr Alarm wegen der Leistner Verletzung. So ein Bull sh…! Moritz nach hinten und Onana bekommt endlich mehr Spielzeit 😉

ohne.r!es!KO
3 Jahre zuvor

Kritik an SK fand ich mitunter überzogen und auch unsachlich. Wenn er so gut wäre, wie er im Blog beschrieben wird, dann spielt er nicht beim HSV, eher international. Die Spieler des HSV 2020/21 sind gute Profis, die anscheinend als Team erkennen, welches Potenzial sie zusammen abrufen können. Dann fällt mitunter mancher eher schwächere Fußballer nicht ganz so auf. Ich hoffe, dass der Weg in die erste Liga führt und mit nahezu der gleichen Mannschaft und Trainerteam fortgeführt wird. Sobald beim HSV jemand heraussticht, wird man damit leben müssen, dass er dem Ruf des Geldes folgen wird. Daran muss man sich auch gewöhnen in diesen Zeiten.

ToniHH
3 Jahre zuvor

Bin etwas irritiert…..Als wenn Kittel ein verkannter Maradona wäre..Er ist ein guter Spieler mit 1. BL Potential..fertig.

Hat nach der roten Karte ein Tritt in den Hintern bekommen und nun kommt Leistung….ohne Tritt wäre er ein Führungsspieler.

Last edited 3 Jahre zuvor by ToniHH
Ralf Lübbe
3 Jahre zuvor

Wenn Kittel zb. bis zum Saisonende konstante Leistung bringt kann man sagen was für ein guter Kicker er ist. Er hat alle Anlagen dazu. Das einzige was fehlt ist noch die Konstanz.
NUR DER HSV!!!!!

Folker Mannfrahs
3 Jahre zuvor

Das Kittel nach den OPs auf dem Niveau spielt, ist ein Wunder.

Jörg Brettschneider
3 Jahre zuvor

Den heutigen Blog unterschreibe ich zu 1887%.

Man muss nicht vor der Twitter-Administration des HSV einknicken. Scholle’s Einschätzungen zu Kittel sind korrekt.

Elvis hat einen guten Spieltagssong hingelegt.

NDHSV2300
3 Jahre zuvor

Moin Scholle, leider kann ich zu diesem Thema deine Einschätzungen nicht ganz teilen.
Warum muss der mit Abstand beste offensive Kicker (Terodde lasse ich dabei mal raus, denn er ist meist auf Vorlagen angewiesen) jetzt Schwerstarbeit nach hinten verrichten? Genau das beraubt ihm doch seine Stärke. Könnte er mit seinen Fähigkeiten jetzt auch noch verteidigen, wäre er nie und nimmer hier beim HSV. Genauso wenig wie, wenn die ganzen Verletzungen nicht passiert wären aber das ist ein anderes Thema. Ich finde er macht mittlerweile ausreichend nach hinten, um dem Team nicht zu Schaden und dadurch kann er seine Fähigkeiten offensiv auch sehr gut auf den Platz bringen. Alles was er braucht, ist ein bisschen Selbstvertrauen bzw. das Vertrauen des Trainerteams. Das funktioniert aktuell sehr gut. Er hat sich in 4 Spielen mal eben auf Platz 2 in unserer Scorerliste gebracht. Ich hoffe nur das hält an. Da sich die Gegner nun auch wieder auf ihn einstellen werden und ihn doppeln bzw. ihm mal wieder ein paar mehr Tritte geben werden. Da muss er eben gemeinsam mit dem Trainerteam Lösungen finden (was Hecking letztes Jahr nicht geschafft hat). Für mich bleibt Sonny Kittel ein Ausnahmespieler beim HSV, einen wie wir ihn im letzten Jahrzehnt kaum hatten. Und dazu auch noch ein super netter Typ aber das am Rande….

Riesum
3 Jahre zuvor

Einspruch. Ich habe Sonny in den letzten Spielen deutlich mehr defensiv arbeiten sehen als zuvor. Er sucht Zweikämpfe, sprintet zurück, grätscht. Besser geht immer aber ich sehe ihn auf einem guten Weg. Ich denke Thioune hat ihm nach dem 96 Spiel deutlichst gesagt,was in der 2. Liga auch von ihm erwartet wird. Und er setzt es mehr und mehr um. Er wird nie ein Hollerbach sein. Aber wollen wir das?

Stuermer
3 Jahre zuvor

Wenn man sich den Spielplan anschaut, wird es für Fürth ab dem übernächsten Spieltag schon mal interessant: HSV, Kiel, 96, Bochum hintereinander. Kiel hat in jedem 2. Spiel für die nächsten Wochen ein Spitzenspiel, das auf dem Papier leichteste Programm (die nächsten 4 Spiele) hat erstmal Bochum. Wir haben in den nächsten 6 Spielen auch alle 3 direkt hinter uns platzierten plus das Derby. Werden jetzt spannende Wochen. Freue mich drauf.

Madin at home
3 Jahre zuvor

Hallo Scholle! Was macht eigentlich der Martin Daxl so beim HSV? Hat er auch einen Anteil am Aufschwung von Kittel und dem Team? Nutzen die Spieler ihn auch? Schreib doch mal ein Blog drüber. Würde mich freuen.